Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
Gast09
SMOF
SMOF
Beiträge: 2816
Registriert: 10. Juni 2008 10:37

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Leitfaden für britische Soldaten in Deutschland 1944
KiWi-Verlag, 7. Auflage Köln 2015
SF von seiner besten Seite.
Die Autoren entwickeln einen in sich geschlossenen Weltentwurf, wie er eines PKD würdig gewesen wäre. Da wird das weltweit als ein Volk aufrechter Widerstandskämpfer bekannte Volk der Deutschen als obrigkeitshörig, unkritisch und naiv bezeichnet.
Es beginnt bereits auf S. 7 mit folgender Passage: Alles in Allem ist der Deutsche nämlich brutal, solang er siegreich bleibt, wird aber selbstmitleidig und bettelt um Mitleid, wenn er geschlagen ist.
Und auch das Statement auf S 5 oben: ... der Grund für diese Revolte (gemeint ist der Putschversuch vom 20.7.1944) war nicht die Barbarei von Hitlers Methoden, sondern eher deren Erfolglosigkeit ist ein weiterer Beweis für die schriftstellerische Kreativität der Autoren.
Und so geht es weiter, insgesamt fast 60 Seiten; S. 49: Wenn Sie deutschen Zivilisten Befehle erteilen, äußern sie diese in strengem, militärischen Ton. Der deutsche Zivilist ist daran gewöhnt und erwartet nichts anderes.
Wie gesagt: ein Juwel der modernen SF, eines PKD jederzeit würdig.
Gast09
Benutzeravatar
Ming der Grausame
Evil Ruler of Mongo
Evil Ruler of Mongo
Beiträge: 5385
Registriert: 9. August 2011 22:13
Bundesland: Delaware
Land: Vereinigten Staaten
Liest zur Zeit: Mike McQuay: Escape from New York
Wohnort: Wilmington
Kontaktdaten:

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Gast09 hat geschrieben:Es beginnt bereits auf S. 7 mit folgender Passage: Alles in Allem ist der Deutsche nämlich brutal, solang er siegreich bleibt, wird aber selbstmitleidig und bettelt um Mitleid, wenn er geschlagen ist.
Wieso? Diese Analyse war bzw. ist doch noch höchst zutreffend...
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“ – Buck Rogers
#The World from the nefarious Ming the Merciless
Benutzeravatar
derbenutzer
True-Fan
True-Fan
Beiträge: 208
Registriert: 17. Mai 2012 11:19
Land: Österreich

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von derbenutzer »

DrZarkov hat geschrieben:Es gibt inzwischen zwei weitere Bände: The Long War und The Long Mars. Wenn man sich die Kritiken bei Amazon so anschaut, sie die beiden Bücher eher schwach, und zwar schwächer als das erste Buch. Schade, da hat man eine gute Idee verschenkt, die Geschichte hat viel Potential. (Ich habe übrigens schon schlechtere und langweiligere Bücher als "Die Lange Erde" gelesen, ich würde auf 7 von 10 Kartoffelbatterien kommen)
Ich finde die Bände auch nicht schlecht. In "The Long Mars" gab es Teile, bei denen ich schon dachte: jetzt wird endlich durchgestartet. Leider blieb es dann leider bei der Hoffnung.

Übrigens: Baxter spricht schon von bis zu fünf Bänden.
... I think in the end it’ll look as if the first two books are a two-part novel. Three and four set up this big climax in book five.
http://www.locusmag.com/Perspectives/20 ... akthrough/
Benutzeravatar
Lensman
BNF
BNF
Beiträge: 668
Registriert: 22. November 2002 22:00
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Niederrhein

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Lensman »

