22 & 23/2008 – Datenschwund von Jan Gardemann
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22 & 23/2008 – Datenschwund von Jan Gardemann
Wieder ein Zweiteiler – diesmal allerdings von Jan Gardemann (http://www.jangardemann.de).
Mehr zum ersten Teil ab morgen, denn dann ist die c't endlich auch für Nicht-Abonnenten am Kiosk erhältlich.
Mehr zum ersten Teil ab morgen, denn dann ist die c't endlich auch für Nicht-Abonnenten am Kiosk erhältlich.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: 22 & 23/2008 – Datenschwund von Jan Gardemann
Die erste Hälfte einer Kurzgeschichte ohne Kentniss des Restes zu beurteilen ist schwierig - aber da einem die Geschichte von Jan Gardemann in zwei Teilen präsentiert wird, muß es auch erlaubt sein, auch schon über die Hälfte zu sprechen.
Vor allem eines fällt auf: Jan präsentiert uns hier eine Welt. Nicht nur eine Szenerie, einen winzigen Ausschnitt, sondern eine komplette Kulisse. Hut ab, während andere sich angesichts des Themas oftmals für ein Kammerspiel entscheiden (so zuletzt auch Arne Killian), kriegen wir hier mehr geboten.
Was mir beim ersten Lesen aufgefallen ist: die Chips zur Vernetzung werden anscheinend sehr auffällig implantiert. Nett dabei die Idee, daß bei Allgarta Diamantsplitter den Rand der Kontaktstelle bilden. Ein wenig unnötig dann allerdings die Erklärung, daß dies »feindliche Schadprogramme« abwehren könnte – denn das widerspricht dem gesunden Menschenverstand und wirkt unglaubwürdig.
Auch die Idee der Labrats und Mia als neue Art Tarzan ist interessant, wobei ich mich frage, wie kräftig die Ratten sein müssen, um ein Kind aus Flugzeugtrümmern zu zerren... Schwierig! Und wie hat Mia die Sprache der Ratten gelernt, wenn sie diese kaum richtig aussprechen kann?
Nun gut, Mia ist jetzt in Berlin, sie hat Michael Croft gesehen und fand ihn schnucklig und jetzt ist abzuwarten, was Teil 2 bringt...
Vor allem eines fällt auf: Jan präsentiert uns hier eine Welt. Nicht nur eine Szenerie, einen winzigen Ausschnitt, sondern eine komplette Kulisse. Hut ab, während andere sich angesichts des Themas oftmals für ein Kammerspiel entscheiden (so zuletzt auch Arne Killian), kriegen wir hier mehr geboten.
Was mir beim ersten Lesen aufgefallen ist: die Chips zur Vernetzung werden anscheinend sehr auffällig implantiert. Nett dabei die Idee, daß bei Allgarta Diamantsplitter den Rand der Kontaktstelle bilden. Ein wenig unnötig dann allerdings die Erklärung, daß dies »feindliche Schadprogramme« abwehren könnte – denn das widerspricht dem gesunden Menschenverstand und wirkt unglaubwürdig.
Auch die Idee der Labrats und Mia als neue Art Tarzan ist interessant, wobei ich mich frage, wie kräftig die Ratten sein müssen, um ein Kind aus Flugzeugtrümmern zu zerren... Schwierig! Und wie hat Mia die Sprache der Ratten gelernt, wenn sie diese kaum richtig aussprechen kann?
Nun gut, Mia ist jetzt in Berlin, sie hat Michael Croft gesehen und fand ihn schnucklig und jetzt ist abzuwarten, was Teil 2 bringt...

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Re: 22 & 23/2008 – Datenschwund von Jan Gardemann

Ich warte Sehnsüchtig auf den 2.Teil. Der erste läst ja schon hoffen das es genauso spannend weitergeht. Rattensprache lernen? Wahrscheinlich haben sie gepfiffen und gleichzeitig auf irgentwas gezeigt.....

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Re: 22 & 23/2008 – Datenschwund von Jan Gardemann
Okay, Teil 2 ist da!
Erst eines: der Schnitt zwischen Teil 1 und Teil 2 war gut gewählt, wirft aber eine Frage auf: War ein so langes Vorspiel wirklich nötig? Denn die eigentliche Geschichte wird erst jetzt erzählt. Alles zuvor war vor allem bunter Kulissenbau und eine Vorstellung des Problemes aus zweiter Hand (Mia ist ja nicht vernetzt).
Aber auch jetzt wird Mia ferngesteuert und ist nur eine Marionette: die Argumente kommen von der Labrat Riecharda, alle Reaktionen von den Bytebaronen und Michael Croft. So überrascht es dann auch nicht, daß tatsächlich geostationär plazierten Satellitenserver das Problem sind – interessanter und gut gelöst ist dann eher die Frage, warum sie zum Problem wurden.
Das Ende ist dann einfach schön, aber auch hier ist Mia wieder die Ausgeschlossene, die alles nur aus zweiter Hand erfährt. Initiative zeigt sie eigentlich nur, als sie Michael fragt, ob sie die Nacht mit ihm verbringen darf.
Vielleicht sollte Jan eine Art Fortsetzung zeigen, in der Michael Croft wieder zum Bytebaron aufsteigt... denn diese Kulisse und die Figuren sind gut gelungen. Sie können aber halt leider nur kaum agieren...
Erst eines: der Schnitt zwischen Teil 1 und Teil 2 war gut gewählt, wirft aber eine Frage auf: War ein so langes Vorspiel wirklich nötig? Denn die eigentliche Geschichte wird erst jetzt erzählt. Alles zuvor war vor allem bunter Kulissenbau und eine Vorstellung des Problemes aus zweiter Hand (Mia ist ja nicht vernetzt).
Aber auch jetzt wird Mia ferngesteuert und ist nur eine Marionette: die Argumente kommen von der Labrat Riecharda, alle Reaktionen von den Bytebaronen und Michael Croft. So überrascht es dann auch nicht, daß tatsächlich geostationär plazierten Satellitenserver das Problem sind – interessanter und gut gelöst ist dann eher die Frage, warum sie zum Problem wurden.
Das Ende ist dann einfach schön, aber auch hier ist Mia wieder die Ausgeschlossene, die alles nur aus zweiter Hand erfährt. Initiative zeigt sie eigentlich nur, als sie Michael fragt, ob sie die Nacht mit ihm verbringen darf.

