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Artemis - Andy Weir

Verfasst: 1. Oktober 2019 22:20
von Caroline
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Artemis von Andy Weir ist auf jeden Fall etwas für alle, die den Marsianer gemocht haben. So wie ich. Man merkt (und wird manchmal ein bisschen deutlich daran erinnert) wie gut und gründlich sich Mr Weir seine Weltraumgeschichten durchgerechnet hat. Bei diesem Mondabenteuer lernt man einiges: Siedepunkt von Kaffee, Schweißen im Weltall und wie eine Kolonie am Mond funktionieren könnte.

Die junge Jazz versucht sich als halb anständige Ganovim am Mond durchzuschlagen und ist dabei genauso zäh, mutig und zynisch wie der Marsianer. Die Geschichte ist nett- aber richtig großartig ist die Kolonie am Mond, die man sich wirklich mit all ihren Tücken und Freuden vorstellen kann. Ein bisschen hat man beim Lesen das Gefühl, dass es sie schon längst gibt. Und damit bleibe ich dabei: wenn Andy Weir oben steht kaufe ich das Buch - allein schon, um herauszufinden, wie unsere nächsten Schritte dort draußen aussehen könnten.

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 1. Oktober 2019 23:55
von Ender
Ich stimme dir zu, mir hat der Roman auch gut gefallen. Kein Meilenstein, aber beste Unterhaltung.
Ein paar Sätze hatte ich dazu ebenfalls geschrieben, nämlich HIER.

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 5. Oktober 2019 12:29
von Spezies 125
Mir hat das Buch im gegensatz zu "Der Marsianer" nicht sehr gefallen. Ich kann jetzt aber nicht mehr den Finger drauflegen wo genau meine Kritikpunkte sind, dazu ist es zu lange her (ich habe es noch am Tag des Erscheinens der enlischen Ausgabe gelesen). Aber zu Andy Weirs Ehrenrettung, er hat die Messlatte mit dem Marsianer selber sehr hoch gelegt. Trotzdem werde ich auch sein nächstes Buch mit Sicherheit lesen.

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 5. Oktober 2019 13:09
von Caroline
Da hast du leider ein bisschen Recht - der Marsianer hat mir besser gefallen. Artemis war ok - aber der Grund, warum ich mir auf alle Fälle sein nächsten Buch kaufen würde, ist der Marsianer.

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 5. Oktober 2019 13:28
von Ender
Das ist das Problem, wenn man einen solchen Knaller wie den "Marsianer" vorgelegt hat: alles was danach kommt, wird erst mal damit verglichen.
In diesem Fall kommt noch hinzu, dass es natürlich wirklich viele Parallelen gibt: Überleben auf einem lebensfeindlichen Himmelskörper, naturwissenschaftlich-technische Basteleien, flapsige Protagonisten ... da darf sich der Autor über die ständigen Vergleiche halt nicht wundern.
Trotzdem hat mir "Artemis" wieder Spaß gemacht, wenngleich - ja, stimmt - nicht ganz so viel wie "Der Marsianer".

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 21. Oktober 2019 20:52
von imarkane
Ich muss leider auch zustimmen. Das Buch ist gut, aber im Vergleich zum Marsianer fällt es leider ab. Wäre die Erscheinungsfolge genau anders herum, dann hätte Der Marsianer (vermutlich) noch mehr eingeschlagen.
Gut ist alles, was die Vorredner schon genannt haben. Ausgefeilt, durchdacht, sehr gute Mondstationskonstruktion, gute Charaktere...alles dabei.
Was mir nicht gefallen hat: Das Buch ist im Vergleich zum Marsianer etwas zäher zum lesen. Dazu kommt, das die Protagonistin genauso gut ein Kerl sein könnte, vor allem, da ein paar Mal im Buch ein paar echt sexistische Sprüche kommen. Hat mich eher gestört.
Dafür ist der Handlungsrahmen und die Motivation der Hauptfigur wirklich gut. Und wird auf ein prima Finale mit ordentlich Action plus Auflösung, warum sie denn eine Kleinkriminelle bleibt, anstatt ihre hohe Intelligenz besser zu nutzen, hingeführt. Das war echt Klasse.

