Gutes Cover - Schlechtes Cover
- Pogopuschel
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Im Prinzip stimme ich ihm zu. Vergleicht man die Cover von Golkonda oder die tollen Tiptree-Ausgaben von Septime mit den generisch-lieblosen Sachen von Heyne und Co., liegen da doch Welten dazwischen.
Fairerweise muss man sagen, dass es sich bei den sechs Beispielen, die er aufzeigt, um reine E-Bookwiederauflagen aus dem Backkatalog handelt, von denen ja teilweise 300 am Stück veröffentlicht wurden. Dass da nicht jedes Cover einzigartig sein kann, wohl klar.
Fairerweise muss man sagen, dass es sich bei den sechs Beispielen, die er aufzeigt, um reine E-Bookwiederauflagen aus dem Backkatalog handelt, von denen ja teilweise 300 am Stück veröffentlicht wurden. Dass da nicht jedes Cover einzigartig sein kann, wohl klar.
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- L.N. Muhr
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Einigen wir uns auf: sie werden weggespart.Valerie J. Long hat geschrieben:Wenn die Titel im Original noch halbwegs passende Cover haben, dann gehen diese beim Nachdruck in deutschen Verlagen meist verloren.Knochenmann hat geschrieben:Schöner Artikel über die fantasielosigkeit bei moderner Covergestaltung: Link
Du lässt es halt von der Firma, die dir eh das Titeldesign für alle Bücher macht, mitmachen, weil die vermutlich sowieso pauschal kriegen für eine bestimmte Zahl Titel. Das kommt dann einfach billiger.
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- L.N. Muhr
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Man merkt, dass der Autor das Problem nicht versteht:
Er hat sicher recht, dass gewisse Cover auffälliger wären. Aber der Buchhalter im Verlag fragt dann: generiert ein teureres Cover genug Mehrverkäufe, um die Mehrkosten zu rechtfertigen?
Und die Antwort darauf dürfte eher Nein sein.
Der Autor obliegt der komplett irrigen Annahme, aufwändig gestaltete Cover seien ein Verkaufshindernis. Dabei hat das niemand behauptet. Sie lohnen sich nur für strikt kommerziell gedachte SF im Taschenbuch nicht.
Die Pulps haben sich in Auflagen verkauft, von denen jede deutsche Taschenbuch-SH heute nur träumen kann.Ähnliches gilt für das Kosten-Argument: Die Pulp-Hefte waren auch billige Massenware, und trotzdem hat man sich gute Illustrationen geleistet, denn sie waren ja das wichtigste Werbeinstrument,
Er hat sicher recht, dass gewisse Cover auffälliger wären. Aber der Buchhalter im Verlag fragt dann: generiert ein teureres Cover genug Mehrverkäufe, um die Mehrkosten zu rechtfertigen?
Und die Antwort darauf dürfte eher Nein sein.
Weil sich Jugendbücher auch verkaufen.Und wieso scheint dies bei den Jugendbüchern anders zu laufen?
Der Autor obliegt der komplett irrigen Annahme, aufwändig gestaltete Cover seien ein Verkaufshindernis. Dabei hat das niemand behauptet. Sie lohnen sich nur für strikt kommerziell gedachte SF im Taschenbuch nicht.
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- Knochenmann
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Frage: was kostet denn ein halbwegs brauchbares Cover imVergleich zu einem 08/15 Cover?
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- lapismont
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Vielleicht hat die Absatzschwäche von SF bei Heyne auch etwas mit der lieblosen Edition zu tun? Das betrifft Cover, Klappentexte, Seitenschinderei und Programmauswahl gleichermaßen.
- L.N. Muhr
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: wenn dir eine Agentur den Job für eine Reihe Bücher eh pauschal erledigt, senkt das nicht nur die Kosten pro Buch, sondern auch den Verwaltungsaufwand. Die Produktion des Gesamtproduktes Buch wird damit stromlinienförmiger.
Die Frage ist also nicht, was ein Cover kostet. Weil jeder Betrag größer Null hier Mehrkosten an mehreren Stellen im Verlag verursachen würde, die vermieden werden sollen.
Eben im Gegensatz zur Jugendliteratur, wo sich diese Mehrkosten rechtfertigen lassen. Oder im Gegensatz zu Liebhaberverlagen, die diese Mehrkosten mit Liebe zum Produkt rechtfertigen.
Und es betrifft ja nicht nur SF. Wie weiter vorne aufgeführt, funktionieren bei den taschenbuch-Publikumsverlagen fast alle Segmente nach Schema-Covergestaltung.
Die Frage ist also nicht, was ein Cover kostet. Weil jeder Betrag größer Null hier Mehrkosten an mehreren Stellen im Verlag verursachen würde, die vermieden werden sollen.
Eben im Gegensatz zur Jugendliteratur, wo sich diese Mehrkosten rechtfertigen lassen. Oder im Gegensatz zu Liebhaberverlagen, die diese Mehrkosten mit Liebe zum Produkt rechtfertigen.
Und es betrifft ja nicht nur SF. Wie weiter vorne aufgeführt, funktionieren bei den taschenbuch-Publikumsverlagen fast alle Segmente nach Schema-Covergestaltung.
