Der literarische Jahresrückblick 2008
- breitsameter
- Ghu

- Beiträge: 12354
- Registriert: 25. Dezember 2001 00:00
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Der literarische Jahresrückblick 2008
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, das Fernsehen hat seine Jahresrückblicke schon längst gebracht, und die Vorschauen auf den nächsten Buchsommer sind da. Zeit einmal stehenzubleiben und einen Blick zurückzuwerfen: Auf das Jahr 2008, die Geschehnisse in der SF und die Bücher, mit denen man sich beschäftigt hat.
Eure Top-Neuerscheinungen des Jahres, aber auch die Flops des Jahres.
Da wären zum anderen aber auch die Todesfälle des Jahres:
Michael Crichton
Thomas M. Disch
David Foster Wallace
Barrington J. Bayley
Robert Lynn Asprin
Ernst Vlcek
Arthur C. Clarke
Johanna und Günter Braun
Forrest J. Ackermann
Werner K. Giesa
Eure Top-Neuerscheinungen des Jahres, aber auch die Flops des Jahres.
Da wären zum anderen aber auch die Todesfälle des Jahres:
Michael Crichton
Thomas M. Disch
David Foster Wallace
Barrington J. Bayley
Robert Lynn Asprin
Ernst Vlcek
Arthur C. Clarke
Johanna und Günter Braun
Forrest J. Ackermann
Werner K. Giesa
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- a3kHH
- SF-Dinosaurier

- Beiträge: 2045
- Registriert: 4. Oktober 2007 21:33
- Land: Deutschland
- Wohnort: Hamburg
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Zu den Todesfällen äußere ich mich nicht, das macht mich zu betroffen.
Was allerdings dieses Jahr auffiel war das Fehlen der Visionen, ich finde, das hat sich im Kurzgeschichtenbereich bemerkbar gemacht.

Was allerdings dieses Jahr auffiel war das Fehlen der Visionen, ich finde, das hat sich im Kurzgeschichtenbereich bemerkbar gemacht.
- breitsameter
- Ghu

- Beiträge: 12354
- Registriert: 25. Dezember 2001 00:00
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Ja, besonders weil nebenbei auch NOVA immer mehr schwächelt.a3kHH hat geschrieben:Was allerdings dieses Jahr auffiel war das Fehlen der Visionen, ich finde, das hat sich im Kurzgeschichtenbereich bemerkbar gemacht.
Ob NOVA 14 noch in diesem Jahr ausgeliefert wird? Ich bezweifle es fast...
Das war übrigens auch mit ein Grund, warum ich mit dem c't-Lesezirkel den Fokus ein wenig auf die c't richten wollte. Aber so richtig gelungen ist das noch nicht.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- breitsameter
- Ghu