Grmmmph,
das genau ist der Grund, warum ich so ungern irgendwelche SF-Zyklen lese. Die Autoren machen sich - unbestritten - sehr viele Gedanken und geben sich viel Mühe. Das Problem ist aber, dass sie dann versuchen, (fast) alle diese Ideen und Gedanken eben auch irgendwo in dem jeweiligen Roman unterzubringen. Besser wäre, wenn sie überlegen würde, welche von den vielen Ideen überhaupt nötig sind für das, was sie erzählen möchten. Im Seminarbereich nennt man das didaktische Reduzierung. :wink: :smokin Vielen SF-Autoren würde etwas Vergleichbares gut bekommen!
Mir persönlich gibt es definitiv zuviel "aufgeblasene" SF. "Die lange Erde" ist da so ein typisches Beispiel für. Leider ... :(

Es grüßt
Lensman
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
Gordon Dickson
Benutzeravatar
Lensman
BNF
BNF
Beiträge: 668
Registriert: 22. November 2002 22:00
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Niederrhein

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Lensman »

Heute Abend ausgelesen:

Andrej Rubanov - "Chlorofilija"


Bild

Das war eine Anregung von Josefson. Hier sein Beitrag im Standard:
Link: http://mobil.derstandard.at/20000084726 ... n?_slide=3

Ich teile seine Meinung. Eine Leseempfehlung - allerdings nicht für Action-SF-Leser. Die Handlung des Buches bleibt in weiten Teilen etwas träge und wird in erster Linie durch Dialoge vorangetragen. Hier und da etwas grob geschnitzt, was u. U. der Übersetzung geschuldet ist.
Nichtsdestoweniger ist es ein absolut faszinierendes Szenario, in dem das Geschehen spielt. Moskau in der mittleren Zukunft mit 40 Mio Einwohner und voller 300 Meter langer Grashalme, am Boden bis 30 Meter dick. Und das Fruchtfleisch dieser Halme macht glücklich - eine Mischung zwischen Pervitin, Kokain und Haschisch - und das ganz ohne Nebenwirkungen.

ACHTUNG: DER ZWEITE SPOILER VERDIRBT DEN LESESPASS!!!
Spoiler: Bis zu den Nebenwirkungen dauert es halt sehr lange. Aber nach 30 Jahren werden fangen die Frauen an, grüne (!) Säuglinge zu gebären. :o
Spoiler: Und die Menschen, die hochkonzentriertes Grasfleisch zu sich genommen haben, verändern sich. Sie wollen nur noch Wasser trinken und im Sonnenlicht stehen. Sie werden langsam zu Pflanzen ... und betreiben Photosynthese ... und fangen an wie Pflanzen zu "denken". :o :o :respekt:
Und die weiteren Auswirkungen von quasi allgegenwärtigem, anstrengungslosem Wohlstand und nebenwirkungsfreien Drogen auf die Moskauer Gesellschaft werden ansprechend geschildert. Aber wie schon Josefson schreibt: alles zu schön, um wahr zu bleiben. Es treten ... sagen wir 'mal ... bemerkenswerte Veränderungen auf. :o

Was habe ich zu bemäkeln: So knapp in der Mitte hat das Buch einen Hänger. Man wartet irgendwie doch sehr darauf, dass es endlich vorangeht.
Hier und da wirken Sprache und Handlung noch etwas ungeschliffen. Man merkt, dass hier kein geübter SF-Autor schreibt.
Zum Ende wird die Geschichte noch 'mal richtig interessant, endet aber etwas unbeholfen. Kein Cliffhanger, aber ich vermute 'mal einen zweiten Teil (den es imho nicht gibt, zumindestens nicht auf Deutsch).

Positiv ist die Grundidee, das abgefahrene Setting, die sehr schönen psychologischen und soziologischen Überlegungen zur russischen Gesellschaft und zu den Veränderungen einzelner Protagonisten. Hinreichend differenzierte Hauptcharaktere. Wer den Spoiler nicht liest, errät den weiteren Verlauf des Romans eher nicht.

Definitiv lesenwert, sagt auch Lensman! :prima:

8 von 10 neunten Sublimierungen.


