Töten Netflix und Co. das Buch?

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Khaanara
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Nach Dietmar Dath ist Verlagspolitik auch nicht ganz unschuldig: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f ... 34070.html
Guido Latz
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Guido Latz »

Tom Zola hat geschrieben: 11. Oktober 2017 11:36
Guido Latz hat geschrieben: 11. Oktober 2017 11:07 SPler und Kleinstverlage gab es schon früher.

Aber nicht in dem Ausmaß und der Marktdurchdringung wie heute, würde ich mal behaupten - ohne Zahlen zu haben.
Das ist korrekt. Dann haben "die einen" vielleicht was besser und "die anderen" vielleicht was schlechter gemacht.
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lapismont
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Naut hat geschrieben: 11. Oktober 2017 10:41
lapismont hat geschrieben: 11. Oktober 2017 09:39
Naut hat geschrieben: 11. Oktober 2017 09:01 Ich lese aus diesem Thread eher die Perspektive desillusionierter Mittvierziger heraus. Wer von uns kennt denn "die Jugend" über die hier teilweise gemeckert wird? Ich persönlich nehme den Anteil der Nichtleser als konstant wahr: Zu meiner Schulzeit gab es in etwa ebenso viele Nichtleser wie jetzt auch in meinem Kollegenkreis, und in den Schulklassen meiner Kinder sieht das ähnlich aus. Ich behaupte, dass die Anteile gesamtgesellschaftlich in etwa konstant bleiben.
Das wie bei den empirischen Daten zum Buchverkauf so eine Sache, wo echte Daten fehlen. Aber ich schwöre Dir, hätte ich als Jugendlicher das Angobot von Computerspielen und Filmen bzw. Serien gehabt, wie es meinen Kindern vergönnt ist, wäre ich nur zu einem Bruchteil der von mir damals verschlungenen Bücher gekommen. Ja, vielleicht wäre ich überhaupt nicht zum Lesen gekommen.
Ich hatte einen C64 und Spiele genug. Vermutlich habe ich jeden Tag um die 3h vor der Kiste verbracht - trotzdem habe ich nebenbei noch um die 30 Bücher pro Jahr weggelesen. Bei meiner Tochter beobachte ich Ähnliches, wobei die pro Jahr eher so 50-60 Bücher konsumiert. ich mach mir da keine Sorgen.
WoW von heute 1984 – ich glaub nicht, dass ich zur Bibliothek gelaufen wäre. Aber klar, als Jugendlicher tut man selten das Erwartete :beanie:

Und viel Onlinezeit der Kids läuft ja auch parallel zu normalen Tätigkeiten. Ich bin immer wieder bass erstaunt, welche Dinge man einhändig erledigen kann, ohne den Blick vom Handy zu nehmen. :geek:
Guido Latz
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Guido Latz »

Khaanara hat geschrieben: 11. Oktober 2017 11:37 Nach Dietmar Dath ist Verlagspolitik auch nicht ganz unschuldig: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f ... 34070.html
Ich will ja nicht sagen, dass man als Verlag als Firma nicht planen muss. Ich habe nur den Eindruck, dass in manchen Häusern dermaßen in die Zukunft geplant wird, dass ich das nicht nachvollziehen kann. Es mag Beststellerautoren geben, die verlässlich immer bei jedem neuen Roman liefern. Wir reden aber von Büchern. Und da habe ich nicht den Eindruck, nicht die Erfahrung, dass man insofern planen kann - vor allem bei Verlagen die heute Titel vorbereiten die in x Monaten kommen -, dass die Bücher dann entsprechend verkauft werden. Ich habe mich jetzt auf Lübbe eingeschossen, ja - ich erinnere mich daran, dass man den Aktionären vor Jahren so und so viel Millionen Kunden bei Oolipo in Aussicht gestellt hat, IMHO war auch von zumindest Umsätzen die Rede - wir haben Mitte Oktober. Wann sollte das neu erfundene Rad Ooolipo noch mal starten?!

Offenbar haben bestimmte Gruppen in vielen Verlagen das Sagen, die vom Bücher-machen nicht wirklich was Verstehen - Du kannst nicht Verkäufe planen oder Einnahmen, weil der Kunde, der Leser absolut nicht planbar ist; der kauft nicht die Sachen, von denen "Du" denkst, das der das kauft. Der kauft vielleicht Sachen, denen Du selbst eher weniger Chancen eingeräumt hast. Das Buch (eBook, Hörbuch) muss immer den Inhalt im Vordergrund haben, und da muss der Autor das Sagen haben - mehr als floppen kann es nicht, und das war schon immer so.
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L.N. Muhr
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Guido Latz hat geschrieben: 10. Oktober 2017 22:18 Wenn auch vielleicht niemand mehr Phantastik liest (was ich bestreite), muss ich an etwas ganz anderes denken. Phantastik ist ittendrin in dieem Feuilleton. Dirk van den Boom hat den DSFP gewonnen,
Ein Phantastikautor, der einen Phantastikpreis gewinnt, ist ein miserables Beispiel für die Wahrnehmung von Phantastik außerhalb des Genres.

Zu deiner Serienfrage: ARTE. Ganz simple Antwort.

