Töten Netflix und Co. das Buch?

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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Also für mich ich auch ganz klar sagen: arte tötet das Lesen. Und Home Office. :(
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Arte tötet Heimarbeit oder Heimarbeit tötet das Lesen..? ;)
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

L.N. Muhr hat geschrieben: 12. April 2021 16:31 Dass die ÖR nur begrenzt hochwertiges Material selbst produzieren, ist keine Kostenfrage,
Hi, hi, hi - doch. Wenn die bei mir anrufen, "wollen Sie in der Frühstücksshow dabei sein, aber das sage ich Ihnen gleich, Geld für ein Honorar haben wir nicht, und eigentlich ist das eh Werbung für Sie", dann ist das sehr wohl der Fall.
Natürlich geben die für Stars Geld aus, aber anzunehmen, dass deswegen, um 500 Euro oder so zu sparen, andere für umme kommen, ist schlichtweg eine Frechheit.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Vermutlich nimmt der ganze Apparat das Meiste weg. So Regionalstudios haben eigene Kameraleute, eigene Ausstatter, Visagisten, Studiomitarbeiter, Ansager, Reporter, Kabelträger, Fahrer und Putzkolonnen...
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Der größte Einzelposten sind die Renten.

Die kleinen lokalen Studios in Deutschland kosten nen Appel und ein halbes Ei. Relativ zu dem Geld, das etwa jährlich in die Degeto fliesst, sind das Spesen.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 12. April 2021 18:43 Hi, hi, hi - doch. Wenn die bei mir anrufen, "wollen Sie in der Frühstücksshow dabei sein, aber das sage ich Ihnen gleich, Geld für ein Honorar haben wir nicht, und eigentlich ist das eh Werbung für Sie", dann ist das sehr wohl der Fall.
Ja, das kenn ich ja auch: "Wir würden gern mit Ihnen in Berlin drehen, Fahrtkosten übernehmen wir, aber Honorar gibts keins ..." (Ich hab abgesagt.)

Bloss: das ist keine Kostenfrage. Das ist ein willkürlich festgelegter Kostensparpunkt eines Systems, das so groß ist, dass es in sich unlogisch handelt, fette Summen verbrennt und gleichzeitig knickert.

Das Geld an sich ist da, es wird nur teils gierig, teils dämlich, teils ahnungslos verteilt.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 12. April 2021 17:00 Was Netflix mit der Medienlandschaft macht, kann ich nur für Deutschland diskutieren. Wie in anderen Ländern ferngesehen wird oder wie dort andere Medien aufgenommen werden, kann ich nicht beurteilen. Ich wohne dort nicht.
Alles richtig, aber wenn man eine These prüfen will, sollte man sie gegen Gegenargumente prüfen. Hier hält die These nicht stand, weil sie ausschließlich für Deutschland funktioniert - und selbst da könnte man sagen. wenn es überall anders andere Gründe und Mechanismen gibt, dann könnte man vermuten, dass auch in Deutschland die Dinge anders sind, als von dir vermutet.

Simpel gesagt: die fehlende Innovation ist ja durchaus quotentauglich, sprich massentauglich. Es ist vermutlich nur eine Minderheit, die sich über fehlende Innovation beklagt. (Ich gehöre auch dazu. Und ich gehöre immer zur Minderheit.) Hintergrund ist vielmehr simpel der technologische Wandel, hier v.a. der Fortschritt des Smartphones, der zu einem Wandel der Angebote geführt hat. Es ist also so: während beim TV erst das Fernsehen da war, dann die Geräte, waren beim TV-Streaming erst die Geräte da, dann das Streaming. (Weil die Geräte, man merkts am Namen, mal für sowas wie Telefonieren gedacht waren, nicht um "Ben Hur" zu gucken.) Aus den Geräten heraus entstand der Markt für die Inhaltsanbieter, wie ein Eimer, der mit etwas gefüllt wird.

