"Das Hammer-Seminar" - Wolfenbüttel 2005

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Frank Böhmert

"Das Hammer-Seminar" - Wolfenbüttel 2005

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Jetzt steht es offiziell auf der Homepage der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel - "das Hammer-Seminar", wie Kollege Wulf Dorn es so passend nannte:
21. - 23. Januar 2005
Wir schreiben einen Roman - an EINEM Wochenende!
Ein Rekordversuch
Leitung: Andreas Eschbach, Klaus N. Frick
[...]
Dies ist kein herkömmliches Seminar. Eigentlich ist es überhaupt kein Seminar, sondern ein verrücktes Experiment. Es erwarten Sie keinerlei Vorträge, keine Theorie, keine Belehrungen. Wir überlegen uns zu Beginn gemeinsam, was für eine Geschichte wir schreiben - und bis zum Ende des Seminars wollen wir einen GEMEINSAMEN Sciencefiction-Roman in einer ersten Fassung fertig haben!

Es ist simple Arithmetik: Wenn 15 Teilnehmer zusammen einen Roman von 300 Seiten schreiben wollen, muss jeder im Schnitt 20 Seiten dazu beitragen. Unmöglich? Wir haben zweieinhalb Tage Zeit - das sind abzüglich Schlafen und Essen immer noch mehr als eine Stunde pro Seite! Das sollte zu schaffen sein, oder? Vorausgesetzt, wir schreiben schnell. Konzipieren schnell. Sind kreativ auf der Überholspur.

Rechnen Sie mit zweieinhalb der anstrengendsten Tage Ihres Lebens, mit 0 % Theorie und 100 % Praxis. Sie werden anschließend auf dem Zahnfleisch nach Hause kriechen. Sie lernen keine neuen schlauen Sätze über das Schreiben - aber vielleicht wird einiges von dem, was Sie über das Schreiben zu wissen glaubten, gründlich erschüttert. Und - Sie werden dabei gewesen sein!
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Andreas Eschbach
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Re: "Das Hammer-Seminar" - Wolfenbüttel 2005

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Frank Böhmert hat geschrieben:Frank, natürlich bereits angemeldet!
Hallo, Frank!

:) Freut mich.

Auch Du wirst danach platt sein... :lol:
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Frank Böhmert

Re: "Das Hammer-Seminar" - Wolfenbüttel 2005

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Andreas Eschbach hat geschrieben:Auch Du wirst danach platt sein... :lol:
Gerne, Sir! Kann es kaum erwarten, Sir! :biggrin:
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

... und welches arme Schwein muss das Endergebnis lesen? :wink:
Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Toll! Mal sehen, ob der Individualismus des Autoren siegt oder seine Disziplin und Bereitschaft zur Gemeinschaftsarbeit.
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Mal schauen, ob das Ergebnis eher mit "Eine gesunde Mischung" oder "Viele Köche verderben den Brei." charakterisiert werden kann.

Das bringt mich zum Nachdenken und Resümieren:

Literarische Gemeinschaftsprojekte sind ja insgesamt eher selten. Es überwiegt das Einzelautorenbuch (ja, ich weiß, so mancher Lektor wird mir laut widersprechen! :wink: ).
Ab und an finden sich zwei Autoren temporal zusammen, um an einem Gemeinschaftsbuch zu arbeiten (z.B. Anton/Ziegler mit "Erdstadt" und "Zeit der Stasis" oder Alpers/Hahn mit "Traumjäger").
Relativ selten gibt es Zweier-Teams, die über längere Zeiträume gut zusammenarbeiten und auch als Autoreneinheit wahrgenommen werden(Niven/Pournelle, die Steinmüllers, die Brauns, die Strugatzkis...).

Bücher mit drei oder mehr Autoren fallen mir aus dem Stegreif bereits keine mehr ein.

Frage: Welche Beispiele einer multiplen Autorschaft (mindestens 3) kennt ihr und wie beurteilt ihr das Produkt?

Gruß
Ralf
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Nepharite hat geschrieben:... und welches arme Schwein muss das Endergebnis lesen? :wink:
Das ist doch Wurscht. Für mich ist das Spannende daran, dass so eine Herangehensweise viele der inneren Hürden abbröckeln kann, gegen die Schreibende gern mit der Nase stoßen.

Eitelkeit. Zu sehr im Kopf herumlaborieren. Sich nicht entscheiden können. Zu viel feilen. Zu sehr in der Sprache hängenzubleiben, statt zu erzählen. Zu sehr mit sich selbst beschäftigt sein.

Und so weiter.

F.
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Siegfried Langer
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Ungelesener Beitrag von Siegfried Langer »

Anfang/Mitte der Neunziger war ich auch bei zwei Schreibseminaren (eines SF, eines Non-SF) in Wolfenbüttel.
Zumindest damals gab es dort noch keine PCs für die Teilnehmer.
Ist dies inzwischen anders dort?
Oder wird der Roman etwa handschriftlich erstellt?

