naja ... der ursprüngliche batman war zwar ein killer, aber kein dunkler ritter. und robin tauchte ja recht früh auf, nämlich keine zwei jahre nach batman. da steckte das ganze batman-konzept noch in den kinderschuhen, bats war eigentlich eher eine gruselfigur, die gegen gruselfiguren kämpfte. ab robin tötete batman nicht mehr, aber die abenteuer waren erstmal weiterhin obskure gruselgeschichten und kämpfe gegen nazis und nazispione. mit ritterlichkeit hat das nichts zu tun, dieses konzept tauchte tatsächlich erst bewußt mit miller auf und wurde vorher nur angedeutet. bis in die sechziger jahre hinein hatte batman auch keinen charakter, sondern war eine typische pulp-figur: eine schablone für geschichten aller art. der batman, wie wir ihn derzeit kennen, ist eigentlich ein konzept der neuzeit. sollte man sich vllt. mal bewußt machen, wenn man über diese figur redet, die eine vielzahl von wandlungen im lauf ihres daseins durchmachte.Uschi Zietsch hat geschrieben:Was er aber ursprünglich war. Wenig zimperlich, düster und allein.Doop hat geschrieben:Man muss ihn nicht mögen, man sollte ihn aber berücksichtigen, denn für eine ganze Generation prägte er (gemeinsam mit der Fernsehserie) das Bild von Batman, der noch meilenweit davon entfernt war, ein dunkler Ritter zu werden.
[Film] Batman – The Dark Knight
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12234
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- Bully
- SMOF
- Beiträge: 4790
- Registriert: 8. Dezember 2007 17:24
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Münzenberg
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
Ok, dann wollte er den realistischen Comicstil noch übertreffen, indem er einen Realfilm daraus machte.L.N. Muhr hat geschrieben:ich vermisse irgendwie die ganz vielen leute, die mehr gotik wollen. die meisten sind doch mit diesem realistischen stil, wie er in den 70er und 80er jahren bei bat-comics vorherrschte (nolans kindheit und jugend - und das ist sicher kein zufall) sehr zufrieden. die meisten sind doch durchaus zufrieden mit dieser bildsprache, die eine sehr große epoche der batman-comics durchaus korrekt reflektiert. darum bleibe ich auch dabei, dass es eine comicverfilmung ist - die anleihen und bildzitate machen das dann noch offensichtlicher.
...

Und zwar einen, wie ich finde, mit einer Bildsprachedichte, die ich für Mainstreamkino (böses Wort) etwa mittel finde.
Und ich behaupte jetzt, dass viele Leute (die Mehrheit), die das toll finden, das nicht etwa deshalb toll finden, weil sie erstens überwiegend Comicfans sind, und zweitens diesbezüglich in den 70er/80er sozialisiert wurden, sondern weil sie mit Comics eher wenig zu tun haben, und sich so voll auf die Handlung/Personen/Tragik konzentrieren können.
Um die Begrifflichkeit an einem anderen Beispiel klarzumachen:
Wenn ich eine Theatervorstellung von Hamlet filme, ist das eigentlich keine Literaturverfilmung. Ein Zeichentrickfilm ist in dem Sinne ja auch keine Comicverfilmung, sondern ein Zeichentrickfilm. Es findet bei beiden keine echte Übertragung von der einen Kunstform auf die Möglichkeiten der anderen statt; wobei der Zeichentrickfilm eine Kunstform mit ganz eigenen Mitteln ist (Vergleich hinkt).
Ich kenne aber eine Hamletverfilmung, in der Hamlet hadernd durch die große Halle läuft, und die Kamera in folgt und umkreist, Offerzählung mit Bildern von anderen Handlungen begleitet wird, etc.; wodurch es mehr als eine gefilmte Theatervorstellung ist, die die Möglichkeiten eines Filmes ausnutzt.
Soweit klar?
