Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

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Olaf
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Olaf »

hawaklar hat geschrieben:
Kringel hat geschrieben:
Stormking hat geschrieben: Zur Frage des Prologs: Der Prolog klärt einmal, weshalb man überhaupt auf Kovacs zurückgreifen konnte und er ist für die spätere Motivation von Kovacs, jemanden endgültig zu terminieren, wichtig. Kovacs ist nämlich durchaus ein sehr rachsüchtiges A********.
ja, ich denke, an der Stelle bin ich grad. ;)
Muss zugeben, ich war schon ziemlich geschockt, mit welcher Brutalität Kovacs da vorgeht. Klar, er will den Mord an der Striptease-Tänzerin rächen (übrigens scheint Morgan gelinde gesagt von der katholischen Kirche recht wenig zu halten), aber daß er dafür wirklich jeden, der sich ihm in den Weg stellt RD't, war ziemlich heftig und hat das bis dahin doch eher positive Bild, was man von Kovacs kriegen konnte, ziemlich angekratzt.
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Judith Rauch

Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Judith Rauch »

"Gott im Himmel, ich arbeite hier nur."
"Das reicht schon."

Genau das gefällt mir an ihm.
Nach dem Kindermord dieser Woche schätze ich die persönliche Rache und die gnadenlose Bestrafung des oder Schuldigen umso höher ein.
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andy
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von andy »

Olaf hat geschrieben:Muss zugeben, ich war schon ziemlich geschockt, mit welcher Brutalität Kovacs da vorgeht. Klar, er will den Mord an der Striptease-Tänzerin rächen (übrigens scheint Morgan gelinde gesagt von der katholischen Kirche recht wenig zu halten), aber daß er dafür wirklich jeden, der sich ihm in den Weg stellt RD't, war ziemlich heftig und hat das bis dahin doch eher positive Bild, was man von Kovacs kriegen konnte, ziemlich angekratzt.
ich muss auch sagen, die folterszenen und der anschließende rachefeldzug waren schon unappetitlich. fast schon unprofessionell für kovac, so amok zu laufen.

mir fehlt so ein wenig mehr information über den hintergrund der welt, alles dreht sich nur um stacks und sleeven und klonen.
welche rergierungsform gibt es? welche wirtschafsform? usw.

aber: ein knaller-krimi. ich hoffe nur, dem autor entgleiten die ganzen figuren nicht - ich muss auf jeden fall ziemlich aufpassen.

andy
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Olaf
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Olaf »

Wobei er aber nie seinen Auftrag aus den Augen verliert. Warum sonst hat er den Kopf mitgenommen?
(Bin jetzt am Ende des zweiten Teils)
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andy
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von andy »

Olaf hat geschrieben:Wobei er aber nie seinen Auftrag aus den Augen verliert. Warum sonst hat er den Kopf mitgenommen?
(Bin jetzt am Ende des zweiten Teils)
genau da bin ich jetzt auch.

ich hätte eine frage zum konzept der meths (oder so ähnlich): die werden beschrieben als reiche, mächtige leute, die quasi unsterblich sind oder? d.h. doch aber auch, dass alle anderen menschen, trotz stacks und sleeves, sterben oder? warum? ist das ein finanzielles problem? oder warum sterben "einfache" leute irgendwann?

ich bin ziemlich begeistert von dem buch bisher - hart und gut!

andy
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Olaf
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Olaf »

hab ich genau so verstanden.
Man kann es sich einfach nicht leisten, mehr als einmal den Körper zu wechseln. Die Leute schließen ja anscheinend dafür auch eine Versicherung ab, die das finanzieren soll.
Aber da bin ich über was anderes gestolpert:
Katholiken lehnen das resleeving ja ab, haben aber anscheinend trotzdem diesen Stack im Hirn, so daß sie theoretisch auch übertragen werden können. Wird dieser Stack generell allen eingepflanzt?
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von hawaklar »

Der Stack hat neben seiner Funktion als Bewußtseinssafe noch einige andere Funktionen. Da gilt, wie es sich für ein kapitalistisches System gehört, je mehr man zu zahlen bereit ist, desto besser das Equippment. So richtig klar beschrieben wird das zwar nicht, aber Kovacs soldatische Fähigkeiten - schließlich war er mal ein Elitekiller in der terrestrischen Armee und hat an etlichen Gemetzeln teilgenommen - scheinen in den Stack integriert zu sein. Eine bestimmte Grundausstattung verbesserte Wahrnehmungsfähigkeiten etc.) scheint zwar in jedem Staclk vorhanden zu sein, aber Kovacs muss anscheinend über überragende analytische Fähigkeiten verfügen, auf die er in seinem jetzigen Sleeve nicht zurückgreifen kann. Außerdem sollte man sich die Sleeves nicht einfach so als Klone oder bettelarme Menschen, die sich vermieten mussten, vorstellen. In die Sleeves ist auch jede Menge Elektronik eingebaut. Sein jetziger Leihkörper hat nicht nur den Nachteil, dass er Raucher ist, sondern er hat sozusagen eine Polizeischläger-Ausstattung, d. h. es fehlt ihm die von Kovacs gewöhnlich genutzte überragende Kampfausrüstung. Deshalb hat er zuweilen Schwierigkeiten sich durchzusetzen. Aber im großen und Ganzen kommt er schon zurecht. :D

