Puh, diese Bewertung fällt mir echt schwer. Der Film macht es einem aber auch nicht leicht, weil er ebenso viel Licht wie Schatten aufweist. Als da wären:
Positiv:
- die meisten Darsteller sind großartig, zwischen Garfield und Emma Stone stimmt die Chemie und Dane DeHaan ist als Harry Osborn um Klassen besser als James Franco. Besonders positiv ist mir Sally Fields ausfgefallen, deren Tante May niemals zur altersweisen, aber kränklichen Omi verkommt und die zwischen den Zeilen immer wieder durchscheinen lässt, dass sie von Peters Geheimnis weiss
- Electro, Rhino und der Goblin sind technisch brillant umgesetzt
- der grosse Storytwist, den jeder treue Spider-Man-Leser schon eine Meile voraus ahnt
ist absolut perfekt in Szene gesetzt und wirklich ergreifend.
- der Film hat viel Humor und Herz
- die Musik ist meist sehr gut (aber auch meist viel zu laut und zu sehr im Vordergrund
- die Beziehung zwischen Peter und Gwen ist der grösste Pluspunkt des Films, hier ist Webb mit seiner Regie absolut "dead on"
Negativ:
- Electro ist eine lächerlich Figur und Jamie Foxx erreicht in seiner Darstellung schon beinah die Qualität, die Schwarzenegger als Mr. Freeze bewiesen hat
- Der als grosser Baddie im ersten Film aufgebaute Norman Osborn entpuppt sich als Luftnummer und Chris Cooper ist absolut vergeudet
- der Film ist viel zu lang und hätte in der ersten Hälfte um locker 20 min gekürzt werden müssen. Überhaupt wissen weder die Autoren noch Marc Webb, wann es genug ist und übertreiben immer masslos
-es werden im Vorbeigehen noch massenhaft andere Figuren aus den Comics eingeführt, aber fast alle sind einfach grottig umgesetzt
Streckenweise fühlte sich der Film wie eine Parodie an, in wenigen Sequenzen war er richtig gut, meist regiert - auch tricktechnisch - der Durchschnitt.
gnädige 5 von 10 vergammelten Aktentaschen
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