- Beiträge: 12354
- Registriert: 25. Dezember 2001 00:00
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Ich habe in diesem Jahr wieder einmal sehr wenig gelesen. Vielleicht so neun Romane, wobei die Ausbeute andererseits sehr gut war. Das dickste Ding, das ich mir in diesem Jahr vorgenommen hatte, war »The Dreaming Void« von Peter F. Hamilton, der Auftakt zu einer neuen Trilogie aus dem Commonwealth-Universum. Und wieder einmal hat mich Hamilton nicht enttäuscht, sondern sogar sehr gut unterhalten. Der nächste Band, »The Temporal Void«, liegt hier auch schon bereit und wird demnächst angegangen.
Abgebrochen habe ich hingegen die Lektüre von Charles Stross's »Accelerando«. Marcus Hammerschmitt hat völlig recht, wenn er schreibt: »Er inszeniert ein Kasperletheater des cyberlibertären Posthumanismus, in dem es keine ernsthaften Konflikte, keine Probleme und keinen Schmerz gibt. (...) "Accelerando" ist Literatur, die von einem Nerd für Nerds geschrieben wurde.«
Positiv überrascht hat mich Greg Bear mit seinem Klassiker »Blutmusik«. Dieser Lesezirkel hat sich wirklich gelohnt.
Etwas albern war Robert J. Sawyers »Rollback«, der nichts anderes darstellte, als eine Melange der Charaktere aus seinen anderen Romanen, kombiniert mit einer netten Idee für eine Kurzgeschichte, die allerdings keinen Roman tragen kann.
Ach ja, und warum habe ich 2008 so wenig gelesen? Weil ich Anfang des Jahres umgezogen bin, Mitte des Jahres geheiratet habe und im Herbst Vater einer wunderbaren Tochter wurde.
Abgebrochen habe ich hingegen die Lektüre von Charles Stross's »Accelerando«. Marcus Hammerschmitt hat völlig recht, wenn er schreibt: »Er inszeniert ein Kasperletheater des cyberlibertären Posthumanismus, in dem es keine ernsthaften Konflikte, keine Probleme und keinen Schmerz gibt. (...) "Accelerando" ist Literatur, die von einem Nerd für Nerds geschrieben wurde.«
Positiv überrascht hat mich Greg Bear mit seinem Klassiker »Blutmusik«. Dieser Lesezirkel hat sich wirklich gelohnt.
Etwas albern war Robert J. Sawyers »Rollback«, der nichts anderes darstellte, als eine Melange der Charaktere aus seinen anderen Romanen, kombiniert mit einer netten Idee für eine Kurzgeschichte, die allerdings keinen Roman tragen kann.
Ach ja, und warum habe ich 2008 so wenig gelesen? Weil ich Anfang des Jahres umgezogen bin, Mitte des Jahres geheiratet habe und im Herbst Vater einer wunderbaren Tochter wurde.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- Shock Wave Rider
- Statistiker des Forums!

- Beiträge: 11489
- Registriert: 20. Juli 2003 21:28
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: H. Katzmarz "Ein Meisterwerk der Weltliteratur"
- Wohnort: München
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Jaja, das eigene Leben hindert einen manchmal echt am Lesen!breitsameter hat geschrieben:Ach ja, und warum habe ich 2008 so wenig gelesen? Weil ich Anfang des Jahres umgezogen bin, Mitte des Jahres geheiratet habe und im Herbst Vater einer wunderbaren Tochter wurde.
Für mich persönlich war das literarische Jahr 2008 das Jahr, in dem ich meinen SUB dauerhaft auf unter 15 gedrückt habe.
Die Altlasten waren bewältigt, und ich hatte freie Valenzen, um einige weiße Flecken in meiner SF-Landschaft zu füllen. Deshalb waren für mich weniger die Neuerscheinungen wichtig, als vielmehr einige Klassiker, die außer mir schon alle Foristen inkorporiert haben. Darunter fallen solche Werke wie Alastair Reynolds "Unendlichkeit", Vernor Vinges "Ein Feuer auf der Tiefe", Richard Morgans "Das Unsterblichkeitsprogramm", Robert Silverbergs "Es stirbt in mir" und nicht zuletzt Dan Simmons' "Hyperion".
Neuerscheinungen habe ich außer deutschsprachigen Kurzgeschichten kaum inkorporiert. Aus dem Non-SF-Bereich hat mir Karen Duves neuester Roman "Taxi" sehr gut gefallen.
Ach, die Todesfälle! Das deprimiert doch nur.
Warum listet nicht einfach mal jemand die kommenden SF-Spitzenautoren auf, die in diesem Jahr geboren wurden?
Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE

- Beiträge: 20656
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
... von der wir, so ganz nebenbei bemerkt, noch immer kein Bild gesehen haben ...breitsameter hat geschrieben: im Herbst Vater einer wunderbaren Tochter wurde.
Übrigens wurde in irgendeiner Umfrage jemand, der nicht mehr als 4 Bücher im Monat liest, als "Gelegenheitsleser" definiert. Damit bin ich wahrscheinlich ein "Nichtleser", weil ich höchstens 2 im Monat schaffe (außer einmal im Sommer, da habe ich in 14 Tagen alle 7 "Stadtgeschichten" weggeputzt, aber das war eine einmalige Ausnahme). Pffft. Vielleicht stapeln sich deswegen auf meinem SUB mittlerweile so an die 20? Ich habe ein SUB-Regal von meinem besten Ehemann gefordert ...
"Blutmusik" war im SF-Genre auch für mich ein Highlight in diesem Jahr. Der Flop des Jahres war für mich "Axis". Hmmmmm ... mit mehr SF kann ich glaub ich gar nicht aufwarten ...
Ha! An "I am Legend" lese ich noch. Reißt mich aber ehrlich gesagt bisher nicht sonderlich vom Hocker, mich stört dieses archaische Knoblauch-und-Weihwasser-Getue in einer SF-Story. Vampire, ok - aber er verteidigt sich auf die christliche Weise gegen die? Also nee. Aber ich werde weiterlesen ...
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- Stefan Hoffmann
- SMOF

