[Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
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[Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Also, aus gegebenen Anlass schlage ich einen Lesezirkel für 2021 vor, und zwar die Kurzgeschichtensammlung "Fernes Licht"
Ich hab schon ein Buch antiquarisch besorgt, bei bedarf kann ich es ja weiterverschicken wenn ich damit fertig bin.
...und zur Not mach ich den Lesezirkel auch alleine.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Bin dabei. Das Buch hab ich noch, und an die meisten Geschichten kann ich mich eh nicht mehr erinnern.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Ich auch. In dem Band sind sowieso einige Geschichten, die ich lesen bzw. wieder lesen wollte.
Sollen wir die Geschichte im Lesezirkel: Kurzgeschichten!-Thread besprechen? Dann wären alle Kurzgeschichten in einem Thread. Das erspart Sucherei, wenn man mal auf eine Geschichte zurückgreifen möchte.
Sollen wir die Geschichte im Lesezirkel: Kurzgeschichten!-Thread besprechen? Dann wären alle Kurzgeschichten in einem Thread. Das erspart Sucherei, wenn man mal auf eine Geschichte zurückgreifen möchte.
- Knochenmann
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Naja, hab ich mir auch schon gedacht... Aber es sind gute 30 Kurzgeschichten, da könnte das sein unübersichtlich werden
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Ich habe es da und schon gelesen. Aber reizvoll ist eine erneute Lektüre schon. Fangt ihr direkt am 1.1 an?
Ich persönlich finde einen Thread pro Geschichte auch übersichtlicher.
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http://defms.blogspot.com/2024/01/die-p ... -2024.html
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Ja, ich würde es auch mal wieder lesen wollen... .
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Na dann, ich würde sagen: alle Kurzgeschichten hier herein, nur jede Kurzgeschichte halt mit der passenden Überschrift versehen. Ich persönlich will jede Woche ein bis zwei Geschichten lesen.
Also:
"Der Sokrates im Rübenfeld" (1949) von Nelson Bond
An die Geschichte konnte ich mich nach all den Jahren tatsächlich noch erinnern. Nach normaliger Lesung: da ist nicht viel drann. Man findet Genie auf dem Rübenakter der aus dem Stand alle Fragen richtig beantworten kann, physikale Gesetze aus dem Nichts konstuieren kann. Genie wird überhäuft mit aufmerksamkeit und Angeboten, entschiest sich dann aber für eine andere Zukunft.
Ist nicht viel drann, und die Story ist von 1949, damals ist man mit sowas noch durchgekommen. Ich frag mich ob Damals(TM) als ich das gelesen habe ich die Story weniger anachronistisch empfunden habe.
Also:
"Der Sokrates im Rübenfeld" (1949) von Nelson Bond
An die Geschichte konnte ich mich nach all den Jahren tatsächlich noch erinnern. Nach normaliger Lesung: da ist nicht viel drann. Man findet Genie auf dem Rübenakter der aus dem Stand alle Fragen richtig beantworten kann, physikale Gesetze aus dem Nichts konstuieren kann. Genie wird überhäuft mit aufmerksamkeit und Angeboten, entschiest sich dann aber für eine andere Zukunft.
Ist nicht viel drann, und die Story ist von 1949, damals ist man mit sowas noch durchgekommen. Ich frag mich ob Damals(TM) als ich das gelesen habe ich die Story weniger anachronistisch empfunden habe.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
"Der Sokrates im Rübenfeld" (1949) von Nelson Bond erschien laut isfdb 1946, in einer Storysammlung mit Geschichten aus dem Zeitraum 1937-46
http://www.isfdb.org/cgi-bin/pl.cgi?23056
Die Sammlung wurde 1983 ins Deutsche übersetzt:
http://www.isfdb.org/cgi-bin/pl.cgi?414943
Es handelt von einem einfachen Mann auf einem Rübenfeld, der in Wirklichkeit ein Genie ist und Dinge intuitiv erfassen kann. Ohne jegliche Vorbildung erklärt er die schwersten physikalischen Zusammenhänge, kann sogar den Lauf einer Roulettekugel voraussagen. Leider auch die Zukunft der Ehe, die er im Begriff ist zu schließen und so kehrt er auf sein Rübenfeld zurück und dem Ruhm den Rücken.