Es grüßt
Lensman
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
Gordon Dickson
Amtranik
BNF
BNF
Beiträge: 821
Registriert: 14. Juli 2009 22:06
Bundesland: NRW
Land: Deutschland

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Amtranik »

Zustimmung. Hat mir auch gut gefallen.
heino
SMOF
SMOF
Beiträge: 7551
Registriert: 2. Mai 2003 20:29
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Köln

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Fertig mit "Wild Cards". Sehr unterhaltsame , wenn auch nicht sehr tiefschürfende Unterhaltung, die durch den Reality TV-Aspekt mal einen ungewöhnlichen Einstieg in eine Superhelden-Origin bietet. Da werde ich gerne zu Band 2 greifen, sobald der auf deutsch erhältlich ist.
Lese zur Zeit:

Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
Benutzeravatar
Lensman
BNF
BNF
Beiträge: 668
Registriert: 22. November 2002 22:00
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Niederrhein

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Lensman »

Hat lange keiner mehr was geschrieben ... keine Zeit zum Lesen?

Na ja, ich habe mich durch das folgende Buch auch eher gequält:

Will McIntosh "Wie die Welt endet"

Bild

Erwartungsgemäß - dem Titel nach - eine Dystopie. Es wird episodenhaft über einen Zeitraum von zehn Jahren ab 2023 der zunehmende Untergang unserer Zivilisation am Beispiel der USA geschildert. Das Szenario ist nicht völlig unrealistisch, erscheint aber zum Teil etwas willkürlich und zusamenhangslos. Es werden viele Dinge erwähnt, aber dann wieder fallen gelassen, z.B. etwa politische Ereignisse oder Veränderungen im Klima - sie bleiben jedoch unmotiviert. Stattdessen hat der Verfasser die Ameisenperspektive gewählt und beschreibt alle Ereignisse aus der Sicht seines Protagonisten Jasper. Dieser zieht zu Beginn des Romans mit einer Gruppe von rund einem knappen Dutzend Leuten durch den mittleren Westen auf der Suche nach Essen und Arbeit - durch eine USA, wo viele zivilisatorische Strukturen bereits zusammengebrochen sind und allgegenwärtige Armut herrscht, abgesehen von bewachten Enklaven der reichen Bürger. Bedrohung, Gewalt, Not und zunehmend auch willkürliches Morden sind an der Tagesordnung. Soviel zum Setting; es ist irgendwo nach W. R. Forstchens "One second after", aber definitiv vor "Die Straße" von Cormac McCarthy einzuordnen.

Warum ich nicht so begeistert bin: in der ersten Hälfte ist das Buch ermüdend langweilig und wirkt einfach uninspiriert. Okay, eine Dystopie wäre mit einem fröhlichen Helden, zudem noch Diplomsoziologe, auch schwierig zu gestalten, aber so kann man zum Teil nur querlesen. :oops: So ab ca. der Mitte wird es besser und es gibt sowohl eine strukturierte Handlung als auch einige spannende Stellen sowie eine leidliche Hintergrundstory. Dabei nimmt auch die Schilderung von Gewalt zu, ohne dass sie wirklich in den Verlauf des Roman strukturell eingebaut wird. Ich meine, es passieren gräßliche Dinge, aber sie sind z. T. so folgenlos, weil der verfasser das nächste Kapitel einfach 6 Monate später spielen lässt. Dadurch wirken auch die Veränderungen des Protagonisten mitunter künstlich. (Oder ich habe nicht genug mitgedacht ... :kopfkratz: )

Es gibt letztlich eine Reihe von einzelnen Szenen, die wirklich gut geschrieben sind, aber dazwischen auch viel langweiligen Kram. Wer gerne Dystopien liest, die nicht allzuweit von unser Welt entfernt sind (und das trifft auf diesen Roman zu), der kann zugreifen. Wer Spannung, gehobenes Niveau und/oder eine klar strukturierte Handlung sucht, der sollte sich etwas anderes Lesenswertes gönnen.

