Neuer Lesezirkel: »Tentakelschatten« von Dirk van den Boom
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Hallo,
ach, so schlecht war die Sex-Szene auch wieder nicht. Zudem - was ist gegen ein bisschen Hardcore und deutlichen Sex einzuwenden? Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass sich gerade deutsche Autoren über Jahre schwer taten, überhaupt mal Sex zu beschreiben. Wenn sie es taten, wurde es verschämtes Ausblenden. Wenn ich Flesh Gothic mal als Vergleich nehme - gut, ist Horror, aber das ist da ja nebensächlich -so hat Lee keine Probleme damit, die Sache deutlich auf den Punkt zu bringen. Und bei Laurell K. Hamilton kann man auch nicht behaupten, dass sie verschämt wegschaut.
Grüße
ach, so schlecht war die Sex-Szene auch wieder nicht. Zudem - was ist gegen ein bisschen Hardcore und deutlichen Sex einzuwenden? Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass sich gerade deutsche Autoren über Jahre schwer taten, überhaupt mal Sex zu beschreiben. Wenn sie es taten, wurde es verschämtes Ausblenden. Wenn ich Flesh Gothic mal als Vergleich nehme - gut, ist Horror, aber das ist da ja nebensächlich -so hat Lee keine Probleme damit, die Sache deutlich auf den Punkt zu bringen. Und bei Laurell K. Hamilton kann man auch nicht behaupten, dass sie verschämt wegschaut.
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Danke, dass Du was gesagt hast, Guido!Guido Seifert hat geschrieben:Ich hab´s zu 3/4 durch und kann also schon etwas dazu sagen.
Dann habe ich das Buch ja an einen Würdigen weitergegeben.
Gruß
Ralf
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Ich mag´s nicht, mehr ist nicht einzuwenden.was ist gegen ein bisschen Hardcore und deutlichen Sex einzuwenden?
Gäbe es nur das Entweder-Oder von Scham und Porno, würde ich die Scham vorziehen. Die Autoren, die ich genannt habe - Schmidt und Frank Schulz - sind aber gar nicht verschämt. Was da beschrieben wird, kann niemand Geschlechtsreifem verborgen bleiben. Aber sie "machen" es mit Raffinesse und sprachlicher Artistik. Das mag ich dann wieder. Friedrich Schiller sagte mal, so ungefähr: Es gäbe gar keine Geschmäcker, sondern nur Geschmack; alles, was sich diesem nicht füge, sei abgeschmackt. Wenn ich das doch nur beweisen könnte...Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass sich gerade deutsche Autoren über Jahre schwer taten, überhaupt mal Sex zu beschreiben. Wenn sie es taten, wurde es verschämtes Ausblenden. Wenn ich Flesh Gothic mal als Vergleich nehme - gut, ist Horror, aber das ist da ja nebensächlich -so hat Lee keine Probleme damit, die Sache deutlich auf den Punkt zu bringen. Und bei Laurell K. Hamilton kann man auch nicht behaupten, dass sie verschämt wegschaut.
Gruß, Guido
Damit habe ich so meine Probleme, denn es postuliert ja einen allgemein gültigen Referenzrahmen, und den gibt es meiner Ansicht nach nun wirklich nicht - vielleicht ein Grund dafür, warum Du es bisher nicht hast beweisen könnenGuido Seifert hat geschrieben:[Friedrich Schiller sagte mal, so ungefähr: Es gäbe gar keine Geschmäcker, sondern nur Geschmack; alles, was sich diesem nicht füge, sei abgeschmackt. Wenn ich das doch nur beweisen könnte...
Gruß, Guido
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Ralf hat geschrieben:
Gruß, Guido
Doch, doch, ich glaube schon, daß ich die Würde mitbringe, "Tentakelschatten" zu lesen. Aber Spaß beiseite: Ich lese sowas wirklich hin wieder wieder gerne. Kann man natürlich nicht mit - sagen wir - "Canea Null" von Marcus Hammerschmitt vergleichen: das ist ein anderes literarisches Kaliber. (Und ich hab´s vor zwei Tagen nochmal gelesen: bleibt beeindruckend, könnte jeder deutsche SF-Autor von lernen).Danke, dass Du was gesagt hast, Guido!
Dann habe ich das Buch ja an einen Würdigen weitergegeben.
Gruß, Guido
Glaub mir, ich bin der letzte Mensch auf diesem Planeten, der sich mit Marcus Hammerschmitt vergleichen möchte. Der allerallerletzte.Guido Seifert hat geschrieben:Ralf hat geschrieben:
Doch, doch, ich glaube schon, daß ich die Würde mitbringe, "Tentakelschatten" zu lesen. Aber Spaß beiseite: Ich lese sowas wirklich hin wieder wieder gerne. Kann man natürlich nicht mit - sagen wir - "Canea Null" von Marcus Hammerschmitt vergleichen: das ist ein anderes literarisches Kaliber. (Und ich hab´s vor zwei Tagen nochmal gelesen: bleibt beeindruckend, könnte jeder deutsche SF-Autor von lernen).Danke, dass Du was gesagt hast, Guido!
