Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
- upanishad
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Ich habe es bis Seite 80 geschafft (das Vorwort ist auch mir nicht negativ aufgefallen, vermutlich habe ich beruflich zu viel mit dem lesen furchtbarer Texte, Anweisungen und co verbracht. )
Spannend!
Lies sich sehr gut lesen, die Methode einen Nicht-Erdbewohner auf unseren Planeten loszulassen hilft einem, langsam die dortigen Zusammenhänge zu verstehen.
Ansonsten baut Morgan wie auch Stross eine Menge an irgendwelchen Tech-Begriffen ein, deren Sinn ich noch nicht so ganz eruiert habe.
Interessant, was man so alles mit Klonen anstellen kann (von wegen als kurzfrstiges Aufnahmemedium bei Sitzungen, da man ja den geist quasi in Nullzeit transferieren kann, fixer als das mit den Originalkörpern klappen würde).
Noch kann ich mich nicht entscheiden, ob es eine Detektivgeschichte aus der Ich-Perspektive mit SF-Einlagen oder eine SF-Geschichte mit einem Detektiv ist. Ich werde berichten...
Spannend!
Lies sich sehr gut lesen, die Methode einen Nicht-Erdbewohner auf unseren Planeten loszulassen hilft einem, langsam die dortigen Zusammenhänge zu verstehen.
Ansonsten baut Morgan wie auch Stross eine Menge an irgendwelchen Tech-Begriffen ein, deren Sinn ich noch nicht so ganz eruiert habe.
Interessant, was man so alles mit Klonen anstellen kann (von wegen als kurzfrstiges Aufnahmemedium bei Sitzungen, da man ja den geist quasi in Nullzeit transferieren kann, fixer als das mit den Originalkörpern klappen würde).
Noch kann ich mich nicht entscheiden, ob es eine Detektivgeschichte aus der Ich-Perspektive mit SF-Einlagen oder eine SF-Geschichte mit einem Detektiv ist. Ich werde berichten...
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- upanishad
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Zu 1: Stimmt - das ist mir gar nicht aufgefallen. Vielleicht klärt sich das noch?Judith Rauch hat geschrieben:Mich beschäftigen zur Zeit drei Fragen:
1. Wieso kann sich Kovacs an seinen Tod erinnern? Das heißt doch, dass er unmittelbar vor seinem Ableben upgeloaded worden sein muß. Das wäre aber doch ein wirklich phänomenaler Zufall, oder? Selbst Bancroft, der Geld wie Heu hat, wird nur alle 48 Stunden upgeloaded.
2. Die Strafen für Kriminelle scheinen mir nicht besonders hart zu sein. Sie werden gefangen, bzw. getötet und anschließend für ein paar Jahrzehnte eingelagert. Sie selber erleben diese Einlagerung aber gar nicht wirklich mit, da sie mehr oder weniger schlafen. Wenn ihre Zeit der Gefangenschaft um ist, bekommen sie einen anderen Körper (falls der alte zerstört wurde und es keinen Klon gibt) und können ganz normal weiterleben? Habe ich das richtig verstanden? Frei nach dem Motto: Du hast jemanden umgebracht und zur Strafte legst du dich mal 20 Jahre schlafen. So war es doch bei Kovacs.
3. Was genau ist dieses Envoj Korps (oder Division)? Ich habe das Buch gerade nicht vorliegen.
Zu 2: Morgan erwähnt an anderer Stelle, das sich manche zu Familienfesten reaktivieren lassen, mit der Zeit aber merken, das sich die Welt weiter gedreht hat und nur noch wenig vorhanden ist, was Ihnen als Halt dient. Das könnte den Strafen-Aspekt erklären. Ansonsten habe ich noch nicht so ganz verstanden, wann man sich wieder in einen Körper bewegen darf. Der mehrere hundert-Jahre alte Auftraggeber scheint ja mit seinen dauerhaften Wiederauferstehungen eine Ausnahme zu sein.
Zu 3: Laut meinem Lesestand ein Verfahren, um in fremden Körpern schneller wieder normal (ohne Abstossungserscheinungen) handlungsfähig zu sein. Basierend auf irgendwelchen fernöstlichen Weisheiten und wohl vom Militär eingesetzt.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Ob ausgefallene Familienfeste aber wirklich als Abschreckung oder gar als Strafe für Mord dienen? Na, ich weiß nicht.