Jetzt aber könnte man Hamlet ja auch mit "normaler" Sprache drehen. Wäre ja immer noch eine Literaturverfilmung, aber ein shakespeartypisches Element fehlte. Aber ok, man kann sich darüber streiten, ob dem die Bildersprache entspräche.
Es wurde aber offenbar bei TDK mit Absicht auf viele Stilmittel nach Comicart verzichtet, und es ist offenbar ein sehr erfolgreicher Film.
Ich sehe da einen Zusammenhang, weiter nichts.
Anderswo known as Yart Fulgen
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12234
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
so what? wie viele zuschauer der "zehn gebote" haben wirklich das AT gelesen? hat doch nie jemand behauptet, dass da nur comicfans reingehen.Bully hat geschrieben:Ok, dann wollte er den realistischen Comicstil noch übertreffen, indem er einen Realfilm daraus machte.L.N. Muhr hat geschrieben:ich vermisse irgendwie die ganz vielen leute, die mehr gotik wollen. die meisten sind doch mit diesem realistischen stil, wie er in den 70er und 80er jahren bei bat-comics vorherrschte (nolans kindheit und jugend - und das ist sicher kein zufall) sehr zufrieden. die meisten sind doch durchaus zufrieden mit dieser bildsprache, die eine sehr große epoche der batman-comics durchaus korrekt reflektiert. darum bleibe ich auch dabei, dass es eine comicverfilmung ist - die anleihen und bildzitate machen das dann noch offensichtlicher.
...![]()
Und zwar einen, wie ich finde, mit einer Bildsprachedichte, die ich für Mainstreamkino (böses Wort) etwa mittel finde.
Und ich behaupte jetzt, dass viele Leute (die Mehrheit), die das toll finden, das nicht etwa deshalb toll finden, weil sie erstens überwiegend Comicfans sind, und zweitens diesbezüglich in den 70er/80er sozialisiert wurden, sondern weil sie mit Comics eher wenig zu tun haben, und sich so voll auf die Handlung/Personen/Tragik konzentrieren können.
und die sozialisierung mit der figur fand eben hauptsächlich bei nolan selbst statt, und ich bin mir sicher, dass er wegen adams und miller und dergleichen diesen ansatz gewählt hat.
nihctsdestotrotz ist "persepolis" eine comicverfilmung. du versuchst da einen widerspruch zu konstruieren, der nicht existiert.Wenn ich eine Theatervorstellung von Hamlet filme, ist das eigentlich keine Literaturverfilmung. Ein Zeichentrickfilm ist in dem Sinne ja auch keine Comicverfilmung, sondern ein Zeichentrickfilm.
... meinst du soundwords, speedlines etc.? dann wüßte ich nämlich viele comics, die das auch tun. sind das dann keine comics?Es wurde aber offenbar bei TDK mit Absicht auf viele Stilmittel nach Comicart verzichtet,
das einzig zwingende element des comic ist die darstellung in räumlich versetzten bildabfolgen. alle anderen stilmittel sind weder zwingend noch typisch. TDK hat also auch nicht auf sie verzichtet, sondern einen ansatz gewählt, der sich an den realistischen, ebenfalls auf diese stilmittel verzichtenden comics orientiert.
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- Bully
- SMOF
- Beiträge: 4790
- Registriert: 8. Dezember 2007 17:24
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Münzenberg
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
In die Zehn Gebote?L.N. Muhr hat geschrieben:
so what? wie viele zuschauer der "zehn gebote" haben wirklich das AT gelesen? hat doch nie jemand behauptet, dass da nur comicfans reingehen.
Stimmt, niemand hat behauptet, dass nur Comicfans in TDK gehen, es geht mir auch darum, warum die Nicht-Comic-Fans in TDK gehen.
So what? Wer sagt, dass diese Comics sich nicht an Filmen orientiert haben. Er ist dessenungeachtet der Ansicht, dass das an seinem Film wichtig ist.und die sozialisierung mit der figur fand eben hauptsächlich bei nolan selbst statt, und ich bin mir sicher, dass er wegen adams und miller und dergleichen diesen ansatz gewählt hat.