Dann habe ich das Buch ja an einen Würdigen weitergegeben.
Gruß, Guido
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Ja, möglich. Vielleicht mein persönlicher Wahn (aber einer, an dem ich hänge).Diboo hat geschrieben:Damit habe ich so meine Probleme, denn es postuliert ja einen allgemein gültigen Referenzrahmen, und den gibt es meiner Ansicht nach nun wirklich nicht - vielleicht ein Grund dafür, warum Du es bisher nicht hast beweisen könnenGuido Seifert hat geschrieben:[Friedrich Schiller sagte mal, so ungefähr: Es gäbe gar keine Geschmäcker, sondern nur Geschmack; alles, was sich diesem nicht füge, sei abgeschmackt. Wenn ich das doch nur beweisen könnte...
Gruß, Guido
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Mich würde auch interessieren, warum Du jetzt so reagierst. Hammerschmitt ist ein Autor, den ich schätze. Canea Null war eine Geschichte, die mich stark von der Erzählkraft an Philip K. Dick erinnert hat (im Speziellen an "Labyrinth des Todes"). Aber vielleicht bist Du jemand, der Dick auch nicht nicht mag. Ich kann verstehen, dass so mancher ein Problem mit Dicks Psychosspielen hat.Guido Seifert hat geschrieben:Warum so energisch? Aber ich will´s gerne glauben.Diboo hat geschrieben:Glaub mir, ich bin der letzte Mensch auf diesem Planeten, der sich mit Marcus Hammerschmitt vergleichen möchte. Der allerallerletzte.
Du hast einige meiner Vorbehalte gut zusammen gefasst (dazu kommt, dass ich Hammerschmitts periodisch auftretendes linkssektiererisches Politgeschwurbel nicht leiden kann, das er bedauerlicherweise von seinem literarischen Schaffen nicht zu trennen imstande ist).Rusch hat geschrieben:Mich würde auch interessieren, warum Du jetzt so reagierst. Hammerschmitt ist ein Autor, den ich schätze. Canea Null war eine Geschichte, die mich stark von der Erzählkraft an Philip K. Dick erinnert hat (im Speziellen an "Labyrinth des Todes"). Aber vielleicht bist Du jemand, der Dick auch nicht nicht mag. Ich kann verstehen, dass so mancher ein Problem mit Dicks Psychosspielen hat.Guido Seifert hat geschrieben:Warum so energisch? Aber ich will´s gerne glauben.Diboo hat geschrieben:Glaub mir, ich bin der letzte Mensch auf diesem Planeten, der sich mit Marcus Hammerschmitt vergleichen möchte. Der allerallerletzte.
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Mich wunderte Dirks Aussage nun überhaupt nicht.Rusch hat geschrieben:Mich würde auch interessieren, warum Du jetzt so reagierst.Guido Seifert hat geschrieben:Warum so energisch? Aber ich will´s gerne glauben.Diboo hat geschrieben:Glaub mir, ich bin der letzte Mensch auf diesem Planeten, der sich mit Marcus Hammerschmitt vergleichen möchte. Der allerallerletzte.
Jedenfalls nicht nach folgendem Zitat (ebenfalls aus diesem Thread):
GrußDiboo hat geschrieben:So, wie ich jedesmal Hautausschlag bekomme, wenn ich Hammerschmitt oder Franke oder Erler lesen soll.
Ralf,
dem ein Dirk ohne Hautausschlag immer noch lieber ist als einer mit
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Ausgelesen
Hallo,
nach einer kleinen Verzögerung (Umzug- GRAUS) konnte ich Tentakelschatten endlich zu Ende lesen.
Meiner Ansicht nach hat Dirk einen guten Military SF abgeliefert, trotz der kleinen Fehler. Mich hat es gefallen, dass er durchaus auch das antrainierte Verhalten von Soldaten treffend beschrieben hat. Das gelingt leider nicht allen Autoren.
Mich hat es lediglich überrascht, wie ein scheinbar kalter Profi wie Rahel einen vorzeitigen Angriff auf die Außenstation der Tentakel vornehmen kann (hat sie später ja selbst eingesehen). Ansonsten ist der Ablauf in seiner Art natürlich vorhersehbar, schließlich geht es hier im Military SF und da gibt es naturgemäß gewisse Mechanismen.
Ingesamt bin ich auf die Fortsetzungen gespannt und freue mich auf weitere Abenteuer von Captaine Haark und Rahel.
