The Last Unicorn - Peter S. Beagle

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Knochenmann
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The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Neues (altes) Buch, neues Glück:

Bild

Ich hab vor Urzeiten den Zeichentrickfilm im Fernsehn gesehen, und bin jetzt endlich dazugekommen das Buch zu lesen.

Berühmter erster Satz: "Das Einhorn lebte im Fliederwald und es lebte ganz allein"

Zur Handlung:

5%

Das Einhorn kriegt spitz das es anscheinend keine Einhörner mehr gibt, und beschließt ihre Artgenossen zu suchen. Sehr märchenhaft beschrieben: Das Einhorn als zeitloses Wesen das mit der säkularen Welt nicht besonders klar kommt.
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jeamy
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von jeamy »

Knochenmann hat geschrieben: 5. Februar 2018 05:00 Berühmter erster Satz: "Das Einhorn lebte im Fliederwald und es lebte ganz allein"
Sehr schön, kannte ich noch gar nicht.
Erinnert mich an den ersten Satz im "Der Hobbit".
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Knochenmann
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Zwischenzeitlich bei 65%

Ich hab den Film vor JAhren gesehen, aber die Story ist mir noch erstaunlich gut im Gedächtniss: Einhorn im Walt, Jahrmarkt, Schwendrik, im Wald bei den Räubern, Molly Grue, Haggards Land das Schloss, die Verwandlung des Einhorns.

Das Buch besticht durch seine textliche Abwechslung: wir bekommen immer wieder keine Vignetten eingestreut, z.B. eine Unterhaltung eines Häherpaars. Auch sprechen die Protagonisten gerne mal in Reimen.

Man merkt den Roman auch seine prä-Textverarbeitungsentstehung an... auf einer halben Seite werden so Sachverhalte kalrgestellt, die bei Game of thoes mindestens ein Kapitel brauchen würden.

Das Einhorn selbst: ein Sinnbild für das Gute in der Welt, interresantes Konzept. Habe nachgeschlagen: in der grichisch / römischen Mythologie gabs keine Einhörner, in der skandinavischen auch nicht. Des Einhorn selbst scheint nur in der christlchen Mythologie zu existieren, aber da frag ich mich: warum eigendlich?

Es gibt da diese Wandtippiche, die zumindest implizieren das das Einhorn auch ein heidnisches Symbol gewesen sein könnte, aber von welchen Heiden denn? Schwierig.
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Doop »

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Knochenmann
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Hab ich mir schon durchgelesen, ich finde es aber mehr als lückenhaft.

Ich frage ich woher die IDEE des Einhorns kommt... ein Tier mit einem Horn ist ja erstmal was triviales. Warum also der Glauben an die Natur des Einhorns? Und wenn das Einhorn von den Chirsten als Sinnbild für Christus genommen wurde... für wen war dieses Sinnbild denn bestimmt? Auch machen in diesem Kontext die ganzen Wandteppiche des Spätmittelalters keinen Sinn.

Überhaupt die Frage: ab wann wurde das Einhorn als überirdisches Wesen gedeutet? Diese Fehlübersetung in der Bidel zum Beispiel: ja, da wurde Aueroche falsch mit Einhorn übersetzt, aber immerhin scheinen die Leute mit der Idee etwas anfangen zu können. Dann aber wie gesagt gibt es keine Einhörner in der ganzen Antike, nur auf ein paar babylonischen Münzen hat man Bilder von einhörnigen Tieren gefunden, wobei das aber auch ein Darstellungsfehler sein kann.
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Zähne eines Narwals am Strand gefunden, was man nicht zuweisen konnte, oder das Elfenbein damals als Horn verkauft.

Oder einhörnige Ziegen, welche dann später als Pferde missinterpretiert wurden.

Wenn man das Mosaikbild in der Wikipedia anschaut, muss es ja noch nicht einmal ein Pferd sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Einhorn
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Uschi Zietsch
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Es ist eben ein mystisches Tier, das sich wohlverborgen vor den Augen der Menschen hält. :beanie:

Ich halte es für möglich, dass das Einhorn zum ersten Mal Einzug hielt in die Mythologie, als der "Brief" des sagenhaften Priesterkönigs Johannes bekannt wurde. Laut Wikipedia wird es ja durchaus schon recht früh erwähnt, als angebliche Sagengestalt aus Indien. Da Pferde in Zentralasien schon 3000 vor Christus domestiziert wurden, ist es gut möglich, dass es davon auch eine glorifizierte Form gab. Indien war ein Reich der Wunder.

