Kommentierte Leseliste zur Science Fiction
- Andreas Eschbach
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Von Robert Silverberg würde ich dem SF-Neuling übrigens eher "Dying Inside" in die Hand drücken wollen: Hier wird ein SF-Thema, die Telepathie, auf eine Weise behandelt, der auch ein SF-Ungeübter folgen kann.
"The Book of Skulls" dagegen ist eher ein Mainstream-Roman mit einem leichten Unterton des Phantastischen: Denn daß diese Schrumpelwichte am Schluß wirklich unsterblich sind, bleibt ja unbewiesen.
Zum Thema Unsterblichkeit bleibt m.E. unübertroffen: Simone de Beauvoir, "Alle Menschen sind sterblich". SF reinsten Wassers, zugleich literarisch unanfechtbar - was will man mehr?
"The Book of Skulls" dagegen ist eher ein Mainstream-Roman mit einem leichten Unterton des Phantastischen: Denn daß diese Schrumpelwichte am Schluß wirklich unsterblich sind, bleibt ja unbewiesen.
Zum Thema Unsterblichkeit bleibt m.E. unübertroffen: Simone de Beauvoir, "Alle Menschen sind sterblich". SF reinsten Wassers, zugleich literarisch unanfechtbar - was will man mehr?
Dem Silverberg Tipp schliesse ich mich vorbehaltlos an. Es ist zwar kein SF Roman, hat jedoch einige phantastische Elemente. Ich habe es einige Freunden geliehen, die ansonsten kein SF lesen. Das Ecjo war durchweg positiv bis begeistert!
Lese zur Zeit:
Tade Thompson - Fern vom Licht des Himmels
Davor:
Laura Purcell - Das Korsett
Pierce Brown - Red Rising
Emily St John Mandel - Das Licht der letzten Tage
Eoin Colfer - Hinterher ist man immer tot
Tade Thompson - Fern vom Licht des Himmels
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- breitsameter
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Ja, das war und ist auch ein enger Kandidat. Wobei auch »A time of changes« ein so lesenswerter Roman von Silverberg ist, daß ich dann eben plötzlich drei Romane von ihm in der Leseliste hätte. »Dying Inside« muß ich einfach nochmal lesen (ich leg's gerade virtuell auf meinen Lesestapel...), »A book of skulls« finde ich aber gerade wegen seines nur schwachen Phantastikbezugs und seiner so unglaublichen gelungenen Figuren so lesenswert - wobei man hier tatsächlich bemäkeln könnte, daß der enge SF-Bezug etwas fehlt.Andreas Eschbach hat geschrieben:Von Robert Silverberg würde ich dem SF-Neuling übrigens eher "Dying Inside" in die Hand drücken wollen: Hier wird ein SF-Thema, die Telepathie, auf eine Weise behandelt, der auch ein SF-Ungeübter folgen kann.
Ja, finde ich auch und kommt auch demnächst in die Liste rein. Als literarischer Außenseiter.Andreas Eschbach hat geschrieben:Zum Thema Unsterblichkeit bleibt m.E. unübertroffen: Simone de Beauvoir, "Alle Menschen sind sterblich". SF reinsten Wassers, zugleich literarisch unanfechtbar - was will man mehr?
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Ich lese es demnächst nochmal, dann kommt die Begründung.Andreas Eschbach hat geschrieben:"Stranger in a strange land" - toller Buchtitel, aber ich erinnere mich an ein ungewöhnlich langweiliges, mir belanglos erscheinendes Buch. (Und das von Heinlein, der ja normalerweise gut lesbar ist, zumindest der frühe.)
Hier schreibe ich demnächst was dazu. Dann wirst Du den Roman sicher fertiglesen...Andreas Eschbach hat geschrieben:Und "The stars my destination" steht immer noch halb gelesen im Regal...
Andreas Eschbach hat geschrieben:Aber die Idee mit der Liste finde ich gut. Eine Art "Verzeichnis der Zugangstore zum Reich der Science-Fiction"...
Danke!
