Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

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frankh
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von frankh »

Doop hat geschrieben:Und durch solche Worte, Frank
...Kamarilla von Realitätsverweigerern, Heuchlern, Volkspädagogen und und Pseudomoralisten
verlierst Du mich dann. Das zeigt, dass Du selbst andere Meinungen nicht gelten lässt, obwohl Du es für Dich selbst in Anspruch nimmst.
Es ist eine Rezension, in der ich meine Meinung zum Buch kundtue.
Und es ist nun einmal leider meine Auffassung, daß besagte Klientel die öffentliche Debatte in D (und offenbar auch in Frankreich) dominiert.
Diese Einschätzung bedeutet nicht, daß jeder, der anderer Auffassung ist als ich, dort einzuordnen ist. Es gibt sicherlich eine Menge engagierter und honoriger Mitmenschen, die die Dinge positiver sehen. Die meine ich nicht. Ich meine jene, die lieber das ganze Gemeinwesen vor die Hunde gehen lassen, als auf die Deutungshoheit zu verzichten, und dabei jeden Kritiker nach Kräften diffamieren. Und Deine Einlassungen weiter oben zeigen ja überdeutlich, daß diese Propaganda auch bei Dir auf fruchtbaren Boden fällt.

Und entschuldige, wenn ich jetzt ein wenig melodramatisch werde: Ich habe bislang keinerlei Vorteil davon gehabt, daß ich öffentlich eine Meinung vertrete, die vom politischen und medialen Mainstream dieses Landes abweicht. Es gibt nicht wenige Leute auch hier, die deswegen meine Bücher nicht mehr lesen und selbst völlig unpolitische Foren- oder Facebook-Beiträge absichtlich ignorieren. Okay, das kann ich nicht ändern. Die Alternative wäre, zu politischen Themen entweder zu schweigen oder notfalls sogar mit den Wölfen zu heulen. Viele Autoren halten es so und sind damit gut beraten.

Und nun kommen wir wieder zu Raspail: Wenn aber dann in dreißig oder fünfzig Jahren Raspails düstere Vision Wirklichkeit wird und auch hierzulande die Kirchen brennen und Homosexuelle an Baukränen hängen, werden da nicht die Jungen wie 68 fragen: "Wie konntet ihr das zulassen damals? Ihr hättet es doch kommen sehen müssen?" Ich bin dann zwar nicht mehr da, aber wenigstens habe ich es versucht. Auch wenn der Kampf gegen die Windmühlen am Ende erfolglos war. So.
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

"Ich habe nichts gegen Toleranz - ich möchte sie nur nicht praktizieren."
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breitsameter
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

frankh hat geschrieben: "Um es vorwegzunehmen: Das Buch ist nicht unbedingt das, was man 'große Literatur' nennt. Obwohl die Handlung (noch) rein fiktiv ist, handelt es sich weniger um einen Roman als um eine Streitschrift, um den verzweifelten Versuch, der ideologisch motivierten Selbstaufgabe Europas mit literarischen Mitteln entgegenzutreten.
Und schon sind wir entschieden unterschiedlicher Meinung. Wer von einer "ideologisch motivierten Selbstaufgabe Europas" spricht, dem möchte ich schon an dieser Stelle widersprechen.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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frankh
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von frankh »

breitsameter hat geschrieben:
frankh hat geschrieben: "Um es vorwegzunehmen: Das Buch ist nicht unbedingt das, was man 'große Literatur' nennt. Obwohl die Handlung (noch) rein fiktiv ist, handelt es sich weniger um einen Roman als um eine Streitschrift, um den verzweifelten Versuch, der ideologisch motivierten Selbstaufgabe Europas mit literarischen Mitteln entgegenzutreten.
Und schon sind wir entschieden unterschiedlicher Meinung. Wer von einer "ideologisch motivierten Selbstaufgabe Europas" spricht, dem möchte ich schon an dieser Stelle widersprechen.
Es ist doch nichts Schlimmes dabei, wenn man unterschiedlicher Meinung ist. Ärgerlich wird es m. E. erst, wenn man die eigene als moralisch höherwertig darzustellen sucht.
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Lensman
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von Lensman »