Ich finde diese These viel schlüssiger, als über fehlende Innovationen zu klagen. Denn so innovativ sind die Streamer ja auch nicht, aktuell hängen sie sich stark an die Sehgewohnheiten der Kids der Achtziger/ frühen Neunziger. Die tatsächliche Serienrevolution wurde von Anbietern wie HBO und der BBC geleitet, klassischen TV-Sendern, und vieles, was wir bei den Streamern als frisch und innovativ wahrnehmen, sind Übernahmen aus dem TV.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von CPL386 »

Ender hat geschrieben: 12. April 2021 17:35 Aber das ist ja auch ein Buch und tötet somit das Buch nicht ;)
Es sei denn, man versteht unter "Buch" ausschließlich ein gedrucktes Papierexemplar. Aber bei der Fragestellung dieses Threads ging es ja vermutlich insgesamt ums BücherLesen, nehme ich an. Egal in welcher Form.
Das war mir so nicht klar...
Daher habe ich das genauer unterteilt.
Aber bleibt dann eine Homepage, die wie ein Buch aufgebaut ist dann auch ein Buch? Man könnte eigentlich X-Mal unterteilen.
Ender hat geschrieben: 12. April 2021 17:35 Ich habe neulich eine Präsentation gesehen (daher kann ich die Quelle nicht nennen und nur Ungefähres aus der Erinnerung wiedergeben), in der es um die Marktanteile verschiedener Medien ging. Sie bezog sich auf Europa und (Nord-?)Amerika.
Dort war abzulesen, dass der Anteil von Streaming in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist, aber z.B. der von Kino exakt gleich geblieben ist. Das Streamingwachstum geht zu einem kleinen Teil zu Lasten der klassischen Fernsehsender, größtenteils aber zu Lasten der physischen Datenträger - also DVD, BluRay & Co.
Bei der Musik ganz ähnlich: Es wird (anteilig) weder nennenswert MEHR noch WENIGER Geld für Musik ausgegeben als vor 10,15 Jahren. Aber eben immer weniger für CDs, und dafür immer mehr für Spotify o.ä.

Wie gesagt: die genauen Details bekomme ich nicht mehr zusammen, aber insgesamt deutete die Statistik darauf hin, dass die Medien Film/Musik/Buch sich gegenseitig gar nicht viel wegnehmen. Nur innerhalb der einzelnen Bereiche verschiebt sich einiges.
Ja, Streaming ersetzt mit der Zeit Datenträger. Das sehe ich eher als feste Entwicklung an.
Genau so wie es bei Software immer mehr Cloud / Abos verkauft und die Standalone-Versionen nicht mehr verkauft / gepflegt werden.
Aber in D. hatten wir auch schon eine größere Diskussion wg. eBooks und entsprechender Preissperren, damit diese nicht günstiger verkauft werden als die Print-Versionen. Das kann man natürlich auch einfach als Veränderung der Zeit / Erneuerung des Mediums sehen.
Folglich müsste man es schon eher auf Lesen (Text / Buch / Comics?), Hören (Hörbuch / -Spiel), Zuschauen (Film / Serien) und vielleicht sogar "Erleben" im Sinne von (Computer-) Spielen aufteilen.
Badabumm hat geschrieben: 12. April 2021 17:53 Vielleicht hat sich das Fernsehen ganz der älteren Zielgruppe verschrieben, da der Kampf offensichtlich verloren ist. Ich sehe auch sehr viel weniger Filme im ÖR als früher, dafür nutze ich die Mediatheken intensiver. Unterm Strich bleiben nur Dokus und Podcasts, auch gewisse Talkshows sind ganz unterhaltsam. Aber für Bergdoktor und co bin ich wohl zu alt und noch nicht alt genug... Da das Lesen zunehmend schwieriger wird, könnte ich mir tatsächlich vorstellen, Hörbücher zu hören, aber die Handvoll, die ich ausprobiert habe, haben mich nicht begeistert. Da macht der Sprecher/ die Sprecherin mehr als 60% der Akzeptanz aus. Aber auch professionelle Sprecher wie Brückner oder Westphal sind irgendwann nervig. Eine Stunde täglich würde schon gehen. Goethes gesammelte Werke könnte ich so jedoch nicht durchhalten. Habe sie aber auch nie ganz gelesen... ;) ;)
Das mit den Zielgruppen sehe ich nicht als direktes Problem des ÖR. Wie gesagt, früher lief einiges im ORF und ich kann mich auch noch an die MiniZIB erinnern! Das waren Nachrichten, aufbereitet für Kinder. Da hat das deutsche ÖR eindeutig geschlafen bis sie auf KiKa mit sowas wie Logo angefangen haben. Aber das waren gute 10 Jahre später und auf einen extra Kanal den ich damals nicht über Antenne bekommen habe.