- Beiträge: 1544
- Registriert: 23. Oktober 2003 12:03
- Land: Deutschland
- Wohnort: Berlin
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Tja, das Jahr nähert sich tatsächlich dem Ende, es ist nicht zu leugnen. Für mich war's lesetechnisch auch ein eher mageres Jahr, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass ich eine mittlere Ewigkeit an "Krieg und Frieden" herumgenagt habe. Vermutlich ZU lang, um in atemlose Begeisterung zu verfallen. Jedenfalls habe ich kaum mehr als 10 Romane gelesen dieses Jahr, davon bis auf lumpige 3 Stück alles Non-SF. Immerhin gefällt mir gerade "Der entfesselte Judas" von Peter F. Hamilton wirklich ausgezeichnet (wehe, der 4. Band liegt Weihnachten nicht unterm Baum) und "Der Wolkenatlas" (nur teilweise SF) war ebenfalls großartig.
Erstaunlich: Auch 2008 musste sich der Erbe des Universums nicht komplett aus meiner Lektüreauswahl verabschieden. Darauf hätte ich Anfang des Jahres eher nicht gewettet.
Stefan
Erstaunlich: Auch 2008 musste sich der Erbe des Universums nicht komplett aus meiner Lektüreauswahl verabschieden. Darauf hätte ich Anfang des Jahres eher nicht gewettet.
Stefan
Liest: "Cyberabad" von Ian McDonald
- Kringel
- SMOF

- Beiträge: 6242
- Registriert: 13. Mai 2003 07:32
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das schöne Rheinhessen
- Kontaktdaten:
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Tu das - es gibt für alles eine logische, nicht übernatürliche Erklärung. Das wäre dann auch schon mein erstes Lese-Highlight 2008. Weitere sind die Thursday-Next-Romane Nr. 2 bis 4 von Jasper Fforde, die beiden Bände mit Kurzgeschichten um den Hexer Geralt von Riva von Andrzej Sapkowski und "Wächter der Nacht" von Sergej Lukianenko.Uschi Zietsch hat geschrieben:mich stört dieses archaische Knoblauch-und-Weihwasser-Getue in einer SF-Story. Vampire, ok - aber er verteidigt sich auf die christliche Weise gegen die? Also nee. Aber ich werde weiterlesen ...
Flops sind (insgesamt gesehen, bei durchaus netten Einzelleistungen) der PR-Ara-Toxin-Taschenbuchzyklus sowie die Atlan-Illochim-Trilogie. Außerdem "Erlöser des Wüstenplaneten" von Herbert/Anderson.
Unschlüssig bin ich noch bei "Terror" von Dan Simmons. War das nun gut oder schlecht? Ich kann mich nicht entscheiden.
-
heino
- SMOF

- Beiträge: 7849
- Registriert: 2. Mai 2003 20:29
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Köln
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Ich habe dieses Jahr gerade mal 4 Bücher gelesen, die man so halbwegs in Richtung SF drücken kann. Als da wären:"I am legend" von Matheson , "Die Möglichkeit einer Insel" von Houllebecq, "Die Strasse" von McCarthy und "das Kainsmal" von Chuck Palahniuk. Und alle vier haben das aufzuweisen, was mir an der "richtigen" SF fehlt:gute Charaktere, emotionale Tiefe und vor allem auch eine Aussage. Von daher habe ich nicht das Gefühl, im SF-Bereich etwas verpasst zu haben.
Ansonsten war es ein mittelprächtiges Jahr mit weingen guten Büchern und einen echten favoriten kann ich auch noch nicht benennen
@SWR:bis auf den Silverberg-Roman kenne ich auch keinen dieser SF-Klassiker
Ansonsten war es ein mittelprächtiges Jahr mit weingen guten Büchern und einen echten favoriten kann ich auch noch nicht benennen
@SWR:bis auf den Silverberg-Roman kenne ich auch keinen dieser SF-Klassiker
Lese zur Zeit:
Michael Wolffsohn - Wem gehört das Heilige Land?
Michael Wolffsohn - Wem gehört das Heilige Land?
- andy
- SMOF

