Utopische SciFi gesucht!

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indianahorst
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Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von indianahorst »

Hallo in die Runde,

der Titel mag etwas verwirren, da man der Auffassung sein könnte, dass jegliche Science Fiction utopisch sei, aber gemeint ist hier eine positive Zukunftsvision (im Gegensatz zu den haufenweise vorhandenen düsteren Zukunftsszenarien, vor allem im Cyberpunk, aber auch vielen Klassikern).

Also, was gibts an positiven Zukunftsromanen, technisch und/oder politisch/gesellschaftlich? In denen die Menschheit friedlich zusammenlebt, den Klimawandel gestoppt und das Problem der Überbevölkerung gelöst hat? Ohne ein Oligopol von privaten Franchises (Stephenson, Snow Crash), den großen Bruder (Orwell, 1984) oder seine Fordschaft (Huxley, Schöne neue Welt) als Regierung zu installieren?

Gefunden habe ich bisher nur das Mini-Genre des Solarpunk, von dem es aber bisland nur eine Handvoll Bücher zu geben scheint (und die dann auf englisch).
Falls es hier im Forum bereits einen Thread mit diesem Thema gibt, gerne hier verlinken (ich habe über die Suche aber nichts passendes gefunden),

Vielen Dank schon für eure Empfehlungen und Tipps!
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Doop
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Doop »

Iain Banks‘ Kultur-Zyklus kann man wohl utopisch nennen und auch LeGuins Ökumene ist eine positive Zukunftsvision.

Und natürlich Star Trek‘s Föderation, aber das wäre TV und Film.
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Knochenmann
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Diesen Kim Sandly Robinson Roman mit der Jahreszahl ist zu nennen "2150" oder so.

Und 'Walkaway" von Corey Doctorow... Ist aber Langweilig.
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Andreas Eschbach
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Geschichten, in denen alles prima ist, die Leute glücklich sind und es keine Probleme gibt, will eigentlich auch niemand lesen.

Aber ich harre gespannt, was hier noch genannt wird …
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L.N. Muhr
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Moment, Andreas! Eine positive Utopie kann auch so aufgebaut werden, dass sie den Ausstieg aus einer Dystopie schildert. Damit wäre sie klassisches Konfliktlösungs-Drama mit Happy-end.

Natürlich stellt sich auch die Frage, wann zu viel Glück in Unglück kippt. Wenn du - sinnbildlich gesprochen - der einzige Punk unter lauter Hare-Krishna-Jüngern bist.
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Flossensauger
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

"Hopepunk" ist in den letzten Jahren aufgeworfen worden, genau für das, was du suchst.

Ich kann mit keinen Internetlinks dienen, weiss aber das in den seriösen deutschsprachigen SF-Foren "Hopepunk" thematisiert wurde, da habe ich's auch her. Und soviele sind das ja nicht, das man da nicht mal die Suchfunktion nutzen könnte.
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Flossensauger
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Flossensauger hat geschrieben: 4. August 2020 21:18 "Hopepunk" ist in den letzten Jahren aufgeworfen worden, genau für das, was du suchst.
Ist eigentlich irtgendwas noch nicht Punk?

Punkpunk?

"Heh, Marketingabteilung, wir hätten da ein Buch. Erfindet mal ein Genre dazu, was mit -punk oder so."
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Badabumm
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

No-Punk-Punk...
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Harald Lesch
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Flossensauger
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

Badabumm hat geschrieben: 5. August 2020 15:07 No-Punk-Punk...
Den gibt's innerhalb der Musik selbstverständlich, aber darüber unterhalte ich mich nicht in einem Literaturforum. Wo sind wir denn hier?

Der "Hopepunk" link war durchaus ernstgemeint, entspricht dem Eingangsposting, so schwierig ich den Begriff (an sich) und die Bewegung (wo sind deren Texte?) finde.

Die eigentliche Intention: Dem Grimdark irgendetwas, hauptsache etwas entgegenzusetzen hatte sich ja literaturhistorisch mit der demokratischen (sic!) Wahl von Donald Trump erledigt, aber das müssen wir nun wirklich nicht hier diskutieren.
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Flossensauger
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

Bin nicht ganz so bibelfest, aber in der Bibel findet man da auch was ganz schönes, m.E. Richtung "Paradies", da halt anfangs ohne Sex. Rest der Bibel ist dann nicht mehr so hoffnungsvoll, da wird eigentlich nur noch gezürnt und gekreuzigt und Versprechen gemacht, die bisher nicht eingehalten wurden.

Ich schlag' mal nach, wenn ich die nächste Bibel in die Finger bekomme.
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Badabumm
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Lem hat mit „Transfer“ ein zwiespältiges Buch geschrieben: es gibt eine Art Utopie auf der Erde der Zukunft, allerdings werden die Menschen ihrer gewalttätigen und risikofreudigen Gefühle beraubt, so dass zwar alle in Frieden, Freude, Eierkuchen leben, die Welt aber zu einem riesigen Vergnügungspark ohne Ziele und Gefahren verkommt. Offenbar sind alle damit einverstanden - alle, bis auf die zurückkehrenden Raumfahrthelden aus einer anderen Epoche, die mit dieser Art des sorglosen Dahinfreuens nichts anfangen können. Das Buch heißt deshalb „Transfer“ und wirkt deshalb zwiespältig, weil der toughe Raumfahrer-Held sich verliebt und deshalb diese Marshmellow-Lebensweise am Ende akzeptiert. Tausche Mädchen gegen Freiheit...
Man könnte es auch auf die sorglosen Nutzer einer globalen Sozialen-Media-Welt beziehen, die ein sinnfreies Klickleben mit einem weichgespülten Gehirn erkaufen... Das wusste Lem aber noch nicht, denn das Buch ist von 1961...
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Flossensauger hat geschrieben: 5. August 2020 22:35 Bin nicht ganz so bibelfest, aber in der Bibel findet man da auch was ganz schönes, m.E. Richtung "Paradies", da halt anfangs ohne Sex. Rest der Bibel ist dann nicht mehr so hoffnungsvoll, da wird eigentlich nur noch gezürnt und gekreuzigt und Versprechen gemacht, die bisher nicht eingehalten wurden.

Ich schlag' mal nach, wenn ich die nächste Bibel in die Finger bekomme.
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Andreas Eschbach
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

L.N. Muhr hat geschrieben: 4. August 2020 18:10 Moment, Andreas! Eine positive Utopie kann auch so aufgebaut werden, dass sie den Ausstieg aus einer Dystopie schildert. Damit wäre sie klassisches Konfliktlösungs-Drama mit Happy-end.
Ist ein Ansatz, ja. Aber in dem Fall käme es auf die Proportionen an.

Ein Roman, der zu 90% in der Dystopie spielt, ehe der "U-Turn" geschafft und die "gute Welt" aufgebaut wird, wäre halt doch eine Dystopie, nur eben mit Happy-End.

Ein Roman, der in der Dystopie anfängt, in dem aber nach 10% Friede, Freude und Eierkuchen ausbrechen, wäre keine Dystopie, aber … halt doch wieder schwierig spannend zu schreiben. "Alle sind lieb, allen geht's dufte & es gibt keine Probleme mehr" ist einfach nicht gerade der ideale Romanstoff.
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Andreas Eschbach
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Re: Utopische SciFi gesucht!

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Flossensauger hat geschrieben: 5. August 2020 22:35 Ich schlag' mal nach, wenn ich die nächste Bibel in die Finger bekomme.
Oh, ist denn eine Fortsetzung angekündigt? :rotfl:
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