Bekanntheitsgrad der Science Fiction

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Ulrich
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Bekanntheitsgrad der Science Fiction

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Dr. Heiner Geißler war am Mittwoch, 24. September, Gast in der Johannes B. Kerner Sendung. Er sprach über sein neues Buch Was würde Jesus heute sagen? und brachte als Negativbeispiel den Film Soylent Green, wie man es nicht tun sollte.

Ich habe die Wiederholung dieser Sendung aufgenommen, weil vorher David Lynchs Lost Highway lief.

Zitat Heiner Geißler:
(…) Ich weiß nicht, ob Sie den Film Soylent Green kennen, mit Rex Harrison als dem Hauptdarsteller. Da machen die einen ganz anderen Vorschlag. Da kriegen alle Leute, die älter sind als 65 Jahre, die werden in Wellness Center zusammengefasst und mit psychedelischer Musik umflurt, umgeben, und dann eingeschläfert und anschließend zu Fast Food-Riegeln verarbeitet. So.
Das ist natürlich die beste Lösung um das Rentenproblem zu lösen. Da muss kein Mensch mehr Beiträge bezahlen, weil er weiß, wenn er älter ist als 65, nicht wahr, da landet er im Wellnesscenter.
Ich bring das Beispiel nur, um darzulegen, wie unsinnig es ist, wenn man aus reinen Kostengesichtspunkten Menschen selektiert. (...)

Mich hat es erstaunt, dass er diesen Film kennt, weil ich das von ihm als Politiker nicht erwartet hätte.
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Khaanara
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Re: Bekanntheitsgrad der Science Fiction

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Ulrich hat geschrieben: Zitat Heiner Geißler:
(…) Ich weiß nicht, ob Sie den Film Soylent Green kennen, mit Rex Harrison als dem Hauptdarsteller.
So ganz doch nicht, da Charlton Heston Hauptdarsteller war :)

Aber warum sollen Politiker keine SF-Fans sein. Gerade die Leute aus der wissenschaftlichen Ecke, kamen bestimmt schon mal in Kontakt damit.
Soweit ich weiß, war Andrea Nahles auch schon auf dem Colonia Con.
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breitsameter
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Re: Bekanntheitsgrad der Science Fiction

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Ulrich hat geschrieben:Dr. Heiner Geißler war am Mittwoch, 24. September, Gast in der Johannes B. Kerner Sendung.
(...)
Mich hat es erstaunt, dass er diesen Film kennt, weil ich das von ihm als Politiker nicht erwartet hätte.
Heiner Geißler ist einer der ganz wenigen Politiker, vor denen ich Respekt habe, da er meist sehr genau weiß, wovon er redet.
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deval
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sf

Ungelesener Beitrag von deval »

hallo.

auch ich finde herrn geißler im prinzip recht beeindruckend. einmal weil er zu seiner meinung steht und sie vertritt - auch wenn sie nicht den richtlinien der cdu entsprechen. das hat ihm ja schon mehrmals in schwierigkeiten gebracht.

zum anderen aber auch wegen seinen christlichen aussagen. bis vor kurzen hat er mich durch ein sehr umfangreiches bibelwissen beeindruckt. ich schreibe bis vor kurzem, weil er vor ein paar tagen in irgendeiner der vielen talkrunden doch glatt erzählt hat, das keiner der evangelisten (die, die in der bibel die evangelien geschrieben haben) jesus persönlich gekannt haben, sondern alles nur vom hörensagen kennen. das war für mich der hammer und grund genug, an seinen christlichen aussagen, doch zweifel anzumelden.

hat zwar nix mit sf zu sagen, aber das mußte ich doch mal loswerden - wo wir hier schon über herrn geißler sprechen.

gruß

vallenton
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Stefan

Ungelesener Beitrag von Stefan »

Bist du da sicher, was die Evangelisten angeht? Ich meine, mir wurde das gleiche erzählt wie Heiner Geißler. Da ich mich nicht als Bibelexperten betrachte, sage ich das aber in aller Vorsicht...
Und was Andrea Nahles angeht; in ihrer Zeit als JUSO-Vorsitzende wurde die ja nun bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Trekkie präsentiert!
Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Das mit Andrea Nahles wußte ich noch nicht oder habe es vergessen.

Wenn die Science Fiction sich nicht nur vordergründig als Warnung für mögliche gesellschaftliche oder technologische Gefahren sieht, dann sollte sie schon etwas (wenig oder viel) bewirken. Sie ist selbstverständlich Literatur bzw. Film, also keine Wissenschaft. Aber Orwells schwarze Utopie 1984 ist inzwischen fast jedem bekannt.
deval
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evangelisten

Ungelesener Beitrag von deval »

hallo.

