An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

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hundsstern
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An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von hundsstern »

An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ich habe fast nur Philip K. Dick gelesen und zwar fast alles....und in meiner Jugend ein bischen von Stanislaw Lem.
Gehe schon lange mit einem SF-Roman schwanger und brauche ein paar Tips.
Wie gehen die Autoren die ihr gelesen habt mit Folgendem um:

1. Das Alter von Außerirdischen: rechnen die Autoren die ihr kennt das Alter auf irdische Jahre runter oder bleiben sie bei den Einheiten der Außerirdischen?

2. Gravitation: Ist das ein Thema wenn Menschen auf einen fremden Planeten kommen, wo die Gravitation viel größer oder kleiner ist als bei uns.

3. Sonneneinstrahlung

etc.
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Badabumm
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

hundsstern hat geschrieben:2. Gravitation: Ist das ein Thema wenn Menschen auf einen fremden Planeten kommen, wo die Gravitation viel größer oder kleiner ist als bei uns.
Das ist ein Thema, kommt aber nicht so häufig vor, eben WEIL es ein Thema ist. Der Autor muss jede Menge Physik einbauen und Abstriche machen. Deshalb unterscheiden sich die meisten Planeten, was ihre Schwerkraft betrifft, nur unwesentlich von der Erde - eben, weil es einfacher ist.
Drei Romane zum Thema:
Hal Clement, "Unternehmen Schwerkraft" (der Klassiker...)
Robert L. Forward, "Das Drachenei" (Leben auf einem Neutronenstern, allerdings landen die Menschen nicht selbst)
Robert Heinlein "Der Rote Planet" (aber nur am Rande)
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
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Pogopuschel
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Badabumm hat geschrieben:
hundsstern hat geschrieben:2. Gravitation: Ist das ein Thema wenn Menschen auf einen fremden Planeten kommen, wo die Gravitation viel größer oder kleiner ist als bei uns.
Das ist ein Thema, kommt aber nicht so häufig vor, eben WEIL es ein Thema ist. Der Autor muss jede Menge Physik einbauen und Abstriche machen. Deshalb unterscheiden sich die meisten Planeten, was ihre Schwerkraft betrifft, nur unwesentlich von der Erde - eben, weil es einfacher ist.
Drei Romane zum Thema:
Hal Clement, "Unternehmen Schwerkraft" (der Klassiker...)
Robert L. Forward, "Das Drachenei" (Leben auf einem Neutronenstern, allerdings landen die Menschen nicht selbst)
Robert Heinlein "Der Rote Planet" (aber nur am Rande)
Das hat Edmond Hamilton auch schon in den 1940ern in seinen "Captain Future"-Romanen thematisiert und dem Captain (und allen anderne auch) einen Schwerkraftregler verpasst, um die Wirkung der unterschiedlichen Schwerkraft der Planeten auf den Körper auszugleichen. Auf die Technik wird nicht näher eingegangen, aber ich war überrascht, zu lesen, dass das schon in alten Pulp-SF-Romanen Thema war.
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Bully
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von Bully »

Jahresangaben sind meistens gekennzeichnet, wenn es _keine_ Erdjahre sein sollen. Ebenso Tage. Bei Geschichten, die komplett aus der Sicht von Nicht-Erdbewohnern erzählt werden, wird meist einmal irgendwo angedeutet, dass das Jahre und Tage des xy-Planeten sind, und ab da werden xy-Jahre und xy-Monate einfach als "Jahre" und "Tage" bezeichnet. Manche erfinden eigene Namen für Kalendereinheiten oder definieren vorhandene Einheiten neu, besonders, weil es etwas komisch ist, wenn ein Planet ohne Mond "Monate" hat. Oder es wird eine Einheit namens "Woche" eingeführt, aber erwähnt, dass dieser Zeitraum auf Darkover 10 (Darkover-)Tage umfasst. Oder der "Monat" ist einfach ein zwölftel Jahr ohne Bezug auf konkrete Himmelsphänomene. (Manche verdummbeuteln sowas aber auch, ich beschreibe hier, wie sich Leute mit Gedanken verhalten.)

Stunden, Minuten, Sekunden sowie sonstige Einheiten sind i.d.R. so, wie sie auf der Erde definiert werden. Meter, Liter, Kilogramm.
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Und ganz oft mogelt der Autor sich auch einfach drumrum. Grundsätzlich finde ich die Fragen etwas seltsam und eher nach Beschäftigungstherapie klingend, weil es so unzählbar viele verschiedene Antworten darauf gibt...

