Mein Großvater, der relativ jung starb - er hatte sich im ersten Weltkrieg freiwillig an die Front gemeldet, war schwer verwundet worden und erholte sich nie ganz davon - wurde in seinen letzten Lebensjahren immer verschlossener und menschenfeindlicher, so daß die Entdeckung einer kleinen Stahlkassette zwischen seinen Hinterlassenschaften nicht die geringste Neugier bei seinen Erben erweckte, die sie, als sie feststellten, daß sie sie nicht öffnen konnten (ein Schlüssel dazu tauchte niemals auf), einfach mit seinen Papieren fortstellten und vergaßen. Die Kassette ruhte fast fünfzig Jahre lang in der Mansarde unseres Hauses in Yorkshire und befände sich zweifellos noch immer dort, hätte ich nicht jenes Manuskript entdeckt, das ich vor einigen Jahren unter dem Titel ["ZENSIERT"] veröffentlicht habe.
Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Dann mal weiter. Sollte eigentlich sehr einfach sein.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Ich hatte damit gerechnet, daß die Reise lange dauern würde und brachte die meiste Zeit damit zu, meine Pläne auszuarbeiten und meine Kurzschriftaufzeichnungen durchzusehen, ob ******** mir noch irgendwas erzählt hatte, das Aufschluß geben konnte über seinen Verbleib. Ich fand nur wenig, doch bis ich von Bord ging, war ich in guter körperlicher Verfassung (dank meiner Gewohnheit, jeden Tag auf dem Schiff zu trainieren), ausgeruht und bereit für die Strapazen, die gewiß vor mir lagen.
Mit Strapazen hatte ich gerechnet, was ich jedoch nicht erwartet hatte, waren die Schönheit und die Vielfalt auch dieses relativ unbedeutenden Teils Chinas. Sie überwältigten mich, als ich auf Deck ging, um die Entladung meiner Koffer zu überwachen, und ich glaube, es nahm mir den Atem.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Ich konnte nicht mehr als hervorstoßen: “Woher kennen Sie meinen Namen?“
Sie lachte. “Unser Nachrichtendienst funktioniert entschieden besser als der von General *** ****. Es tut mir leid, daß so viele Ihrer Leute ums Leben gekommen sind – und besonders bedaure ich den Tod von Mr. **. Er wußte natürlich nicht, daß ich den Angriff führte; wir waren alte Freunde, und ich hatte mich darauf gefreut, ihn wiederzusehen.“
“Sie nehmen seinen Tod ziemlich leicht hin“, sagte ich.
“Es war ein Unfall. Aber ich habe mich nicht vorgestellt. Mein Name ist *** *******. Seit Monaten werden wir von General *** bedrängt, und wir mußten diese erste Gelegenheit wahrnehmen, um ihm eine Lektion zu erteilen. Wir waren ursprünglich unterwegs, um Sie zu treffen und ins Tal der Morgendämmerung zu geleiten, doch ich konnte es mir nicht leisten, die Gelegenheit verstreichen zu lassen, so viele Soldaten des Generals in den Hinterhalt zu locken.“
“Woher wußten Sie, daß ich auf der Suche nach dem Tal der Morgendämmerung war?“
“Ich weiß es seit mindestens einem Monat. Sie haben viele Nachforschungen angestellt.“
“Ihr Name kommt mir bekannt vor – wo habe ich ihn nur gehört...?“
Langsam dämmerte es mir. “******** hat sie erwähnt! Die Frau im Luftschiff – die Revolutionärin *** *******.“
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Stammt das aus der Oswald-Bastable-Trilogie von Michael Moorcock? Die Textstellen würden sehr gut zu Der Landleviathan, dem zweiten Band der Trilogie passen.
