Ist das Label SF Mist?

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Flossensauger
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

Ah!

Und was ist dann "Mozart für Marsianer" im Orginal? Ok, ich kann jetzt auch googlen, aber was für ein Titel. Das Dick ja gerne Klassik und wohl auch Mozart mochte geht aus den diversen Büchern über ihn ja schon hervor... .
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Doop
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Doop »

Im Original „Martian Time Slip“.
Jorge
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Jorge »

Jorge hat geschrieben: 18. Dezember 2017 16:45
Khaanara hat geschrieben: 18. Dezember 2017 10:41 Wobei gerade Denis Scheck in der oben erwähnten Sendung "Druckfrisch" des Öfteren auf SF-Klassiker hinweist.
Nicht nur auf Klassiker...in der gestrigen Sendung kam bei der Präsentation der Bestsellerliste von Scheck der Hinweis, das sich gleich drei aktuelle SF-Romane (Qualityland,Die Geschichte der Bienen,Leere Herzen) darunter befinden :wink: .
Badabumm hat geschrieben: 19. Dezember 2017 12:42 Ich glaube, dass der Begriff immer noch negativ belegt und deshalb verkaufshemmend ist.
Die Geschichte der Bienen http://diezukunft.de/review/buch/handbestaeubte-zukunft ist das meistverkaufte Buch des Jahres 2017 in Deutschland :wink: .

.
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Badabumm
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Aber erst die Medien haben die Menschen darauf aufmerksam gemacht. Ich habe in den letzten Monaten und im letzten jahr mehr Filme über Bienensterben gesehen als alle Jahre davor zusammen. Dass sich Bienen- und allgemein Insektensterben allgemein schon dramatisch über Jahrzehnte hinzieht, ist bislang nie bis ins Bewusstsein der Menschen vorgedrungen. Ist klar, dass das Buch das meistverkaufte ist. Und das Buch wird nicht als SF geführt.
Nun ist Mikroplastik in den Ozeanen in den Top Ten der Katastrophen, also wird es auch darüber mal einen Bestseller geben.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
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L.N. Muhr
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 4. Januar 2018 23:42 Aber erst die Medien haben die Menschen darauf aufmerksam gemacht.
"Aber"?

Bestseller kommen nun mal nicht aus dem Nichts.
Nun ist Mikroplastik in den Ozeanen in den Top Ten der Katastrophen, also wird es auch darüber mal einen Bestseller geben
Als Hardcover. In Plastik eingeschweisst.
Jorge
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Jorge »

L.N. Muhr hat geschrieben: 4. Januar 2018 23:57 Bestseller kommen nun mal nicht aus dem Nichts.
Yep...es gab bereits erfolgreiche Vorgänger ganz ohne Bienen mit derselben Erzählstruktur (Verschiedene zeitliche Handlungsebenen - Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, die miteinander verbunden sind) wie z.b. Der Wolkenatlas oder Die Knochenuhren http://literaturblatt.ch/david-mitchell ... n-rowohlt/ oder Im Garten der sieben Dämmerungen http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 91648.html die allesamt natürlich auch keine SF sind :wink: .
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L.N. Muhr
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Ich verstehe nicht ganz, ob deine Antwort mit meiner zu tun hat. Einen Zusammenhang sehe ich nicht. Erklärst dus?
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Ender
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Ender »

Heute war ich spaßeshalber mal in der hiesigen Stadtbücherei (zum ersten Mal, seit ich hier wohne. Bin ja sonst eher ein Bücher-selber-Käufer).
Als ich dann auch mal schauen wollte, was es so an SF-Literatur gibt, musste ich ziemlich lange suchen. Dass es keinen eigenen Bereich für Science-Fiction gibt, war ja zu erwarten - aber selbst unter "Fantasy", wo sie doch sonst gerne mit einsortiert wird, fand sich nichts.
Irgendwann hab ich die SF-Bücher dann doch noch entdeckt: Unter der eigens dafür reservierten Rubrik "Romane für junge Erwachsene".

Anschließend sah man einen peinlich berührten Mitt-Vierziger unauffällig aus dem Gebäude schleichen ...


Aber irgendwie finde ich es lustig: für "Außenstehende" gilt Science-Fiction häufig als Jugendliteratur, während innerhalb des SF-Fandoms geklagt wird, dass es kaum noch Leser unter 40 gibt.
Ich wittere Fake-News und "gefühlte Wahrheit"! Fragt sich nur, auf welcher Seite ...
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

Hehe, kenn ich. Hab vor Jahren eine ähnliche Erfahrung gemacht und deshalb nun auch schon ziemlich lange gar keine Bibliothek mehr betreten.

Was gab es denn so im Fantasy-Bereich zu finden? Und die SF-Sachen in der Jugend-Abteilung waren die denn auch eher nur etwas für jüngere Leser?

Ich hab beim letzen Mal überhaupt nichts Fantastisches oder Utopisches gefunden. Höchstens Sachen wie der Zauberer von Oz in der Kinderabteilung.
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Ender
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Ender »

Den Fantasybereich habe ich mir nicht sooo genau angesehen - da schienen v.a. die üblichen Verdächtigen vertreten zu sein (von GRR Martin über Brandon Sanderson und Patrick Rothfuss bis Cornelia Funke).