Ich kenne Leute, die sind froh, wenn sie sich vor solchen Festen erfolgreich drücken können.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Ihr geht jetzt glaub ich grad von zwei verschiedenen Sachen aus:
Beim Auftraggeber wurde eine Sicherheitskopie in einen seiner Klone gesteckt, während bei Kovacs das Bewusstsein in einen anderen Körper transferiert wurde. Wahrscheinlich hat man seinen alten Körper solange am Leben erhalten, bis das Bewusstsein transferiert werden konnte.
Beim Auftraggeber wurde eine Sicherheitskopie in einen seiner Klone gesteckt, während bei Kovacs das Bewusstsein in einen anderen Körper transferiert wurde. Wahrscheinlich hat man seinen alten Körper solange am Leben erhalten, bis das Bewusstsein transferiert werden konnte.
Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Glaube ich nicht.
Kovacs bekommt die Kugel ab, greift sich in seine blutende Wunde und ... wacht auf und will sich wieder in seine Wunde greifen. Das geht nahtlos ineinander über. Entweder er stirbt in dem Augenblick, dann gibt es glaube ich nichts abzuloaden oder er wird am Leben erhalten, dann müßte er sich aber auch daran erinnern können und sich nicht sofort nach dem Aufwachen an die vermeintliche Wunde greifen. Ausschlaggebend ist ja nicht ob der Körper stirbt, sondern das Bewußtsein. Und es klang auch nicht danach, ob er bewußtlos geworden ist. An so einer Wunde stirbt man entweder oder nicht. (Ich weiß das, ich habe 13 Staffeln Emergency room auf DVD )Aber in Ohnmacht fallen? Ich weiß nicht.
"Kovacs traf der Schuß mit voller Wucht in den Rücken, zerfetzte zahlreiche Blutgefäße und trat in der Brust wieder aus. Daraufhin fiel er in Ohnmacht."
Klingt irgendwie blöd.
Kovacs bekommt die Kugel ab, greift sich in seine blutende Wunde und ... wacht auf und will sich wieder in seine Wunde greifen. Das geht nahtlos ineinander über. Entweder er stirbt in dem Augenblick, dann gibt es glaube ich nichts abzuloaden oder er wird am Leben erhalten, dann müßte er sich aber auch daran erinnern können und sich nicht sofort nach dem Aufwachen an die vermeintliche Wunde greifen. Ausschlaggebend ist ja nicht ob der Körper stirbt, sondern das Bewußtsein. Und es klang auch nicht danach, ob er bewußtlos geworden ist. An so einer Wunde stirbt man entweder oder nicht. (Ich weiß das, ich habe 13 Staffeln Emergency room auf DVD )Aber in Ohnmacht fallen? Ich weiß nicht.
"Kovacs traf der Schuß mit voller Wucht in den Rücken, zerfetzte zahlreiche Blutgefäße und trat in der Brust wieder aus. Daraufhin fiel er in Ohnmacht."
Klingt irgendwie blöd.
- upanishad
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Hey - das sollte ja nur illustrieren, das man als sich "Schläfer" vom Lauf der Welt abkoppelt.Judith Rauch hat geschrieben:Ob ausgefallene Familienfeste aber wirklich als Abschreckung oder gar als Strafe für Mord dienen? Na, ich weiß nicht.
Ich kenne Leute, die sind froh, wenn sie sich vor solchen Festen erfolgreich drücken können.
Passt ja ein wenig zu unserem aktuellem Strafsystem...