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 28. November 2019 21:35
von Gast
Ich habe "Artemis" schon vor einiger Zeit gelesen, ich war begeistert. Vor allem das Wordbuildig hat mich sehr überzeugt, diese fiktive Mondstation ist in allen Einzelheiten plausibel dargestellt. Auch die Charakterisierung der Personen (vor allem natürlich der Protagonistin) und die Handlung passen sich gut in den vorgegebenen Rahmen ein. Was mich ein wenig gestört hat, ist die Erzählweise, die Andy Weir auch schon beim Marsianer teilweise verwendet hat. Neben der äußerst flapsigen Sprache stolperte vor allem über Passagen, in denen sich die Ich-Erzählerin direkt an den Leser wendet, wie etwa: "... Sie wissen schon, was ich meine ...". So etwas mag ich in erzählenden Texte nicht so besonders. Insgesamt aber fällt mein Urteil ausgesprochen positiv aus, das Buch ist zu empfehlen.

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 28. November 2019 21:39
von Gernot
Gast hat geschrieben: 28. November 2019 21:35 Ich habe "Artemis" schon vor einiger Zeit gelesen, ich war begeistert. Vor allem das Wordbuildig hat mich sehr überzeugt, diese fiktive Mondstation ist in allen Einzelheiten plausibel dargestellt. Auch die Charakterisierung der Personen (vor allem natürlich der Protagonistin) und die Handlung passen sich gut in den vorgegebenen Rahmen ein. Was mich ein wenig gestört hat, ist die Erzählweise, die Andy Weir auch schon beim Marsianer teilweise verwendet hat. Neben der äußerst flapsigen Sprache stolperte vor allem über Passagen, in denen sich die Ich-Erzählerin direkt an den Leser wendet, wie etwa: "... Sie wissen schon, was ich meine ...". So etwas mag ich in erzählenden Texte nicht so besonders. Insgesamt aber fällt mein Urteil ausgesprochen positiv aus, das Buch ist zu empfehlen.
Dieses Posting kommt von mir. Ich hatte mich vergessen, einzuloggen und den Fehler erst bemerkt, als ich "Wordbuilding" nachträglich ausbessern wollte. Ich hätte doch "Weltentwurf" schreiben sollen.

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 22. Dezember 2019 14:33
von Aeria
Auch wenn mir "Artemis" nicht ganz so gut gefallen hat wie "Der Marsianer", so kann ich doch von beiden Weir-Büchern eines sagen: besser und glaubwürdiger als Weir hat mir noch niemand eine fremde Welt beschrieben. Ich habe viele Bücher gelesen, die auf dem Mars und auf dem Mond spielen, aber nur bei Weir hatte ich auch das Gefühl, dort zu sein.

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 6. Januar 2020 14:31
von andy
Nach den tendenziell guten Bewertungen hier fange ich jetzt mit Artemis in der Hörbuchversion an. Parallel dazu lese ich "Luna" von McDonald. Ich bin gespannt, ob das zuviel Mond für mich ist.

Andy

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 9. Januar 2020 23:33
von andy
Ich bin durch mit Artemis. Ich schließe mich den Äußerungen an, die das Buch für lesenswert und spannend halten, aber zugleich anmerken, dass es nicht an den Marsianer herankommt. Das Leben auf dem Mond beschreibt der Autor ausgesprochen gut, die Figuren machen mehr oder weniger Spaß (mir war die Hauptfigur etwas zu aufgesetzt cool) und die Spannung stimmte. Das Setting war gut, der reine Plot fiel dagegen ab. Zwischen all den Ventilen und Schleusen verlor ich teilweise den Überblick.

Es war mir auch etwas zu viele technische Detail zwischendurch. Ich habe das Gefühl, ich bin jetzt fit genug beim Thema Vakuumschweißen, um auf der ISS anzuheuern.

Schön ist die Idee, dass Kenia die führende Raumfahrtnation der Welt wird. Oder zumindest weit oben mitspielt.

Spaß machte Artemis auf jeden Fall.
03 von 05 Ventilen, die sich nicht öffnen lassen.

Andy

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 10. Januar 2020 04:54
von Knochenmann
Schweißen im Vakuum oder das Schweißen von Rohren in den Vakuum herrscht?

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 10. Januar 2020 06:50
von Khaanara
Knochenmann hat geschrieben: 10. Januar 2020 04:54 Schweißen im Vakuum oder das Schweißen von Rohren in den Vakuum herrscht?
https://de.wikipedia.org/wiki/Laserschw ... _im_Vakuum

Re: Artemis - Andy Weir

Verfasst: 10. Januar 2020 07:05
von andy
Knochenmann hat geschrieben: 10. Januar 2020 04:54 Schweißen im Vakuum oder das Schweißen von Rohren in den Vakuum herrscht?
In Artemis wird alles weggeschweißt, was nicht bei drei auf einem Mondfelsen ist. Und es wurde viel im Vakuum geschweißt.

Andy