Phillip K Dick - Ubik Start 27.11.2006

Wir lesen gemeinsam ausgewählte Science Fiction-Bücher und diskutieren darüber!
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dr. bunsenbrenner
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Ungelesener Beitrag von dr. bunsenbrenner »

ich würde mich auch gern anhängen.
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Scotty
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Ungelesener Beitrag von Scotty »

Wir freuen uns über jeden weiteren Mitleser!

Ich habe gestern angefangen, hier meine ersten Eindrücke:

Das Vorwort hab ich nicht gelesen, oftmals wird hier zuviel veraten!

Kapitel 1+2 (bis S.34):
Viel Stoff für ein paar Seiten! Es gibt Telepathen, Präkogs, PSIs, Inerte und einen cholerischen Firmenchef. Diesem Typus bin ich in Dickschen Büchern schon häufiger begegnet. Vielleicht hatte Dick ja ein "Boss" Trauma! Das Konzept mit den Halbtoten gefiel mir gut. Ob sich Alastair Reynolds dadurch hat inspirieren lassen? In ähnlicher Form hat er es in "Unendlichkeit" kopiert.

Kapitel 3 (bis S. 54):Es wird immer verückter. Alles ist kommerzialisiert. Leistungen werden nur nach Verbrauch bezahlt! Nicht schlecht! Das Buch steckt wirklich voller Ideen. Jetzt ist auch klarer wie die Rollenverteilung ist, wer wen jagd und was Präkogs sind. Allerdings scheint mir wieder einmal ein Logikfehler dabei zu sein, der sich immer wieder in Zeitreisebüchern findet: Wenn Pat die Vergangenheit wirklich verändert hat und Joe Chip sich nicht an den ursprünglichen Test erinnert, weil dieser nie stattgefunden hat....wieso gibt es dann das ursprüngliche Testergebnis noch? Nein, nein, das Blatt hätte sich noch unbeschrieben auf Chips Block befinden müssen! Logisch wäre es gewesen, wenn Pat Chip dessen Kürzel beschrieben hätte, die er auf die Testergebnisse schreibt. Das wäre auch überzeugend gewesen, leider nur nicht so plakativ!

Zusammenfassend (ohne Spoiler) finde ich, dass Dick ein interessanter Einstieg gelungen ist. Ein wirklich verücktes Setting, das Spass macht. Allerdings fehlt mir bisher noch die Story und die Identifikationsfigur. Vielleicht kommt das ja noch! Außerdem befürchte ich etwas das Abgleiten ins Logik-Chaos!
Lese zur Zeit:
Tade Thompson - Fern vom Licht des Himmels
Davor:
Laura Purcell - Das Korsett
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    deval
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    Ungelesener Beitrag von deval »

    Die Suche nach der Logik solltest du in dem Buch nicht primär betreiben. :D
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    andy
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    Ungelesener Beitrag von andy »

    es ist da...es ist da!!
    danke an amazon.

    heute abend steige ich ein.

    ich freue mich schon. ungewohnt für mich, mal mit anderen lesern über ein buch diskutieren währnend man es liest.

    andy
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    Ungelesener Beitrag von gernot1610 »

    ... :cry: meins immer noch nicht :cry:
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    Ungelesener Beitrag von Sebastian »

    Ubik?
    Wollt ich schon lange mal wieder lesen.
    Da schlies ich mich gerne an. :)
    Ich muß mal im meinem Regal nach schauen. Ich glaube ich hab des sogar doppelt. :)
    Falls deines nicht ankommt Gernot, gib mir Bescheid, dann bringe ich dir eins am Freitag mit.

    Sebastian
    Ich lese zur Zeit:
    P.K.Dick: "...wenn unsere Welt ihr Himmel ist?"


    fertig mit:
    "Göttliche Überfalle" (Biographie über Philip K. Dick)
    Mary Doria Russel: "Sperling"
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    Scotty
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    Ungelesener Beitrag von Scotty »

    vallenton hat geschrieben:Die Suche nach der Logik solltest du in dem Buch nicht primär betreiben. :D
    Ich weiß! Ich suche auch nicht die Logik! Ich versuche vielmehr, die Unlogik zu übersehen. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Leider bin ich in dieser Disziplin nicht so erfolgreich!
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      Ungelesener Beitrag von Lemmy »

      [quote="Scotty"]

      Kapitel 3 (bis S. 54):Es wird immer verückter. Alles ist kommerzialisiert.