1949 ist die Zeit eine andere. Die Geschichte ist direkt, unterhaltsam erzählt und kommt ohne großen Schnickschnack daher. Ich finde sie witzig und sie hat viel Charme. Wer hätte es in jungen Jahren nicht interessant gefunden, statt jahrelanger Büffelei einfach so alle Antworten zu haben und Geheimnisse lüften zu können.
http://www.isfdb.org/cgi-bin/pl.cgi?23056
Die Sammlung wurde 1983 ins Deutsche übersetzt:
http://www.isfdb.org/cgi-bin/pl.cgi?414943
Es handelt von einem einfachen Mann auf einem Rübenfeld, der in Wirklichkeit ein Genie ist und Dinge intuitiv erfassen kann. Ohne jegliche Vorbildung erklärt er die schwersten physikalischen Zusammenhänge, kann sogar den Lauf einer Roulettekugel voraussagen. Leider auch die Zukunft der Ehe, die er im Begriff ist zu schließen und so kehrt er auf sein Rübenfeld zurück und dem Ruhm den Rücken.
1949 ist die Zeit eine andere. Die Geschichte ist direkt, unterhaltsam erzählt und kommt ohne großen Schnickschnack daher. Ich finde sie witzig und sie hat viel Charme. Wer hätte es in jungen Jahren nicht interessant gefunden, statt jahrelanger Büffelei einfach so alle Antworten zu haben und Geheimnisse lüften zu können.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Man kann alte Geschichten immer auf zwei Arten lesen: Ist die Geschichte inhaltlich interessant oder ist die Geschichte SF-historisch interessant.
"Der Sokrates im Rübenfeld" kommt schon sympathisch daher, da sich die Geschichte locker-flockig liest und nicht ohne Humor ist. Mir gefällt auch die Quintessenz sehr gut. Letztendlich ist alles, was man schon weiß, nicht mehr besonders interessant. Deshalb ist es nur konsequent, dass das Genie zu den Rüben zurückkehrt. Denn nur das Wachstum der Rüben ist für ihn unvorhersagbar und damit spannend. Das ist genau der Antrieb, den die meisten Wissenschaftler haben: Herauszufinden, wie etwas Unbekanntes funktioniert, unabhängig davon, ob das jetzt für die Menschheit wichtig ist oder nicht. Eigentlich ist die Geschichte ein Plädoyer für die Grundlagenforschung und damit auch über das SF-Historische interessant. Ich finde die Geschichte immer noch lesenswert.
"Der Sokrates im Rübenfeld" kommt schon sympathisch daher, da sich die Geschichte locker-flockig liest und nicht ohne Humor ist. Mir gefällt auch die Quintessenz sehr gut. Letztendlich ist alles, was man schon weiß, nicht mehr besonders interessant. Deshalb ist es nur konsequent, dass das Genie zu den Rüben zurückkehrt. Denn nur das Wachstum der Rüben ist für ihn unvorhersagbar und damit spannend. Das ist genau der Antrieb, den die meisten Wissenschaftler haben: Herauszufinden, wie etwas Unbekanntes funktioniert, unabhängig davon, ob das jetzt für die Menschheit wichtig ist oder nicht. Eigentlich ist die Geschichte ein Plädoyer für die Grundlagenforschung und damit auch über das SF-Historische interessant. Ich finde die Geschichte immer noch lesenswert.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Hat mir damals wie heute Spass gemacht. Lässt sich ja flott weg lesen ohne das ich mich grossartig wundern musste. Der Band wurde damals recht gross über die das spezielle SF-Fandom hinaus beworben meiner Erinnerung nach. Denke Jeschke wollte gerne die gesamte Bandbreite der SF abbilden und hat hier eine etwas ältere Story gewählt, die nicht gleich mit Raketenraumschiffen und glubschäugigen Tentakelmonstern in's Haus fällt.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Ich bin vielleicht kein Experte auf dem Gebiet des Genie-Daseins, aber wie kann man denn durch Logik den Lauf einer Roulettekugel vorhersagen? Ansonsten auf jeden Fall eine witzige Idee, einfach durch bloßes Nachdenken und Schlussfolgern auf die kompliziertesten Zusammenhänge zu kommen.
Ich tendiere auch zu Teddys Interpretation, dass hier der Antrieb für Forschung im Allgemeinen sehr schön dargestellt wird: Das Unbekannte, das Nicht-Prognostizierbare ist es, was Wissenschaft reizvoll macht.