Ich hatte eigentlich sehr schnell das Gefühl, dass in D die ÖR einfach kein Interesse an die jüngeren hatte.
Und somit haben sie diese ein die Privaten verloren, bis dann das Internet kam.

Und ganz ehrlich, ich verwende auch eher die Mediathek. Besonders da Sendungen und Dokus eher spät nachts kommen oder zu Zeiten, bei denen ich nicht mal zusehen könnte, wenn ich wollen würde. Da schau ich mir das lieber an, wann ich Zeit & Lust habe.
Was ich anderweitig mitbekomme ist, dass auch die Privaten gerne mal etwas schleifen lassen.
Größtes Beispiel sind die DC-Serien von CW. Also Arrow, Batwoman, The Flash, Supergirl, usw...
Die greifen mit Crossovern gerne ineinander! Aber mittendrin hatte RTL? (irgend ein Bertelsmann-Sender) wohl keine Lust mehr eine Staffel Arrow zu bringen. Das ärgert natürlich einige, die das letzt Crossover nicht wirklich ansehen können da mind. eine Folge des großen Events fehlt und in den anderen Serien wieder Bezug auf die fehlende Staffel genommen wird.
Da brauchen die sich dann aber auch nicht wirklich wundern, wenn die anderen Serien ggf. einbrechen und die Zuschauer sich lieber DVD-Boxen kaufen oder warten bis ein Streamingdienst es hat.

Bei den Hörbüchern stimme ich Dir absolut zu! Das sind locker mehr als 60% was die Sprecher ausmachen.
Schlimm ist es für mich, wenn man einen guten Sprecher hat, den man gerne hört und dann an der Stimme merkt, dass er eigentlich gar keine Lust auf das Buch hat. Da kann das Buch noch so gut sein... Es ist "unhörbar".
Wie geht es Dir eigentlich damit? Kommt bei Dir die Fantasie / Kopfkino, wenn Du hörst anstatt zu lesen?
Ohne das fehlt mir sehr schnell die Motivation irgendeiner Geschichte zu folgen.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von CPL386 »

Ich sehe dies:
L.N. Muhr hat geschrieben: 12. April 2021 22:01 Bloss: das ist keine Kostenfrage. Das ist ein willkürlich festgelegter Kostensparpunkt eines Systems, das so groß ist, dass es in sich unlogisch handelt, fette Summen verbrennt und gleichzeitig knickert.

Das Geld an sich ist da, es wird nur teils gierig, teils dämlich, teils ahnungslos verteilt.
In Verbindung mit der "fehlenden" Innovation.
Für viele läuft einfach die "Kiste" nebenbei und dient eher dem Hintergrundgeräusch oder um einfach irgendwie die Zeit totzuschlagen.
Andere, die lieber etwas mit Inhalt sehen wollen, gehen eher auf die Suche und landen bei anderen Anbietern. Also Boxen, Streaming, Kino, Theater.

Ich bin ab und zu "Gast" / Mitleser in ein paar Filmforen wo sich auch Drehbuchautoren oder Autoren von Büchern über Filme / Filmgeschichte tummeln. Dort durfte ich häufig vernehmen, dass es schon seine Gründe hat, warum z.B. Dark nicht bei den ÖRs gekommen ist.
Viele bekommen einfach keine Chance / Budget, um ihre Idee / Geschichte umzusetzen und damit ist meist schon ende.
Dafür erfährt man dann über ein paar ecken (oder im Abspann) von amerikanischen Filmen / Serien auf einmal, dass die deutschen Filmförderfonds beteiligt waren.
Ein Problem, dem ich irgendwie häufiger begegne. Ist es Deutsch, bekommt es keine Förderung bzw. wird nicht ernst genommen.
Ist es aus dem Ausland wird teilweise (!) das Geld nachgeworfen, ob es sinnvoll ist oder nicht.
Innovation hätten wir wohl eigentlich genug, es wird nur nicht finanziert.