Viele Grüße
Harald
P.S. Meinen falschen Eintrag sei bitte dem Umzugsstress geschuldet:)
nach einer kleinen Verzögerung (Umzug- GRAUS) konnte ich Tentakelschatten endlich zu Ende lesen.
Meiner Ansicht nach hat Dirk einen guten Military SF abgeliefert, trotz der kleinen Fehler. Mich hat es gefallen, dass er durchaus auch das antrainierte Verhalten von Soldaten treffend beschrieben hat. Das gelingt leider nicht allen Autoren.
Mich hat es lediglich überrascht, wie ein scheinbar kalter Profi wie Rahel einen vorzeitigen Angriff auf die Außenstation der Tentakel vornehmen kann (hat sie später ja selbst eingesehen). Ansonsten ist der Ablauf in seiner Art natürlich vorhersehbar, schließlich geht es hier im Military SF und da gibt es naturgemäß gewisse Mechanismen.
Ingesamt bin ich auf die Fortsetzungen gespannt und freue mich auf weitere Abenteuer von Captaine Haark und Rahel.
Viele Grüße
Harald
P.S. Meinen falschen Eintrag sei bitte dem Umzugsstress geschuldet:)
Hallo,
ich weiß, ich bin zu spät. Das Buch hatte ich durch vor gut zwei Wochen und war danach fort in Urlaub. Deshalb erst jetzt auch mein Fazit, ich will ja nicht "abtauchen", wie das oben einmal vom Autor genannt wurde.
Also: Für mich eine runde, durchaus spannende Geschichte. Sie hat mich locker bei der Stange gehalten, ich habs gerne gelesen und bin auch an der Fortsetzung interessiert.
Die von einigen angesprochenen Mängel beim Lektorat bzw. der Wortwahl haben mich überhaupt nicht gestört. Gestört hat mich lediglich die (sexuelle) Beziehung von Rahel Tooma und Nedashde. Das passte für mich nicht in die Story, wirkte unecht und gipfelte in der schon angesprochenen Scene S. 136. Merkwürdig fand ich dann auch den absolut emotionslos wirkenden "Abschied" von Nedashde: Zitat: "Sie seufzte, machte einen großen Schritt, um nicht auf Nedashdes abgetrennten Kopf zu treten, und folgte Li dem Executor" Zitat Ende.
Hmmm... war diese Wirkung so beabsichtigt?
Die anderen Personen kamen gut rüber. Insbesondere Haark und Hogan und auch der geniale Wissenschaftler Dr. De Burenberg.
Ich hätte mir etwas mehr zu Zivilisation der Tentakel gewünscht, aber das wird sicher in der Fortsetzung intensiviert.
Insgesamt also ein lesenswertes Kapitel Military SF mit Spielraum nach "oben".
Schöne Grüße aus OWL
Auge59
ich weiß, ich bin zu spät. Das Buch hatte ich durch vor gut zwei Wochen und war danach fort in Urlaub. Deshalb erst jetzt auch mein Fazit, ich will ja nicht "abtauchen", wie das oben einmal vom Autor genannt wurde.
Also: Für mich eine runde, durchaus spannende Geschichte. Sie hat mich locker bei der Stange gehalten, ich habs gerne gelesen und bin auch an der Fortsetzung interessiert.
Die von einigen angesprochenen Mängel beim Lektorat bzw. der Wortwahl haben mich überhaupt nicht gestört. Gestört hat mich lediglich die (sexuelle) Beziehung von Rahel Tooma und Nedashde. Das passte für mich nicht in die Story, wirkte unecht und gipfelte in der schon angesprochenen Scene S. 136. Merkwürdig fand ich dann auch den absolut emotionslos wirkenden "Abschied" von Nedashde: Zitat: "Sie seufzte, machte einen großen Schritt, um nicht auf Nedashdes abgetrennten Kopf zu treten, und folgte Li dem Executor" Zitat Ende.
Hmmm... war diese Wirkung so beabsichtigt?
Die anderen Personen kamen gut rüber. Insbesondere Haark und Hogan und auch der geniale Wissenschaftler Dr. De Burenberg.
Ich hätte mir etwas mehr zu Zivilisation der Tentakel gewünscht, aber das wird sicher in der Fortsetzung intensiviert.
Insgesamt also ein lesenswertes Kapitel Military SF mit Spielraum nach "oben".
Schöne Grüße aus OWL
Auge59
Oh ja, und es wird noch schlimmerAuge59 hat geschrieben: Merkwürdig fand ich dann auch den absolut emotionslos wirkenden "Abschied" von Nedashde: Zitat: "Sie seufzte, machte einen großen Schritt, um nicht auf Nedashdes abgetrennten Kopf zu treten, und folgte Li dem Executor" Zitat Ende.
Hmmm... war diese Wirkung so beabsichtigt?