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- L.N. Muhr
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Die sinkenden Absatzzahlen waren zuerst da. Das hat Jeschke über Jahre in den SF-Jahrbüchern, meist im Vorwort, lang und breit geschildert.lapismont hat geschrieben:Vielleicht hat die Absatzschwäche von SF bei Heyne auch etwas mit der lieblosen Edition zu tun? Das betrifft Cover, Klappentexte, Seitenschinderei und Programmauswahl gleichermaßen.
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- lapismont
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
sie zu beenden hilft es aber auch nicht.L.N. Muhr hat geschrieben:Die sinkenden Absatzzahlen waren zuerst da. Das hat Jeschke über Jahre in den SF-Jahrbüchern, meist im Vorwort, lang und breit geschildert.lapismont hat geschrieben:Vielleicht hat die Absatzschwäche von SF bei Heyne auch etwas mit der lieblosen Edition zu tun? Das betrifft Cover, Klappentexte, Seitenschinderei und Programmauswahl gleichermaßen.
- Knochenmann
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Macht doch auch gar keinen Sinn. Wenn man ein Produkt verkaufen will muss man es hübsch einpacken... überall in der Welt derBetriebswirtschaft scheint sich diese Erkenntnis herumgesprochen zu haben.
Aber vielleicht weiß man ja gar nicht mehr wie man ein gutes Buch überhaupt illustreiren soll. Schönes Beispiel:
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
FurchtbarKnochenmann hat geschrieben:Macht doch auch gar keinen Sinn. Wenn man ein Produkt verkaufen will muss man es hübsch einpacken... überall in der Welt derBetriebswirtschaft scheint sich diese Erkenntnis herumgesprochen zu haben.
Aber vielleicht weiß man ja gar nicht mehr wie man ein gutes Buch überhaupt illustreiren soll. Schönes Beispiel:
- L.N. Muhr
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Ach? Sag das mal Aldi oder Penny.Knochenmann hat geschrieben:Macht doch auch gar keinen Sinn. Wenn man ein Produkt verkaufen will muss man es hübsch einpacken...
Sry, aber das ist ein ganz doofes Argument. Aber vllt. sind Aldi und Penny ja auch ganz doof in Betriebswirtschaft und stehen darum kurz vor der Pleite.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass hier großer Diskussionsbedarf besteht. Man muss die Logik der Buchhalter ja nicht mögen, aber in sich ist sie erstmal komplett stimmig. Sie ist ein möglicher, in sich schlüßiger Weg, ein Buch zu kalkulieren. Es gibt andere, in sich ebenso schlüßige Wege, aber das Argument "die irren sich eben" o.s.ä. ist einfach falsch (und eigentlich auch kein Argument).
Ja, es estimmt: insbesondere für Sammlereditionen und hochpreisige Produkte ist das Design entscheidend. Das Design der meisten Taschenbücher bei Publikumsverlagen ist demnach auch ein Indiz dafür, als was diese Titel nicht verstanden werden. In den allermeisten Fällen sind das Bücher, die innerhalb drei bis sechs Monate Gewinn machen müssen, die nötigen 18 Monate im Lager gammeln, ehe die Buchpreisbindung aufgehoben wird und die Titel in den Remi-Ramsch gehen. Und in der Zeit wurden wieder neue Bücher produziert, die möglichst unauffällig die alten ersetzen.
"Mehr vom gleichen" ist, in der Unterhaltungsliteratur und beim Fast Food, ein durchaus realistisches Konzept, weil (auch wenn manche harten Fans das nicht verstehen), ein großer Teil des Publikums tatsächlich mehr vom gleichen will: mehr frustrierte schwedische Kommissare, mehr lebenslustige Single-Hausfrauen, mehr romantische Vampire... mit mehr Covern, die signalisieren: das hast du shconmal gekauft, das war schonmal gut, kaufs nochmal. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. (Irgendwann wird es ihm sicher zuviel, aber bis dahin hat man drei, vier, fünf Produktionszyklen dieser Art durchlaufen und Zeit genug gehabt, den nächsten Trend ausfindig zu machen, mit dem man das gleiche Spiel durchnudelt.)
In dem Sinne sind fantasielose, aber ewig gleiche Cover ein nachvollziehbares Marketinginstrument. Man muss das ja nicht mögen. Aber man könnte erstmal die Fakten anerkennen.
Und mal trennen zwischen "macht keinen Sinn" (falsch) und "ich mag das nicht" (richtig).
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Wir sind uns einig.L.N. Muhr hat geschrieben:Einigen wir uns auf: sie werden weggespart.Valerie J. Long hat geschrieben:Wenn die Titel im Original noch halbwegs passende Cover haben, dann gehen diese beim Nachdruck in deutschen Verlagen meist verloren.Knochenmann hat geschrieben:Schöner Artikel über die fantasielosigkeit bei moderner Covergestaltung: Link
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
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Re: Gutes Cover - Schlechtes Cover
Da ich nicht weiß, wohin mit meiner Klick-und-Guck-Empfehlung, packe ich das mal hier rein.
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Jede Menge gute und schlechte Cover von Pulpmagazinen, manche auch mit dazugehörigem Inhalt.
Genres von Adult Reading bis Western, natürlich auch mit Sci-Fi.
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