frankh hat geschrieben: Und entschuldige, wenn ich jetzt ein wenig melodramatisch werde: Ich habe bislang keinerlei Vorteil davon gehabt, daß ich öffentlich eine Meinung vertrete, die vom politischen und medialen Mainstream dieses Landes abweicht. Es gibt nicht wenige Leute auch hier, die deswegen meine Bücher nicht mehr lesen und selbst völlig unpolitische Foren- oder Facebook-Beiträge absichtlich ignorieren. Okay, das kann ich nicht ändern. Die Alternative wäre, zu politischen Themen entweder zu schweigen oder notfalls sogar mit den Wölfen zu heulen. Viele Autoren halten es so und sind damit gut beraten.
Hallo Frank,

ein bißchen moralische Unterstützung:
"Im Grunde ist auch Engagement egal, fürchte ich. Es ist egal, aber man muss es trotzdem leisten. Es ist vergeblich, aber man muss, wider besseres Wissen, immer wieder versuchen, auch durch Intoleranz dessen, was gesagt wird, die Tyrannei der Mehrheit wenigstens mit einem Ton zu durchbrechen, egal wie hohl der klingt. Vielleicht ist Engagement nur mehr ein Sich-Platz-Schaffen, dass man überhaupt etwas sagen darf, weil man es eben sagen muss.“
(Elfriede Jelinek, Literaturnobelpreis 2004)

Ich glaube, ich kann Deine Haltung verstehen.

@all: Insgesamt ist dieser Thread ziemlich aus der Spur geraten und seit dem 6. oder 7. Beitrag nur unerfreulich. :kopfschuettel: :(

Lensman
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
Gordon Dickson
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

frankh hat geschrieben:
Und nun kommen wir wieder zu Raspail: Wenn aber dann in dreißig oder fünfzig Jahren Raspails düstere Vision Wirklichkeit wird und auch hierzulande die Kirchen brennen und Homosexuelle an Baukränen hängen, werden da nicht die Jungen wie 68 fragen: "Wie konntet ihr das zulassen damals? Ihr hättet es doch kommen sehen müssen?" Ich bin dann zwar nicht mehr da, aber wenigstens habe ich es versucht. Auch wenn der Kampf gegen die Windmühlen am Ende erfolglos war. So.
Welch bigottes Geschwätz.

Die rechtsextreme Seite, auf der du stehst, wird als erste die Rechte der Homosexuellen beschränken, wenn sie darf.

Jene hassende Intoleranz, die du verbreitest, nimmt sich doch kein bißchen zu der, die du - angeblich - bekämpfst. (Internetkommentare sehe ich nicht als Kampf, aber okay...)
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von lapismont »

In der Berliner Zeitung von Heute befasst sich Arno Widmann übrigens mit Marx und dem Manifest. Er zieht Vergleiche zwischen der Imigrantengruppe in Brüssel damals und heute. Hinterhofdiskussionen über gesellschaftliche und kulturelle Umstürze, auch mit Gewalt.
Sehr interessant.
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Da du nicht verlinken kannst...

http://www.berliner-zeitung.de/politik/ ... s-23813160

(Angucken, merken. Nachmachen.)
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von Doop »

Ich vermute mal, dass lapismont den Artikel in der Printausgabe am Frühstückstisch gelesen und nicht mal darüber nachgedacht hat da nochmal im Internet zu recherchieren. Bleib doch mal freundlich, bitte.
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lapismont
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von lapismont »

ja. sorry.
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von Bully »

frankh hat geschrieben:
...
Und nun kommen wir wieder zu Raspail: Wenn aber dann in dreißig oder fünfzig Jahren Raspails düstere Vision Wirklichkeit wird und auch hierzulande die Kirchen brennen und Homosexuelle an Baukränen hängen, ...
Von der Logik her wird ein überproportionaler Teil der Flüchtenden Homosexuelle aus homosexuellenfeindlichen Ländern bzw. Christen aus christenfeindlichen Ländern sein. Falls es Dich beruhigt.