Mit Wohlwollen
5 von 10 Morden durch pazifistisch gemeinten Riesenbambus

Es grüßt
Lensman
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
Gordon Dickson
Benutzeravatar
Ender
SMOF
SMOF
Beiträge: 2588
Registriert: 10. Januar 2015 21:25
Bundesland: Westfalen
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

Lensman hat geschrieben:Terry Pratchett, Stephen Baxter "Die lange Erde"
[...] In meinen Augen fehlt dem Buch vor allem ein guter Spannungsbogen. Es gibt eine Reihe schöner Ideen und auch ein paar interessante Charaktere, aber die Handlung plätschert so vor sich hin. [...]
Kein wirklich schlechtes Buch und zum Teil durchaus humorvoll - aber zu einem zweiten Lesen reizt es mich nicht. Hinzu kommt der Aspekt, dass es offensichtlich noch einen weiteren Teil geben soll. Mindestens ...

5 von 10 Kartoffelakkumulatoren

meint
Lensman :(
So, auch ich habe "Die lange Erde" mittlerweile beendet, und mein Eindruck kommt dem des Lensman ziemlich nahe.
Eigentlich ein ganz nettes Buch, aber ich hatte beim Lesen permanent das Gefühl, dass die Idee hinter dieser Geschichte noch viel mehr hergegeben hätte.
Die gewaltigen Konsequenzen, die sich aus dem Phänomen der Parallelwelten ergeben würden, werden nur in Ansätzen geschildert. Stattdessen segeln die Protagonisten meistens tatenlos durch die Gegend und überfliegen seitenlang irgendwelche Wälder (überspitzt formuliert).
Möglicherweise nimmt die Geschichte ja in den folgenden Bänden richtig Fahrt auf und schöpft ihre Möglichkeiten endlich voll aus, aber ich werde das dann wohl nicht mehr miterleben.... denn so sehr hat es mich nicht gefesselt, dass ich noch drei oder vier weitere Folgen lesen möchte.

Apropos: Als ich mir das Buch gekauft habe, war mir nicht bewusst, dass es den Auftakt einer ganzen Reihe darstellt.
Schafft es eigentlich niemand mehr, eine Geschichte in einem einzelnen Buch zu Ende zu erzählen? Spontankäufe im Buchladen um die Ecke habe ich mir inzwischen fast schon abgewöhnt, denn es besteht immer häufiger die Gefahr, unwissentlich Band X aus einer Y-teiligen Reihe zu erwischen. Und es ist ja auch nicht so, dass im Klappentext darauf hingewiesen würde. Sehr ärgerlich!
Im Bereich der Fantasy ist das ja schon länger üblich, aber auch bei der SF scheint der Trend (das ist zumindest mein Eindruck) immer mehr in Richtung mehrbändiger Zyklen zu gehen. Ich finde das schade, denn es gibt so viele interessante Bücher, die ich noch lesen will - da muss es ja nicht immer gleich (mindestens) eine Trilogie sein...
heino
SMOF
SMOF
Beiträge: 7551
Registriert: 2. Mai 2003 20:29
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Köln

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Ender hat geschrieben:
Im Bereich der Fantasy ist das ja schon länger üblich, aber auch bei der SF scheint der Trend (das ist zumindest mein Eindruck) immer mehr in Richtung mehrbändiger Zyklen zu gehen.
Das ist aber keine neue Entwicklung, sondern schon ziemlich lange so und einer der Hauptgründe dafür, dass ich kaum noch SF lese :nein:
Lese zur Zeit:

Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
Benutzeravatar
Lensman
BNF
BNF
Beiträge: 668
Registriert: 22. November 2002 22:00
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Niederrhein

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Lensman »

@ Ender
@ Heino

Auch ich finde die Roman-Zyklen-Pest in Hinblick auf die Qualität dieser Bücher außerordentlich bedauerlich. Es gibt kaum einen SF-Zyklus, der über mehrere Bücher sein Niveau halten kann. (Vielleicht fangen Baxter/Pratchett deshalb so niedrig an ... :kopfkratz: :oops: :kopfschuettel: ).
Was ich wohl mag, ist, wenn einen Autor ein tolles literarisches Universum geschaffen hat und dann viele unabhängige Romane dort spielen lässt. So was findet man bei z. B. China Mieville, Walter Moers oder Jasper Fforde. (Und hoffentlich bei Tom Hillenbrand ... :wink: )

