Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

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qik666
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von qik666 »

Ich hab den Teil mit der Familie des Hausmeisters gestern noch fertig gelesen.
Wie die anderen find ich die Schilderung von Derry sehr gelungen, bis auf den Teil mit der Kitchener Eisenhütte. Wobei ich mir noch einmal ES schnappen müsste um sicher zu sein ob da ein Widerspruch ist wo ich ihn vermute.

Das mit den Resets läßt sich eigentlich recht leicht mit einer modifizierten "Viele Welten Theorie" erklären und die geistert bei King ja schon seit Jahrzehnten herum.

Soll heißen:
Es gibt halt den Kaninchenbau und der führt zu einer bestimmten Stelle in der Zeit.
Diese Stelle muss so was wie ein Knotenpunkt sein von dem aus die verschiedenen Zeitlinien die die Zeitreisenden erschaffen abzweigen.
Wenn man jetzt zuerst in die Vergangenheit und dann wieder zurück in die Gegenwart geht, geht man ja nicht mehr vom Knotenpunkt weg, sondern befindet sich bereits auf einer abgezweigten Linie, gerät also auch in die Gegenwart die auf dieser Linie folgt. Der Weg durch den Kaninchenbau in die Vergangenheit führt aber wieder zurück an den Knotenpunkt, und reist man von dem aus wieder in die Gegenwart befindet man sich eben auf keiner "erschaffenen" Zeitlinie sondern wieder auf der ursprünglichen bzw. nur einer sehr leicht veränderten. Je nachdem was man beim letzten Durchgang halt angestellt hat.

Ich hoffe ich konnte verständlich machen was ich meine, mit einer Skizze wärs viel einfacher... :geek:

Was das ganze allerdings nicht erklärt ist warum der Imbissbesitzer (hab auch so ein sch.... Namensgedächtnis) sich noch an den Hausmeister erinnern kann. Die einzige Erklärung die mir haaalbwegs logisch vorkommt wäre das er sich während der Zeitreise die ganze Zeit im Trailer/Imbiss befunden hat und das der praktisch noch zum Kaninchenbau dazugehört, also die Veränderungen nicht mitmacht. Das beißt sich aber wieder mit dem Foto an der Wand...

Ich hab aufgehört zu lesen als die Akteure das gerade diskutieren wollten glaub ich...
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andy
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von andy »

qik666 hat geschrieben:Soll heißen:
Es gibt halt den Kaninchenbau und der führt zu einer bestimmten Stelle in der Zeit.
Diese Stelle muss so was wie ein Knotenpunkt sein von dem aus die verschiedenen Zeitlinien die die Zeitreisenden erschaffen abzweigen.
Wenn man jetzt zuerst in die Vergangenheit und dann wieder zurück in die Gegenwart geht, geht man ja nicht mehr vom Knotenpunkt weg, sondern befindet sich bereits auf einer abgezweigten Linie, gerät also auch in die Gegenwart die auf dieser Linie folgt. Der Weg durch den Kaninchenbau in die Vergangenheit führt aber wieder zurück an den Knotenpunkt, und reist man von dem aus wieder in die Gegenwart befindet man sich eben auf keiner "erschaffenen" Zeitlinie sondern wieder auf der ursprünglichen bzw. nur einer sehr leicht veränderten. Je nachdem was man beim letzten Durchgang halt angestellt hat.

Ich hoffe ich konnte verständlich machen was ich meine, mit einer Skizze wärs viel einfacher... :geek:
Verstanden und besser als meine Gedanken zu dem Thema. Aber dies erklärt noch nicht, dass es offensichtlich eine Art "bevorzugte" Zeitlinie gibt, die versucht, Änderungen zu verhindern um den Status Quo - also den Ablauf, den wir für real halten - beizubehalten.

Eine von den vielen Welten scheint die bevorzugte zu sein.

Andy
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qik666
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von qik666 »

andy hat geschrieben: Eine von den vielen Welten scheint die bevorzugte zu sein.

