Ich wäre dabei. Würde mir das Buch dann im Laufe der nächsten Woche zulegen. Von mir aus können wir gerne vorne anfangen. "Arena" ist die einzige Erzählung, die ich schon kenne, und das ist ewig her. Der einzige weitere Autor, von dem ich schon einmal was gelesen habe ist Sturgeon. (Ja, wirklich! Heinlein und Asimov sind bisher komplett an mir vorbei gegangen.)Teddy hat geschrieben:Wie soll es weiter gehen? Ich nehme mal den Vorschlag auf, den Ender an anderer Stelle gemacht hat: Sollen wir die "SF Hall of Fame" lesen?
Lesezirkel: Kurzgeschichten!
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Na dann los, würde ich sagen! Beginnen wir also mitCatalpa hat geschrieben:Ich wäre dabei. [...] Von mir aus können wir gerne vorne anfangen.Teddy hat geschrieben:Wie soll es weiter gehen? Ich nehme mal den Vorschlag auf, den Ender an anderer Stelle gemacht hat: Sollen wir die "SF Hall of Fame" lesen?
»Eine Mars-Odyssee« von Stanley G. Weinbaum (1934)
Wer sich Golkondas "Science Fiction Hall of Fame" nicht kaufen möchte, könnte wie üblich bei Christian Pree fündig werden. Oder bei Teddys Hinweisen (siehe oben).
***WERBUNG*** Aber es ist so ein schönes Buch... das kann man sich ja ruhig mal gönnen. *** WERBUNG***
(Nein, ich bekomme keine Provision von Golkonda )
Terminvorschlag: Wir lesen bis zum 1.Mai, danach kann diskutiert und/oder gespoilert werden...
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Ich kann nur wieder dafür plädieren die Geschichte doch im Original zu lesen - sie ist längst rechtefrei und z.B. hier kostenlos zu finden:Ender hat geschrieben:Na dann los, würde ich sagen! Beginnen wir also mit
»Eine Mars-Odyssee« von Stanley G. Weinbaum (1934)
Wer sich Golkondas "Science Fiction Hall of Fame" nicht kaufen möchte, könnte wie üblich bei Christian Pree fündig werden. Oder bei Teddys Hinweisen (siehe oben).
http://bestsciencefictionstories.com/sc ... yssey.html
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Ich habe die Geschichte vor zwei Jahren gelesen. Wenn ich Zeit habe, werde ich's mal mit dem Original versuchen. Bin auf jedem Fall ab dem 1. Mai dabei!
Eine Frage zur Neuauflage bei Golkonda: Gibt es da noch zusätzliche Informationen zu den einzelnen Geschichten oder nur ein Vorwort von Silverberg? Ich lese ja immer gern noch etwas Hintergrund-Info zu Autor und Geschichte.
Eine Frage zur Neuauflage bei Golkonda: Gibt es da noch zusätzliche Informationen zu den einzelnen Geschichten oder nur ein Vorwort von Silverberg? Ich lese ja immer gern noch etwas Hintergrund-Info zu Autor und Geschichte.
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Neben Silverbergs Vorwort gibt es noch im Anhang eine kurze Info zu den einzelnen Geschichten, wann und wo sie seinerzeit erstmals erschienen sind - sowohl das Original (mit kleinem Bild) als auch die deutsche Übersetzung.Teddy hat geschrieben:Eine Frage zur Neuauflage bei Golkonda: Gibt es da noch zusätzliche Informationen zu den einzelnen Geschichten oder nur ein Vorwort von Silverberg? Ich lese ja immer gern noch etwas Hintergrund-Info zu Autor und Geschichte.
Das ist ganz nett, bietet allerdings keine weitreichenden Hintergrundinformationen (aber zumindest ein paar lustige "Astounding Stories"-Titelbilder gibt's zu sehen).
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Nachdem ich die Story heute Morgen im Zug gelesen habe mache ich Mal den Anfang.
Zunächst zum Inhalt: In „Eine Mars-Odyssee“ von Stanley G. Weinbaum befinden sich vier Männern auf der ersten Marsexpedition überhaupt. Der Mars hat eine atembare, wenn auch dünne Atmosphäre und eine fremdartige, karge Biosphäre. Die Hauptfigur, Jarvis, ist eben wieder mit seinen Kammeraden vereint, nachdem er bei einem Erkundungsflug einen Unfall hatte und mehrere Tage verschollen war. Die Story besteht aus seinem Bericht darüber, was in dieser Zeit geschehen ist, gelegentlich unterbrochen durch Nachfragen und Kommentare seiner drei Zuhörer. Er erzählt von der Begegnung mit einem offenbar vernunftbegabten, straußenähnlichen Marsianer namens Tweel, dem er das Leben rettet und der sich später revanchiert, einer extrem langlebigen, pyramidenbauenden Lebensform auf Siliziumbasis, einem Raubtier, das seine Opfer anlockt, indem es in ihre Gedanken eindringt und einer arbeitswütigen und selbstmörderischen Zivilisation.