Noch eine Ergänzung zum Prolog: Ich glaube nicht, dass ihr bisher auf den Zusammenhang gestoßen seid. Das wird erst ganz zum Schluss relevant, wenn er die Hintergründe aufdeckt und feststellt, dass da jemand ein ganz perfides Spiel sowohl mit seinem Auftraggeber als auch mit ihm selbst gespielt hat. Da verläßt ihn sein sonstiger Fatalismus und er nimmt das Ganze sehr persönlich.
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andy
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von andy »

Olaf hat geschrieben:Aber da bin ich über was anderes gestolpert:
Katholiken lehnen das resleeving ja ab, haben aber anscheinend trotzdem diesen Stack im Hirn, so daß sie theoretisch auch übertragen werden können. Wird dieser Stack generell allen eingepflanzt?
das viel mir auch auf - die geschiche eine toten katholishchen mädchens habe ich gerade gelesen, deren stack nicht "geöffnet" werden durfte - warum hatte sie dann einen?

schön ein paar hintergründe über die welt zu erfahren, so beispielsweise dass die erde "ausblutete" und ihre besten menschen verloren hat, als die ersten planeten besiedelt wurden.

auch ein paar informationen, die so hingeworfen werden, beispielsweise die marssekte oder die marsruinen, geben dem ganzen irgendwie "mehr tiefe".

so, ein paar seiten mache ich noch - stand aktuell seite 267 der deutschen ausgabe.

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Stormking
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Stormking »

hawaklar hat geschrieben:Der Stack hat neben seiner Funktion als Bewußtseinssafe noch einige andere Funktionen. Da gilt, wie es sich für ein kapitalistisches System gehört, je mehr man zu zahlen bereit ist, desto besser das Equippment. So richtig klar beschrieben wird das zwar nicht, aber Kovacs soldatische Fähigkeiten - schließlich war er mal ein Elitekiller in der terrestrischen Armee und hat an etlichen Gemetzeln teilgenommen - scheinen in den Stack integriert zu sein. Eine bestimmte Grundausstattung verbesserte Wahrnehmungsfähigkeiten etc.) scheint zwar in jedem Staclk vorhanden zu sein, aber Kovacs muss anscheinend über überragende analytische Fähigkeiten verfügen, auf die er in seinem jetzigen Sleeve nicht zurückgreifen kann.
Prinzipiell ja, das hat aber mit dem Stack nichts zu tun, das ist eine zusätzliche Modifikation des Sleeves. Der Name (NeuraChem) deutet auf eine chemische Beeinflussung der Gehirns hin, also Drogen. Womöglich so ähnlich wie bei Banks' Kulturmenschen.
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Stormking »

andy hat geschrieben: das viel mir auch auf - die geschiche eine toten katholishchen mädchens habe ich gerade gelesen, deren stack nicht "geöffnet" werden durfte - warum hatte sie dann einen?
Wahrscheinlich weil die Dinger einem gleich nach der Geburt eingepflanzt werden. Vielleicht kann man einem ausgewachsenen Menschen nachträglich keinen Stack mehr verpassen? Wenn ich mich nicht täusche, begegnet man jedenfalls in allen drei Bänden nicht einem Menschen ohne Stack.
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andy
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von andy »

Olaf hat geschrieben:Man kann es sich einfach nicht leisten, mehr als einmal den Körper zu wechseln. Die Leute schließen ja anscheinend dafür auch eine Versicherung ab, die das finanzieren soll.
aber denkt nicht an einer stelle unser held "tod, wo ist dein stachel?" das klang so, als ob das ableben prinzipiell seinen schrecken verloren hat.

wale, die sich an den besuch der marsmenschen erinnern? :respekt:

an die mit-leser, die schon alle bände kennen: wird das thema "mars und seine bewohner" noch weiter aufgegriffen?

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Stormking
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

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andy hat geschrieben: an die mit-leser, die schon alle bände kennen: wird das thema "mars und seine bewohner" noch weiter aufgegriffen?
Ja, im nächsten Buch.
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andy
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von andy »

Stormking hat geschrieben:
andy hat geschrieben: an die mit-leser, die schon alle bände kennen: wird das thema "mars und seine bewohner" noch weiter aufgegriffen?
Ja, im nächsten Buch.
damit ist dann auch das nächste buch auf meiner leseliste klar.

:wink:

andy
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Stormking
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Stormking »

andy hat geschrieben: damit ist dann auch das nächste buch auf meiner leseliste klar.
Nur zur Klarstellung, der Mars wird nicht behandelt, wohl aber seine ehemaligen Bewohner.
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Oliver
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Oliver »

So. Ich habe jetzt auch angefangen.

Und der Anfang war heute Morgen schon so rasant, dass ich mich zwingen musste, vom Frühstückstisch aufzustehen :o . Das spricht für den Roman.

Nach den ersten beiden Kapiteln (Seite 29 im engl. TB) sind mir die technischen Zusammenhänge von diesem 'Transfer' nur im Groben klar, die Details bekomme ich wohl vom Autor noch nachgereicht.
Judith Rauch hat geschrieben:upgeloaded
Ist das Deine Wortwahl oder die Diktion in der deutschen Übersetzung? Ich frage deshalb, weil im Orginal am Anfang immer nur von 'storage' die Rede ist, damit bewusst offen lassend, ob hier etwas physisch eingelagert oder Daten gespeichert werden.

Die etwas blumige, farbige Sprache gefällt mir. Ich habe in meinem Leben kaum gewisse hard-boiled Detektiv-Krimis gelesen, aber daran soll sich das wohl anlehnen, oder?
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