Aber tatsächlich wurde es erst relativ spät im Christentum fest installiert als Verkörperung der Tugend und Reinheit. Passend zu den Ritteridealen, der Artussage und so weiter. In einer Übergangszeit zwischen den alten und der neuen Religion. Zur Förderung des Aberglaubens und zur "Erziehung", dass Mädchen tugendhaft und sittsam bleiben. Vor dem Christentum war das nicht erforderlich, da mehr Gleichberechtigung herrschte und Frauen sich ihre Sexualpartner selbst aussuchen durften, auch auf die Jungfräulichkeit wurde kein sonderlicher Wert gelegt*. Das kam ja alles erst mit der kirchlichen Bigotterie und Verdammung der sexuellen Lust.

*Was natürlich nicht auf Griechen und Römer zutrifft, bei denen die Frauen - insbesondere bei den Rom-Römern - überhaupt keine Rechte besaßen und ohne Bestrafung einfach abgemurkst werden durften. Das galt nicht mal für Sklaven, die schließlich wertvolle Handelsware waren. Deswegen verliert sich dort auch rasch wieder die Spur des angeblich in Indien existierenden Einhorns. (Was nicht als Aphrodisiakum dient, ist uninteressant, und anscheinend war man nicht auf die Idee gekommen, Elefantenzähne als Einhorn zu verkaufen.)
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 21. Februar 2018 13:30 (...) und anscheinend war man nicht auf die Idee gekommen, Elefantenzähne als Einhorn zu verkaufen.)
Kleiner Hinweis von fachlicher Seite dazu am Rande - es gab durchaus das sogenannte Unicornu fossile, auch gegrabenes Elfenbein oder Dens Eliphantis petrifiactus genannt, zu dem es vielerlei Erklärungen über die Entstehung gab (s. dazu u.a. unten stehenden Link). Es war de facto aber nichts anderes als gefundene Mammutstosszähne.
https://books.google.de/books?id=P_JaAA ... le&f=false
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ja siegstas, also doch - dann passt ja vieles zusammen.
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Offenbar taucht das Einhorn zuerst bei Ktesias auf, der um 400 v.Chr lebte und Verbindungen zu Persien, wahrscheinlich auch Indien hatte. In seinem umfangreichen Werk verwürfelt er persische Gegenwartsgeschichte, Politik und indische Mythen mit fragwürdiger Wiedergabe und Exotik. Man vermutet, dass das indische Nashorn die Urform des Einhorns sein könnte.
Konkret jedenfalls wurde das Einhorn zu einem christlichen Mythos im Physiologus aus dem 2. Jhd n.Chr., einem kleinen moralisierenden Büchlein, das zu einer Reihe von echten und ausgedachten Tieren und Pflanzen je einen Bibelspruch und Verhaltensregeln gesellt, und in viele verschiedene Sprachen übersetzt wurde. Daraus entstanden im weiteren MIttelalter die Bestiarien. Da man es mit der Wahrheitsliebe in diesem Buch nicht so genau nahm und einige Verhaltensweisen schlichtweg erfunden waren, kann auch das Einhorn theoretisch auf den Flunkerdrang eines unbekannten Autoren zurückgehen, der nur seine christlichen Wertevorstellungen unter das Volk bringen wollte. Interessanterweise zweifelte man in der Antike die wahre Existenz des Einhorns nicht an (im Gegensatz z.B. zu den Zentauren, die als Allegorien verstanden wurden), was wohl dazu führte, dass es später als tatsächlich "echt" angesehen wurde. Ebenso auffallend ist, dass das Einhorn immer schon mit diesem markanten geraden Horn charakterisiert wird, obwohl ja die meisten Gazellen und Ziegen gedrehte, spiralige oder gebogene Hörner haben - sodass die Herleitung von einem verkrüppelten Tier mit nur einem Horn zumindest zweifelhaft ist, wenn man nicht ein paar afrikanische Antilopenarten als Quelle heranziehen möchte.
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Jorge »

Doop hat geschrieben: 21. Februar 2018 09:45 Zu den Ursprüngen des Einhorns
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http://www.arte.tv/de/videos/069093-001 ... nd-mythen/
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Fertig

Es war ein interresantes Buch das einige schöne Stellen hatte und mich tatsächlich zum Nachdenken angeregt hat. Der Schreibsteil ist tatsächlich ziemlich interresant, es gibt immer wieder kurze Vignetten, Ansätze obder Einschübe, die alle ihrer eingene Qualität haben, Beispiel: Die Stehuhr, die niemals die richtige Stunde schlägt, weil die richtige Stunde nicht geschlagen werden kann.
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Re: The Last Unicorn - Peter S. Beagle

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