Keine SF mehr zu lesen ist auch keine Lösung. :cry:

Es grüßt
Lensman
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
Gordon Dickson
Benutzeravatar
Ming der Grausame
Evil Ruler of Mongo
Evil Ruler of Mongo
Beiträge: 5385
Registriert: 9. August 2011 22:13
Bundesland: Delaware
Land: Vereinigten Staaten
Liest zur Zeit: Mike McQuay: Escape from New York
Wohnort: Wilmington
Kontaktdaten:

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Lensman hat geschrieben:Keine SF mehr zu lesen ist auch keine Lösung. :cry:
Für einen Science-Fiction-Fan ganz sicher nicht. Aber ich kann durchaus nachvollziehen, warum Autoren Zyklen bzw. Großzyklen aufziehen – und auch, warum manche Leser es für eine schnöde Ausgeburt der Hölle halten...
:zombie:
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“ – Buck Rogers
#The World from the nefarious Ming the Merciless
Benutzeravatar
Knochenmann
Der Sailor-Mod
Der Sailor-Mod
Beiträge: 13079
Registriert: 26. April 2004 19:03
Land: Österreich!

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Ich kanns nicht nachvollziehen. Mir kommt das so vor als wäre der erste Gedanke: "Ich sollte einen SF Roman schreiben" auf den dan der unweigerlich zweite Gedanke folgt: "Nein, eine Trilogie!"

Mir sowas fange ich lieber erst gar nicht an.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

Mod-Hammer flieg und sieg!


Alle Bücher müssen gelesen werden
heino
SMOF
SMOF
Beiträge: 7551
Registriert: 2. Mai 2003 20:29
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Wohnort: Köln

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Lensman hat geschrieben: Was ich wohl mag, ist, wenn einen Autor ein tolles literarisches Universum geschaffen hat und dann viele unabhängige Romane dort spielen lässt. So was findet man bei z. B. China Mieville, Walter Moers oder Jasper Fforde. (Und hoffentlich bei Tom Hillenbrand ... :wink: )

Keine SF mehr zu lesen ist auch keine Lösung. :cry:
Mieville mag ich auch sehr, aber ich verorte ihn eher nicht unter SF. Der ist schon fast sein eigenes Genre. Und ich lese schon noch SF, aber sehr viel weniger als früher, weil ich zumindest im deutschsprachigen Bereich kaum noch für mich interessante Bücher finde. Englische Lektüre nehme ich mir zwar auch regelmässig vor, aber ich bin nicht so gut darin, dass ich mich an jedes Buch trauen würde. Stephenson z.B. wäre mir auf englisch zu anstrengend, ein sehr aktuelles Beispiel wäre auch "Ancillary Justice" mit seiner durchgehenden Verwendung des weiblichen Personalpronomens. Da wird das Lesen doch eher zur harten Arbeit für mich, deshalb warte ich auf die deutsche Ausgabe. Aber auch das wird ja scheinbar zur Serie werden :(
Lese zur Zeit:

Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
Benutzeravatar
Naut
SMOF
SMOF
Beiträge: 2447
Registriert: 2. Februar 2012 08:29
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Stephenson: Snow Crash

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Naut »

heino hat geschrieben:[...] ein sehr aktuelles Beispiel wäre auch "Ancillary Justice" mit seiner durchgehenden Verwendung des weiblichen Personalpronomens. Da wird das Lesen doch eher zur harten Arbeit für mich, deshalb warte ich auf die deutsche Ausgabe.[...]
Das steht doch schon seit Wochen in den Buchläden. :o

Ich finde Trilogien und Kleinserien nicht so schlimm. Ich bevorzuge zwar Einzelromane, aber etwas breitere Szenarien können auch ihren Reiz haben. Schlimm finde ich nur, wenn die ersten Bände auf deutsch erscheinen und die folgenden dann nicht mehr! Das ärgert mich jedes Mal maßlos.
Antworten