Töten Netflix und Co. das Buch?
- L.N. Muhr
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Sobald die neuronale Schnittstelle kommt, bist du das Gerät.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Beim Vorlesen frage ich mich, ob nicht der soziale Akt des Miteinander-Lesens zwischen Eltern und Kind entscheidender ist als das Vorlesen selbst. Wäre das Vorlesen maßgeblich, müsste eine Kassette von Benjamin Blümchen oder TKKG ja ausreichen. Und Hörbücher sind auch beliebter geworden (wenn auch mehr bei Erwachsenen), also kann es am mangelnden Vorlesen (im Sinne von Anhören gesprochener Texte) nicht liegen.
Bekannt ist ja (und sei es nur ein Klischee), dass Kinder das Buch ohnehin auswendig kennen. Es ist also nicht so sehr der Lerneffekt, sondern die Interaktion - wenn z.B. der Vorlesende vom Inhalt abweicht. Das unterscheidet sich vom reinen Märchenerfinden, bei dem die Konzentration, die Phantasie und die logische Schlussfolgerung gefördert wird (bei "die Braut des Prinzen" schön umgesetzt), wo es aber keine vorgefertigte Geschichte gibt.
Deshalb glaube ich, dass "Vorlesen" eigentlich vergleichbar ist mit "sich miteinander beschäftigen", weshalb Gesellschaftsspiele einen ähnlichen Effekt haben.
PS Gerade im Radio: eine Studie über mangelndes Vorlesen wurde vorgestellt...
Bekannt ist ja (und sei es nur ein Klischee), dass Kinder das Buch ohnehin auswendig kennen. Es ist also nicht so sehr der Lerneffekt, sondern die Interaktion - wenn z.B. der Vorlesende vom Inhalt abweicht. Das unterscheidet sich vom reinen Märchenerfinden, bei dem die Konzentration, die Phantasie und die logische Schlussfolgerung gefördert wird (bei "die Braut des Prinzen" schön umgesetzt), wo es aber keine vorgefertigte Geschichte gibt.
Deshalb glaube ich, dass "Vorlesen" eigentlich vergleichbar ist mit "sich miteinander beschäftigen", weshalb Gesellschaftsspiele einen ähnlichen Effekt haben.
PS Gerade im Radio: eine Studie über mangelndes Vorlesen wurde vorgestellt...
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Harald Lesch
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- lapismont
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Vorlesen ist wichtig. Als soziale komponente, zur Beruhigung, als Ritual, als Bucheinstiegsdroge, zur Fantasiebildung und und und.
Ich habs aus beiden Richtungen genossen.
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- Teddy
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Egal ob konventionelles Buch oder eBook:
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Man wird US-Präsident?
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Man wird wie Trump oder so wie seine Wähler.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Man kann auch die "falschen" Bücher lesen...
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Netflix kann alle verbliebenen Exemplare von »Abriss der Geschichte der SED« töten. Gerne auch per Zeitreise in das Jahr 1987.
- L.N. Muhr
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Naja, aber Youtube gab es FRÜHER(tm) noch nicht. Youtube ist doch nur die Fortsetzung des Pamphlets mit den Mitteln des Strassenzirkus. Ayn Rand und Friedrich Hayek wären heute Youtuber mit mittlerer Reichweite, aber großem Influence. (Wobei ich glaube, dass deren Bücher weniger gelesen wurden, als sie geglaubt wurden. Wie die Bibel und Mein Kampf.)
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Die Fragestellung ist unsinnig, finde ich.
Fernsehen tötet Kino.
Video tötet Fernsehen.
CD tötet Vinyl.
DVD tötet Fernsehen und CD.
BluRay tötet DVD und CD.
Netflix, Amazon, Sky und alle töten Fernsehen.
Alles Unsinn.
E-Books sind Alternativen zu gedruckten Büchern.
Es sind Bücher. Daher E-"BOOKS".
Und: Filme und Bücher sind zwei Schuhe. Ich kann bei einem Film ein Buch lesen und beim Lesen eines Buches einen Film anschauen. Mache ich im Grunde den ganzen Tag. 7 Tage die Woche.
Aber zwei Bücher zur gleichen Zeit zu lesen, ist schwierig. Und zwei Filme zur gleichen Zeit schauen auch (es sei denn, man ist durchgeknallt, dann geht auch das).
Und uninteressant ist die Fragestellung eigentlich auch. Meine Buchverkäufe sind seit Anfang 2020 ordentlich gestiegen und liegen deutlich über Vorjahresniveau. Gedruckt oder elektronisch - beides läuft.
My.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Hier möchte ich die Einschränkung machen, dass man von einer lebenden anwesenden Person vorgelesen bekommen sollte.
Ich habe grad einen Dune-Podcast gehört, dessen Hosts behaupten, die Bücher gelesen zu haben, aber nur die Audiobooks gehört haben. Sie nennen das auch "lesen" , nicht "hören". Dies ist mir bei US-Podcasts schon öfters begegnet, dass Leute behaupten, Bücher gelesen zu haben, die sie nur gehört haben.
- Ender
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Na, das ist nu aber Haarspalterei, finde ich. Es geht in dem Zusammenhang doch v.a. darum, dass man ein Buch kennt. Ob man es als Print, eBook oder Hörbuch konsumiert hat, ist an der Stelle doch egal.
Ansonsten müsste ich viele meiner Beiträge im "Ich lese gerade"-Thread überarbeiten. Denn einen Teil der dort erwähnten Bücher habe ich tatsächlich "nur" gehört..
Ansonsten müsste ich viele meiner Beiträge im "Ich lese gerade"-Thread überarbeiten. Denn einen Teil der dort erwähnten Bücher habe ich tatsächlich "nur" gehört..
- Shock Wave Rider
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?
Ein Bekannter hat mir erzählt, seit es Hörbücher gebe, "lese" er beim Autofahren. Während er hinter dem Steuer sitzt, wohlgemerkt!
Ich glaube nicht, dass man ein Buch beim Zuhören während der Fahrt genauso intensiv konsumiert wie beim Lesen ohne jede Ablenkung.
(Und: Nein, ich unterstelle dir, lieber Ender, nicht, dass du hinterm Steuer Bücher liest!)
Hinzu kommt die Interpretation des Textes durch den Vorleser, die einen weiteren Filter zwischen Text und Konsumenten schaltet.
Ich sehe schon einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Lesen und Hören.
Gruß
Ralf
Ich glaube nicht, dass man ein Buch beim Zuhören während der Fahrt genauso intensiv konsumiert wie beim Lesen ohne jede Ablenkung.
(Und: Nein, ich unterstelle dir, lieber Ender, nicht, dass du hinterm Steuer Bücher liest!)
Hinzu kommt die Interpretation des Textes durch den Vorleser, die einen weiteren Filter zwischen Text und Konsumenten schaltet.
Ich sehe schon einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Lesen und Hören.
Gruß
Ralf
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