Da kann man irgendwie nur sagen: Der eine so, der andere so. Oder auch nicht.
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Bully
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von Bully »

Drumherummogeln kann ja jeder. Ich habe die Frage so verstanden, wie es aussieht, wenn das nicht passiert.

Aber ok, für eine Kurzgeschichte ist es häufig völlig wumpe, wie lang das Jahr des Planeten dauert, wenn die Handlung keine 24 h dauert. Beim Helliconia-Zyklus ist der Kalender und die damit einhergehende Sonneneinstrahlung das zentrale Thema. "Erdähnlich" scheint in den meisten Büchern auch "Oberflächenbeschleunigung wie auf der Erde" zu beinhalten. (Der Gesunde Menschenverstand würde vermuten, dass "erdähnlich" auch eine Sonneneinstrahlung ähnlich wie der auf der Erde bedeutet.) Es kann vorkommen, dass sich jemand darüber gar keine Gedanken macht, es kann aber auch vorkommen, dass sich jemand Gedanken macht, die aber nicht explizit in der Geschichte erwähnt, um das Technogebabbel auf das notwendige zu reduzieren.

Achja, und in Geschichten mit sehr vielen bewohnten Welten wird gelegentlich ein "Standardjahr" eingeführt, was ein Erdjahr sein kann oder auch nicht, aber mit (für die Geschichte) hinreichender Genauigkeit normalerweise ein Erdjahr ist. Wenn in einem Western was von 100 Yards steht, sind damit ja auch nicht notwendigerweise 91,44 m gemeint. Es werden aber auch genug Fälle zu finden sein, wo Abstände, Zeiten, Jahresdauern, Sonneneinstrahlungskennwerte und andere Dinge mehr widersprüchlich sind. Ich esse dann immer einen Schokoladenriegel.
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Badabumm
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Bully hat geschrieben:Ich esse dann immer einen Schokoladenriegel.
Das heißt anders formuliert: ich habe eine riesige Sammlung von SF mit Schokoladenflecken...? :mad:
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von Naut »

hundsstern hat geschrieben:An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ich habe fast nur Philip K. Dick gelesen und zwar fast alles....und in meiner Jugend ein bischen von Stanislaw Lem.
Gehe schon lange mit einem SF-Roman schwanger und brauche ein paar Tips.
Wie gehen die Autoren die ihr gelesen habt mit Folgendem um:

1. Das Alter von Außerirdischen: rechnen die Autoren die ihr kennt das Alter auf irdische Jahre runter oder bleiben sie bei den Einheiten der Außerirdischen?

2. Gravitation: Ist das ein Thema wenn Menschen auf einen fremden Planeten kommen, wo die Gravitation viel größer oder kleiner ist als bei uns.

3. Sonneneinstrahlung

etc.
Zwei von drei Punkten für Robert Corvus' "Grauwacht": Er erfindet und verwendet konsistent eine Zeitrechnung, basierend auf "langen" Sonnenjahren (~80 Erdjahre für einen Sonnenumlauf) und "kurzen" Mondjahren (~1.5 Jahre bis sich die zwei Monde genau treffen); und er konstruiert das (Über-)Leben auf einer solchen Welt, auf der auf der einen Seite immer extremer Winter, auf der anderen Sommer ist - wobei das nicht die Dimensionen von "Helliconia" erreicht, aber trotzdem gut lesbar bleibt. Die Gravitation ist aber standard.
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von Bully »

Badabumm hat geschrieben:
Bully hat geschrieben:Ich esse dann immer einen Schokoladenriegel.
Das heißt anders formuliert: ich habe eine riesige Sammlung von SF mit Schokoladenflecken...? :mad:
Nein, natürlich nicht. Das heißt, ich bin etwas kürzer als für mein Gewicht (bei ca. 10 m/s²) gut wäre. :wink:
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Re: An Alle, die viel mehr SF gelesen haben als ich!

Ungelesener Beitrag von DrZarkov »

Harry Harrison hatte das regelmäßig zum Thema gemacht. Beispielsweise in seinem "Deathworld-Cyclus", wo der Planet Pyrrus eine deutlich höhere Gravitation hat, und eine längere Anpassungszeit für Menschen erforderlich ist, damit die Muskeln damit zurecht kommen. In dem Buch "Radwelt" hat der Planet "Halvmörk" extreme Jahreszeiten, wo im Sommer in der Gluthitze alles verbrennt. Die komplette irdische Kolonie zieht daher zweimal im Jahr (nach dortigem Kalender natürlich) um auf die jeweils gemäßigte Halbkugel, um dort Getreide anzubauen.
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