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- breitsameter
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Ich geb's zu: »Solaris« finde ich immer noch unerträglich und z.B. die »Sterntagebücher« sind durchaus amüsant und unterhaltsam... aber siche rnicht so herausragend, daß sie auf die Liste müßten...diogenes hat geschrieben:Natürlich kann man endlos über die aufgenommenen Bücher diskutieren, aber eines hat mich doch überrascht: dass kein einziges Buch von Stanislaw Lem auf der Liste ist. Ich finde, dass er auf eine Liste für Einsteiger gehört, besonders wenn argumentiert wird, dass es Werke sein sollten, die auch literarischen Ansprüchen genügen sollten. Lem schreibt gut, seine Bücher sind geistreich und er ist einer der Klassiker schlechthin!
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- Neo
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Dieser Thread erinnert mich sehr an die manchmal fruchtbaren, aber immer ergebnislos verlaufenden Debatten über (meist nationale) literarische Kanons. In Schweden gab es vor der Wahl im September eine heftige Debatte, ob an Schulen ein solcher Kanon eingerichtet werden soll (und man hört seither nichts mehr davon).
Ein Problem ist, dass nicht immer klar wird, was mit einem solchen Kanon bezweckt werden soll (Bestimmung einer 'Leitkultur'?). Was SF betrifft, kann man sich fragen, ob es nur darum gehen soll einfach gute (unterhaltsame, anspruchsvolle) Werke zu identifizieren, oder ob ein Kanon helfen soll, das Genre und seine Geschichte und Motive verstehen zu helfen. Ich finde Isaac Asimov unerträglich, aber trotzdem gehört wegen seines Einflusses zweifellos in einen Kanon des zweiten Typus. Sind die Motive der "space opera" ohne E.E. 'Doc' Smith verständlich? Gehört Gene Wolfe in den Kanon? Er ist sicherlich kein Produzent von Bestsellern, sondern eher ein "writers' writer" und damit ziemlich einflussreich geworden (ich würde 'Fifth Head of Cerberus' aufnehmen - toll und kurz und zeigt schon alle Qualitäten von Wolfe).
Vielleicht sollte man sich darauf beschränken zu sagen (und zu begründen): dies sind meine persönlichen Lieblingswerke der SF...
Ein Problem ist, dass nicht immer klar wird, was mit einem solchen Kanon bezweckt werden soll (Bestimmung einer 'Leitkultur'?). Was SF betrifft, kann man sich fragen, ob es nur darum gehen soll einfach gute (unterhaltsame, anspruchsvolle) Werke zu identifizieren, oder ob ein Kanon helfen soll, das Genre und seine Geschichte und Motive verstehen zu helfen. Ich finde Isaac Asimov unerträglich, aber trotzdem gehört wegen seines Einflusses zweifellos in einen Kanon des zweiten Typus. Sind die Motive der "space opera" ohne E.E. 'Doc' Smith verständlich? Gehört Gene Wolfe in den Kanon? Er ist sicherlich kein Produzent von Bestsellern, sondern eher ein "writers' writer" und damit ziemlich einflussreich geworden (ich würde 'Fifth Head of Cerberus' aufnehmen - toll und kurz und zeigt schon alle Qualitäten von Wolfe).
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Lese gerade:
Dietmar Dath - Dirac
Christopher Priest - The Prestige
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Picknick am Wegesrand sollte unbedingt in dieser Liste aufgenommen werden. Der Roman ist ein Meisterwerk.heino hat geschrieben:Von den mir bekannten Büchern würde ich "Picknick am Wegesrand" oder "Der ferne Regenbogen" empfehlen, weil sie beide leicht verständlich und nicht ideologisch belastet sind. Meiner Ansicht nach auch für SF-Neulinge gut geeignetdiogenes hat geschrieben: Und die Strugatzki-Brüder würde ich natürlich auch gerne in dieser Liste sehen. Welche Bücher von denen würdest Du empfehlen (ich meine: für die Liste)?
@micromegas: Komm, sei mal nicht so Deutsch. Ausnahmsweise einmal, ja, schaffst Du das? Können wir das schaffen?