- Beiträge: 5462
- Registriert: 6. Dezember 2002 08:33
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Liest:
Chambers: Corey: Leviathan Awakes
Hört:
Reid Hoffman: Superagency - Wohnort: Münster
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
michael crichton.breitsameter hat geschrieben:(fehlende bitte ergänzen...)
für mich war 2008 das jahr, in dem ich den armageddon-zyklus beendet habe. danach war ich der sf aber auch überdrüssig und habe mich wieder thrillern zugewandt, und hier mit silva auch einen autor entdeckt, von dem ich ab jetzt nur gelegentlich mal ein buch zur belohnung lese. die droge muss eingeteilt werden!
ende des jahres schwingt das pendel dann wieder in richtung sf, und für 2009 steht die "kultur" auf meiner liste.
auch ich habe 2008 erschreckend wenig gelesen, zumindest zur unterhaltung. für 2009 gelobe ich aber besserung.
andy
- Oliver
- SMOF

- Beiträge: 1781
- Registriert: 18. Januar 2003 18:29
- Bundesland: Niedersachsen
- Land: Deutschland
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Dann will ich auch mal. Teile hiervon hatte ich für mein Blog schon vorgeschrieben, und das jetzt noch fix vervollständigt. Zwei aktuelle Bücher fehlen noch, ggf. ergänze ich den Artikel dann noch.
Ich kann als Buch-Jahresrückblick zunächst verblüfft feststellen, dass ich dieses Jahr geschätzt doppelt so viele Bücher geschafft habe wie in den Jahren davor. Das lag weder daran, dass ich rekonvaleszent das Bett hüten musste (ein Glück) und auch nicht daran, dass ich mich auf eine neue Bewusstseinsstufe als Mensch und Leser aufgelevelt (schade) habe, sondern schlicht daran, dass ich dieses Jahr deutlich mehr Glück bei der Buchauswahl hatte als in Jahren davor. Der Hauptstörfaktor für meinen Buchlesejahreschnitt vieler Vorjahre, nämlich Bücher, die viele Wochen an- und nicht weitergelesen sich auf dem Nachttisch einsam und einstaubend herumquälten, war diesmal längst nicht so ausgeprägt gegeben.
Mein Lesejahr war geprägt durch vier größere Leseprojekte. Anfang des Jahres hatte ich viel Freude bei der Beschäftigung mit Truman Capotes „Kaltblütig“ und seinen zwei Verfilmungen und zwei weiteren Filmen, die die Entstehung des Buches schildern. Grandioses Buch, teilweise tolle Filme.
Im Frühjahr und Sommer hatten mir es dann richtig dicke Humpen angetan. Ich las zwei Roman-Epen im vierstelligen Seitenbereich über den Russland-Feldzug, nämlich Wassili Grossmans „Leben und Schicksal“ und Jonathan Littells „Die Wohlgesinnten“. Wobei die Lektüre des Littell sehr interessant und anregend war, während der Grossman ein veritables Meisterwerk ist, dass in meinen Augen den Vergleich mit dem Vorbild „Krieg und Frieden“ nicht scheuen muss und nur eines von zwei Büchern ist, dem ich dieses Jahr die Höchstpunktzahl 10/10 gegeben habe.
Ferner las ich vier Neal Stephenson-Romane am Stück, namentlich den Baroque Cylce („Quicksilver“, „The Confusion“, „The System of the World“) und seinen neuen SF-Roman „Anathem“. Dabei hat mich „Quicksilver“ restlos begeistert und die anderen Romane mir es aufgrund der vielen tollen Ideen zumindest angetan, trotz der Weitschweifigkeit des Autors. Deswegen keine restlose Begeisterung: Nach 3.500 Seiten Stephenson am Stück kann der Amboss auf den Kopf noch so schön und anschmiegsam sein, er tut halt doch irgendwie weh und begräbt einen unter sich.
Im Herbst las ich dann alle Romane am Stück, die zu der Terminator-Franchise erschienen bisher sind, immerhin 13 an der Zahl (2 zu „The Terminator“, 8 zu T2, 3 zu T3). Und was als Vollständigkeitsarbeit eines riesigen Fans der Franchise geplant war, entwickelte sich streckenweise durchaus zu einem ordentlichen, sogar spaßigen Lesevergnügen in den Ruinen einer untergegangenen, von Hunter-Killers gesäumten Welt. Auch wenn es nicht ausbleibt, dass man da zum Einschlafen Kampfschreie wie „Death to the Toasters!“ (aus den T3-Romanen von Aaron Allston) murmelt.
Bei den vier Büchern, die demnächst zum vierten Kinofilm erscheinen sollen, bin ich natürlich wieder dabei.
Top? Neben dem genannten Grossman konnte ich auch einem SF-Roman die volle Punktzahl dieses Jahr zugedenken, Ian McDonalds schlagend brillantem „River of Gods“ von 2004. Zu schade, dass der direkte Nachfolger „Brasyl“ direkt auf meinem Abbruch-Flop-Stapel landete.
Flop? Trotz Preislawine konnte ich mit Michael Chabons „The Yiddish Policemen’s Union“ zu wenig anfangen. Abbrechen wegen erlahmenden Interesses musste ich, obwohl ebenfalls mit Lob und Preis(en) überschüttet, Thomas Pynchons „Against the Day“.
Als großer Fan von ihm fand ich es traurig, dass ich Andreas Eschbachs Kurzgeschichtensammlung „Eine unberührte Welt“ so wenig abgewinnen konnte.
Und hierher gehört leider auch Charles Stross. Ich würde jede Erklärung unterschreiben, dass es im Moment keinen einzigen Autor in der angloamerikanischen Phantastik gibt, der solch brillante Story-Ideen hat wie er, als reiner Geschichten-Erzähler enttäuscht er mich aber immer wieder. Nach drei mich nur mäßig begeisternden Romanen dieses Jahr (2x Bob Howard, und „Saturn’s Children“) habe ich jetzt seine frühen SF-Romane wie „Singularity Sky“ und die Merchant Princes-Reihe erstmal auf die lange Bank geschoben.
Da versammeln sich illustre Namen bei den Flops, vielleicht bin auch ich einfach nur zu beschränkt, um deren Größe zu erkennen. Kann sein. Ich muss mich da wohl, siehe oben, noch weiter aufleveln.
Neuentdeckungen? Keine durchschlagenden, da fällt mir eigentlich nur Cory Doctorow ein, dessen brillante Kurzgeschichte „When Sysadmins Ruled The Earth“ ich dieses Jahr erneut mit Begeisterung lesen durfte und dessen Orwell-Jugendroman „Little Brother“ mir viel Freude gemacht hat.
Sachbücher? Klarer Jahresfavorit war „Die Welt ohne uns“ von Alan Wiseman, ein Idealfall eines populärwissenschaftlichen, viele Themen anschneidenden Buches, aus welchem ich sehr viel gelernt habe.