Ok, hast Recht, vergiss es.nihctsdestotrotz ist "persepolis" eine comicverfilmung. du versuchst da einen widerspruch zu konstruieren, der nicht existiert.Wenn ich eine Theatervorstellung von Hamlet filme, ist das eigentlich keine Literaturverfilmung. Ein Zeichentrickfilm ist in dem Sinne ja auch keine Comicverfilmung, sondern ein Zeichentrickfilm.
Aber das beweist, dass TDK MEHR Erfolg gehabt hätte, wenn Nolan mehr Kulissen nachgebaut hätte oder gleich einen Zeichentrick im realistischen Stil gedreht hätte? Ich bezweifele das mal.
Das wiederum habe ich nie behauptet und den Punkt doch auch klargestellt; und ich meinte auch keine Dinge, die man Realfilmen gar nicht braucht, sondern schon solche, die darin vorkommen können, und die bei anderen Comicverfilmungen häufig vorkommen, und sogar in Nicht-Comic-Verfilmungen stärker zum Einsatz kommen; allerdings behaupte ich mal dreist, dass viele Normalofilmgucker tatsächlich eine stärkere Bildsprache bei Comicverfilmungen erwarten, da sie nicht so viele Comics kennen wie Du.... meinst du soundwords, speedlines etc.? dann wüßte ich nämlich viele comics, die das auch tun. sind das dann keine comics?Es wurde aber offenbar bei TDK mit Absicht auf viele Stilmittel nach Comicart verzichtet,
Nagut. Lassen wir das mal stehen, von wegen zwingend.das einzig zwingende element des comic ist die darstellung in räumlich versetzten bildabfolgen. alle anderen stilmittel sind weder zwingend noch typisch. TDK hat also auch nicht auf sie verzichtet, sondern einen ansatz gewählt, der sich an den realistischen, ebenfalls auf diese stilmittel verzichtenden comics orientiert.
Meine Theorie aber, was die Publikumsreaktion betrifft, die mit einer bestimmten Erwartungshaltung arbeitet, macht es nur erforderlich, das etwas für typisch gehalten wird.
Anderswo known as Yart Fulgen
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12234
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
weil es ein action-film mit einer hervorragenden mundpropaganda ist. die leute rannten damals ja auch wie die bekloppten in schiwago, weil es eine gewaltige schnulze ist (die ich übrigens sehr sehr liebe). ändert ja allerdings nix an der vorlage.Bully hat geschrieben: Stimmt, niemand hat behauptet, dass nur Comicfans in TDK gehen, es geht mir auch darum, warum die Nicht-Comic-Fans in TDK gehen.
in dem fall: ich. comics sind nun mal mein beruf, ich werf da einfach mal ein bissel kompetenz in die wagschale, ok?So what? Wer sagt, dass diese Comics sich nicht an Filmen orientiert haben.

und ich verstehe nicht mal, wie du darauf kommst? auf welche aussage beziehst du dich? nochmal zum mitmeißeln: TDK ist eine comicverfilmung. der erfolg von TDK aber beruht auf seiner mundpropaganda und sicher auch auf dem marketing, ledgers tod inbegriffen. das sind zwei völlig voneinander getrennte dinge, die sich aber weder ausschließen noch in direktem kausalen zusammenhang stehen.Ok, hast Recht, vergiss es.