@stefan
machst du witze? wer hat dir das denn erzählt? die zeugen jehovas oder scientology? matthäus und johannes waren definitiv jünger von jesus und sind mit ihm immerhin 3 jahre durch israel gezogen. oder was meinst du, warum im johannesevangelium der evangelist immer schreibt das er der jünger ist, den jesus lieb hatte. und das ginge nicht, wenn die beiden sich nicht gekannt hätten,oder?????????

aber vielleicht liest du besser selber nach. denn wie man sieht, kann man sich auch von anderen viel erzählen lassen.

gruß

vallenton
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misc
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Re: sf

Ungelesener Beitrag von misc »

vallenton hat geschrieben:(...) ich schreibe bis vor kurzem, weil er vor ein paar tagen in irgendeiner der vielen talkrunden doch glatt erzählt hat, das keiner der evangelisten (die, die in der bibel die evangelien geschrieben haben) jesus persönlich gekannt haben, sondern alles nur vom hörensagen kennen. das war für mich der hammer und grund genug, an seinen christlichen aussagen, doch zweifel anzumelden.
Hallo vallenton,

das ist jedenfalls ein kontrovers diskutiertes Thema. Siehe etwa
http://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0 ... 54,00.html (der weitere Zugriff auf die einzelnen Artikel ist zwar kostenpflichtig, aber anhand der Themenanrisse kann man sich zumindest einen ersten Eindruck verschaffen). Warum sollte ein überzeugter Christ eine solche These nicht aufgreifen dürfen, ohne dadurch seine (übrigen) "christlichen Aussagen" zu diskreditieren?

Daß Herr Geißler Berührung mit der SF hatte, wundert mich übrigens nicht. Ich kenne viele Menschen, die sich überlicherweise kaum mit Science Fiction beschäftigen, aber dennoch manches Werk gelesen haben (und irgendetwas aus dem Bereich gesehen hat doch mittlerweile fast jeder).

Ad Astra,
misc
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

hallo,

natürlich ist das ein kontroverses thema. sogar als jesus gelebt hat (ist eine kontroverse vermutung, ich weiß) war es kontrovers und wird auch in 1000 jahren (wenn wir dann noch leben sollten) kontrovers sein. ohne frage. ich will hier auch niemandem vorschreiben, was er glauben soll und was nicht. wer bin ich denn?

es geht mir aber nur um eine andere sache. wenn geißler behauptet er sei christ, DANN verstehe ich seine aussage nicht. christen sind solche menschen, die an christus glauben. und wenn diese dann christliche aussagen in zweifel ziehen oder verneinen, dann finde ich das eigenartig. denn die bibel (ob es für andere nun stimmt oder nicht) sagt, das die beiden evangelisten jünger gewesen sind. nicht ich oder jemand sonst. was ist das für ein glaube, wenn ich ihn immer in zweifel ziehe und behaupte: das stimmt nicht und das stimmt nicht und das auch nicht? und das ist der punkt an dem man sich (und auch herr geißler) entscheiden muß wem man mehr glaubt: der bibel oder einem journalisten.

wenn herr geißler also dem spiegel mehr glaubt als der bibel, ist er ein spiegelist und kein christ, so sehe ich das und darum meine äußerung.

ich will darüber auch keine diskussion entfachen. wer`s glaubt (bibel) wird selig und jedem anderen das seine. auch dem ollen geißler.

gruß

vallenton
Ulrich
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Re: evangelien

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Das wird hier langsam zu einem richtigen Off Topic Thema.
vallenton hat geschrieben: ich will darüber auch keine diskussion entfachen. wer`s glaubt (bibel) wird selig und jedem anderen das seine. auch dem ollen geißler.

gruß

vallenton
Seltsam, wie sich manche Threads entwickeln. :)
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

@Vallenton
Die Bibel wurde von Menschen für Menschen geschrieben/gedichtet (für mich ist es langweilige Fantasy) und natürlich darf -IMO muss man es sogar- deren Motive und Wissen hinterfragen dürfen, d.h. man kann die historischen "Wahrheiten" in Frage stellen, ohne die Grundaussage (wie auch immer die nach den Eegeten aussieht) zu tangieren.
Christsein ist bedeutet -soweit ich das als Atheist beurteilen kann- weit mehr, als sklavisch an den Worten eines Buches zu hängen.
Mich hat es erstaunt, dass er diesen Film kennt, weil ich das von ihm als Politiker nicht erwartet hätte.
Mich erstaunt bei Politikern gar nichts, gerade nicht, wenn sie zum offensichtlich intelligenteren Schlag gehören (... was nicht selbstverständlich ist ...), wobei sich mein Respekt für Geißler in Grenzen hält, denn als Generalsekretär der CDU war er durchaus ein unsachlicher, polemisierender Scharfmacher.
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

hallo.