Die Geschichte ist in jedem Fall kurzweilig und mit viel Phantasie erzählt. Eine klassische, farbenprächtige und ziemlich naive Abenteuergeschichte. Die Begegnung von Jarvis mit Tweel und ihre Versuche der Verständigung stehen dabei im Mittelpunkt des Geschehens. Dass wir heute wissen, dass es auf dem Mars kein höheres Leben gibt, kann man einer Story von 1934 natürlich nicht ankreiden. Um Realismus geht es hier eh nicht. Die geschilderten Wesen sind weit davon entfernt plausible Darstellungen außerirdischen Lebens abzugeben sondern sind, ganz im Dienste des „Sense of Wonder“, comichaft überzeichnete Kuriositäten.
Eine (winzige) Kleinigkeit gibt es, an der ich mich gestört habe: Am Anfang heißt es „Dies geschah natürlich alles in den Anfängen der bemannten Raumfahrt…“ und sie fuhren in einer „…winzigen Rakete mit ihrem klapprigen Raketenantrieb, wie ihn das einundzwanzigste Jahrhundert kannte…“. Das klingt, als würden wir aus einer noch weiter entfernten Zukunft auf die geschilderten Geschehnisse zurückblicken. Die Geschichte ist aber kein historischer Bericht, sondern wir sind ansonsten direkt bei den Figuren, bei dem was sie denken und fühlen. Das halte ich für einen kleinen Konstruktionsfehler.
Insgesamt also eine wirklich empfehlenswerte, sehr unterhaltsame Geschichte. Dass sie aber (laut Vorwort von Silverberg) von den Science Fiction Writers of America auf Platz 2 der besten Science Fiction Texte, die vor 1964 veröffentlicht wurden, gelandet ist, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Dafür ist sie mir dann doch zu harmlos.
Zunächst zum Inhalt: In „Eine Mars-Odyssee“ von Stanley G. Weinbaum befinden sich vier Männern auf der ersten Marsexpedition überhaupt. Der Mars hat eine atembare, wenn auch dünne Atmosphäre und eine fremdartige, karge Biosphäre. Die Hauptfigur, Jarvis, ist eben wieder mit seinen Kammeraden vereint, nachdem er bei einem Erkundungsflug einen Unfall hatte und mehrere Tage verschollen war. Die Story besteht aus seinem Bericht darüber, was in dieser Zeit geschehen ist, gelegentlich unterbrochen durch Nachfragen und Kommentare seiner drei Zuhörer. Er erzählt von der Begegnung mit einem offenbar vernunftbegabten, straußenähnlichen Marsianer namens Tweel, dem er das Leben rettet und der sich später revanchiert, einer extrem langlebigen, pyramidenbauenden Lebensform auf Siliziumbasis, einem Raubtier, das seine Opfer anlockt, indem es in ihre Gedanken eindringt und einer arbeitswütigen und selbstmörderischen Zivilisation.
Die Geschichte ist in jedem Fall kurzweilig und mit viel Phantasie erzählt. Eine klassische, farbenprächtige und ziemlich naive Abenteuergeschichte. Die Begegnung von Jarvis mit Tweel und ihre Versuche der Verständigung stehen dabei im Mittelpunkt des Geschehens. Dass wir heute wissen, dass es auf dem Mars kein höheres Leben gibt, kann man einer Story von 1934 natürlich nicht ankreiden. Um Realismus geht es hier eh nicht. Die geschilderten Wesen sind weit davon entfernt plausible Darstellungen außerirdischen Lebens abzugeben sondern sind, ganz im Dienste des „Sense of Wonder“, comichaft überzeichnete Kuriositäten.
Eine (winzige) Kleinigkeit gibt es, an der ich mich gestört habe: Am Anfang heißt es „Dies geschah natürlich alles in den Anfängen der bemannten Raumfahrt…“ und sie fuhren in einer „…winzigen Rakete mit ihrem klapprigen Raketenantrieb, wie ihn das einundzwanzigste Jahrhundert kannte…“. Das klingt, als würden wir aus einer noch weiter entfernten Zukunft auf die geschilderten Geschehnisse zurückblicken. Die Geschichte ist aber kein historischer Bericht, sondern wir sind ansonsten direkt bei den Figuren, bei dem was sie denken und fühlen. Das halte ich für einen kleinen Konstruktionsfehler.