Andy
Jop, ist ja auch ein bevorzugtes Motiv von ihm. Leider wurde das in der Vergangenheit oft unzufriedenstellend gelöst.
Wenn jetzt irgendwann der Scharlachrote König oder die Brecher vom Dunklen Turm auftauchen und sich herausstellt das Kennedy ein "Balkenwächter" oder sowas in der Art war bin ich enttäuscht.
Eigentlich erwarte ich aber das sowas oder ähnliches passieren wird...
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Kringel
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Könnte durchaus passieren, da "ES" in dem Roman vorkommt - und es gibt Zusammenhänge zwischen dieser Wesenheit und dem Turm-Universum. Vielleicht kommt King ja selbst im Roman vor? Als elfjähriger Knirps?
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qik666
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von qik666 »

Mir fällt gerade ein, wird Kennedy nicht sogar in einem der Teile vom Dunklen Turm erwähnt?
Ich glaub mich zu erinnern das das irgendwas war. So was das Roland ein Bild von Kennedy sah und ihn als Revolvermann erkannte oder so...
Ich geh einmal nachblättern.
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von qik666 »

Letzter Beitrag ist von mir, hab nicht gewusst das man ohne Anmeldung auch posten kann!?

Tatsächlich findet sich in "Drei" die Stelle:
...Aber ich habe nicht geweint, als ihn dieser Hurensohn - bitte meine
Ausdrucksweise zu entschuldigen, Miz Holmes -, als ihn dieser Hurensohn Oswald
erschossen hat,...

...Der Bursche hat geschrieben,
Amerika hätte das Ende des letzten Revolvermanns der Welt miterlebt.«
»Ich glaube nicht, daß John F. Kennedy das war«, sagte Odetta,...
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Richtig schöner Handlungsaufbau. Jakes erster Besuch im Derry wird in epischer Breite erzählt, der zweite, wie man hätte befürchten können, aber nicht. Diesmal weiß Jake genau, was er wann wie tun muss - und in wenigen kurzen Kapiteln hat er sein Ziel erreicht. Da soll noch einer sagen, King würde nur schwafeln! Köstlich übrigens die Versuche der Vergangenheit, sich gegen die Veränderung zu wehren. Wer weiß, was dem armen Jake noch blüht...

@qik666: Deine Knotenpunkt-Theorie klingt gut. Eigentlich gibt es für den Total-Reset gar keine andere Erklärung als diese. Die Theorie erklärt aber nicht die Veränderungen, die mit dem Gelbe-Karten-Mann vorgehen, denn wie gesagt: Diese Veränderungen haben ja VOR Jakes Ankunft am Knotenpunkt stattgefunden. Daraus folgt eigentlich zwangsläufig, dass es mindestens einen zweiten, noch weiter in der Vergangenheit liegenden Knotenpunkt geben muss.
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andy
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von andy »

Ich kam nicht viel weiter heute. Jack hat sich als Lehrer in einer kleinen Stadt eingerichtet, schließt Freundschaften, feiert Erfolge, die Liebe klopft an die Tür. Und gerade als ich mich dachte "Ach, ist das schön hier",
spielt der Gelbe-Karte-Mann wieder eine Rolle. Und wie das Thema auf den Tisch kommt, ist ein typischer King. Sehr sehr gelungen. Der Gelbe-Karte-Mann scheint also doch eine größere Rolle zu spielen.
Und genau an der Stelle musste ich beim iPod heute die Stopptaste drücken.

Und es ist immer noch ein sagenhaft gutes Buch.

Andy
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andy
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von andy »

Jack richtet sich immer weiter in der Vergangenheit ein, er wird wirklich heimisch. Natürlich schlägt die Liebe auch zu, und es macht wirklich vergnügen, den Beiden auf Amors Pfaden zu folgen. Was King aber nicht hinbekommen hat war, den ersten Sex zwischen ihnen irgendwie interessant zu beschreiben. Das funktionierte nicht, das hätte er lieber weglassen sollen.

Jack bleibt an seinem Auftrag dran, aber irgendwie rutscht das alles etwas in den Hintergrund, sowohl für ihn als auch für den Leser. Ich bin auf das Gespräch gespannt, wenn er seiner Lieben erklären wird, wer er wirklich ist.

Aktuell bin ich an der Stelle, an der der ehemalige Schuldirektor Jack einen Hoteltipp für ein paar ungestörte Stunden gibt.