Aber das beweist, dass TDK MEHR Erfolg gehabt hätte, wenn Nolan mehr Kulissen nachgebaut hätte oder gleich einen Zeichentrick im realistischen Stil gedreht hätte? Ich bezweifele das mal.
setzt du hier mal wieder superhelden-verfilmungen mit comicverfilmungen gleich? DAS ist glaube ich der hauptpunkt, an dem du argumentativ scheiterst. für dich ist comicverfilmung = superhelden. was natürlich ganz real falsch ist.Das wiederum habe ich nie behauptet und den Punkt doch auch klargestellt; und ich meinte auch keine Dinge, die man Realfilmen gar nicht braucht, sondern schon solche, die darin vorkommen können, und die bei anderen Comicverfilmungen häufig vorkommen, und sogar in Nicht-Comic-Verfilmungen stärker zum Einsatz kommen; allerdings behaupte ich mal dreist, dass viele Normalofilmgucker tatsächlich eine stärkere Bildsprache bei Comicverfilmungen erwarten, da sie nicht so viele Comics kennen wie Du.
und was jemand erwartet und was faktisch richtig ist, sind nun mal zwei dinge.
du baust also eine unbewiesene theorie auf einer unbewiesenen theorie auf. das ist quasi theorienjenga und wackelt. fassen wir doch mal zusammen: TDK arbeitet gerade nicht mit dem, was du für comictypisch hältst (und ich bestreite, dass es das gibt), ist aber dennoch erfolgreich. laut deiner theorie kann das so nicht stimmen, da der film nicht den erwartungshaltungen entspricht. statt aber deine theorie zu hinterfragen (und zu falsifizieren), konstruierst du den umweg der simplifizierten bilddichte als comictypisch, ohne dies (weder für den film konkret noch für den comic an sich) belegen zu können, und ignorierst dabei hinweise, dass diese aussage zumindest für den comic falsch ist.Nagut. Lassen wir das mal stehen, von wegen zwingend.
Meine Theorie aber, was die Publikumsreaktion betrifft, die mit einer bestimmten Erwartungshaltung arbeitet, macht es nur erforderlich, das etwas für typisch gehalten wird.
die deutlich einfachere these ist die, dass der film erfolgreich ist, weil er einen publikumsnerv trifft (bzw. vermutlich mehrere). und das ganz egal ob comicverfilmung oder nicht.
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- Bully
- SMOF
- Beiträge: 4790
- Registriert: 8. Dezember 2007 17:24
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Münzenberg
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
Irgendwie scheinst Du mich nicht verstanden zu haben.L.N. Muhr hat geschrieben: ...du baust also eine unbewiesene theorie auf einer unbewiesenen theorie auf. das ist quasi theorienjenga und wackelt. fassen wir doch mal zusammen: TDK arbeitet gerade nicht mit dem, was du für comictypisch hältst (und ich bestreite, dass es das gibt), ist aber dennoch erfolgreich. laut deiner theorie kann das so nicht stimmen, da der film nicht den erwartungshaltungen entspricht. statt aber deine theorie zu hinterfragen (und zu falsifizieren), konstruierst du den umweg der simplifizierten bilddichte als comictypisch, ohne dies (weder für den film konkret noch für den comic an sich) belegen zu können, und ignorierst dabei hinweise, dass diese aussage zumindest für den comic falsch ist.Nagut. Lassen wir das mal stehen, von wegen zwingend.
Meine Theorie aber, was die Publikumsreaktion betrifft, die mit einer bestimmten Erwartungshaltung arbeitet, macht es nur erforderlich, das etwas für typisch gehalten wird.
die deutlich einfachere these ist die, dass der film erfolgreich ist, weil er einen publikumsnerv trifft (bzw. vermutlich mehrere). und das ganz egal ob comicverfilmung oder nicht.
Wenn Du Dich an dem Begriff "typisch" störst, lassen wir ihn einfach weg, ok? Aber Du räumst doch ein, dass einige Comics bestimmte Eigenschaften haben, die in anderen Kunstgattungen eher nicht vorkommen, und die meinetwegen völlig zu Unrecht als "typisch" bezeichnet werden. Nennen wir diese Eigenschaften "Klischees".
Und gerade weil Du ein Experte für Comics bist, und ich nicht, bist Du ja nicht kompetenter als ich zu vermuten, was Leute, die auch keine Comicexperten sind, für Erwartungen an Comics und Comicverfilmungen haben.
