Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

[Uschi Zietsch]

Mehr als 50%.

[L.N. Muhr]

Lupenreine SF bedeutet nicht automatisch, dass nicht auch horrende Physik-Fehler oder Unlogik drin sein können.

Verstehe. "Lupenrein" ist hier eher als Metapher für "nicht lupenrein" zu verstehen.

[Bully]

Ach iwo:

https://www.wired.com/2010/10/2001-a-sp ... on-figure/

Jaa, sehr beweglich.

[Badabumm]

Lupenreine SF bedeutet nicht automatisch, dass nicht auch horrende Physik-Fehler oder Unlogik drin sein können.

Verstehe. "Lupenrein" ist hier eher als Metapher für "nicht lupenrein" zu verstehen.

Lupenrein ist so zu verstehen, dass man jeden Fehler sofort wahrnimmt, wenn man mit der Lupe draufhält... Sieht man von weiter weg, sieht man keine Fehler mehr...

[L.N. Muhr]

Oder kurz: eigentlich machts keinen Unterschied, aber es ist voll wichtig, da einen Unterschied zu benennen.

Ich versteh immer noch nicht, was an 2001 mehr SF ist als an Star Wars. Außer, dass es halt der bessere Film ist, aber das ist ja kein Maßstab.

[L.N. Muhr]

Ach iwo:

https://www.wired.com/2010/10/2001-a-sp ... on-figure/

Jaa, sehr beweglich.

Man kann ihn immerhin auf sechs verschiedene Arten hinstellen.

Denk dir dazu einen Jungen, der ihn mit der Hand hin und herschwenkt und ruft "Brrr, ich bin der Monolith, ich mach euch alle wirr und ihr seht Farben und am Ende seid ihr tot oder auch nicht!"

Wer rult da den Spielplatz, sag selber.

[Badabumm]

Ich versteh immer noch nicht, was an 2001 mehr SF ist als an Star Wars. Außer, dass es halt der bessere Film ist, aber das ist ja kein Maßstab.

Es ist nun mal mehr Science drin. Jedenfalls in den ersten zwei Dritteln. Der Sprung durchs All ohne Helm mag klappen oder nicht (die einen sagen ja, die anderen nein), aber die Außerirdischen mit ihrem Raum-Zeit-Tunnel-Dings heben dann natürlich komplett vom Physikboden ab und sind somit reines Märchen. Man könnte als Alibibegründung einfach auch sagen, dass Dave verrückt wurde und gar keine Außerirdischen kennengelernt hat, dann wäre auch das dritte Drittel immer noch realistisch genug. Jedenfalls hat Kubrick so ziemlich alles richtig gemacht, was damals "Science" war und es wäre heute noch genauso realisierbar.

Eine Stufe darunter sind SF, die zwar physikalisch fast korrekt sind, aber eben nur fast. "Gravity", "Soilent Green", "Sunshine" oder "Alien" könnte man noch dazu zählen (obwohl es bei "Alien" auch keine Schwerelosigkeit gibt. Ist die "Nostromo" so groß wie ein Planet, oder was?). Die Filme oder Romane versuchen mit dem zu arbeiten, was plausibel erscheint und realisierbar wirkt. Beamen z.B. kommt darin nicht vor. Aber ein Alien, das dermaßen sabbert wie "Alien" hätte im Überlebenskampf auch schlechte Karten, weil es an Wassermangel eingehen würde, und außerdem nie die richtigen Wirtskörper finden würde, die auch passen...

Die nächste Stufe sind SF, die irgendwelche genialen Erfindungen voraussetzen, um Physik zu umgehen und um ihre Geschichte zu erzählen. Hyperraumsprung, Zeitportale durch ein schwarzes Loch oder ein riesiger Ring rund um eine Sonne sind reine Märchenschöpfungen und könnten genausogut durch Magie ersetzt werden. So lange sie sich den Anschein einer gewissen naturwissenschaftlichen Logik geben, bezeichnet man das als eben als noch "lupenrein". Diese SF gründen ihre Story auf einer Errungenschaft oder einer gesellschaftlichen Entwicklung - meist Dystopien - und spinnen diese aus.

Star Wars hat bis auf die Jedi-Moleküle (ich weiß nicht mehr, wie genau das Konzept war) faktisch nichts erklärt. Sie haben ansonsten Physik einfach ignoriert. Vielleicht liegt es einfach nur an der reinen Vielzahl der naturwissenschaftlichen Gesetzesverstöße und am Märchenstoff, dass Star Wars einfach eine bunte Phantasiewelt beschreibt ohne sich große Sorgen um Erklärungen zu machen. Jedenfalls war das immer mein Eindruck.

[Uschi Zietsch]

Und die Jedi-Moleküle waren der größte Quatsch aller Zeiten.

[Valerie J. Long]

Und die Jedi-Moleküle waren der größte Quatsch aller Zeiten.

Allerdings.
"Midichlorianer" - ich habe mich immer gefragt, was ist mit Minifluorianern oder Maxibromianern?

[Badabumm]

Mist, kann keine Fehler in vorigen Trööts mehr verbessern ...

Wieso treten die Fragen, ob xy nun Fantasy oder SF ist, gerade so gehäuft auf? Ist das eigentlich wichtig?

[L.N. Muhr]

Ah, der Fetisch der SF-Fans mit dem Begriff Science.

Mir ist da der Fiction-Anteil wichtiger.

Aber gut, ich find auch die Idee "lupenreiner" Genres eher bizarr und würde das vor allem nie als Kriterium für irgendwas verwenden.

[Badabumm]

Fiktion gibt's in jedem Roman. Dann würde SF als Eingrenzungs-Genre gar nicht mehr greifen (Harry Potter könnte dann auch SF sein, keine Fantasy). Mir reichen die Einteilungen Fantasy und SF eigentlich völlig aus. In eines der beiden kriegt man jede Geschichte rein. Für den Buchhandel sollte das doch reichen.

Man könnte auf jedes Buch eine Ampel oder fünf Sterne drucken: fünf Sterne bedeuten 100% SF, quasi Mokka, während kein Stern Fantasy, also koffeinfrei mit Karamell, bedeutet ...

[Pogopuschel]

Mir gefällt der im englischen gelegentlich verwendete Begriff "Speculative Fiction" viel besser.

[L.N. Muhr]

Man könnte auf jedes Buch eine Ampel oder fünf Sterne drucken: fünf Sterne bedeuten 100% SF, quasi Mokka, während kein Stern Fantasy, also koffeinfrei mit Karamell, bedeutet ...

Und bei der Fantasy nimmt man Keulen als Signet. Bin sofort dafür.

[Doop]

Wieso treten die Fragen, ob xy nun Fantasy oder SF ist, gerade so gehäuft auf? Ist das eigentlich wichtig?

Nein, das ist vollkommen unwichtig, wenn Du mich fragst.