Der "Liest zur Zeit" Thread
- Ender
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Margaret Atwood - Das Herz kommt zuletzt
Dystopie? Gesellschaftskritik? Verschwörungsthriller? Von allem ein bisschen?
Nach sehr starkem Auftakt, der eine düstere Welt unmittelbar nach einer fatalen wirtschaftlichen Depression zeigt und deren Folgen für die "einfachen Leute" drastisch und glaubhaft schildert, folgt ein langer Teil, der ziemlich ... nun ja ... seltsam ist. Erst nach ca. einem Drittel des Buches nimmt die Geschichte dann wieder Fahrt auf. Davor und auch noch danach dreht es sich ausgiebig um diverse Psycho- bzw. Machtspielchen aller Art. Dabei geht es sprachlich und inhaltlich recht derb zu und leider auch allzu stereotyp in der Darstellung der Figuren und ihrer Verhaltensweisen.
Im Laufe der Zeit werden unterschiedlichste Themen angeschnitten, wobei allerdings kein echtes Konzept zu erkennen ist - der Plot hangelt sich irgendwie ziellos von einer Idee zur nächsten, die bestenfalls lose miteinander zu tun haben. So kommt es, dass manch spannender Ansatz oder kritischer Gedanke im unübersichtlichen Gesamtgebilde untergeht.
Ein gut geschriebenes und keinesfalls uninteressantes, aber insgesamt auch ganz schön merkwürdiges Buch.
Dystopie? Gesellschaftskritik? Verschwörungsthriller? Von allem ein bisschen?
Nach sehr starkem Auftakt, der eine düstere Welt unmittelbar nach einer fatalen wirtschaftlichen Depression zeigt und deren Folgen für die "einfachen Leute" drastisch und glaubhaft schildert, folgt ein langer Teil, der ziemlich ... nun ja ... seltsam ist. Erst nach ca. einem Drittel des Buches nimmt die Geschichte dann wieder Fahrt auf. Davor und auch noch danach dreht es sich ausgiebig um diverse Psycho- bzw. Machtspielchen aller Art. Dabei geht es sprachlich und inhaltlich recht derb zu und leider auch allzu stereotyp in der Darstellung der Figuren und ihrer Verhaltensweisen.
Im Laufe der Zeit werden unterschiedlichste Themen angeschnitten, wobei allerdings kein echtes Konzept zu erkennen ist - der Plot hangelt sich irgendwie ziellos von einer Idee zur nächsten, die bestenfalls lose miteinander zu tun haben. So kommt es, dass manch spannender Ansatz oder kritischer Gedanke im unübersichtlichen Gesamtgebilde untergeht.
Ein gut geschriebenes und keinesfalls uninteressantes, aber insgesamt auch ganz schön merkwürdiges Buch.
- Teddy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Was für eine tolle Gruppe, in der man solche Bücher geschenkt bekommt. Christopher Priest ist völlig zu unrecht in Deutschland nahezu unbekannt geblieben. Ich finde fast alle seine Romane großartig.
- Nina
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Mir gefällt das Buch bisher auch recht gut. Wir haben einmal im Jahr eben die Weihnachtsfeier, wo liebevoll verpackte Geschenke mit Namenskärtchen drauf auf einen großen Tisch gepackt werden. Nach der feierlichen Eröffnung mit Rede werden diese von honorigen Mitgliedern zum jeweiligen Empfänger gebracht. Traditionell schenkt man einander gebrauchte Bücher, kann also theoretisch schenken, ohne was auszugeben (na ja, Geschenkpapier gibt es um ca. 80 Cent). Ich habe 20 Bücher, ein Hörbuch, zwei Blue Rays, Vanillekipferln und Duschgel bekommen. Dass sich Franz Rottensteiner, der so gut wie jedes Buch schon hat, neben mich gesetzt hat, war auch ganz günstig - der hat noch mal auf den Stapel gepackt.
- Badabumm
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
DER Franz Rottensteiner?? *neid*
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Harald Lesch
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ist ja auch DIE Nina!
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich habe zuletzt "Der Richter" von John Grisham gelesen, das ist ein Moralstück über Gier und familiäre Loyalität. Wie immer gut geschrieben und ein echter Pageturner, aber das Ende ist zu vorhersehbar.
Aktuell lese ich "Steelheart" von Brandon Sanderson und bin schwer begeistert. Der Mann hat "Kingdome come" von DC genommen und die Superhelden komplett gestrichen. Stattdessen gibt es nur Schurken - sogenannte Epics - und der schlimmste von ihnen heißt Steelheart ist Diktator über Newcago (wie Chicago nach seinen "Umbauarbeiten" heißt). Im Untergrund agiert eine Gruppierung namens "Die Rächer", die es sich zum Ziel gemacht hat, sämtliche Epics auszurotten. Der 18jährige David, dessen Vater von Steelheart umgebracht wurde, schließt sich der Gruppe an, die ihn nur akzeptiert, weil er der einzige ist, der den vermeintlich unverwundbaren Steelheart je hat bluten sehen.