Das Interessante war, das "Romane für junge Erwachsene" tatsächlich als 1:1-Synomym für "Science Fiction" verwendet wurde.
Sprich: Dort standen ausschließlich SF-Romane! Diese dann allerdings für alle Altersklassen, also von Eschbachs "Aquamarin" (da kann man Jugendbuch sicher gelten lassen), über Alastair Reynolds und Stephen Baxter (teils teils, würde ich sagen) bis hin zu Orwell, Cixin Liu, Dietmar Dath oder Stanislaw Lem (vorsichtig gesagt: durchaus auch für nicht mehr ganz so junge Erwachsene geeignet)
:beanie:
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Badabumm
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

In der Regel werden SF von jüngeren Erwachsenen gelesen. Dass sich das bis ins Greisenalter hinziehen kann, widerspricht dem ja nicht. Und die ganze "Vampirbiss-" und "Elfen"-Literatur, die zu Fantasy gezählt wird, ist außerordentlich auf Jüngere zugeschnitten, zumal da auch Jugendliche die Protas sind, mit ihren typischen Jugendsorgen. "Aquamarin" habe ich jetzt angefangen (und ja, ich bin nicht die Zielgruppe...) und der pubertäre Zickenkrieg am Anfang weist natürlich auf ein Jugendbuch hin, aber das muss ja nichts heißen. Mobbing und Identitätsfindung ist kein Vorrecht der jungen Menschen.
Hier gab es mal die Diskussion, welche SF für die Schule empfehlenswert sei, und da fielen auch Namen wie Orwell und Huxley. Man sollte Jugendliche nicht unterschätzen. Ich habe YA-Bücher gelesen (z.B. "Bootcamp"), die haben mich mehr aufgewühlt als ein SF-Oldie.
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Ender »

Badabumm hat geschrieben: 21. Juli 2018 17:25 In der Regel werden SF von jüngeren Erwachsenen gelesen.
Wie kommst du auf die Idee?


Wie gesagt, das Kuriose hier war die Etikettierung:

Science Fiction = Romane für junge Erwachsene
Romane für junge Erwachsene = Science Fiction

... denn das ist natürlich blanker Unsinn und mir in dieser Ausprägung so auch noch nicht begegnet.
Es gibt SF, die sich eher an jüngere Leser richtet und SF für ein eher älteres Publikum. Und die meisten SF-Werke sind für sowohl als auch geeignet.
Gilt übrigens für die meisten anderen Genres auch.
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Shock Wave Rider
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Ender hat geschrieben: 21. Juli 2018 17:42Romane für junge Erwachsene
Gemeint sind natürlich "Romane für sich als junge Erwachsene fühlende alte Säcke". :lehrer:

Gruß
Ralf,
weiß, dass man Artikel für Senioren nicht als Seniorenartikel anpreisen darf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Man muss das "Jung" eben in kosmischen Relationen betrachten.
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Re: Ist das Label SF Mist?

Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

Ender hat geschrieben: 21. Juli 2018 16:46 Den Fantasybereich habe ich mir nicht sooo genau angesehen - da schienen v.a. die üblichen Verdächtigen vertreten zu sein (von GRR Martin über Brandon Sanderson und Patrick Rothfuss bis Cornelia Funke).

Das Interessante war, das "Romane für junge Erwachsene" tatsächlich als 1:1-Synomym für "Science Fiction" verwendet wurde.
Sprich: Dort standen ausschließlich SF-Romane! Diese dann allerdings für alle Altersklassen, also von Eschbachs "Aquamarin" (da kann man Jugendbuch sicher gelten lassen), über Alastair Reynolds und Stephen Baxter (teils teils, würde ich sagen) bis hin zu Orwell, Cixin Liu, Dietmar Dath oder Stanislaw Lem (vorsichtig gesagt: durchaus auch für nicht mehr ganz so junge Erwachsene geeignet)
:beanie:
Och naja, dann gabs ja zumindest etwas Auswahl. Das is ja schonmal was.

Ich hab kürzlich mal in der Bahnhofs-Buchhandlung, auf meinen Zug wartend, doch tatsächlich die neuesten Comic-Ausgaben von "Batman" und "Superman" erspäht. Habe dann aber auch nicht zugegriffen ... weil ich mich (mit Mitte 30) dafür zu alt gefühlt habe. Und dann lagen die auch noch hinter der Theke. Also hätte danach fragen müssen. "Ich hätte gerne das neue Batman-Comic."
... Aber wo ich so drüber nachdenke werde ich genau das machen, wenn ich das nächste mal mit dem Zug verreise. Ich werd mir das neue Superman-Comic holen und das wird dann im Zug gelesen, und keine FAZ. (Zugfahrten sind ja auch ohnehin schon ermüdend genug.)
Aus der Not eine Tugend machen und so. :D

Anbei, weil ich grad beim Thema bin: Ich liebe Bahnhofs-Buchhandlungen. Kann gar nicht so genau beschreiben warum das so ist, aber ich mag einfach die Atmosphäre in diesen winzigen, vollgestopften Läden.
Zuletzt geändert von Hahlebopp am 21. Juli 2018 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
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