Insgesamt also eine wirklich empfehlenswerte, sehr unterhaltsame Geschichte. Dass sie aber (laut Vorwort von Silverberg) von den Science Fiction Writers of America auf Platz 2 der besten Science Fiction Texte, die vor 1964 veröffentlicht wurden, gelandet ist, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Dafür ist sie mir dann doch zu harmlos.
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Das erste, was beim Lesen der Geschichte auffällt, ist, wie modern sie wirkt. Man käme nicht im Traum darauf, dass sie über 80 Jahre alt ist. In den 30er Jahren war der Mars noch mit üblem Monstern bevölkert, die hauptsächlich darauf aus waren, vorbeikommende Menschen zu fressen. (Oder zu entführen, wenn es Frauen waren.) Wie fremdartig müssen dem damaligen Leser dagegen Marsstrauß, Steinwesen und Telepathie-Tentakel vorgekommen sein. Das sieht man heute natürlich anders, da man beispielsweise letzteres in sämtlichen Star Trek Spin-offs mehrfach gesehen hat. Ich kenne mich jetzt mit alter SF nicht so gut aus, aber Weinbaum scheint das "Sense of Wonder" zumindest miterfunden zu haben.
Dass die Geschichte recht alt ist, merkt man eher an Kleinigkeiten, wie der "heilenden Röntgenstrahlung" oder dem Kapitän der Mission, der eher wie ein kerniger Farmer wirkt, der sich gar nicht vorstellen kann, dass andere Lebensformen auch intelligent sein können. (Solche nahezu unwissenschaftlichen Typen haben mich schon in anderen alten SF-Werken irritiert, z.B. in Bradburys Mars-Chroniken.) Insgesamt stört das aber kaum und die Geschichte zieht einen komplett in ihren Bann.
Dass die SFWA die Geschichte so hoch bewertet, kann ich durchaus nachvollziehen, wobei es natürlich eine Rolle spielt, dass Weinbaum der erste war, der solch moderne Geschichten geschrieben hat und auch deutlich besser schreiben konnte als der durchschnittliche Pulpautor. Was mich überrascht ist eher, dass nicht seine Geschichte "Die Lotosesser" gewählt wurde, die ich für noch besser halte als die "Mars-Odyssee".
(Welche Geschichte wurde eigentlich auf Platz 1 gewählt?)
Dass die Geschichte recht alt ist, merkt man eher an Kleinigkeiten, wie der "heilenden Röntgenstrahlung" oder dem Kapitän der Mission, der eher wie ein kerniger Farmer wirkt, der sich gar nicht vorstellen kann, dass andere Lebensformen auch intelligent sein können. (Solche nahezu unwissenschaftlichen Typen haben mich schon in anderen alten SF-Werken irritiert, z.B. in Bradburys Mars-Chroniken.) Insgesamt stört das aber kaum und die Geschichte zieht einen komplett in ihren Bann.
Dass die SFWA die Geschichte so hoch bewertet, kann ich durchaus nachvollziehen, wobei es natürlich eine Rolle spielt, dass Weinbaum der erste war, der solch moderne Geschichten geschrieben hat und auch deutlich besser schreiben konnte als der durchschnittliche Pulpautor. Was mich überrascht ist eher, dass nicht seine Geschichte "Die Lotosesser" gewählt wurde, die ich für noch besser halte als die "Mars-Odyssee".
(Welche Geschichte wurde eigentlich auf Platz 1 gewählt?)
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Silverberg erklärt in der Einleitung, wie die List zustande gekommen ist. Die ersten fünfzehn Geschichten sind die folgenden (solche, die unter derselben Nummer gelistet sind, sind stimmgleich):Teddy hat geschrieben:(Welche Geschichte wurde eigentlich auf Platz 1 gewählt?)
- Isaac Asimov – Einbruch der Nacht
- Stanley G. Weinbaum – Eine Mars-Odyssee
- Daniel Keyes – Blumen für Algernon
- Theodore Sturgeon – Der mikrokosmische Gott
Murray Leinster – Erstkontakt - Roger Zelazny – Dem Prediger die Rose
- Robert A. Heinlein – Die Straßen müssen rollen
Lewis Padgett – Gar elump war der Pluckerwank
Fritz Leiber – Schöne Aussichten
Tom Godwin – Die kalte Gleichung - Arthur C. Clarke – Die neun Milliarden Namen Gottes
- James Blish – Oberflächenspannung
- A.E. van Vogt – Der Waffenladen
John W. Campbell – Abenddämmerung - Frederic Brown – Arena
Bei den weiteren Plätzen hat sich Silverberg dann ein paar editorische Freiheiten erlaubt.