Kurz gesagt, mein Tipp: Michael Moorcock - Der Landleviathan
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Bingo. Du bist dran...Phileas hat geschrieben:Kurz gesagt, mein Tipp: Michael Moorcock - Der Landleviathan
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Hallo Phileas,achimh hat geschrieben:Bingo. Du bist dran...Phileas hat geschrieben:Kurz gesagt, mein Tipp: Michael Moorcock - Der Landleviathan
Du bist wirklich dran, oder musst du dir erst ein Buch kaufen, um ein Rätsel einzustellen.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Von denen habe ich genug. Erst hatte ich zwei Tage keine Zeit und dann hatte ich das Rätsel vergessen. Danke für die Erinnerung.achimh hat geschrieben:Hallo Phileas,
Du bist wirklich dran, oder musst du dir erst ein Buch kaufen, um ein Rätsel einzustellen.
Wenn ich heute Abend Zuhause bin, mache ich weiter.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
So, jetzt geht es endlich weiter. Entschuldigt bitte die Verzögerung.
Ein mit vier Armen ausgestattetes Menschenwesen, weiblich und dunkelhäutig, geht quer durch den Club auf mich zu. Das einzige Kleidungsstück der Frau besteht aus einem Gürtel, an dem menschliche Schädel hängen. Wie ein dunkler Kranz umrahmt ihr Haar das offene, neugierige Gesicht. Offensichtlich ist sie an mir interessiert.
"Du bist neu hier, stimmt's?" fragt sie und bleibt vor meinem Tisch stehen.
Ich starre sie an. Abgesehen von den fein ausgebildeten zusätzlichen Schultergelenken ist der Körper, den sie sich zugelegt hat, ziemlich ortho und entspricht dem traditionellen menschlichem Bauplan. Die Schädel sind Schrumpfköpfe und hängen an einer mit Rosen verzierten Kette aus Stacheldraht.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Na dann, herzlich willkommen im "fröhlichen Buchzitate-Rätsel-Thread".
Starker Auftritt...
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Würde gerne lesen: Einen neuen Roman von Caroline Janice Cherryh
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Danach laufe ich nach Hause, durch Straßen, die mit weichem, natürlichem Gras überzogen und mit grünen Marmorpatten überdacht sind. Das Gestein stammt aus der Lithosphäre eines Planeten, der Hunderte von Teraklicks entfernt liegt. Ich bin mit meinen Gedanken allein, und die Netzverbindung schweigt, zeigt nur eine Wegbeschreibung an. Der Straßenplan verspricht mir einen Spaziergang von fünf Kilometern, bei dem mir voraussichtlich kein Mensch begegnen wird. Zwar bin ich mit einem Schwert bewaffnet, doch ich habe nicht im Mindesten Lust auf eine weitere Herausforderung. Ich brauche Zeit zum Nachdenken, denn zu Hause erwartet mich mein Therapeut, und ich muss erst in meinem eigenen Kopf Klarheit darüber gewinnen, zu welcher Person ich mich derzeit entwickle, ehe ich mich mit ihm unterhalte.
Hier bin ich also, gesund und munter - wer immer ich auch sein mag. Ich bin XXX, stimmt's? Ich warte im Sumpf vager Erinnerungen; es sind Spuren, die nach dem Eingriff in mein Langzeitgedächtnis geblieben sind. Die Gehirnwäsche hat meine früheren Leben mit einem Nebel überzogen, sodass nur noch verschwommene Eindrücke erhalten sind. Kurz nach dem Aufwachen musste ich mich nach meinem Lebensalter erkundigen. Wie sich herausstellte, bin ich fast sieben Milliarden Sekunden alt, obwohl meine emotionale Stabilität der inneren Verfassung eines postpubertären Mannes entspricht,der nur ein Zehntel so alt ist. Früher einmal waren die Menschen schon nach zwei Gigasekunden Greise. Wie kann ich so alt sein und mich dabei so jung und unerfahren fühlen?
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
"Ich bin Robin, stimmt's?"
"Glashaus" von Charles Stross.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Korrekt. Jetzt kann ich auch meinen "Liest zur Zeit"-Eintrag aktualisieren .Torsten hat geschrieben:"Ich bin Robin, stimmt's?"