Ok, das war jetzt wieder nur Deutschland. Aber aus dieser beschränkten Sicht, die ich nun mal habe, kann ich nur sagen, dass die ÖR daran selber schuld sind und nun versuchen irgendwie wieder aufzuholen. Sei es durch Mediathek / YT-Channels / Youtuber oder wieder irgendwelche Spartensender.

Zum Thema Massentauglichkeit:
Bei YT / Twitch sah / sieht man ebenfalls einen recht schnellen Verfall der Angebote.
Manche geben sich Mühe, andere eben nicht, was teilweise als "Assi-TV" verschrien wird.

Auffällig finde ich, dass eher die "Älteren Youtuber / YT-Zuschauer" (also diejenigen die schon länger auf YT oder Twitch unterwegs sind) bei der gewohnten bis höheren "Qualität" bleiben, weil sie einfach das gewohnt sind und wissen, dass es so eine Qualität haben kann.

Die jüngeren die neu dazu kommen, geben sich häufig mit weit weniger zufrieden. Sie haben aber auch eher diese Doku-Soaps der Privaten kennengelernt und finden sich z.B. eher bei Videos bei denen jemand sich weh tut, oder andere reinlegt.

Kritisiert wird häufig, dass somit eine Verrohung gefördert wird, die aber ggf. schon anderweitig angestoßen wurde.
Nur, wenn das "Aufwendigere" immer mehr in eine Nische gedrängt wird, da die anderen Videos einfach schneller und günstiger gemacht und veröffentlicht werden, wie sollen die jüngeren dann erfahren, dass es so etwas gibt?
Wenn da keine Empfehlungen aus dem Umfeld kommen, werden sie wohl irgendwann nie darüber stolpern.
Also 1:1 das Problem, dass man mit dem Internet auch schon hat, wenn man nach genaueren Informationen / Forschungen / usw. sucht.
Anstatt dass man z.B. die Seite eines Lehrstuhls an einer Universität, einer Doktorarbeit, Forschungsdaten findet, zeigt einem die Suchmaschine (nicht nur Google) haufenweise Treffer aus Zeitungen (die ohne Quellen darüber Berichten oder einfach ihre Meinung eines Journalisten veröffentlichen) und viele, viele Blogs, Forenbeiträge, usw. an.
Wer schaut schon auf Seite 12 oder gar 63 der Treffer, ob vielleicht einmal da das angezeigt wird, was man ursprünglich gesucht hat?

Das geht einher mit den angeblichen Forschungsdaten, dass jugendliche nur noch für 10 Sekunden ihre Aufmerksamkeit aufrechterhalten können.

Da ist eine Wechselwirkung. Billiger bringt letztendlich mehr Geld und zieht somit Zuschauer heran die immer weniger Ansprüche stellen und auch weniger darauf eingehen, da sie mit einer schieren Masse überrollt werden.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

L.N. Muhr hat geschrieben: 12. April 2021 22:01 Das Geld an sich ist da, es wird nur teils gierig, teils dämlich, teils ahnungslos verteilt.
Ganz genau. Und ich mach das auch nicht mehr ohne Honorar. Die Privaten sind da ja auch nicht besser, die plappern ja auch immer von Werbung. Ja ne is klar.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

CPL386 hat geschrieben: 12. April 2021 22:23
Das mit den Zielgruppen sehe ich nicht als direktes Problem des ÖR. Wie gesagt, früher lief einiges im ORF und ich kann mich auch noch an die MiniZIB erinnern! Das waren Nachrichten, aufbereitet für Kinder. Da hat das deutsche ÖR eindeutig geschlafen bis sie auf KiKa mit sowas wie Logo angefangen haben.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von heino »

L.N. Muhr hat geschrieben: 12. April 2021 16:36
Andreas Eschbach hat geschrieben: 12. April 2021 16:28
Ich würd' jetzt tatsächlich nicht davon ausgehen, dass das Fernsehprogramm in anderen Ländern grundsätzlich besser ist als in Deutschland.
Das erklärt natürlich, weshalb die Streaminganbieter mit viel Erfolg TV-Poduktionen anbieten. Es geht dabei nicht um ein subjektives "besser", sondern um den Publikumserfolg. Darum war ja die Ausgangsthese:

"Die haben sich ewig jenseits von Reality-Schund und Castingshows keine Mühe gegeben, noch irgendwie interessant zu sein,"

Und das stimmt so halt nicht, vor allem nicht im englischsprachigen Raum. (Aber auch im skandinavischen Raum. Und in Asien.) Das ist eine These von jemand, der die gesamte nicht-deutsche Serienentwicklung der letzten 15 Jahre verpasst haben muss.