Andy
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von qik666 »

Ich bin schon ein Stück weiter, Gott sei Dank, die Liebesgeschichte war für mich ein bisschen eine Durststrecke (obwohl sie ja noch nicht vorbei ist).
Es war zwar alles relativ gut geschrieben, aber momentan bin ich nicht so in Stimmung für Liebesgeschichten.

Mittlerweile ist bei mir Oswald im Spiel. Der wird sehr genau und lange beschrieben, besonders die Beziehung zu seiner Frau.
Ich find das Buch gerade ein bisschen langatmig, liegt aber wahrscheinlich an dem wirklich umfassenden Jody-Teil den ich mir nicht erwartet hätte.

Irgendwie wart ich die ganze Zeit auf die bizarren Maßnahmen mit denen sich die Vergangenheit laut Klappentext gegen Jack wehrt, auch die "Liebe gegen alle Regeln der Zeit" mag sich mir nicht erschließen.
Ich hätte damit gerechnet das Jack da öfter hin und her springen muss und seine Geliebte immer wieder trifft oder so...
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von Gast »

Waaah, jetzt ist es endlich halbwegs losgegangen! :popcorn:

Ich werd nicht zu viel verraten, wegen den Leuten die noch nicht so weit sind.
Aber.....

Ich glaub da wird wer mit Jake in die Gegenwart mitkommen.
Und ich hab noch immer nicht die geringste Ahnung was der gelbe Karten Mann soll, der is bis jetzt auch nicht mehr vorgekommen.
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von qik666 »

Jaaaa, das war wieder ich.

Ich hab das Buch mittlerweile durch, werd jetzt aber warten bis ihr auch Bescheid gebt das ihr fertig sied damit ich euch nicht die Spannung verderb.
Das letzte Drittel wird auf jeden Fall in meinen Augen ein gutes Stück besser und spannender als der Rest...
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von Kringel »

Mir fehlen noch gut 250 Seiten. Als langatmig habe ich das Buch bis jetzt nicht empfunden. Gut, King konzentriert sich ziemlich lange auf eine Liebesgeschichte, die bis jetzt in keinem erkennbaren Zusammenhang zu Jacks Mission steht (abgesehen davon, dass er durch Sadies private Probleme davon abgehalten wurde, herauszufinden, ob Oswald ein Einzeltäter war oder nicht), aber ich mag solchen sentimentalen Schmonzes - wenn man sich denn emotional beteiligen kann. So wie bei King, der das einfach meisterhaft versteht.

Mal was anderes: Jack geht immer davon aus, dass es ohne Kennedys Ermordung möglicherweise keine Rassenunruhen und keinen Vietnamkrieg gegeben hätte. Wie sehr ihr das? Ich halte es für eine ziemlich naive Vorstellung. Vor allem, wenn man bedenkt, wie krank Kennedy zum Zeitpunkt seines Todes schon war. Lange hätte er vermutlich ohnehin nicht mehr durchgehalten...
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andy
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von andy »

Ich denke, ich bin noch etwas hinter her - aktuell wird der Tagesablauf der der Oswalds etwas zu genau geschildert für meinen Geschmack.br

Seit dem die Handlung die Kleinstadt verließ finde ich es etwas zähl. King könnte die Schraube etwas schneller andrehen. Alles davor, inklusive der romantischen Entwicklungen, fand ich sehr gelungen. Jetzt tröpfelt es etwas.

Aktuell verbringen wir eine Woche im schönen Bayern, da komme ich etwas mehr zum Laufen und Hören.

Das Kennedys Tod die Geschichte grundlegend ändern würde, finde ich auch eine gewagte Theorie. Für das Buch und die Motivation der Figuren reichte es mir aber aus, deswegen habe ich zuvor gar nicht darüber nachgedacht.


Andy
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Re: Lesezirkel zu Stephen King – Der Anschlag

Ungelesener Beitrag von qik666 »

Ich denk mir es geht gar nicht darum ob die Verhinderung des Attentats die Vergangenheit in dem propagierten Sinn verändern würde, für die Geschichte reicht es wenn ein Lungenkrebskranker Imbissbesitzer und sein Freund der Englischlehrer daran glauben.
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