mist, jetzt schreibe ich doch noch ne antwort obwohl ich mir fest vorgenommen hatte es sein zu lassen.

für mich war das thema früher auch recht langweilig. ich habe mich dann aber doch gefragt, warum leute bereit gewesen sind für ihre "geschichten" zu sterben. und diese tode waren äußerst schmerzvoll. die, die es hätten wissen müssen (also jene, die die bibel geschrieben haben) sind alle für diese (fantasy)geschichte gestorben. welcher fantasy oder sf autor würde für seine geschichten sterben? ich denke mal niemand. auch galileo galilei (richtig geschrieben?) hat seine theorie über die welt und das universum gerne widerrufen als man ihm die alternative dazu (nämlich den scheiterhaufen) angeboten hat. das soll nicht bedeuten, das deshalb die bibel wahr ist, aber es kann zumindest bedeuten, das eben doch was dran sein könnte.

ach ja, auch jesus hat gesagt, das wir nicht sklaven des wortes bzw. des gesetzes werden sollen. siehst du, ihr seid einer meinung. der mensch ist das wichtigste von beiden.

also, bruder nepharite, gehe hin und sündige fortan nicht mehr. :-)

gruß

vallenton
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Ungelesener Beitrag von heino »

Mein Respekt für Heiner Geißler hält sich auch eher in Grenzen und was er über Soylent Green sagt, zeigt ja nur, wie weit die Verfilmung an dem Roman vorbeigeht, da der Aspekt des Kannibalismus im Buch gar nicht vorkommt. Daß er den Film kennt, ist nicht verwunderlich, denn auch Politiker dürften ab und an fernsehen und der Film lief ja oft genug.

Was den Bekanntheitsgrad von SF angeht, so habe ich die Erfahrung gemacht, daß die meisten Leute viele Bücher und Filme aus dem Bereich gar nicht als SF wahrnehmen. "1984" ist so ein Fall, auch "Twelve Monkeys" oder Jurassic Park sind für die meisten Leute keine SF. Frauen (zumindest die meisten mir bekannten) denken bei SF nur an Aliens und Raumschiffe und rümpfen die Nase und Männern fällt oft nur Star Trek oder Star Wars ein. Ich glaube nicht, daß Geißler Soylent Green als SF wahrnahm, oder hat er das gesagt? Er wollte doch nur durch den Film seinen Stadpunkt verdeutlichen.
Lese zur Zeit:

Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

heino hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß Geißler Soylent Green als SF wahrnahm, oder hat er das gesagt?
Nein ,dass hat er nicht gesagt. Ich denke, dass der Moderator J. B. Kerner auch nicht damit viel anfangen konnte. Soylent Green sollte nur als Beispiel dienen. Das war es dann auch.
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Nepharite
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Re: evangelien

Ungelesener Beitrag von Nepharite »

vallenton hat geschrieben:

für mich war das thema früher auch recht langweilig. ich habe mich dann aber doch gefragt, warum leute bereit gewesen sind für ihre "geschichten" zu sterben. und diese tode waren äußerst schmerzvoll. die, die es hätten wissen müssen (also jene, die die bibel geschrieben haben) sind alle für diese (fantasy)geschichte gestorben. welcher fantasy oder sf autor würde für seine geschichten sterben? ich denke mal niemand. auch galileo galilei (richtig geschrieben?) hat seine theorie über die welt und das universum gerne widerrufen als man ihm die alternative dazu (nämlich den scheiterhaufen) angeboten hat. das soll nicht bedeuten, das deshalb die bibel wahr ist, aber es kann zumindest bedeuten, das eben doch was dran sein könnte.
Warum rasen Menschen mit Flugzeugen in Hochhäuser? Kann man aus der Tatsache, dass sich Menschen durch charismatische Führer verführen lassen oder von klein auf indoktriniert ohne "Persönlichkeit" aufwachsen, auf den Wahrheitsgehalt einer Geschichte schließen?
Menschen sterben nur selten für Geschichten, oft aber für "Geschichten"erzähler.
Galilei handelte absolut rational, als er den Konflikt mit den Mächtigen vermied, wobei sich genau diese Mächtigen auch auf die Bibel (in ihrer persönlichen Deutung) beriefen.
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