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Interessant, dass kein einziger Bradbury auf den ersten 10 Plätzen ist... Aber dennoch liest es sich wie ein "Best-of" der Kurzgeschichten, "die man gelesen haben sollte"...
Bei mir steht in der Mars-Odysee anstelle der "klapprigen Rakete":
"(...), den sie in der winzigen Rakete durchflogen, angetrieben von den launischen Reaktormotoren des einundzwanzigsten Jahrhunderts, (...).
Auf mich wirkt es deshalb nicht ganz so schlimm.
Offensichtlich ist die Übersetzung dafür maßgeblich, wie man den Text empfindet. Zwischen der ersten Heyne-Ausgabe, z.B. der "Foundation-Trilogie", die noch in drei Bänden erschien, und der neu revidierten, ungekürzten "Foundation"-Fassung liegen zwar nicht Welten, aber der Charakter wird eindeutig durch die Übersetzung beeinflusst (ich empfand die spätere Übersetzung als lahmer und akademischer), außerdem ist die spätere Fassung ausführlicher.
Badabumm
Bei mir steht in der Mars-Odysee anstelle der "klapprigen Rakete":
"(...), den sie in der winzigen Rakete durchflogen, angetrieben von den launischen Reaktormotoren des einundzwanzigsten Jahrhunderts, (...).
Auf mich wirkt es deshalb nicht ganz so schlimm.
Offensichtlich ist die Übersetzung dafür maßgeblich, wie man den Text empfindet. Zwischen der ersten Heyne-Ausgabe, z.B. der "Foundation-Trilogie", die noch in drei Bänden erschien, und der neu revidierten, ungekürzten "Foundation"-Fassung liegen zwar nicht Welten, aber der Charakter wird eindeutig durch die Übersetzung beeinflusst (ich empfand die spätere Übersetzung als lahmer und akademischer), außerdem ist die spätere Fassung ausführlicher.
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Hach, ich habe die "Mars-Odyssee" gerade gelesen und bin ganz aus dem Häuschen. Nicht nur, weil die Geschichte so toll ist (das auch), sondern weil mir die Lektüre ganz unerwartet eine Wiederentdeckung beschert hat! Ich habe sie in meiner Jugend gelesen und hatte noch erstaunlich genaue Erinnerungen an einzelne Details - jedoch keinen Schimmer mehr, um welche Story aus welcher Anthologie und von welchem Autor es sich dabei handelte. Ich hatte mich das im Laufe der Jahre schon mehrfach gefragt, weil sie mir immer mal wieder in den Sinn kam. Und jetzt schlage ich dieses neue Buch auf, lese die erste Geschichte und - schwupps - da ist sie. Wie geil!
Was ich damals wie heute besonders faszinierend fand, war die Kommunikation zwischen Jarvis und Tweel. Die ist erstens sehr schön beschrieben und lässt zweitens viel Raum für Spekulationen hinsichtlich der Art bzw. Beschaffenheit der Intelligenz/Denkweise von Tweels Rasse. Die Protagonisten der Geschichte spekulieren darüber, aber auch als Leser macht man sich seine Gedanken dazu. Wie sagt man da? "Regt zum Nachdenken an".
Auch habe ich mich gefragt, wo Tweel wohl wirklich herkommt. Als sie sich darüber auszutauschen versuchen, setzt er ja zum senkrechten 25-Meter-Sprung an und landet mitten im - aufgemalten - Sonnensystem. Heißt das also, er kam ursprünglich von ganz woanders? Wollte er das damit sagen?
Alles in allem ist das einfach eine sehr phantasievolle Abenteuergeschichte. Lediglich das Ende kam mir etwas zu abrupt. Vielleicht wollte ich auch einfach nur nicht, dass sie schon zu Ende geht...
Ach - ich glaube, ich lese sie gleich nochmal.
Was ich damals wie heute besonders faszinierend fand, war die Kommunikation zwischen Jarvis und Tweel. Die ist erstens sehr schön beschrieben und lässt zweitens viel Raum für Spekulationen hinsichtlich der Art bzw. Beschaffenheit der Intelligenz/Denkweise von Tweels Rasse. Die Protagonisten der Geschichte spekulieren darüber, aber auch als Leser macht man sich seine Gedanken dazu. Wie sagt man da? "Regt zum Nachdenken an".
