Kommentierte Leseliste zur Science Fiction

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Andreas Simon
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Ungelesener Beitrag von Andreas Simon »

Klasse Idee! Kompliment, Florian!

Mit "Flowers For Algernon" und "The Stars, My Destination" sind nicht nur zwei meiner persönlichen Lieblingsbücher dabei, sondern ich denke auch, dass sie sich besonders dazu eignen, Nicht-SF-Leser "anzufixen". Wenn das das verbindende Element sein soll, bitte ich zu bedenken, dass sowohl "The Time Machine" wie auch "Stranger In A Strange Land" meines Erachtens eher Fortgeschrittenenliteratur sind. Wells' "Krieg der Welten" als Ersatz...? Hmmm. Als in diesem Sinne leichter zugängige Heinleins schlage ich "Door Into Summer" oder "The Moon Is A Harsh Mistress" vor - denkbar? Auf mich persönlich hat die "Foundation"-Trilogie auch viel Eindruck gemacht (keines der Sequels, allerdings), zumal sie ebenfalls klare Vision mit nicht zuviel "high concept" verbindet

Dass für eine solche Liste ein "design committee" ein Widerspruch in sich ist, ist klar, deswegen dies nur als freundliche Vorschläge werten!
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Horselover Fat
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Ungelesener Beitrag von Horselover Fat »

Sehr gute Auswahl, passt. Es fehlen IMHO einige Titel neueren Erscheinungsdatums. Viele Leser möchten ja einen "aktuellen" Beitrag aus der SF kennen lernen und nicht im Museum :wink: stöbern. Ist auch die Berücksichtigung von Büchern sinnvoll, die nicht in deutscher Sprache erschienen sind? Viele Highlights aus diesem Jahrausend gibt's ja nur auf Englisch.

Bei Card würde ich auf jeden Fall "Ender's Game" aufführen, zum einen, weil sich die Bände von der Qualität her nicht sooooo viel tun, zum anderen, weil man jedem, der "Speaker for the Dead" zuerst liest, bereits das Ende von "Ender's Game" verrät und dem Buch damit die Spannung nimmt.

Kategorisierungen finde ich auch wichtig. Newcomer geraten ja mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen an die SF. Einige kommen vielleicht aus der Fanasy und wollen sich über die Rubrik "Science Fantasy" mal mit etwas "realistischerem" befassen, einige sind jung und suchen spannende Abenteuerliteratur, andere sind eher Literatur-Leser und wollen mal "Literary SF" ausprobieren, andere sind Naurwissenschafter und suchen "Hard SF" usw. All denen könnte mit Rubriken geholfen werden, ein paar Häppchen zur Auswahl für jeden Geschmack. Aus einer allgemeinen Liste könnte man an der Zielgruppe vorbei leichter etwas nicht so passendes vermitteln und neue Leser "verschrecken".

Insgesamt: Tolle Idee und Fats Daumen ist oben! :prima:

:ola:
heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

Sehr gute Maßnahme :prima:

Über die Auswahl kann man natürlich endlos diskutieren, ich finde es aber richtig, dass du Romane ausgewählt hast, die schon längst allgemeine Klassiker sind, ohn evon der Allgemeinheit als SF erkannt zu werden (1984, Brave New World). Und da gehört dann auch Fahrenheit 451 auf jeden Fall dazu, eben weil es ein solches Buch ist und weil die Thematik der Medienkritik auch heute noch höchst aktuell ist.

Auch "The time machine" finde ich durchaus richtig, denn die Geschichte kennt eh fast jeder zumindet durch die Verfilmungen und das Buch ist nicht so wissenschaftlich gehalten, dass es Leser durch trockenes Faktenableiern verschrecken könnte
Lese zur Zeit:

Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
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Lemmy
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Ungelesener Beitrag von Lemmy »

Horselover Fat hat geschrieben: Kategorisierungen finde ich auch wichtig.
Wie wärs mit ner Gliederung, nicht nur nach Subgenres, wie Space Opera, Cyberpunk, sondern auch nach Themen ?

