Hard-boiled Wonderland

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Ulrich
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Hard-boiled Wonderland

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

In einer nahen Zukunft arbeitet jemand als Kalkulator in Tokyo und wäscht für "Das System" Zahlen. Das neue "Shuffeln" ist sogar ein komplexes und eigentlich verbotenes Verfahren. Dann gibt es noch einen seltsamen Professor mit geheimen Laborkomplex unter der Stadt . In einer zweiten Handlung geht es um eine gefängnisartige Stadt kommt, die aber mit der ersten Handlung verbunden ist, was zuerst nicht auffällt.

Hard-Boiled Wonderland von Haruki Murakami ist einfallsreich, manchmal aber irgendwie unterkühlt erzählt. Vielleicht nicht für jeden reine SF, phantastisch auf jeden Fall.
heino
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Re: Hard-boiled Wonderland

Ungelesener Beitrag von heino »

Ulrich hat geschrieben: Hard-Boiled Wonderland von Haruki Murakami ist einfallsreich, manchmal aber irgendwie unterkühlt erzählt.
Genauso habe ich "Wilde Schafsjagd" von ihm empfunden. Sehr gut geschrieben und mit tollen Ideen, aber er schildert seine Charaktere, als wären sie ihm egal oder als würde er sie wie ein Forscher unter einem Mikroskop betrachten. Teilweise auch mit sehr trockenem, lakonischen Humor
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Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Bin gerade dabei die gegenwartsbezogene Erzählsammlung "Nach dem Beben" zu lesen, wo Murakami seine Charaktere besser schildert.
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Shock Wave Rider
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Re: Hard-boiled Wonderland

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

heino hat geschrieben:
Ulrich hat geschrieben: Hard-Boiled Wonderland von Haruki Murakami ist einfallsreich, manchmal aber irgendwie unterkühlt erzählt.
[...]Sehr gut geschrieben und mit tollen Ideen, aber er schildert seine Charaktere, als wären sie ihm egal [...]
Ulrich hat geschrieben:Bin gerade dabei die gegenwartsbezogene Erzählsammlung "Nach dem Beben" zu lesen, wo Murakami seine Charaktere besser schildert.
Vielleicht eine Frage der Übersetzung/des Übersetzers?

Gruß
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andreas
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Ungelesener Beitrag von andreas »

Na ja, in Hard-boiled Wonderland wie auch in Wilde Schafsjagd sind die Protagonisten eher gescheiterte Existenzen die nur noch wenig vom Leben erwarten oder das Beste schon hinter sich haben. Vielleicht deshalb.

Favorit bei Murakami ist für mich immernoch Mister Aufziehvogel.
Buell, Baby
Ulrich
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Re: Hard-boiled Wonderland

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Shock Wave Rider hat geschrieben:
Ulrich hat geschrieben:Bin gerade dabei die gegenwartsbezogene Erzählsammlung "Nach dem Beben" zu lesen, wo Murakami seine Charaktere besser schildert.
Vielleicht eine Frage der Übersetzung/des Übersetzers?

Gruß
Ralf
Übersetzer "Hard-Boiled Wonderland": Annelie Ortmanns und Jürgen Stalph
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Ich denke, dass alle von diesen gut übersetzen können, wobei (und hierauf zielt deine Frage ab) sicherlich unterschiedliche Ansichten, wie etwas übersetzt wird vorliegen, können.
stolle
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Re: Hard-boiled Wonderland

Ungelesener Beitrag von stolle »

Ulrich hat geschrieben: Übersetzer "Hard-Boiled Wonderland": Annelie Ortmanns und Jürgen Stalph
Übersetzer "Nach dem Beben": Ursula Gräfe
Ich denke, dass alle von diesen gut übersetzen können, wobei (und hierauf zielt deine Frage ab) sicherlich unterschiedliche Ansichten, wie etwas übersetzt wird vorliegen, können.
Beide Übersetzungen sind aus dem Japanischen, was bei den dt. Murakami-Veröffentlichungen keineswegs immer der Fall ist. Mr. Aufziehvogel z.B. wurde "über zwei Ecken" aus dem Englischen übersetzt.
Anyway möchte ich hier auf diesen interessanten Autor hinweisen, dessen Romane mal mehr, mal weniger phantastische Elemente enthalten (Hard-boiled Wonderland ist gewiss am ehesten SF). Vielleicht sollte man nicht gerade mit dem Aufziehvogel einsteigen, den ich für sein schwerstes und düsterstes Werk halte. Meine Favoriten sind die Wilde Schafsjagd und vor allem dessen Quasi-Fortsetzung Tanz mit dem Schafsmann.
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Ungelesener Beitrag von Bungle »

"Wilde Schafsjagd" habe ich zuerst gelesen und es ist immer noch mein Favorit. Danach kommt "Mister Aufziehvogel" und dann "Hard Boiled Wonderland".
Stimmt schon, dieser Gleichmut des Erzählers, der Erzähler ist auffallend. Dennoch entsteht keine Langeweile, denn der Leser wird dadurch angeregt, selbst Emotionen und Gedanken zu produzieren.

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Ungelesener Beitrag von Lemmy »

Gerade fertig mit AFTERDARK.
Erzählt werden die Ereignisse einer Nacht in einer Großstadt. Obwohl auch hier teilweise aus dem Blickwinkel eines neutralen Beobachters, der nicht in die Handlung eingreifen kann, erzählt wird, wirkte die Story auf mich überhaupt nicht unterkühlt- im Gegenteil. Die Geschichte wurde mit sehr viel menschlicher Anteilnahme geschrieben. Die surrealen Elemente geben der Geschichte eine phantastische Athmosphäre.
Ein Highlight zum Jahresabschluss.
Lese gerade: Brian W. Aldiss: Helliconia
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Ungelesener Beitrag von gnal »

Ich sag da nur "Naokos Lächeln", das ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Murakami hat mein Interesse für japanische Literatur entfacht, bisher habe ich nichts ähnlich Gutes entdeckt.
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- "Die kalte Schuler" von Markus Werner

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