Auch so einige Kurzgeschichten habe ich dieses Jahr gelesen, darunter viele gute, und eine, die mich restlos begeistert hat, bitte nicht verpassen: „The Merchant and the Alchemist’s Gate“ von Ted Chiang. Viel besser geht/wird es nicht. Echt.
Last, but not least: Nach einigen Jahren Pause und nur Sammeln habe ich mit Jubiband 2450 wohl endgültig den Weg zurück gefunden in die Perry Rhodan-Serie, und lese die Erstauflage, PR Action und die Taschenbücher. Die alte Verbundenheit und neu implementierte Kapitel-Lese-Vermeidungsstrategien bei den serientypischen Redundanzen helfen über so manche Klippe hinweg, und ich fühle mich wieder recht heimisch im Perryversum.
Mal sehen, was das nächste Jahr so bringt.
Ich kann als Buch-Jahresrückblick zunächst verblüfft feststellen, dass ich dieses Jahr geschätzt doppelt so viele Bücher geschafft habe wie in den Jahren davor. Das lag weder daran, dass ich rekonvaleszent das Bett hüten musste (ein Glück) und auch nicht daran, dass ich mich auf eine neue Bewusstseinsstufe als Mensch und Leser aufgelevelt (schade) habe, sondern schlicht daran, dass ich dieses Jahr deutlich mehr Glück bei der Buchauswahl hatte als in Jahren davor. Der Hauptstörfaktor für meinen Buchlesejahreschnitt vieler Vorjahre, nämlich Bücher, die viele Wochen an- und nicht weitergelesen sich auf dem Nachttisch einsam und einstaubend herumquälten, war diesmal längst nicht so ausgeprägt gegeben.
Mein Lesejahr war geprägt durch vier größere Leseprojekte. Anfang des Jahres hatte ich viel Freude bei der Beschäftigung mit Truman Capotes „Kaltblütig“ und seinen zwei Verfilmungen und zwei weiteren Filmen, die die Entstehung des Buches schildern. Grandioses Buch, teilweise tolle Filme.
Im Frühjahr und Sommer hatten mir es dann richtig dicke Humpen angetan. Ich las zwei Roman-Epen im vierstelligen Seitenbereich über den Russland-Feldzug, nämlich Wassili Grossmans „Leben und Schicksal“ und Jonathan Littells „Die Wohlgesinnten“. Wobei die Lektüre des Littell sehr interessant und anregend war, während der Grossman ein veritables Meisterwerk ist, dass in meinen Augen den Vergleich mit dem Vorbild „Krieg und Frieden“ nicht scheuen muss und nur eines von zwei Büchern ist, dem ich dieses Jahr die Höchstpunktzahl 10/10 gegeben habe.
Ferner las ich vier Neal Stephenson-Romane am Stück, namentlich den Baroque Cylce („Quicksilver“, „The Confusion“, „The System of the World“) und seinen neuen SF-Roman „Anathem“. Dabei hat mich „Quicksilver“ restlos begeistert und die anderen Romane mir es aufgrund der vielen tollen Ideen zumindest angetan, trotz der Weitschweifigkeit des Autors. Deswegen keine restlose Begeisterung: Nach 3.500 Seiten Stephenson am Stück kann der Amboss auf den Kopf noch so schön und anschmiegsam sein, er tut halt doch irgendwie weh und begräbt einen unter sich.
Im Herbst las ich dann alle Romane am Stück, die zu der Terminator-Franchise erschienen bisher sind, immerhin 13 an der Zahl (2 zu „The Terminator“, 8 zu T2, 3 zu T3). Und was als Vollständigkeitsarbeit eines riesigen Fans der Franchise geplant war, entwickelte sich streckenweise durchaus zu einem ordentlichen, sogar spaßigen Lesevergnügen in den Ruinen einer untergegangenen, von Hunter-Killers gesäumten Welt. Auch wenn es nicht ausbleibt, dass man da zum Einschlafen Kampfschreie wie „Death to the Toasters!“ (aus den T3-Romanen von Aaron Allston) murmelt.
Bei den vier Büchern, die demnächst zum vierten Kinofilm erscheinen sollen, bin ich natürlich wieder dabei.
Top? Neben dem genannten Grossman konnte ich auch einem SF-Roman die volle Punktzahl dieses Jahr zugedenken, Ian McDonalds schlagend brillantem „River of Gods“ von 2004. Zu schade, dass der direkte Nachfolger „Brasyl“ direkt auf meinem Abbruch-Flop-Stapel landete.
Flop? Trotz Preislawine konnte ich mit Michael Chabons „The Yiddish Policemen’s Union“ zu wenig anfangen. Abbrechen wegen erlahmenden Interesses musste ich, obwohl ebenfalls mit Lob und Preis(en) überschüttet, Thomas Pynchons „Against the Day“.
Als großer Fan von ihm fand ich es traurig, dass ich Andreas Eschbachs Kurzgeschichtensammlung „Eine unberührte Welt“ so wenig abgewinnen konnte.
Und hierher gehört leider auch Charles Stross. Ich würde jede Erklärung unterschreiben, dass es im Moment keinen einzigen Autor in der angloamerikanischen Phantastik gibt, der solch brillante Story-Ideen hat wie er, als reiner Geschichten-Erzähler enttäuscht er mich aber immer wieder. Nach drei mich nur mäßig begeisternden Romanen dieses Jahr (2x Bob Howard, und „Saturn’s Children“) habe ich jetzt seine frühen SF-Romane wie „Singularity Sky“ und die Merchant Princes-Reihe erstmal auf die lange Bank geschoben.
Da versammeln sich illustre Namen bei den Flops, vielleicht bin auch ich einfach nur zu beschränkt, um deren Größe zu erkennen. Kann sein. Ich muss mich da wohl, siehe oben, noch weiter aufleveln.
Neuentdeckungen? Keine durchschlagenden, da fällt mir eigentlich nur Cory Doctorow ein, dessen brillante Kurzgeschichte „When Sysadmins Ruled The Earth“ ich dieses Jahr erneut mit Begeisterung lesen durfte und dessen Orwell-Jugendroman „Little Brother“ mir viel Freude gemacht hat.
Sachbücher? Klarer Jahresfavorit war „Die Welt ohne uns“ von Alan Wiseman, ein Idealfall eines populärwissenschaftlichen, viele Themen anschneidenden Buches, aus welchem ich sehr viel gelernt habe.
Auch so einige Kurzgeschichten habe ich dieses Jahr gelesen, darunter viele gute, und eine, die mich restlos begeistert hat, bitte nicht verpassen: „The Merchant and the Alchemist’s Gate“ von Ted Chiang. Viel besser geht/wird es nicht. Echt.
Last, but not least: Nach einigen Jahren Pause und nur Sammeln habe ich mit Jubiband 2450 wohl endgültig den Weg zurück gefunden in die Perry Rhodan-Serie, und lese die Erstauflage, PR Action und die Taschenbücher. Die alte Verbundenheit und neu implementierte Kapitel-Lese-Vermeidungsstrategien bei den serientypischen Redundanzen helfen über so manche Klippe hinweg, und ich fühle mich wieder recht heimisch im Perryversum.
Mal sehen, was das nächste Jahr so bringt.
-
kah299792
- True-Fan