Religion (z.B. Russells Sperling ), Postzivilisationsstories (Wyndhams Triffids), Alternative Geschichtsentwicklung (Dicks Orakel vom Berge),
Zeitreise (Niffeneggers Frau des Zeitreisenden), Robotik & KI ( Sladeks Roderick), Pornographie ( Farmers Fleisch) usw, usw.


Grandioses Projekt, Lemmy drückt alle Daumen. :prima:
Lese gerade: Brian W. Aldiss: Helliconia
Höregerade: Frank Herbert : Der Wüstenplanet
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Und das Thema Religion noch unterteilt in Christentum, Islam, ...

Das Thema Zeitreise noch in Vergangenheit und Zukunft...

Man sollte versuchen nicht zu unübersichtlich zu werden, dann jedes Subgenre läßt sich bestimmt noch einmal unterordnen und dann noch einmal und noch einmal.
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Andreas Eschbach
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Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

»Stranger in a strange land« von Robert A. Heinlein

»The stars my destination« (»Tiger, Tiger«) von Alfred Bester
Hier warte ich gespannt auf einen begründenden Text, da ich immer noch nicht nachvollziehen kann, was so viele Leute an diesen beiden Büchern finden. "Stranger in a strange land" - toller Buchtitel, aber ich erinnere mich an ein ungewöhnlich langweiliges, mir belanglos erscheinendes Buch. (Und das von Heinlein, der ja normalerweise gut lesbar ist, zumindest der frühe.)

Und "The stars my destination" steht immer noch halb gelesen im Regal...

:oops:

Aber die Idee mit der Liste finde ich gut. Eine Art "Verzeichnis der Zugangstore zum Reich der Science-Fiction"...
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Scotty
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Ungelesener Beitrag von Scotty »

Mir gings bei dem Heinlein genauso! Ich hatte das Buch im Urlaub 100 Seiten vor dem Ende im Bus liegenlassen. Bei einem echten Knaller hätte ich mir das Buch nachgekauft. Bei "Stranger in a strange land" hatte ich das Bedürfnis nicht. Für mich ist "Tür in den Sommer" das beste Heinlein Buch, zwar etwas trivial aber mit einem umwerfenden Charme geschrieben.
Lese zur Zeit:
Tade Thompson - Fern vom Licht des Himmels
Davor:
Laura Purcell - Das Korsett
Pierce Brown - Red Rising
Emily St John Mandel - Das Licht der letzten Tage
Eoin Colfer - Hinterher ist man immer tot
    hawaklar
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    Ungelesener Beitrag von hawaklar »

    Horselover Fat hat geschrieben:Sehr gute Auswahl, passt. Es fehlen IMHO einige
    Bei Card würde ich auf jeden Fall "Ender's Game" aufführen, zum einen, weil sich die Bände von der Qualität her nicht sooooo viel tun, zum anderen, weil man jedem, der "Speaker for the Dead" zuerst liest, bereits das Ende von "Ender's Game" verrät und dem Buch damit die Spannung nimmt.
    Ich würde sie beide in die Liste aufnehmen. Wann findet man schon mal einen Autoren, der ganz bewußt die selbe Gechichte zweimal erzählt (viele erzählen ja immer umd immer wieder die selbe Geschichte und verkaufen sie als große Neuheit :D ). Beide Versionen sind absolut lesenswert, sie beleuchten das Geschehen aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln und ergänzen sich phantastisch.

    Mir gefällt "Sprecher für die Toten auch ein wenig besser, weil dort das Auswahlsystem auf der Erde, das ja das "perverse" System an der "Militärakademie" aus "Enders Game" erst nachvollziehbar macht. Ender war ja durch seine privilegierte familiäre Situation wohl eher eine Ausnahme an der Schule.
    heino
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    Ungelesener Beitrag von heino »

    Andreas Eschbach hat geschrieben:
    »The stars my destination« (»Tiger, Tiger«) von Alfred Bester
    Hier warte ich gespannt auf einen begründenden Text, da ich immer noch nicht nachvollziehen kann, was so viele Leute an diesen beiden Büchern finden. "Stranger in a strange land" - toller Buchtitel, aber ich erinnere mich an ein ungewöhnlich langweiliges, mir belanglos erscheinendes Buch. (Und das von Heinlein, der ja normalerweise gut lesbar ist, zumindest der frühe.)