Vielleicht sollte Jan eine Art Fortsetzung zeigen, in der Michael Croft wieder zum Bytebaron aufsteigt... denn diese Kulisse und die Figuren sind gut gelungen. Sie können aber halt leider nur kaum agieren...
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Re: 22 & 23/2008 – Datenschwund von Jan Gardemann
Das im Endeffekt die Figuren nicht agieren fand ich auch extremst bedauerlich :
Jan Gardemann : Datenschwund
(c’t 22/2008 S. 228-233 und c’t 23/2008 S. 222-225)
Alle Menschen leben mit einer Schnittstelle versehen im Web 3.0. Plötzlich verschwinden Daten und Erinnerungen, gehen unwiderbringlich verloren.
Ein sehr gelungenes Setting, sehr plastische Protagonisten, sehr schöne Beschreibungen der Umwelt und der Konsequenzen eines fast vollständig virtuellen Lebens. Auch der Plot hat mir sehr gefallen, ich fand ihn innovativ. Trotzdem ist die Story einfach schlecht, die einzelnen Bestandteile finden nicht zu einem harmonischem Ganzen. Das Setting wird nur dargestellt, nicht ausgenutzt, die handelnden Personen bleiben blass, es wird nicht klar, warum und wieso sie in der geschilderten Form agieren. Auch der Plot wird nicht deutlich, 75 % der Geschichte bestehen aus der Einleitung, 15 % aus dem Nachwort, die eigentliche Geschichte wird auf weniger als einer Seite erzählt. Hier hätte ein sorgfältiges Lektorat notgetan.
Jan Gardemann : Datenschwund
(c’t 22/2008 S. 228-233 und c’t 23/2008 S. 222-225)
Alle Menschen leben mit einer Schnittstelle versehen im Web 3.0. Plötzlich verschwinden Daten und Erinnerungen, gehen unwiderbringlich verloren.
Ein sehr gelungenes Setting, sehr plastische Protagonisten, sehr schöne Beschreibungen der Umwelt und der Konsequenzen eines fast vollständig virtuellen Lebens. Auch der Plot hat mir sehr gefallen, ich fand ihn innovativ. Trotzdem ist die Story einfach schlecht, die einzelnen Bestandteile finden nicht zu einem harmonischem Ganzen. Das Setting wird nur dargestellt, nicht ausgenutzt, die handelnden Personen bleiben blass, es wird nicht klar, warum und wieso sie in der geschilderten Form agieren. Auch der Plot wird nicht deutlich, 75 % der Geschichte bestehen aus der Einleitung, 15 % aus dem Nachwort, die eigentliche Geschichte wird auf weniger als einer Seite erzählt. Hier hätte ein sorgfältiges Lektorat notgetan.
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Re: 22 & 23/2008 – Datenschwund von Jan Gardemann
Nette Idee, aber sehr biedere Ausführung. Stilistisch farblos, dazu langatmig mit zu vielen Beschreibungen und Erklärungen; so gar nicht mein Ding. Das kann Jan viel besser - wenn er sich die Mühe macht.
Homepage: http://www.helmuthmommers.de
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Re: 22 & 23/2008 – Datenschwund von Jan Gardemann
Jan Gardemann: Datenschwund
(c't 22/2008 S. 228-233 und c't 23/2008 S. 222-225)
Aus den Servern der Datenbarone, aber auch aus den Gehirnen der vernetzten Menschen verschwinden Daten. Mia, eine der wenigen Personen ohne Schnittstelle, wird von Allgarta, einem Wissenschaftler-Klon, zur Krisensitzung der Datenbarone nach Berlin geschickt.
Der erste Teil ist phantastisch: Spannend, irre Ideen, interessant geschilderte Zukunftswelt, viele offene Fäden. Der zweite Teil vergibt leider das Potenzial der Story. Der "Showdown" in der Konferenz versandet viel zu früh an der falschen Stelle, das Nachspiel gerät arg pathetisch.
Gruß
Ralf
(c't 22/2008 S. 228-233 und c't 23/2008 S. 222-225)
Aus den Servern der Datenbarone, aber auch aus den Gehirnen der vernetzten Menschen verschwinden Daten. Mia, eine der wenigen Personen ohne Schnittstelle, wird von Allgarta, einem Wissenschaftler-Klon, zur Krisensitzung der Datenbarone nach Berlin geschickt.
Der erste Teil ist phantastisch: Spannend, irre Ideen, interessant geschilderte Zukunftswelt, viele offene Fäden. Der zweite Teil vergibt leider das Potenzial der Story. Der "Showdown" in der Konferenz versandet viel zu früh an der falschen Stelle, das Nachspiel gerät arg pathetisch.
Gruß
Ralf
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möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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