Mh, ich bin davon ausgegangen, das er direkt nach der Schiesserei das zeitliche gesegnet hat. Aber stimmt, er kann natürlich noch am leben erhalten worden sein.Olaf hat geschrieben:Ihr geht jetzt glaub ich grad von zwei verschiedenen Sachen aus:
Beim Auftraggeber wurde eine Sicherheitskopie in einen seiner Klone gesteckt, während bei Kovacs das Bewusstsein in einen anderen Körper transferiert wurde. Wahrscheinlich hat man seinen alten Körper solange am Leben erhalten, bis das Bewusstsein transferiert werden konnte.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Scheinbar habt Ihr das Prinzip der "Stacks" noch nicht ganz verstanden. Der Stack enthält sozusagen eine ständig aktuelle 1:1 Kopie des Bewußtseins. Bancroft und andere Superreiche können es sich leisten, davon noch zusätzlich regelmäßig Sicherheitskopien anzufertigen, falls der Stack beschädigt wird. Dies ist bei seinem Tod offenbar geschehen, so daß eine etwas ältere Sicherheitskopie "wiederbelebt" wurde. In Kovacs' Fall hingegen wurde das Bewußtsein direkt aus dem (unbeschädigten) Stack geborgen und eingelagert bzw. zur Erde geschickt. Deshalb kann er sich auch an seinen Tod erinnern.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Nicht nur "normal handlungsfähig", sondern eben auch in einem fremden, ungewohnten Körper und in fremder Umgebung eine Eliteeinheit.upanishad hat geschrieben: Zu 3: Laut meinem Lesestand ein Verfahren, um in fremden Körpern schneller wieder normal (ohne Abstossungserscheinungen) handlungsfähig zu sein.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Da kommen noch einige besondere Fähigkeiten dazu. Die lernen wir aber alle noch im Verlaufe des Buches kennen. Morgan hat eine interessante Art diese Fähigkeiten zu beschreiben, ohne das sie übersinnlich wirken.Stormking hat geschrieben:Nicht nur "normal handlungsfähig", sondern eben auch in einem fremden, ungewohnten Körper und in fremder Umgebung eine Eliteeinheit.upanishad hat geschrieben: Zu 3: Laut meinem Lesestand ein Verfahren, um in fremden Körpern schneller wieder normal (ohne Abstossungserscheinungen) handlungsfähig zu sein.
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Äh - ja. Ich sollte wohl besser nicht mehr direkt vor dem einschlafen lesen...Stormking hat geschrieben:Scheinbar habt Ihr das Prinzip der "Stacks" noch nicht ganz verstanden. Der Stack enthält sozusagen eine ständig aktuelle 1:1 Kopie des Bewußtseins. Bancroft und andere Superreiche können es sich leisten, davon noch zusätzlich regelmäßig Sicherheitskopien anzufertigen, falls der Stack beschädigt wird. Dies ist bei seinem Tod offenbar geschehen, so daß eine etwas ältere Sicherheitskopie "wiederbelebt" wurde. In Kovacs' Fall hingegen wurde das Bewußtsein direkt aus dem (unbeschädigten) Stack geborgen und eingelagert bzw. zur Erde geschickt. Deshalb kann er sich auch an seinen Tod erinnern.
Weil: Mir fällt gerade die Szene wieder ein, in der dem Killer im Hendrix-Hotel der Stack entnommen wird.
Da war doch was, kurz vor´m Licht ausmachen?
Naja, an den Bewusstseintransfer alle 48 Stunden des Auftraggebers konnte ich mich halt besser erinnern.
Du hast natürlich Recht, Asche über mein Haupt (vor den Kopf passt die nicht mehr, da ist ja schon ein Brett vor ).
Naja, ich trage es mit Fassung und lese heute nichts mehr.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Genau so ist es. Der Stack läuft wie ein Festplattenrecorder die ganze Zeit mit. Nur wenn er zerstört wird oder verloren geht (wie im Fall von Kovacs' Freundin) hat man ein Problem. Da ist es gut, wenn es eine Sicherheitskopie gibt, aber die muss in regelmäßigen Abständen hergestellt werden, so dass es vorkommen kann, dass man sich an die Zeit seit dem letzten Update nicht mehr erinnert.Stormking hat geschrieben:Scheinbar habt Ihr das Prinzip der "Stacks" noch nicht ganz verstanden. Der Stack enthält sozusagen eine ständig aktuelle 1:1 Kopie des Bewußtseins. Bancroft und andere Superreiche können es sich leisten, davon noch zusätzlich regelmäßig Sicherheitskopien anzufertigen, falls der Stack beschädigt wird. Dies ist bei seinem Tod offenbar geschehen, so daß eine etwas ältere Sicherheitskopie "wiederbelebt" wurde. In Kovacs' Fall hingegen wurde das Bewußtsein direkt aus dem (unbeschädigten) Stack geborgen und eingelagert bzw. zur Erde geschickt. Deshalb kann er sich auch an seinen Tod erinnern.