Du fragst ja auch nicht den Papst zu den Gedankengängen von Atheisten, oder Marcel Reich-Ranitzki, warum manche Leute die Buddenbrocks nicht in der Schule lesen wollten...
So.
Welche Erwartungshaltung haben wohl Leute, die keine Comicexperten sind, bei einer Comicverfilmung? Speziell, wenn dieser Comic schon des öfteren verfilmt worden ist, und wenn zahlreiche andere Comics mit ähnlicher Thematik (Superheld mit Geheimidentität gegen das Böse) in letzter Zeit verfilmt wurden? Ganz speziell die, die die Comics hauptsächlich aus Verfilmungen kennen?
Vermutlich eine solche Erwartungshaltung/Klischeevorstellung, die sich aus ihren diesbezüglichen Erfahrungen schöpft, und die beinhaltet unter anderem eine gotische Kulisse wie in Batman I (der nach "Batman hält die Welt in Atem"). Wenn Du mir jetzt wieder erklärst, dass weder ich noch die Mehrheit der anderen TDK-Gutfinder Ahnung haben, ist das kein Gegenargument. Gerade, WEIL wir alle keine Ahnung haben, kommen wir überhaupt erst darauf.

Und davon zu reden, dass der Film einen Nerv trifft, ist wirklich die einfachste Erklärung, da das so ziemlich alles sein kann. Könnte nicht ein Nerv sein, den der Film trifft, weil er von den Bildern, Schnitten und sonstigen Stilmitteln im Bereich der Bildersprache her eher sparsam ist, so dass man von den Hauptcharaktären nicht abgelenkt wird? Und dass die Mundpropaganda so gut funktioniert, daran liegt, dass das dem durchschnittlichen Filmeanschauer so gefällt (ja, ich verallgemeiner). Ich könnte mir sogar vorstellen, dass da Leute drin waren, die Comics gar nicht mögen, und denen der Film gefiel. Das muss natürlich nichts mit der "realistisch reduzierten" Bildersprache zu tun haben, aber es hat wohl auch nicht geschadet. So wie beim Western, wo die Apatschen auf einmal die Guten waren.
Und ok, es ist eine Comicverfilmung, aber offenbar eine, die sehr gut für ein "nicht-comic-fan-Publikum" geeignet ist, wegen gelebter Klischeevermeidung.

Anderswo known as Yart Fulgen
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE
- Beiträge: 20294
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
Heute mit dem verkehrten Fuß aufgestanden?L.N. Muhr hat geschrieben:sollte man sich vllt. mal bewußt machen, wenn man über diese figur redet, die eine vielzahl von wandlungen im lauf ihres daseins durchmachte.
Trotzdem nannte Miller es "Dark Knight returns" ...

P.S. Ich klinke mich jetzt hier aus, es ist mir zu unübersichtlich geworden mit eurer an- und ausdauernden OffT-Diskussion.

Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12234
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
oder einfach nur: weil sie ist, was sie ist. leute gehen nicht ins kino, um erwartungshaltungen negiert zu sehen, sondern um sie erfüllt zu bekommen. also nicht "das ist ein untypischer film", sondern "das ist ein guter film.".Bully hat geschrieben:
Und ok, es ist eine Comicverfilmung, aber offenbar eine, die sehr gut für ein "nicht-comic-fan-Publikum" geeignet ist, wegen gelebter Klischeevermeidung.
der erfolg des films ist demnach ganz simpel: es kracht, es bumst, es sieht ein bissel aus wie james bond. es kitzelt unterschweillig mit politischen andeutungen, was die intellektuellen befriedigt, es ist lang und leidlich komplex, was die cineasten erfreut, es ist leidlich nah am derzeitigen batman-status, was die comicfans erfreut, es ist düster (da gibts auch immer 'ne zielgruppe für) und brutal (da erst recht) --- der film ist eine jener seltenen pralinenschachteln, in denen einfach sehr viele menschen was leckeres finden. und er wurde ganz hervorragend mit gigantischem marketing vorher angekündigt. jeder, aber echt jeder, hatte von dem film vorher schon gehört.
im übrigen ist der abstand zu spider-man - inflationsbereinigt - gar nicht so groß:
http://www.boxofficemojo.com/alltime/adjusted.htm
hat also spider-man vor fünf jahren die gleichen klischees vermieden und wie konnten sie dann u.a. durch diesen film erst zu klischees werden?