Also nicht alles gleich zerreden. Diese Liste hier hat den Vorteil, dass Florian sich zwar alles durchlesen kann, aber letzten Endes selbstherrlich entscheiden kann. Ich glaube sowieso, dass Demokratie ihre Grenzen hat.
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- Neo
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Also: statt Zerreden ein Vorschlag. Ich vermisse ein Werk der britischen "New Wave". Ein Ballard? Ich mochte "Crystal World" sehr gerne... Meine Erfahrungen mit der "New Wave" sind ausser Ballard allerdings noch etwas beschränkt.
@vallenton: Pohl & Kornbluths "Space Merchants" hat auch meine Stimme!
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Re: Kommentierte Leseliste zur Science Fiction
Mich würde mal interessieren, wie umfangreich diese Liste noch werden soll.breitsameter hat geschrieben:Es ist zwar noch ein »Work in progress«,
Ich würde sie eher kurz, eben einsteigerfreundlich halten. Hast du Dir da ein Limit gesetzt?
Die Auswahl finde ich bisher sehr gelungen. Hinzufügen würde ich nur Bücher, die sich sehr deutlich von den bisher gelisteten unterscheiden.
Weiterhin viel Erfolg beim Auswählen
- breitsameter
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Re: Kommentierte Leseliste zur Science Fiction
Sie wird kurz bleiben, keine Angst. Eine lange Liste schreckt Leser ab und verwirrt Einsteiger nur. Ein Limit habe ich mir unbewußt gesetzt, denn derzeit könnte ich mir vorstellen noch ca. fünf Titel aufzunehmen und vielleicht einen wieder zu streichen.Random hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, wie umfangreich diese Liste noch werden soll.
Ich würde sie eher kurz, eben einsteigerfreundlich halten. Hast du Dir da ein Limit gesetzt?
Random hat geschrieben:Die Auswahl finde ich bisher sehr gelungen.
Danke!
So sehe ich das auch.Random hat geschrieben:Hinzufügen würde ich nur Bücher, die sich sehr deutlich von den bisher gelisteten unterscheiden.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- Andreas Simon
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Darauf bin ich sehr gespannt, zumal ich Florian zustimme in der Einschätzung des Buches - eine sehr spannende Übertragung der Idee des "Graf von Monte Cristo" in den Weltraum.breitsameter hat geschrieben:Hier schreibe ich demnächst was dazu. Dann wirst Du den Roman sicher fertiglesen...Andreas Eschbach hat geschrieben:Und "The stars my destination" steht immer noch halb gelesen im Regal...
- frankh
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Mir fehlen natürlich die "Mars-Chroniken" in der Empfehlungsliste, dazu - wie schon genannt - auch das "Picknick amWegesrand" der Strugatzkis.
"Brave new World" gilt zwar als Meilenstein der Anti-Utopie, persönlich halte ich das Buch allerdings für unlesbar (sowohl stilistisch als auch inhaltlich). Ich kann mir nicht vorstellen, daß das am Übersetzer lag.
Ob "Speaker for the dead" eine derartige Hervorhebung verdient hat, darüber dürften die Meinungen auseinandergehen. Ich fand das Ganze weniger mitreißend.
"Dying Inside" ist auch mein Favorit, wenn es um Robert Silverberg geht, der auch viel Unsägliches geschrieben hat.
Vielleicht ein Außenseiter-Tip: "Hello Summer, Good Bye" von Michael Coney.
Gruß
Frank
"Brave new World" gilt zwar als Meilenstein der Anti-Utopie, persönlich halte ich das Buch allerdings für unlesbar (sowohl stilistisch als auch inhaltlich). Ich kann mir nicht vorstellen, daß das am Übersetzer lag.
Ob "Speaker for the dead" eine derartige Hervorhebung verdient hat, darüber dürften die Meinungen auseinandergehen. Ich fand das Ganze weniger mitreißend.
"Dying Inside" ist auch mein Favorit, wenn es um Robert Silverberg geht, der auch viel Unsägliches geschrieben hat.
Vielleicht ein Außenseiter-Tip: "Hello Summer, Good Bye" von Michael Coney.
Gruß
Frank
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