- Beiträge: 189
- Registriert: 23. April 2007 12:16
- Bundesland: Hessen
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Graviton von Erich Schanda
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Na da fallen mir spontan gleich zwei ein. Das Florian Breitsameter eine zukünftige Spitzenkraft in die SF-Szene eingebracht hat wurde schon erwähnt. Aber auch Armin Rößler hat soweit ich weiß eine Nachwuchskraft ins Rennen geschickt.Warum listet nicht einfach mal jemand die kommenden SF-Spitzenautoren auf, die in diesem Jahr geboren wurden?
Herzlichen Glückwunsch von mir noch mal dazu.
Zu den Neuerscheinungen in Schriftform.
Dieses Jahr hat mir von Heidrun Jähnchen Simon Goldsteins Geburtstagsparty sehr gut gefallen
Vom schon genannten Armin Rößler fand ich Argonie äh Argona gelungen.
Wenn man was spannendes ohne großen Anspruch lesen möchte, so für zwischendurch, fand ich Lex Galactica 1 von Martin Key ganz flott geschrieben
Axis war eine Enttäuschung.
An Anthologien habe ich gelesen
Darwins Schildkröte, Projekt Mensch, eine unberührte Welt und die Short Stories in der CT und phantastisch
eine unberührte Welt von Andreas Eschbach fand ich qualitativ wechselhaft aber interessant durch seine ausführlichen Einleitungen zu jeder Geschichte. Man erfährt einiges über den Autor.
Aus der CT sind mir von Desiree und Frank Hoese eine Studie in Null und Eins sowie
Datenschwund von Jan Gardemann positiv in Erinnerung
Am Himmelspfeiffer von Alisha Bionda bin gerade dran.
Ach ja einen Klassiker habe ich auch noch gelesen.
Bernhard Kellermann: Der Tunnel, sehr gutes spannendes Buch
Das war mein persönlicher Buchjahres Rückblick
Ich hoffe ich habe keinen vergessen
Gruß
Kevin
-
Armin Rößler
- True-Fan