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
-
- SMOF
- Beiträge: 7773
- Registriert: 2. Mai 2003 20:29
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Köln
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
Vielleicht sollten wir uns einfach mal darauf einigen, dass der Film etwas vormacht, was im Zuge der ganzen Style-over Substance-Materialschlachten der letzten Jahre verloren schien:er ist der perfekte Blockbuster, der jedem im Publikum etwas für sein Geld bietet. Dass Nolan sich dabei auf eher "unspektakuläre" Schnitt- und Bildfolgen verlässt, hat vermutlich am ehesten mit seinem Selbstverständnis als Independetfilmer zu tun, der sich eben nicht auf eine Ebene mit Regisseuren wie Michael bay stellen will.
@Bully:ich glaube nicht, dass leute, die keine Comics lesen, im Film Comic-Klischees erwarten, denn sie können sie ja eigentlich gar nicht kennen. Und wie eine Comic-verfilmung aussieht, die sich genau an diese Klischees hält, kann man ja an den aktuellen Asterix-Verfilmungen sehen, die zumindest hierzulande nicht in der selben Erfolgsliga wie TDK oder Spider-Man spielen.
@Bully:ich glaube nicht, dass leute, die keine Comics lesen, im Film Comic-Klischees erwarten, denn sie können sie ja eigentlich gar nicht kennen. Und wie eine Comic-verfilmung aussieht, die sich genau an diese Klischees hält, kann man ja an den aktuellen Asterix-Verfilmungen sehen, die zumindest hierzulande nicht in der selben Erfolgsliga wie TDK oder Spider-Man spielen.
Lese zur Zeit:
Ezra Klein - Der tiefe Graben
Ezra Klein - Der tiefe Graben
- Shock Wave Rider
- Statistiker des Forums!
- Beiträge: 11311
- Registriert: 20. Juli 2003 21:28
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: H.W. Franke "Sphinx_2"
W.M. Schmitt "Die Filmanalyse" - Wohnort: München
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
Uff! Was mich an den Spider-Man-Zahlen am meisten beeindruckt: eine mittlere jährliche Inflationsrate von 3,35% exponiert sich über 6 Jahre schon zu einem "Preis"anstieg von fast 22%.L.N. Muhr hat geschrieben:im übrigen ist der abstand zu spider-man - inflationsbereinigt - gar nicht so groß:
http://www.boxofficemojo.com/alltime/adjusted.htm
Gruß vom Statistiker
Ralf,
der sich am WE vermutlich mal TDK antut
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
- breitsameter
- Ghu
- Beiträge: 12321
- Registriert: 25. Dezember 2001 00:00
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
Da verwundert es auch gar nicht mehr, daß andauernd neue Kassenrekorde gebrochen werden. Vielleicht sollten die Amis mal dazu übergehen nicht nur die Einnahmen zu erfassen, sondern auch die Zahl der verkauften Kinokarten bei einem Film. Solte doch eigentlich gar nicht sooo schwer sein, oder?Shock Wave Rider hat geschrieben:Uff! Was mich an den Spider-Man-Zahlen am meisten beeindruckt: eine mittlere jährliche Inflationsrate von 3,35% exponiert sich über 6 Jahre schon zu einem "Preis"anstieg von fast 22%.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12234
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
geschieht auf BOM ja zumindest statistisch - anhand des für das jeweilige jahr gültigen durchschnittspreises (aktuell knapp 7$) für eine karte. steht irgendwo auf der seite. ich glaube aber nicht, dass irgendwer die real verkauften karten meldet. da der vertrieb ja nur seine einnahmeprozente von den kinos will, ist diese zahl aus wirtschaftlicher sicht unerheblich.