Auch habe ich mich gefragt, wo Tweel wohl wirklich herkommt. Als sie sich darüber auszutauschen versuchen, setzt er ja zum senkrechten 25-Meter-Sprung an und landet mitten im - aufgemalten - Sonnensystem. Heißt das also, er kam ursprünglich von ganz woanders? Wollte er das damit sagen?
Alles in allem ist das einfach eine sehr phantasievolle Abenteuergeschichte. Lediglich das Ende kam mir etwas zu abrupt. Vielleicht wollte ich auch einfach nur nicht, dass sie schon zu Ende geht...
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Ja, das verwundert ein wenig. Heute lassen sich bestimmt noch mehr Autoren finden, die - aus heutiger Sicht - auf einer solchen Liste auch nicht fehlen sollten. Jack Vance und Philip K. Dick fallen mir da sofort ein. Wenn wir in der Hall of Fame etwas weiter gelesen haben, können wir ja mal eine eigene Liste erstellen. (Vielleicht auch was für Enders Homepage...)Badabumm hat geschrieben:Interessant, dass kein einziger Bradbury auf den ersten 10 Plätzen ist...
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Wohl ganz knapp vorbeigeschrammt. Laut Silverbergs Vorwort sind nämlich zwei Bradbury-Storys unter den ersten 20 gelandet.Badabumm hat geschrieben:Interessant, dass kein einziger Bradbury auf den ersten 10 Plätzen ist...
In Band 2 der Golkonda-Ausgabe wird er dann vertreten sein, und zwar mit "Mars is Heaven!"(wie heißt die Geschichte eigentlich auf deutsch? Ich finde dazu gar nichts).
Stimmt, so etwas in der Art hatte ich irgendwann schon mal vollmundig angekündigt.Teddy hat geschrieben:Wenn wir in der Hall of Fame etwas weiter gelesen haben, können wir ja mal eine eigene Liste erstellen. (Vielleicht auch was für Enders Homepage...)
Nach wie vor eine gute Idee, und dieser Thread könnte dabei eine gute Grundlage darstellen. Also bilden wir uns erst mal noch ein bisschen weiter, bevor wir die ULTIMATIVE Liste erstellen.
(Bei dieser Gelegenheit: was ist eigentlich aus Andy geworden? Du hattest dich doch hier auch anfangs sehr intensiv beteiligt.)
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Ich habe auch ein wenig gestöbert, aber ebenfalls nichts gefunden. In den "Mars-Chroniken" scheint sie nicht enthalten zu sein. In "die goldenen Äpfel der Sonne" sind bei mir nur die deutschen Titel angegeben. Und deutsche Titel lassen selten Rückschlüsse zu... Worum geht es in der Story?Ender hat geschrieben:In Band 2 der Golkonda-Ausgabe wird er dann vertreten sein, und zwar mit "Mars is Heaven!"(wie heißt die Geschichte eigentlich auf deutsch? Ich finde dazu gar nichts)
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
Doch, die Story ist aus den Mars-Chroniken, und zwar handelt es sich um die Geschichte "Die Dritte Expedition" ("The Third Expedition"). Sie war zuvor in Planet Stories erschienen und hat für die Buchausgabe einen neuen Titel bekommen.Badabumm hat geschrieben:Ich habe auch ein wenig gestöbert, aber ebenfalls nichts gefunden. In den "Mars-Chroniken" scheint sie nicht enthalten zu sein. In "die goldenen Äpfel der Sonne" sind bei mir nur die deutschen Titel angegeben. Und deutsche Titel lassen selten Rückschlüsse zu... Worum geht es in der Story?Ender hat geschrieben:In Band 2 der Golkonda-Ausgabe wird er dann vertreten sein, und zwar mit "Mars is Heaven!"(wie heißt die Geschichte eigentlich auf deutsch? Ich finde dazu gar nichts)
[Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Mars_Is_Heaven!]
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Re: Lesezirkel: Kurzgeschichten-Klassiker
OK, damit hat Teddy den heutigen Recherche-Preis gewonnen Besten Dank.
Selbst bei Christian Pree war unter "Mars is Heaven!" nichts zu finden - damit dürfte es die Geschichte eigentlich gar nicht geben...
Selbst bei Christian Pree war unter "Mars is Heaven!" nichts zu finden - damit dürfte es die Geschichte eigentlich gar nicht geben...