    Und "The stars my destination" steht immer noch halb gelesen im Regal...

    :oops:

    Stimmt, "Stranger in a strange land" fand ich auch total öde und selbst für Heinlein erschreckend banal.

    "The stars my destination" hat mir aber deutlich besser gefallen als "The demolished man", auch wenn es nie in meine Top Ten kommen wird. Aber als frühes Beipiel für einen Roman mit einer absolut unsympathischen Hauptperson ist die Auswahl vielleicht berechtigt.
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    Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
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    Ungelesener Beitrag von diogenes »

    Natürlich kann man endlos über die aufgenommenen Bücher diskutieren, aber eines hat mich doch überrascht: dass kein einziges Buch von Stanislaw Lem auf der Liste ist. Ich finde, dass er auf eine Liste für Einsteiger gehört, besonders wenn argumentiert wird, dass es Werke sein sollten, die auch literarischen Ansprüchen genügen sollten. Lem schreibt gut, seine Bücher sind geistreich und er ist einer der Klassiker schlechthin!
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    Ungelesener Beitrag von heino »

    diogenes hat geschrieben:Natürlich kann man endlos über die aufgenommenen Bücher diskutieren, aber eines hat mich doch überrascht: dass kein einziges Buch von Stanislaw Lem auf der Liste ist. Ich finde, dass er auf eine Liste für Einsteiger gehört, besonders wenn argumentiert wird, dass es Werke sein sollten, die auch literarischen Ansprüchen genügen sollten. Lem schreibt gut, seine Bücher sind geistreich und er ist einer der Klassiker schlechthin!
    Du hast recht, er gehört definitiv ebenso wie die Strugatzki-Brüder dazu.
    Da ich aber erst 2 Bücher von ihm gelesen habe (Solaris, Eden) und keines davon als Einstieg in die SF empfehlen würde, sollten sich IMHO da die Lem-Kenner zu Wort melden :wink:
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    Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
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    Ungelesener Beitrag von Nessuno »

    Über die Berechtigung jedes einzelnen Titels kann man sicherlich trefflich streiten (wozu ich keine Lust habe). Mehr stört mich allerdings, dass kein einziger nicht-angloamerikanischer Titel darauf ist. Sind wir schon so anglisiert?

    Nessuno
    Omnis clocha clochabilis, in clocherio clochando, clochans clochativo clochare facit clochabiliter clochantes. Parisius habet clochas. Ergo gluc (Rabelais).
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    diogenes
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    Ungelesener Beitrag von diogenes »

    Ich glaube, Solaris war mein erstes Buch von Lem. Einen Neuling würde ich vielleicht eher die Sterntagebücher empfehlen, die mir damals sehr gefallen haben. Das ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sehr oft versteckte Gesellschaftskritik sind, allerdings sehr humorvoll geschrieben. Ich fand nicht alle Geschichten gleich genial, aber insgesamt gesehen, ist es ein unterhaltsames Buch mit mehr Tiefgang, als man vielleicht auf den ersten Blick meint.

    Und die Strugatzki-Brüder würde ich natürlich auch gerne in dieser Liste sehen. Welche Bücher von denen würdest Du empfehlen (ich meine: für die Liste)?
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    diogenes
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    Ungelesener Beitrag von diogenes »

    Nessuno hat geschrieben:Mehr stört mich allerdings, dass kein einziger nicht-angloamerikanischer Titel darauf ist.
    Stimmt. Das ist mir gar nicht mehr aufgefallen und kann gar nicht anders, als mich Dir anzuschließen!
    heino
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    Ungelesener Beitrag von heino »

    diogenes hat geschrieben: Und die Strugatzki-Brüder würde ich natürlich auch gerne in dieser Liste sehen. Welche Bücher von denen würdest Du empfehlen (ich meine: für die Liste)?
    Von den mir bekannten Büchern würde ich "Picknick am Wegesrand" oder "Der ferne Regenbogen" empfehlen, weil sie beide leicht verständlich und nicht ideologisch belastet sind. Meiner Ansicht nach auch für SF-Neulinge gut geeignet :prima:
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