"Glashaus" von Charles Stross.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Pelizzarro saß unbeweglich da; den Kopf hatte er auf eine Schulter geneigt, die Augen blickten stumpf, und sein Mund stand offen. Nach ihrer Wiederbelebung sind sie alle desinteressiert und willenlos, unbeschriebene Blätter, ziemlich genau wie die Zombies in den Geschichten. Der Pfleger erzählt ihnen, daß sie gestorben und mittels eines experimentellen Vorgangs wieder ins Leben zurückgeholt worden seien und daß er sie zu jemandem bringen werde, der ihnen helfen könne. Die Aufgabe der Therapeutin ist es, in dem "Zombie" den Wunsch zu wecken, ihr zu gefallen, indem sie ihrerseits eine sexuelle Anziehung vortäuscht und die Weichen für eine spätere Abhängigkeit stellt.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Ezawa ließ den Spiegel undurchsichtig werden. Ich hatte mich vorgebeugt und stützte mich am Rand des Spiegels ab, und ich glaube, ich starrte ihn mit wildem Blick an. Als er meinen Gefühlsaufruhr bemerkte und ihn ohne Zweifel auf eine Empfindung des Ekels oder etwas dem Verwandtes zurückführte, sagte er: "So endet das häufig. Die sexuelle Anziehung vom Anfang läßt sie nicht los, und während des letzten Aufbäumens von Vitalität versuchen sie im allgemeinen, die Therapeutin zu umarmen oder … um eine gewisse Gunst zu bitten." Er hob die Schultern. "Da es ihr letzter Wunsch ist, geht die Therapeutin gewöhnlich darauf ein."
Ich war jedoch nicht angeekelt, nicht erschreckt; ich war vielmehr erschüttert über das plötzliche Erlöschen von etwas, das mir während der vergangenen Stunde als eine Art dynamischer Imperativ erschienen war: Mr. Juskits Existenz. Es war unvorstellbar, daß er so unvermittelt aufgehört hatte zu sein. Als ich später mehr Abstand von den Ereignissen und Zeit zum Nachdenken hatte, verstand ich langsam, wessen ich Zeuge geworden war, die mythische Dimension des Vorgefallenen. Eine schöne Frau, gleichzeitig Eva und Delila, hatte ihn zu lebhaften Äußerungen hingerissen, ihn dazu überredet, sich ihr preiszugeben und ihr seine Geheimnisse zu verraten, in einer wilden Aufeinanderfolge von Augenblicken zu leben und einen Atemzug vor der Belohung zu sterben, genau in dem Moment, als er nach ihr griff. Die Beziehung zwischen einer Therapeutin und einem "Zombie", so erkannte ich, verlieh der breiten Skala von Wechselbeziehungen zwischen Mann und Frau eine neue, unergründete Tiefe; ich konnte kaum erwarten, in Shadows einzuziehen und mit meiner Forschung über die Nachzünder zu beginnen. Sie waren der Kern des Projekts.
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Re: Der fröhliche Buchzitate-Rätsel-Thread
Ezawa, für den die Wahrheit aus mikrobiologischen Daten zu bestehen schien, zeigte wenig Interesse für die psychologischen Rätsel, die unsere Versuchsobjekte aufgeben mochten, und absolut gar keins für die der Therapeutinnen; hingegen war er ständig bestrebt, alles Geheimnisvolle, das das Projekt umgeben mochte, herunterzuspielen. In Anbetracht dessen erschien es mir merkwürdig, daß er den Ausdruck "Zombies" gebrauchte, anstatt des offiziellen "Bakteriell Induzierte Artifizielle Persönlichkeit" bzw. die Abkürzung BIAP; das deutete einen kleinen Abstrich an seiner wissenschaftlichen Verbissenheit an.
"Ich muß zugeben", sagte er, "der Vorgang hat durchaus einiges gemein mit einem Voodoo-Rezept. Wir isolieren tatsächlich die Bakterien aus der Erde, die wir alten Sklavenfriedhöfen entnehmen, aber das liegt einfach daran, daß dort Särge aus biologisch abbaubaren Material verwendet wurden … Dadurch wird ermöglicht, daß sich das in der Zersetzung begriffene Gewebe mit den Mikroorganismen des Erdbodens verbindet."
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