- Beiträge: 330
- Registriert: 2. Februar 2004 07:30
- Land: Deutschland
- Wohnort: Rauenberg
- Kontaktdaten:
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Danke! Von meiner "Nachwuchskraft" gab's sogar kurz nach der Geburt ein Bild zu bewundern:kah299792 hat geschrieben:Na da fallen mir spontan gleich zwei ein. Das Florian Breitsameter eine zukünftige Spitzenkraft in die SF-Szene eingebracht hat wurde schon erwähnt. Aber auch Armin Rößler hat soweit ich weiß eine Nachwuchskraft ins Rennen geschickt.Warum listet nicht einfach mal jemand die kommenden SF-Spitzenautoren auf, die in diesem Jahr geboren wurden?![]()
![]()
![]()
Herzlichen Glückwunsch von mir noch mal dazu.
http://www.scifinet.org/scifinetboard/b ... entry=2688
Inzwischen ist der Gute aber auch schon wieder ein bisschen größer ...
Was mich wundert, ist, dass bei den Story-Bänden eher erwähnt wird, was NICHT (mehr) erschienen ist, unseren "Lotus-Effekt" aber scheinbar schon alle vergessen haben ... Müssen wir die Produktion auch einstellen?
Armin Rößler
Das Argona-Universum
http://wurdackverlag.de/verlag/index.php?cPath=1_45
Blog: http://www.scifinet.org/scifinetboard/i ... -schreibt/
Das Argona-Universum
http://wurdackverlag.de/verlag/index.php?cPath=1_45
Blog: http://www.scifinet.org/scifinetboard/i ... -schreibt/
- Shock Wave Rider
- Statistiker des Forums!