Der Roman (natürlich wieder eine Trilogie) ist bisher richtig klasse. David ist weder auserwählt noch eine Mary Sue, sondern ein von Rache besessener Geek, die Rächer wollen kein "truth, justice and the american way", sondern die Epics schlicht aus dem Weg räumen. Nur die Epics sind bisher schlicht böse, ob Sanderson da noch weiter differenziert, bleibt abzuwarten. Aber das Buch hat ein höllisches Tempo und ist extrem spannend. Finde ich jetzt schon besser als die "Wild Cards"-Bücher.
Aktuell lese ich "Steelheart" von Brandon Sanderson und bin schwer begeistert. Der Mann hat "Kingdome come" von DC genommen und die Superhelden komplett gestrichen. Stattdessen gibt es nur Schurken - sogenannte Epics - und der schlimmste von ihnen heißt Steelheart ist Diktator über Newcago (wie Chicago nach seinen "Umbauarbeiten" heißt). Im Untergrund agiert eine Gruppierung namens "Die Rächer", die es sich zum Ziel gemacht hat, sämtliche Epics auszurotten. Der 18jährige David, dessen Vater von Steelheart umgebracht wurde, schließt sich der Gruppe an, die ihn nur akzeptiert, weil er der einzige ist, der den vermeintlich unverwundbaren Steelheart je hat bluten sehen.
Der Roman (natürlich wieder eine Trilogie) ist bisher richtig klasse. David ist weder auserwählt noch eine Mary Sue, sondern ein von Rache besessener Geek, die Rächer wollen kein "truth, justice and the american way", sondern die Epics schlicht aus dem Weg räumen. Nur die Epics sind bisher schlicht böse, ob Sanderson da noch weiter differenziert, bleibt abzuwarten. Aber das Buch hat ein höllisches Tempo und ist extrem spannend. Finde ich jetzt schon besser als die "Wild Cards"-Bücher.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
So, "Steelheart" ist auch erledigt (im doppelten Sinn) und insgesamt war das ein echt gutes Buch mit leichten Schwächen. Alleine für den eigenen Ansatz verdient Sanderson schon großes Lob und auch dafür, dass die Hauptfigur weder auserwählt noch mit übermenschlichen Fähigkeiten gesegnet ist. Leichten Punktabzug gibt es für die offensichtlichste Wendung, die nun wirklich jeder auf 10 km gegen den Wind riecht, und den völlig unnötigen "Women in refrigerators"-Moment, den er sich hätte sparen können. Dafür war das eine hochgradig unterhaltsame Lektüre mit einer äußerst stimmig aufgebauten Welt und zum Glück auch kein erster Teil einer Serie.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Man müsste mehr Bacigalupu lesen.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Knochenmann, ich habe dank deines Tipps die Brücke der Vögel gerade zu Ende gelesen und mich sehr gut unterhalten gefühlt. Locker, flockig, lustig. Ab und zu hoppelt der Stil, vor allem bei den Übergängen, aber man ist schnell wieder drin. Ist eben ein kleiner Charakterfehler.
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- Knochenmann
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Die beiden Nachfolgebände sind leider nicht so gut (abgesehen von den Betrügereien von Meister Kao, seher schön die Episode wo er eine Fälschung Fälscht um an Geld zu kommen). Einfach die Brücke der Vögel in guter Erinnerung behalten.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ernest Cline - Armada
Wie schon in „Ready Player One“ lebt Ernest Cline auch hier wieder seine Gamer-Leidenschaft, seine Vorliebe für die 80er Jahre sowie überhaupt sein Nerdtum aus. Während er dort noch eine spaßige Zeitreise und spannende Schatzsuche daraus gemacht hat, bleibt die Story diesmal viel zu flach und an den Haaren herbeigezogen. Also NOCH flacher und an den Haaren herbeigezogener ...
Dass es in solchen Geschichten vor allem um den Spaßfaktor geht und man sie nicht allzu ernst nehmen darf, ist natürlich klar – aber ein bisschen mehr Originalität und Raffinesse hätte sie schon bieten dürfen.
Der Roman wirkt wie eine Mischung aus „Ready Player One“ und „Enders Spiel“. Wenn man diese beiden Originale kennt, dann ist das aber völlig ausreichend und man kann sich „Armada“ getrost sparen.
Wie schon in „Ready Player One“ lebt Ernest Cline auch hier wieder seine Gamer-Leidenschaft, seine Vorliebe für die 80er Jahre sowie überhaupt sein Nerdtum aus. Während er dort noch eine spaßige Zeitreise und spannende Schatzsuche daraus gemacht hat, bleibt die Story diesmal viel zu flach und an den Haaren herbeigezogen. Also NOCH flacher und an den Haaren herbeigezogener ...
Dass es in solchen Geschichten vor allem um den Spaßfaktor geht und man sie nicht allzu ernst nehmen darf, ist natürlich klar – aber ein bisschen mehr Originalität und Raffinesse hätte sie schon bieten dürfen.
Der Roman wirkt wie eine Mischung aus „Ready Player One“ und „Enders Spiel“. Wenn man diese beiden Originale kennt, dann ist das aber völlig ausreichend und man kann sich „Armada“ getrost sparen.
- Pogopuschel
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Vor allem erinnert mich die Story zu sehr an den Film "The Last Starfighter", weshalb ich auch einen großen Bogen um das Buch gemacht habe.
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
- Ender
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Den Film kenne ich gar nicht. Aber die Inhaltsangabe klingt ja wirklich erstaunlich ähnlich.