Der Zustand der SF in Deutschland

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Valerie J. Long
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Valerie J. Long »

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Helge
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Helge »

Andreas Eschbach hat geschrieben: 3. August 2017 16:12
Guido Latz hat geschrieben: 3. August 2017 09:29 Was ich mich frage bei den "genrefremden" Autoren, die nur ausnahmsweise mal einen oder zwei (bemerkenswerte) SF-Romane veröffentlicht haben - warum ist das so? Haben die sich so gut verkauft, die Romane, dass Verlag und Autor gesagt haben: Boah, ne komm, der Schäuble hat jetzt so viel Geld von uns bekommen, wir machen mal was anderes, was sich nicht so gut verkauft...?
Ich frag mich was ganz anderes, nämlich: Warum ist das so, dass die "genrefremden" Autoren oft die besseren, originelleren SF-Romane schreiben?
Da kann ich mir einige Gründe vorstellen: Zuerst mal ist der Blick von außen immer anders als wenn jemand in etwas drin steckt und vielleicht eine gewisse Betriebsblindheit entwickelt oder aus eingefahrenen Schienen nicht mehr herauskommt. Dieser andere Blick bringt dann eben eine gewisse Originalität mit sich.
Jemand, der in seinem Leben nur einen SF-Roman schreibt, packt da vielleicht alle Ideen zu dem Thema rein, die ein reiner SF-Autor auf 10, 20 oder mehr Romane verteilt.
Und er hat vielleicht nur genau dieses eine Mal SF geschrieben, weil ihm genau dazu gerade etwas Gutes eingefallen ist - und wenn das nicht geschieht, schreibt er etwas Anderes.
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Ender
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Ender »

Olaf Kemmler hat einen Artikel zum Zustand der SF in Deutschland verfasst. HIER nachzulesen.

Klingt recht interessant und größtenteils nachvollziehbar, finde ich - auch wenn ich ihm nicht in ALLEN Punkten zustimmen würde.
(Dass die Generation, die 2001 "Herr der Ringe" im Kino erlebt hat, bereits mit Internet und Handy aufgewachsen sein soll, kommt mir z.B. etwas übertrieben vor.)

Robert Corvus wusste übrigens neulich zu berichten, dass die Fantasy in Deutschland derzeit einen deutlichen Rückgang erleidet, während die SF gleichzeitig wieder etwas zulegt (wenn auch nicht in demselben Maße).
Zum Beispiel seien ihm Buchhandlungen aufgefallen, in denen die Science Fiction - Abteilung in letzter Zeit das eine oder andere Regal zurückerobert hatte. Das ist mir selbst zwar bisher noch nicht unbedingt so ins Auge gesprungen, aber ich werde beim nächsten Buchladen-Hopping mal verstärkt darauf achten.
Ob er seinen Eindruck ansonsten (auch) an Verkaufszahlen seiner eigenen Werke festgemacht hat oder ob es sich dabei um tiefergehendes Insiderwissen handelte, weiß ich jetzt allerdings nicht.
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Diboo
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Diboo »

Als ich den Quatsch mit den "richtigen" SF-Romanen las, hatte der Autor mich bereits verloren.
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Da Olaf nur Heitz und Meyer erwähnt, vermute ich mal, er kennt nicht wirklich viele aktuelle deutsche SF, sondern nur Verlage.

Kannste nix andres machen, als trotzdem lesen. Ja, Dirk ich weiß, auch wieder mal was Dir. :D

PS: Kaiserkrieger sind jetzt bezahlt.
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Teddy
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Dieser Jammer-Artikel beschreibt (bis auf den letzten Absatz) doch eher den Zustand von vor 10 Jahren. Ich bin mit dem Angebot von Heyne, Fischer, Golkonda, Cross Cult und anderen eigentlich zufrieden. Klar, mehr ist immer gut, aber auch so kommt viel mehr Interessantes heraus, als ich lesen kann. Und Wie Dirk schon anmerkte: Wer Romane in "richtig" und "falsch" unterteilt, macht sich eher lächerlich. (Und auf den "richtigen" muss auch noch das Label "SF" stehen, sonst gilt es nicht...)
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Ender
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Ender »