aber, ja, die "rekorde" sind natürlich irgendwie augenwischerei, weshalb ich solche aussagen a la "fast so erfolgreich wie titanic" ignoriere - "titanic" hatte garantiert immer noch doppelt so viele zuschauer, "star wars" vermutlich drei mal so viele. für billigere karten.
aber, ja, die "rekorde" sind natürlich irgendwie augenwischerei, weshalb ich solche aussagen a la "fast so erfolgreich wie titanic" ignoriere - "titanic" hatte garantiert immer noch doppelt so viele zuschauer, "star wars" vermutlich drei mal so viele. für billigere karten.
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- Bully
- SMOF
- Beiträge: 4790
- Registriert: 8. Dezember 2007 17:24
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Münzenberg
- Kontaktdaten:
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
Um des lieben Friedens willen einige ich mich gerne. Und warum er jetzt wirklich das so gemacht hat, wie er´s gemacht hat, erzählt er vllt. auch mal. (Wegen seinem Lieblingscomicstil, wegen dem anvisiertem Publikum, um nicht von den anderen guten Sachen abzulenken, um sich von den anderen Comicverfilmungen zu unterscheiden, wasauchimmer...)heino hat geschrieben:Vielleicht sollten wir uns einfach mal darauf einigen, dass der Film etwas vormacht, was im Zuge der ganzen Style-over Substance-Materialschlachten der letzten Jahre verloren schien:er ist der perfekte Blockbuster, der jedem im Publikum etwas für sein Geld bietet. Dass Nolan sich dabei auf eher "unspektakuläre" Schnitt- und Bildfolgen verlässt, hat vermutlich am ehesten mit seinem Selbstverständnis als Independetfilmer zu tun, der sich eben nicht auf eine Ebene mit Regisseuren wie Michael bay stellen will.
Willst Du damit etwa sagen, dass Comicverfimungen, die diese Erwartungen/Klischees/Vorurteile/Erfahrungen überwinden, besser ankommen? Das verwirrt mich etwas, weil ich das auch sage, aber mir wird hier konsequent widersprochen.@Bully:ich glaube nicht, dass leute, die keine Comics lesen, im Film Comic-Klischees erwarten, denn sie können sie ja eigentlich gar nicht kennen. Und wie eine Comic-verfilmung aussieht, die sich genau an diese Klischees hält, kann man ja an den aktuellen Asterix-Verfilmungen sehen, die zumindest hierzulande nicht in der selben Erfolgsliga wie TDK oder Spider-Man spielen.

Und ja, um ein Klischee zu haben, ist es nicht nur nicht erforderlich, sich mit der Sache näher zu befassen, sondern sogar schädlich; böses Gegenbeispiel: Leute, die keine Ausländer kennen, kennen trotzdem Klischees über Ausländer...
Und man kann durchaus in einen Film gehen, wenn man hört, dass einer bestimmten Erwartungshaltung nicht entsprochen wird, wie ich an folgendem Dialog verdeutlichen will:
Kinogänger 1: "Nicht schon wieder so eine Schnulze/ein Titanicfilm/eine Comicverfilmung."
Kinogänger 2: "Das dachte ich auch, aber es ist was besonderes."
Das Beispiel mit der Pralinenschachtel hinkt: ich zumindest finde in Pralinenschateln normalerweise immer Sorten, die ich nicht mag. Wenn das jetzt nicht völlig untypisch für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist, dann findet zwar fast jeder Pralinen, die er mag, aber auch welche, die er nicht mag, und die Schachtel wird nur leegegessen, weil sich für jede Sorte jemand findet.
Bei TDK habe ich nicht das Gefühl, dass einzelne Aspekte nur bei bestimmten Gruppen gut ankommen...
Anderswo known as Yart Fulgen
- Shock Wave Rider
- Statistiker des Forums!