Und wieder einmal: ich gehe davon aus, dass du das weisst, dich aber halt auch ein bisserl dumm stellst, um zu provozieren.
Wie schön, dass du mal wieder so gar nicht persönlich wirst :nein:

Um aber selbst mal sachlich zu bleiben:bei der Frage, auf die sich meine Äußerung bezog, könnte ich zumindest keinen Bezug zu ausländischem TV erkennen. Und natürlich rede ich in erster Linie von deutschen Sendern, da ich weder englisches noch US-TV sehe. Wenn du das tust, ist das schön für dich, aber du solltest dir wirklich mal abgewöhnen, dich selbst als Maßstab für alle anderen zu sehen. Und da ein großer Teil des Programms deutscher Sender von ausländischen Sendern eingekauft oder zumindest kopiert wird und würde, halte ich meine Äußerung zumindest nicht für völlig abwegig. Und mehr werde ich nicht mehr dazu sagen, weil Diskussionen mit dir sich immer anfühlen wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung.
Lese zur Zeit:

Kim Stanley Robinson - Das Ministerium für die Zukunft
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Es geht nicht darum, mich als Maßstab zu sehen. Es geht darum, ob eine These haltbar ist.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

In dem Zitat sind versteckte persönliche Angriffe, Das hat nichts mit einer haltbaren These zu tun und ist damit schon gar nicht objektiv. Dadurch siehst du dich durchaus als Maßstab, wenn du deine Sehgewohnheiten als selbstverständlich einstufst.

Dass Medienträger verschwinden, ist einfach nur eine gewinnorientierte Kalkulation, denn durch Abos und Bezahlplattformen bindet man Kunden. Indem man andere Alternativen gar nicht mehr pflegt, wird der Kunde genötigt, zu diesen Formaten zu wechseln, so wie ich ohne Netflix, Amazon auch nicht mehr Teil der angeblich fortschrittlichen Gemeinschaft bin. Medien nur online einzustellen, auf Handbücher und Schuber zu verzichten und dafür dasselbe Geld zu verlangen, ist die ganz einfache asymptotische Kapitalismus-Maxime, die immer und überall angestrebt wird: 100% Gewinn, 0% Kosten.

Bei all diesem Fortschritt hofft man darauf, dass es in 30 Jahren auch noch funktioniert und dass wir genug Energie für unzählige Server bereitstellen. Nebenbei hängt man all die Proleten ab, die sowieso kein Geld für sowas haben, und die darf man gerne mit Dauer-Quizshows abspeisen. Es wird gerne nur für die Betuchten kalkuliert, weil das schnelle Knete bringt, aber der Intelligenzpool wird dadurch rigide ausgetrocknet. Deshalb wird das früher oder später zusammenbrechen.
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Re: Töten Netflix und Co. das Buch?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Na ja, 0% Kosten sind es natürlich nicht (und nirgends), auch die Produktion digitaler Medien kostet Geld, und die Honorare für die Autoren bleiben, die Lektoren bleiben, die Redaktion bleibt, das Werbebudget bleibt ... das einzige, was tatsächlich sehr viel günstiger ist, es müssen keine Druckmaschinen angeworfen werden und es wird kein haptisches Material benötigt. Ich gebe dir also recht, dass ein Buch für 17,90 günstig im Preis ist im Vergleich zum eBook für 16,90 desselben Titels.
Nur werden eBooks ja so nicht verkauft, nur bei den Bestsellern, bei denen die Konsumenten bereit sind, das Geld auszugeben. Und ich nehme mal an, dieser hohe Preis dient auch der Schutzfunktion des gedruckten Buches, damit das noch seine Daseinsberechtigung behält.
Eher problematisch für die gerechte Entlohnung des Autors ist das Abosystem. Aber darum werden wir eines Tages nicht mehr herumkommen, dass es den überwiegenden Anteil ausmachen wird.
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