Diboo hat geschrieben: 16. September 2017 19:45 Als ich den Quatsch mit den "richtigen" SF-Romanen las, hatte der Autor mich bereits verloren.
Die Formulierung "richtige SF" als Gegenstück zu SF-Serien ist sicher unglücklich (um nicht zu sagen: falsch) gewählt. Aber die Feststellung, dass die Serien-SF in Buchhandlungen seit Jahren den überwiegenden Teil des Sortiments ausmacht, ist ja nicht verkehrt.
Na klar - das hat natürlich handfeste wirtschaftliche Gründe. Aber dem widerspricht er ja auch gar nicht.
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Guido Latz »

Ich habe nachgeschaut. Über Olafs Beitrag steht "Essay" und nicht "Artikel". Insofern kann man das als sein persönliches Statement kommentarlos stehen lassen.
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Teddy
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Guido Latz hat geschrieben: 17. September 2017 10:11 Ich habe nachgeschaut. Über Olafs Beitrag steht "Essay" und nicht "Artikel". Insofern kann man das als sein persönliches Statement kommentarlos stehen lassen.
:kopfkratz:
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Guido Latz »

Bei einem Artikel erwarte ich, dass der Autor "objektiv" ist (das Subjektive schimmert vermutlich immer durch). Dies hier ist ein Essay. Olaf sagt seine Meinung. Das, was seiner Meinung nach Fakt ist. Subjektiv. Quasi ein Foren-Posting. Das ist keine objektive Betrachtung oder Einschätzung, sondern die Meinung 1 Lesers, der mit dem von ihm ganz persönlich wahrgenommenem Ist-Zustand hadert. (Auf den ich als Verlag keine Rücksicht zu nehmen habe, der für mich irrelevant ist)
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Teddy
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Schon klar. Meine Verwunderung bezog sich auch eher darauf, warum man eine Meinung nicht kommentieren soll. Zumal auf der TOR-Seite die Kommentarfunktion ja eingeschaltet ist, also Kommentare ausdrücklich erwünscht sind.
Guido Latz
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Guido Latz »

Wenn ich anfangen würde, dagegen zu argumentieren täte ich gut daran, das zu belegen. Am besten mit Zahlen. Damit würde ich Olaf aber nur erschrecken.
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Martian
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Martian »

Ein interessanter Punkt, den Olaf im Essay anspricht, ist die Konkurrenz durch neue Medien (hier Computerspiele). Allerdings sehe ich die eher in den Streaming-Diensten. Netflix, Amazon, HBO und in Zukunft noch weitere Anbieter produzieren am Fließband aufwendige Sci-Fi Serien. Einige sind Adaptionen von erfolgreichen Buchvorlagen (The Expanse, Dirk Gently, Westworld) andere jedoch komplette Eigenproduktionen.

Ich griff in der Vergangenheit gern zum Buch, da abgesehen von der Themenvielfalt, auf ca. 300 - 600 Seiten eine andere erzählerische Tiefe und Komplexität ausgebreitet werden konnte, die eine Filmadaption mit knapp 2 Stunden Laufzeit selten erreicht. Dann wurden auch Serienproduktionen aufwendiger. "Lost" ist mit 6 Staffeln, nicht sequenzieller Erzählweise, unzähligen Handlungssträngen und Backstories ist so ein Beispiel, dass Anfang 2000 eine meist nur in Romanen anzutreffende Detailverliebtheit und Komplexität auf TV- und Streaming-Produktionen übertrug. (sicher sind da noch weitere Serien nennbar).

Jetzt stürzt eine ganze Welle derartiger Serienproduktionen über diverse Streaming-Kanäle auf uns ein und auch der SF-Fan bekommt sein Stück vom Kuchen ab. Die Anzahl der Serienproduktionen hat sich im Zeitraum von 2009 bis 2015 fast verdoppelt. Das Angebot ist riesig (vielleicht nicht immer qualitativ) und konkurriert einfach mit der Zeit, die ich mit dem Lesen von Büchern verbringe.
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Flossensauger
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

Was ist denn die Buchvorlage von "Westworld"?

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Martian
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Re: Der Zustand der SF in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Martian »

"Westworld" von Michael Chrichton.
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