Was die Sache mit der Einlagerung als Strafe angeht: Also, ich möchte nicht irgendwann "einschlafen" und dann Jahrzehnte später aufwachen, wenn jede Person, die ich gekannt und geliebt habe, uralt oder tot ist, und wenn die Gesellschaft/Technik sich so weiterentwickelt hat, dass ich nichts mehr verstehe.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
frage zu dem prinzip, seinen geist zu übertragen und sich am zielort einen körper zu "mieten" statt wirklich zu reisen: habe ich nicht dunkel in erinnerung, von so etwas schon einmal gelesen zu haben? in einer kurzgeschichte?
hat da jemand eine idee?
andy
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
XChangeandy hat geschrieben:frage zu dem prinzip, seinen geist zu übertragen und sich am zielort einen körper zu "mieten" statt wirklich zu reisen: habe ich nicht dunkel in erinnerung, von so etwas schon einmal gelesen zu haben? in einer kurzgeschichte?
http://de.wikipedia.org/wiki/XChange
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
@andy: Das spielte auch eine Rolle in Michael Iwoleits KG "Terminal" aus dem vorletzten EDFC-Jahresband "Das Mirakel".
'So' kann ich ja schon mal mitreden/lesen, mit dem Roman werde ich ab Anfang nächster Woche anfangen.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan
Ich stelle mir den Stack vor, als wäre es eine Röhre, die unterhalb des Gehirns in die Halswirbelsäule eingesetzt wird. Im Normalfall "erlebt" man seinen Tod als zwar sehr unangenehmes Erlebnis, aber je öfter man stirbt, desto mehr gewöhnt man sich daran. Kovacs ist schon sehr oft gestorben. Wenn man so richtig sauer auf jemanden ist, dann zerstrahlt man seinen Stack und aus ists. Im Normalfall wird der Stack einfach in einen neuen Sleeve implantiert. In Kovacs speziellem Fall wurde sein Bewußtsein aus einer weit entfernten Welt in einen neuen Stack transferiert. So funktioniert eigentlich die Raumfahrt.Kringel hat geschrieben:Genau so ist es. Der Stack läuft wie ein Festplattenrecorder die ganze Zeit mit. Nur wenn er zerstört wird oder verloren geht (wie im Fall von Kovacs' Freundin) hat man ein Problem. Da ist es gut, wenn es eine Sicherheitskopie gibt, aber die muss in regelmäßigen Abständen hergestellt werden, so dass es vorkommen kann, dass man sich an die Zeit seit dem letzten Update nicht mehr erinnert.Stormking hat geschrieben:Scheinbar habt Ihr das Prinzip der "Stacks" noch nicht ganz verstanden. Der Stack enthält sozusagen eine ständig aktuelle 1:1 Kopie des Bewußtseins. Bancroft und andere Superreiche können es sich leisten, davon noch zusätzlich regelmäßig Sicherheitskopien anzufertigen, falls der Stack beschädigt wird. Dies ist bei seinem Tod offenbar geschehen, so daß eine etwas ältere Sicherheitskopie "wiederbelebt" wurde. In Kovacs' Fall hingegen wurde das Bewußtsein direkt aus dem (unbeschädigten) Stack geborgen und eingelagert bzw. zur Erde geschickt. Deshalb kann er sich auch an seinen Tod erinnern.
Was die Sache mit der Einlagerung als Strafe angeht: Also, ich möchte nicht irgendwann "einschlafen" und dann Jahrzehnte später aufwachen, wenn jede Person, die ich gekannt und geliebt habe, uralt oder tot ist, und wenn die Gesellschaft/Technik sich so weiterentwickelt hat, dass ich nichts mehr verstehe.
Zur Strafe gehört nicht nur das Weggeschlossensein, sondern auch, dass man in der Zeit, in der man bestraft wird, völig entrechtet ist, d. h. man ist der Willkür von jedem ausgesetzt, der ein persönliches Interesse an jemandem hat und kann z. B. von interessierter Seite jahrhundertelang (länger als die Strafe real dauert) in einer virtuellen Realität gefoltert werden. Das ist mit ein Grund, weshalb sich Kovacs auf den Auftrag einlässt. Er hat wohl eine Heidenangst, wieder weggesperrt zu werden - auch wenn er das niemals zugeben würde.
Zur Frage des Prologs: Der Prolog klärt einmal, weshalb man überhaupt auf Kovacs zurückgreifen konnte und er ist für die spätere Motivation von Kovacs, jemanden endgültig zu terminieren, wichtig. Kovacs ist nämlich durchaus ein sehr rachsüchtiges A********.