- Beiträge: 11489
- Registriert: 20. Juli 2003 21:28
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: H. Katzmarz "Ein Meisterwerk der Weltliteratur"
- Wohnort: München
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Früher gab's ja auch stets zwei Anthos pro Jahr aus dem Wurdack-Verlag.Armin Rößler hat geschrieben:Was mich wundert, ist, dass bei den Story-Bänden eher erwähnt wird, was NICHT (mehr) erschienen ist, unseren "Lotus-Effekt" aber scheinbar schon alle vergessen haben ... Müssen wir die Produktion auch einstellen?
Neinnein: Schön, dass es wenigstens noch den "Lotus-Effekt", NOVA 13 und die c't-Stories gibt!
Sonst wäre 2008 nach dem hochwertigen 2007 wirklich zur Story-Wüste verkommen.
Und ich freue mich schon auf "Molekularmusik", die Wurdack-Antho 2009!
Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
-
Armin Rößler
- True-Fan

- Beiträge: 330
- Registriert: 2. Februar 2004 07:30
- Land: Deutschland
- Wohnort: Rauenberg
- Kontaktdaten:
Re: Der literarische Jahresrückblick 2008
Das waren noch Zeiten. Leider ist das heute zeitlich nicht mehr zu schaffen.Shock Wave Rider hat geschrieben: Früher gab's ja auch stets zwei Anthos pro Jahr aus dem Wurdack-Verlag.![]()
Danke. Jetzt fühle ich mich schon nicht mehr ignoriert ...Neinnein: Schön, dass es wenigstens noch den "Lotus-Effekt", NOVA 13 und die c't-Stories gibt!
Sonst wäre 2008 nach dem hochwertigen 2007 wirklich zur Story-Wüste verkommen.
Und ich freue mich schon auf "Molekularmusik", die Wurdack-Antho 2009!![]()
Armin Rößler
Das Argona-Universum
http://wurdackverlag.de/verlag/index.php?cPath=1_45
Blog: http://www.scifinet.org/scifinetboard/i ... -schreibt/
Das Argona-Universum
http://wurdackverlag.de/verlag/index.php?cPath=1_45
Blog: http://www.scifinet.org/scifinetboard/i ... -schreibt/