      Allerdings fehlt mir bisher noch die Story und die Identifikationsfigur. Vielleicht kommt das ja noch!

      Außerdem befürchte ich etwas das Abgleiten ins Logik-Chaos![/quote


      Die Thematik Waren ( Ubik= Konsumartikel, beliebig austauschbar), Geld (jeder hats, außer Joe) & Religion wird Dir auch später noch begegnen.

      Ich denke mal die Initialien JC für Joe Chip oder Jesus Christus sprechen für sich. Dick hat seinen Protagonisten mit Bedacht benannt.


      Nee. Du musst Dich nur darauf einlassen, dass die verschiedenen Figuren eventuell in verschiedenen Realitäten leben.
      So etwas wie " DIE REALITÄT" gibts bei Dick & im richtigen Leben nicht.
      Lese gerade: Brian W. Aldiss: Helliconia
      Höregerade: Frank Herbert : Der Wüstenplanet
      Pongo
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      Ungelesener Beitrag von Pongo »

      Scotty hat geschrieben:Kapitel 1+2 (bis S.34):
      Viel Stoff für ein paar Seiten! Es gibt Telepathen, Präkogs, PSIs, Inerte und einen cholerischen Firmenchef. Diesem Typus bin ich in Dickschen Büchern schon häufiger begegnet. Vielleicht hatte Dick ja ein "Boss" Trauma! Das Konzept mit den Halbtoten gefiel mir gut. Ob sich Alastair Reynolds dadurch hat inspirieren lassen? In ähnlicher Form hat er es in "Unendlichkeit" kopiert.
      Das Vorwort habe ich auch gekonnt übersprungen und bin heute in der Straßenbahn in die ersten zwei Kapitel eingestiegen. Waren in der Tat gleich sehr viele Begriffe, die nicht erst ausführlich erklärt wurden, aber das haben seit dem ersten Erscheinen des Buches ja auch viele andere Autoren praktiziert, siehe zum Beispiel Dan Simmons. Finde ich immer sehr reizvoll, so muss man sich einiges selber zusammenreimen und bekommt nicht einfach alles aufgetischt.
      @Scotty: Welchen Firmenchef fandest du denn cholerisch? Glen Runciter oder Herbert? Auf mich wirkten eigentlich beide recht normal, aber vielleicht habe ich so früh nach dem Aufstehen nicht alles mitbekommen? :wink:
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      Scotty
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      Ungelesener Beitrag von Scotty »

      Ich meinte Runciter. Ich finde nicht, dass er sich wie ein erfolgreicher Unternehmer verhält. Seine Entscheidungen sind unüberlegt und spontan. Er lässt sich viel zu schnell aus der Ruhe bringen. In meinem letzten Dick ("Marsianischer Zeitsturz") gab es einen ähnlichen Typen.
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        Ungelesener Beitrag von Olaf »

        Okay, dank meiner Zugfahrt bin ich bereits auf Seite 160, ich beziehe mich aber nur auf die ersten drei Kapitel, um nicht voranzupreschen.
        Bis hierhin ist die Geschichte noch recht konventionell, auch wenn ich mal davon ausgehe, daß sie nicht so bleibt. ;)
        Welt ist leicht depressiv beschrieben, zumindest, wenn man wie Chip keine Kohle hat.
        Runciter erscheint mir auch eher unsicher und entschlusslos, warum sonst bespricht er sich zuerst mit seiner halbtoten Frau, um dann mit so einer Lappalie, wie Erhöhung der Spotsendezeiten, zurückzukehren.
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        andy
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        Ungelesener Beitrag von andy »

        Olaf hat geschrieben:Bis hierhin ist die Geschichte noch recht konventionell, auch wenn ich mal davon ausgehe, daß sie nicht so bleibt. ;)
        also, als konventionell hätte ich den einstieg (die ersten 40 seiten) nicht bezeichnet. ein sehr bunter straus an begriffen, personen und fähigkeiten. und viel handlung war noch nicht zu erkennen (aber, wie ich einigen beiträgen hier entnommen habe, die sollte ich auch nicht suchen).
        dick gelingt es aber sehr schön, mit einigen wenigen strichen eine ganze situation zu zeichnen. und der leicht depressive grundton gefällt mir.
        also, genug futter um am ball zu bleiben.

        andy
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        Scotty
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        Ungelesener Beitrag von Scotty »

