Ist der Science-Fiction-Held der »Ewige Pionier«?

[breitsameter]

In einem neuen Ausschnitt aus dem Film zu PERRY RHODAN, der jetzt neu auf der offiziellen PERRY-RHODAN-Website zu sehen ist, spricht Sascha Mamczak, Herausgeber der Science-Fiction-Reihe im Wilhelm-Heyne-Verlag, über Science Fiction. Vor dem Panorama der Alpen, auf der Zugspitze gedreht, spricht Sascha Mamczak davon, daß der typische Science-Fiction-Held der »Ewige Pionier« ist – er erforscht immer neue Welten (innere und reale), er entdeckt neue Räume, er verschiebt die Grenzen der Welt immer weiter...

http://www.perry-rhodan.net/aktuell/dok ... 10325.html

[Kringel]

Ich weiß nicht, ob das "typisch" ist, d.h. ob es ausgerechnet für die SF typisch sein soll. Sicher gibt's unzählige Romane, Filme usw., in denen es hauptsächlich darum geht "to boldly go where no man has gone before" oder so. Sei es nun im All, im Cyberspace, im eigenen Bewusstsein oder wo auch immer. Genauso oft bewegen sich SF-Helden aber auch nur in einem gegebenen Szenario, in dem nur der Leser Neues entdeckt, die Helden selbst aber nicht.

[Bungle]

Genau so häufig wie den "Ewigen Pioneer" gibt es den "Ewigen Außenseiter" in der SF. Wobei die beiden sich nicht ausschließen müssen, denn der Außenseiter, der sich gegen die Normen der Gemeinschaft stellt, bricht nicht selten ins Unbekannte auf.

MB

[Gast09]

Ich biete noch den Ewigen No-Name.
Das ist der Familienvater oder kleine Angestellte, eben jene eher namenlose Person, die warum auch immer, in einen intergalaktischen Zirkel hineingezogen wird. Das ist die mir liebste Variante; neuestes, durchaus gelungenes Beispiel: Der Plan. Aber auch: Knowing, Mimzy, Spider-Man, Ghost Rider, The Terminator, uva.
Der Ewige Pionier liegt mir persönlich gar nicht so.

Streng genommen hat es die Figur des strahlenden Pioniers in der Realität ja nie gegeben. Die Erstbesteiger des Mt. Everest waren keine strahlenden Pioniere. Sie erreichten ihr Ziel halb erfroren, völlig erschöpft und dem Tode nahe. Gleiches gilt für fast alle anderen Expeditionen (Nordpol, Seeweg nach Westen, China, Afrika). Gestrahlt hat im Angesicht von Hunger, Skorbut, Seuchen, Kannibalen etc da wohl keiner. Nach einer 1875-Tägigen Reise zum Saturn sieht es in der engen Raumkapsel ganz sicher auch nicht nach ewigen Pionieren aus; gut dargestellt in: Operation Ganymed.

Gast09

[bukaman]

Pioniere gab es wohl eher zu Anfangszeiten der SF, als der Erbauer eines U-Bootes noch selbst 20000 Meilen unter dem Meer unterwegs war oder mit Hilfe eines selbstentwickelten Raumschiffs als erster Mensch auf dem Mond landete. Captain Kirk und Co sehe ich weniger als Pioniere, sie agieren in einem ihnen bekannten Universum, sie fliegen Schiffe, die jemand für sie gebaut hat und erledigen einen Job.
Der SF-Held als Pionier ist glaub ich eher selten.

[hund, katze, maus]

Streng genommen hat es die Figur des strahlenden Pioniers in der Realität ja nie gegeben. Die Erstbesteiger des Mt. Everest waren keine strahlenden Pioniere. Sie erreichten ihr Ziel halb erfroren, völlig erschöpft und dem Tode nahe. Gleiches gilt für fast alle anderen Expeditionen (Nordpol, Seeweg nach Westen, China, Afrika). Gestrahlt hat im Angesicht von Hunger, Skorbut, Seuchen, Kannibalen etc da wohl keiner. Nach einer 1875-Tägigen Reise zum Saturn sieht es in der engen Raumkapsel ganz sicher auch nicht nach ewigen Pionieren aus; gut dargestellt in: Operation Ganymed.

Gast09

Da muss ich immer an den Film Dark Star denken.
Eine heruntergekommenere Besatzung als die der Dark Star, die sich den Kopf über fehlendes Klopapier zerbricht und sich gegenseitig aber so was von auf den Nerv geht, gibt es kein zweites Mal.
Das sind nicht mehr die Pioniere die den Westen Amerikas entdeckt, erforscht und erobert haben. Crocket und Bowie würden sich im Grab umdrehen.