Das Buch käme mir vom Vergleich Fiktion/Wirklichkeit fast interessant vor; andrerseits fahre ich die genau gegenteilige Strategie wie Andreas:
Anstatt Bücher zu lesen, von denen mir dringend abgeraten wird, werde ich misstrauisch, wenn mir ein Buch begeistert ans Herz gelegt wird. Ich kann mich an zwei Fälle erinnern, wo ich die Begeisterung teilen konnte (nämlich Herr der Ringe und Per Anhalter durch die Galaxis), jede Menge Sachen, die mehr oder weniger so gut oder schlecht waren wie irgendein Titel, der mir im Laden interessant vorkommt, und Katastrophen wie Owen Meany und die Entdeckung des Himmels, die gerade so gut waren, dass ich die Dinger bis zum bitteren (Meany) bzw. doofen (Himmel) Ende durchgehalten habe.
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

"Owen Meany" ist für mich einer der am besten durchkomponierten Romane, die ich je gelesen habe. Selten hat mich ein Buch von Anfang bis zum tragisch-ironischen Ende so gefesselt.
Aber das nur am Rande. Ich weiß, dass Du mit Deiner Ablehnung nicht alleine stehst.

Gruß
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Bully hat geschrieben:Anstatt Bücher zu lesen, von denen mir dringend abgeraten wird, werde ich misstrauisch, wenn mir ein Buch begeistert ans Herz gelegt wird.
Auch da gilt, dass es drauf ankommt, wer einem das Buch begeistert ans Herz legt. So Leute kenn ich auch, bei denen ich dann weiß, das brauche ich nicht zu lesen, weil es mir garantiert nicht gefallen wird.
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Bully
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von Bully »

Andreas Eschbach hat geschrieben:
Bully hat geschrieben:Anstatt Bücher zu lesen, von denen mir dringend abgeraten wird, werde ich misstrauisch, wenn mir ein Buch begeistert ans Herz gelegt wird.
Auch da gilt, dass es drauf ankommt, wer einem das Buch begeistert ans Herz legt. So Leute kenn ich auch, bei denen ich dann weiß, das brauche ich nicht zu lesen, weil es mir garantiert nicht gefallen wird.
Jahaa, da denkt man, die eigene Mutter bzw. der beste Freund können gar nicht sooo viel anders sein als man selbst, aber nö. Sie können, und sie sind's, und sie mögen Owen Meany nicht nur, sie finden es richtig. super. gut.

@SWR: Gut durchkomponiert ist es ja wirklich, dadurch wirkt das Ende ja erst so richtig wie ein Tritt in die Magengrube.
Und die Moral von der Geschicht: "You can't fight fate, sonofabitch!" Am Ende hätte ich es besser gefunden, wenn sich Owen tags zuvor die Kugel gegeben hätte, um dem Schicksal den Mittelfinger zu zeigen. (Bzw., mit der Kugel hätte sich noch was anderes anstellen lassen...)
:wink: Aber bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Leute, die Owen Meany mögen, einige meiner besten Freunde und so ... :bier:
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Re: Roman gesucht: 1 Mio Inder fliehen nach Frankreich

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Bully hat geschrieben:Jahaa, da denkt man, die eigene Mutter bzw. der beste Freund können gar nicht sooo viel anders sein als man selbst, aber nö. Sie können, und sie sind's, und sie mögen Owen Meany nicht nur, sie finden es richtig. super. gut.
Solche Erlebnisse sind für mich die besten Beweise, dass eine Außenwelt existiert. (Was die Leute da von sich geben, ist mir dermaßen fremd - das KANN ich mir nicht ausgedacht haben.)
Bzw. wenn die Welt doch solipsistisch sein sollte, wäre mein Bewusstsein zumindest nicht das einizige, wirklich existente. Sondern eins von denen, die von selbigem einzigen auch nur eingebildet werden.

Virtueller Gruß
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