S.
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Andreas Eschbach
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Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Shock Wave Rider hat geschrieben:Frage: Welche Beispiele einer multiplen Autorschaft (mindestens 3) kennt ihr und wie beurteilt ihr das Produkt?
Wie wäre es mit: Perry Rhodan?
:dafuer:
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Andreas Eschbach
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Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

siegfried.langer hat geschrieben:Anfang/Mitte der Neunziger war ich auch bei zwei Schreibseminaren (eines SF, eines Non-SF) in Wolfenbüttel.
Zumindest damals gab es dort noch keine PCs für die Teilnehmer.
Ist dies inzwischen anders dort?
Oder wird der Roman etwa handschriftlich erstellt?

S.
Nein, er wird nicht handschriftlich erstellt. Die Teilnehmer sollen nach Möglichkeit eigene Laptops mitbringen, wer keinen hat, bekommt einen Rechner gestellt. Die Akademie wird eigens für dieses Seminar welche mieten.
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Andreas Eschbach hat geschrieben:
Shock Wave Rider hat geschrieben:Frage: Welche Beispiele einer multiplen Autorschaft (mindestens 3) kennt ihr und wie beurteilt ihr das Produkt?
Wie wäre es mit: Perry Rhodan?
:dafuer:
Abgelehnt.
Gab es da schon mal ein Heftchen, an dem mehr als zwei Autoren mitgeschrieben haben?

Ich meinte eigentlich eigenständige Veröffentlichungen, also auch keine Anthologien. Am liebsten wäre mir ein abgeschlossener Roman, auf dessen Titelblatt 17 Autorennamen stehen.

Gruß
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Ungelesener Beitrag von deval »

@SWR

Ich habe hier ein etwas älteres Star Trek TB liegen. -Planet des Untergangs- heißt es. Darauf stehen immerhin die Namen von 4 Autoren. Es ist ein Buch mit einer abgeschlossenen Geschichte. Also keine Anthologie oder eines mit Kurzgeschichten.

Ich meine, gerade bei der ST Reihe mehrere Bücher mit drei oder mehr Autoren gesehen zu haben. Ansonsten kenne ich auch nur ein Team aus zwei Leuten. Mehr als zwei sind wohl definitiv die Ausnahmen.
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Re: Gesucht

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

vallenton hat geschrieben:Ich habe hier ein etwas älteres Star Trek TB liegen. -Planet des Untergangs- heißt es. Darauf stehen immerhin die Namen von 4 Autoren. Es ist ein Buch mit einer abgeschlossenen Geschichte.
Danke, vallenton! Genau so was meinte ich.
Hast du die ST-TB mit multipler Autorschaft auch schon gelesen?
Und kannst du dich noch daran erinnern, wie sie dir gefallen haben?

Gruß
Ralf,
der Literatur für etwas sehr Persönliches hält
und deshalb prinzipiell den Viel-Väter-Geburten mißtrauisch gegenüber steht
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Ungelesener Beitrag von deval »

Muß ich passen. Ist schon zu lange her das ich es gelesen habe. Ich weiß nur noch das ich mich damals gefragt habe, ob man es merkt (stilistisch und so) wann die Autoren wechseln. Immerhin können ja nicht alle den gleichen Schreibstil haben. Ich konnte es damals aber nicht herausfinden.

Außerdem habe ich gemerkt, das mich die Bücher zu Serien (TNG, DS9 oder B5) nicht besonders fesseln können. Vermutlich habe ich das Buch auch deshalb aus meinem Gedächtnis verdrängt. Ich meine aber, das es kein besonders gutes oder schlechtes Buch gewesen ist - halt Mittelmaß. Wäre es anders gewesen (so oder so) würde ich mich noch erinnern können. Sowas merke ich mir.
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Andreas Eschbach
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Re: Gesucht

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Shock Wave Rider hat geschrieben:Ralf,
der Literatur für etwas sehr Persönliches hält
und deshalb prinzipiell den Viel-Väter-Geburten mißtrauisch gegenüber steht
...und jede Menge Mütter werden außerdem dabei sein! :lol:

Ich gebe zu bedenken: Es ist ein Seminar. Es geht nicht darum, ein neues Herstellungsverfahren für Literatur zu entwickeln oder zu verbreiten oder zu postulieren, sondern es geht auch bei diesem Seminar ganz schlicht darum, daß die Beteiligten nachher besser schreiben können sollen als vorher - und zwar die Bücher, die sie ganz allein schreiben!

Im übrigen teile ich Deine Einstellung. Ein richtig gutes Buch kann immer nur einer (oder eine) allein schreiben.
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