- Beiträge: 11311
- Registriert: 20. Juli 2003 21:28
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: H.W. Franke "Sphinx_2"
W.M. Schmitt "Die Filmanalyse" - Wohnort: München
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
Jau - und drinnen war ich!Shock Wave Rider hat geschrieben:Ralf,
der sich am WE vermutlich mal TDK antut
Allerdings kann ich in die allgemeinen Lobeshymnen nicht einstimmen. Superheldenfilme und ich - daraus wird in diesem Leben wohl keine Love Story mehr!
Bruce Wayne spricht mich als Person überhaupt nicht an, zumal Christian Bale als Dandy total überfordert ist. Die klassischen Bond-Vorbilder Sean Connery und Roger Moore bleiben unerreicht. Waynes Vorliebe für Rachel kann ich auch nicht nachempfinden. Maggy Gyllenhaal ist einfach nicht der Typ "Bat/Bond-Girl", den man hier bräuchte. Auch wenn sie sich redlich müht.
Heath Ledger liefert als Joker eine reife Leistung ab. Das hilft aber nicht über die eher lahme Story hinweg. Zumal mir auch seine Antriebsfedern nie so recht klar wurden.
Zu den anderen Schauspielern: Überzeugen konnten Morgan Freeman als Lucius Fox und Aaron Eckhardt als Harvey Dent bis zu seiner Verwandlung in Two-Face. Gary Oldman konnte die eigentlich interessante Rolle des Lt. James Gordon nicht füllen. Chin Han nahm ich den Hongkonger Obergangster nie ab. Die meisten anderen, vor allem die Mafia-Bosse, blieben drehbuchbedingt blass.
Die ganzen Explosionen werden irgendwann langweilig - hier hat jemand Action und Spannung verwechselt! Außerdem war mich nicht immer klar, warum nun gerade hier und jetzt eine Bombe hochgehen musste.
Zwischenzeitlich war es mir herzlich egal, ob am Ende der Joker, die vereinigten Mafia-Bosse, Batman oder Harvey Dent gewinnen würden. Zumal ich bei den Mafiosi irgendwann den Überblick verlor. Alle Charaktere waren eher dünne gezeichnet, identifizieren konnte ich mich mit keinem.
Am Ende wird mit viel Pathos eine total verquaste Moral verkündet, die ich weder verstanden habe noch unterstützen kann.
Es folgte der langweiligste Abspann der letzten Monate. Aus dem ich nur mitnahm, dass für den Film 72 "Digital Artists" verschlissen wurden.
Immerhin gab es ein paar schöne Bilder und einige nette Special Effekts. Und ein Wiedersehen mit Michael Caine.
Bewertung: 4 von 10 Mythen über das Zustandekommen der Joker-Narben
Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
-
- SMOF
- Beiträge: 7773
- Registriert: 2. Mai 2003 20:29
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Köln
Re: [Film] Batman – The Dark Knight
@ Bully:nein, das wollte ich damit nicht sagen. Ich wollte sagen, dass Comic-Filme, die sich auf Kindergarten-Niveau bewegen (so wie halt dei Asterix-Filme), international in der Regel eher schlechte Karten haben. Nun ist Asterix vielleicht nicht das beste beispiel, weil nicht jeder dem fränzösichen Humor viel abgewinnen kann. Aber man kann ja alternativ Sachen wie Dick Tracy oder Spawn als Filme betrachten, die einfach nur albern und schlecht den Comic nachäffen, ohne jegliches Gespür für das Medium Film aufzubringen. Einen guten Comic-Film macht es eben aus, dass er die Vorlage vernünftig von einem Medium auf das andere überträgt und dabei nicht zwangsläufig 100% originalgetreu zu Werke geht. Und nimm es mir nicht übel, aber du ahst dir im Verlaufe dieser Diskussion auch so oft selbst widersprochen, dass zumindest mir nicht immer klar war, worauf du eigentlich hinaus wolltest 

Lese zur Zeit:
Ezra Klein - Der tiefe Graben
Ezra Klein - Der tiefe Graben