Zum Stil: Über Humor lässt sich ja bekanntlich streiten und anfangs dachte ich, dass dieser hier nicht unbedingt meinen Geschmack trifft. Aber spätestens bei dem Satz
Ein netter Einstieg ins Buch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Ich tendiere auch zu Teddys Interpretation, dass hier der Antrieb für Forschung im Allgemeinen sehr schön dargestellt wird: Das Unbekannte, das Nicht-Prognostizierbare ist es, was Wissenschaft reizvoll macht.
Zum Stil: Über Humor lässt sich ja bekanntlich streiten und anfangs dachte ich, dass dieser hier nicht unbedingt meinen Geschmack trifft. Aber spätestens bei dem Satz
hatte er mich.Ihr Lächeln ging nicht einmal in meine Richtung, doch ich bekam die Rückstrahlung davon mit und fasste meine nächsten Neujahrsvorsätze schon jetzt - zehn Monate zu früh.
Ein netter Einstieg ins Buch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Indem man die Anfangsbedingungen sehr genau kennt. Auch wenn die Bahn der Kugel chaotisch ist, ist sie determiniert.
Das Genie kann also nicht nur Differenzialgleichungen (Newtonmechanik) aus dem Kopf aufstellen, sondern auch im Kopf lösen. Beides ist absurd, aber das ist wohl nicht der Punkt.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Jeschke war generell kein Freund von Raketenraumschiffen und glubschäugigen Tentakelmonstern. Die hat er nur herausgegeben, damit die Reihe als Ganzes genug Geld machte, um die Bücher, die ihm wirklich am Herzen lagen und die sich vielleicht nicht ganz so gut verkauften, machen zu können.Flossensauger hat geschrieben: ↑11. Januar 2021 17:00 Denke Jeschke wollte gerne die gesamte Bandbreite der SF abbilden und hat hier eine etwas ältere Story gewählt, die nicht gleich mit Raketenraumschiffen und glubschäugigen Tentakelmonstern in's Haus fällt.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Aber dazu müsste er beispielsweise wissen, mit welcher Geschwindigkeit der Croupier die Kugel und das Rad anschiebt - und das kann er bei aller Genialität nun mal nicht vorausberechnen.Teddy hat geschrieben: ↑11. Januar 2021 20:40Indem man die Anfangsbedingungen sehr genau kennt. Auch wenn die Bahn der Kugel chaotisch ist, ist sie determiniert.
Das Genie kann also nicht nur Differenzialgleichungen (Newtonmechanik) aus dem Kopf aufstellen, sondern auch im Kopf lösen. Beides ist absurd, aber das ist wohl nicht der Punkt.
Mir ist schon klar, dass auch seine übrigen Geniestreiche nicht realistisch bzw. möglich sind, aber trotzdem fällt die Roulette-Episode da etwas aus der Reihe, finde ich. Da hätten sich bessere Beispiele finden lassen.
- Teddy
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Ich bin mir relativ sicher, dass man noch setzen kann, wenn die Kugel schon im Rad ist, d.h. er muss nur gut messen können.Ender hat geschrieben: ↑11. Januar 2021 21:08Aber dazu müsste er beispielsweise wissen, mit welcher Geschwindigkeit der Croupier die Kugel und das Rad anschiebt - und das kann er bei aller Genialität nun mal nicht vorausberechnen.Teddy hat geschrieben: ↑11. Januar 2021 20:40Indem man die Anfangsbedingungen sehr genau kennt. Auch wenn die Bahn der Kugel chaotisch ist, ist sie determiniert.
Das Genie kann also nicht nur Differenzialgleichungen (Newtonmechanik) aus dem Kopf aufstellen, sondern auch im Kopf lösen. Beides ist absurd, aber das ist wohl nicht der Punkt.
Mir ist schon klar, dass auch seine übrigen Geniestreiche nicht realistisch bzw. möglich sind, aber trotzdem fällt die Roulette-Episode da etwas aus der Reihe, finde ich. Da hätten sich bessere Beispiele finden lassen.
Woher wusste er denn von dem Kometen? Ist das nicht noch seltsamer? Aber wie gesagt, ich finde das unerheblich. Es ist völlig klar, worum es geht.