        S.82 Mitten in Kapitel 5:
        Inzwischen ist die Rollenverteilung längst klargeworden und ich lasse mich immer mehr auf die Handlung ein. Ich habe zwar immer noch keine Identifikationsfigur gefunden, aber das kommt sicher noch. Was da mit der Verschiebung der Realität abgeht, macht wirklich Spass. Eine Kleinigkeit finde ich dabei besonders gut. Irgendwie gibt es für den Leser und die Akteure einen Anker in der ursprünglichen Realität. Das hilft mir, die Situation zu verdauen. Man unterstellt beim Lesen ja automatisch der ersten Version der Realität, die einzig wahre zu sein. Alle anderen Realitäten sind erst im nachhinein geänderte ursprüngliche Realitäten. Oder auch: Erst die ursprüngliche Realität hat Pat dazu getrieben, diese zu ändern. Die geänderten Realitäten empfinde ich als Fälschungen der Wirklichkeit.
        Wie dem auch sei: Mindestens 3 Protagonisten bemerken, dass sich etwas geändert hat und können sich auch noch an Details erinnern. Genau das ist mein Anker! Bin wirklich gespannt wie es weitergeht.

        Was mit in Nachhinein überhaupt nicht gefällt, ist die Inhaltsangabe des Romans. Da szteht gleich in der ersten Zeile: "Runciter ist tot" und auf S. 82 lebt er immer noch und ist einer der zentralen Figuren. Da hätte man seinen Tot nicht unbedingt veraten müssen. Das ist ein echter Spoiler.

        Zusammenfassend (ohne Spoiler) finde ich, dass Andys Beschreibung, dass Dick mit wenigen Federstrichen eine interessante SItuation zeichnet als absolut zutreffend. Die Personen werden nur sehr knapp beschrieben, auch auf ihre Umgebung und ihre Geschichte wird gar nicht erst eingegangen. Fast ist es so, als wenn man das Script eines Hörspiels liest. Trotzdem bin ich bisher angetan von einer ganz eigenen turbulenten Welt, die neugierig macht, wie es weitergeht.
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          Ungelesener Beitrag von Scotty »

          Wo sind denn meine Mitleser? Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht zum lesen und posten kam....und siehe da: Kein Lebenszeichen von euch!

          Seite 101 in Kapitel 6:
          Pat sagt, dass sie den tragischen Anschlag nicht rückgängig machen kann, dafür sei es zu spät! Hmm, wie hat sie es dann nur geschafft, die Vergangenheit sogar soweit zu ändern, dass sie inzwischen mit JC verheiratet ist? Naja, nicht zuviel auf die Logik geben! Ganz witzig auch ein kleiner Fehler: Meines Wissens haben die Geräte in der Schweiz 50 Hz und nicht wie in der Schweiz 60 Hz! Ich weiß, ganz schön pingelig! Ist mir halt so aufgefallen...

          Seite 132 in Kapitel 8:
          Es wird immer rätselhafter: Wer hat das Mädchen aufs Zimmer geschleust? Wieso ist sie gealtert? Was ist mit den Münzen, dem Kaffee? Ist hier eine Zeitreise im Spiel? Hoffentlich entpuppt sich die Geschichte nicht als motivationsloses Zusammengewürfel von verückten Ereignissen. Davon habe ich in der Serie "Lost" schon genug. Mein Anker ist weg, aber kurzweilig zu lesen ist das Buch immer noch!

          Seite 153 in Kapitel 9:
          Dick hat gerade noch die Kurve gekriegt. Gerade als es zu chaotisch zu werden drohte wird das Phänomen kontrollierbar. Dick widerholt immer wieder die ungewöhnlichen Vorfälle und macht mir als Leser klar: "Ja, ich bin mir voll dessen bewusst, was ich da inszeniert habe und werde nichts vergessen". Außerdem gibt es inzwischen ein verbindendes Element zwischen den Ereignissen. So verückt diese auch sind, ich habe wieder meinen Anker! Es macht nach wie vor tierischen Spass das Buch zu lesen. Bin gespannt wie es weitergeht.

          Bin außerdem gespannt auf eure Kommentare!
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            Olaf
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            bis S.212
            Hmm, wie schreib ich das jetzt ohne Spoiler?
            Inzwischen werden einige Sachen bereits etwas klarer. Oder glaub ich das nur?
            Auf jeden Fall reduziert sich die Gruppe immer weiter und die Rolle einer gewissen Person wird immer zwielichtiger.
            Bisher fühle ich mich auch noch ziemlich gut unterhalten. Bin mal gespannt, wie Dick das ganze wieder vernünftig auflösen will.
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