Versorgt mich shcneller, als ich gucken kann, und alles in der Mediathek und legal runterladbar zum Behalten. Perfekt.
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L.N. Muhr
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Guido Latz hat geschrieben: 10. Oktober 2017 22:54 CBS hat die TV-Filme mit Tom Selleck als Jessie Stone abgesetzt, also sie 10-13 Mio. Zuschauer hatten. AGENTS OF SHIELD ist wo? 3 Mio.?
Das lag nicht an der Quote. Fernsehsender mögen keine alten Zuschauer, wegen der Werbung und dem von Thoma erfundenen Diktum der "werberelavanten Zielgruppe" (das komplett frei erfunden ist und keinerlei empirische Basis hat).

Die Logik der TV-Sender ist deutlich bekloppter als die der Verlage.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Lensman hat geschrieben: 10. Oktober 2017 23:03 Ein weiterer Punkt ist, dass durch die Allgegenwart von Kurztexten - Facebook, Messenger, Tweets, usw - eine Häppchen-Mentalität eingekehrt ist, die eher gegen die Ausdauer wirkt, ein laaanges Buch zu lesen. Lesen in mangelnder Übung wird damit anstrengend.
Ach darum verkaufen sich Kurzgeschichten so super. :wink:

Nein, das ist kein Punkt.
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Diboo
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

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breitsameter hat geschrieben: 11. Oktober 2017 08:57 ein kurzzeitiger Boom
Klar, jetzt bin ich es wieder gewesen!!!11
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
http://www.sf-boom-blog.de
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

breitsameter hat geschrieben: 11. Oktober 2017 08:57 die Zeit der extrem erfolgreichen Jugendbuchromane, die auch von Erwachsenen gekauft wurden, scheint vorbei zu sein. Es ist kein neuer Heilbringer wie Harry Potter in Sicht, kein neuer »Twilight« und »Tribute von Panem«-Boom. Die Zuschauer, die jetzt begeistert »Game of Thrones« gucken, die haben zuvor nicht zu den Romanen von George R.R, Martin gegriffen und spätestens jetzt, wo die TV-Serie die Romane überholt, wird das noch viel weniger passieren.
Auch ein Harry Potter war nicht vorab in Sicht. Das geschah einfach.

An GRRM hat sich Random House in Deutschland dumm und dusselig verdient, zu besten Zeiten haben die verzweifelt Druckereien gesucht, die noch Kapazitäten frei hatten - die konnten nicht so shcnell drucken, wie es sich verkaufte.

Es wird ein neues Jugendbuch kommen, und keiner wird es erwarten.

Siehe den Erfolg von THE HATE U GIVE in den USA. Der ka aus dem Nichts.
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Ming der Grausame
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

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breitsameter hat geschrieben: 11. Oktober 2017 08:57 Frau Lovenberg sagt »Noch 2012 hat sich jeder Mensch hierzulande statistisch gesehen mindestens einmal pro Jahr ein Buch gekauft. Diese Reichweite hat sich praktisch halbiert«, aber wie das wirklich aussieht, bleibt unklar.
Laut Börsenverein des Deutschen Buchhandels schloss die Buchbranche das vergangene Jahr nur mit einem leichten Minus von 1,4% ab.
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Ming der Grausame
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

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L.N. Muhr hat geschrieben: 11. Oktober 2017 12:13
Guido Latz hat geschrieben: 10. Oktober 2017 22:18 Wenn auch vielleicht niemand mehr Phantastik liest (was ich bestreite), muss ich an etwas ganz anderes denken. Phantastik ist ittendrin in dieem Feuilleton. Dirk van den Boom hat den DSFP gewonnen,
Ein Phantastikautor, der einen Phantastikpreis gewinnt, ist ein miserables Beispiel für die Wahrnehmung von Phantastik außerhalb des Genres.
C'est amusant. Ich habe doch tatsächlich gelesen: Ein Plastikautor, der einen Plastikpreis gewinnt – was sagt dieser Lapsus Linguae über mich bzw. über die Phantastik? :naughty:
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Bully »

Letztens ist Netflix und Co bei mir vorbeigekommen, hat eine Maschinengewehrsalve durch meine Bücherregale verballert und geschrieen: "Tod unseren Feinden!"

War nicht schön.
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lapismont
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

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Bully hat geschrieben: 11. Oktober 2017 13:58 Letztens ist Netflix und Co bei mir vorbeigekommen, hat eine Maschinengewehrsalve durch meine Bücherregale verballert und geschrieen: "Tod unseren Feinden!"

War nicht schön.
Deshalb stehen bei mir diverse Dinge vor den Büchern. Etwa ein Lego-Yoda.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

L.N. Muhr hat geschrieben: 11. Oktober 2017 12:19
Guido Latz hat geschrieben: 10. Oktober 2017 22:54 CBS hat die TV-Filme mit Tom Selleck als Jessie Stone abgesetzt, also sie 10-13 Mio. Zuschauer hatten. AGENTS OF SHIELD ist wo? 3 Mio.?
Das lag nicht an der Quote. Fernsehsender mögen keine alten Zuschauer, wegen der Werbung und dem von Thoma erfundenen Diktum der "werberelavanten Zielgruppe" (das komplett frei erfunden ist und keinerlei empirische Basis hat).

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War auch schwierig geworden, einen Termin mit Tom Selleck zu finden, da der sich ganz auf seine Serie "Blue Bloods" konzentrieren wollte.
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Pogopuschel
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Auf Facebook schrieb Simon Weinert vom Otherland, dass er die Netflix-These eher skeptisch sehe. Die Umsätze (die bis dahin gigantisch gewesen seien), seien letzes Jahr in der Woche vor Weihnachten plötzlich eingebrochen, was auch branchenweit der Fall gewesen sein soll, ohne, dass man weiß, woran es lag.
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