Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
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andy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von andy »

Ich habe letzte Woche meinen zweiten Versuch gestartet, Neal Stephensons "Error" zu lesen. Im Original (Reamde) hatte ich die Story irgendwann nach 100 Seiten abgebrochen, ich kam einfach nicht schnell genug voran. Auf deutsch habe ich jetzt in zwei längeren Sitzungen knapp 20 Prozent gelesen. Für jemanden wie ich, der genau null Ahnung von Online-Games hat, ein sehr interessanter Einblick in diese Welt. Und wie ich finde, auch ein spannender Thriller. Auch wenn Stephenson der Meister der Abschweifung ist, erzählt er immer interessant. Allerdings kommen das auch noch ein paar hundert Seiten. Ich bin gespannt, wie er die Story am Köcheln halten will.

Andy
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Knochenmann
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Da gibt es eine ziemliche Wendung, und Online Games spielen in dem Buch leider nicht die Rolle auf die viele Leute gehofft haben.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

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Alle Bücher müssen gelesen werden
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Tanner Mirabel
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Tanner Mirabel »

Ich habe jetzt

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Joe Haldeman - Der ewige Krieg

angefangen.
Mein persönliches Buchhighlight 2019: Becky Chambers - Unter uns die Nacht
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Bungle
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Bungle »

Martin / Dozois (Hrsg.) Königin im Exil
Originaltitel "Dangeraus Women". Die sind auch das von den Herausgebern vorgegebene Thema. Erzählungen, marketingtechnisch als "Kurzromane" verkauft durch alle Genres. Habe über ein Drittel gelesen. Bisher beste Geschichte Megan Lindholm "Nachbarn" (Fantastik) Böseste Geschichte Laurence Block "Ich weiß, wie man sie rauspickt!" (Dark Crime). Bisher keine schlechte gelesen, wobei der bisher einzige SF-Beitrag von Melinda Snodgrass eher schwach war.

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Bungle
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Bungle »

Fast vergessen. :)
"Schamane" von Kim Stanley Robinson war sehr lesenswert. Wenngleich bei mir gegen Schluss das Interesse nachließ, weil KSR vielleicht durch die Handlung zu sehr auf äußere Spannung gesetzt hat, denn auf die innere Entwicklung seines Helden.

MB
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Teddy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Mal Science ohne Fiction:

Stephen Hawking und Leonard Mlodinow - Der große Entwurf

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Ich habe das Hörbuch gehört. Gelesen wird es von Ranga Yogeshwar, der mir zwar oft zu laut atmet, ansonsten aber eine hervorragender Sprecher für das Thema ist.

Der Untertitel der deutsche Ausgabe "Eine neue Erklärung des Universums" ist etwas marktschreierisch gewählt, da die M-Theorie, die Hawking als Erklärung des Universum heranzieht, sowieso kaum zu erahnen, geschweige denn zu verstehen ist. In dem Sinne wird wenig "erklärt".
Trotzdem ist "Der große Entwurf" ein lesenswertes Buch. Die Autoren geben einen auf die wesentlichen Punkte beschränkten Überblick über die Entwicklung der Physik, von den alten Griechen bis zu den aktuellen Theorien. Besonderen Wert legt sie dabei darauf zu veranschaulichen, was die Menschen zu ihrer Zeit als Naturgesetz angesehen haben und was überhaupt eine wissenschaftliche Theorie ist. Kann eine Theorie überhaupt die Wirklichkeit beschreiben? Die Frage umgeht man mit der Einführung des "modelabhängigen Realismus", der an vielen Modellen der Physik dargelegt wird. Einen Schwerpunkt legen die Autoren auf die Quantenmechanik und insbesondere Feynmans Integral über alle Wege. Dies ist auch notwendig, wenn man überhaupt eine kleine Ahnung davon erlangen möchte, worum es am Ende bei dem großen Entwurf geht.
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andy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von andy »

andy hat geschrieben:Nach einer handvoll Politthriller wieder zurück in eher phantastische Gefilde:

Riddle: Departure

Nach "Lost" ist es wohl schwer, ein Buch rund um einen mysteriösen Flugzeugabsturz zu lesen, ohne an die Serie zu denken. Ein Absturz mitten in England (?), keine Rettung, kein Funkkontakt, Verbindungen zwischen den Überlebenden: Das alles wirkt bisher wirklich "Lost-ig", ist aber spannend geschrieben und gespickt mit Andeutungen, Die ersten 20 Prozent gingen runter wie nichts.

Das Buch gehört übrigens zum kindleunlimited-Programm.

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Andy
Ich bin seit ein paar Wochen mit Departure durch. Eine Story, die mich irgendwie gar nicht so umgehauen hat, über die ich aber seitdem viel nachdachte. Die Handlung - ich will hier nichts spoilern - hat mich gar nicht so überzeugt, aber
die Idee, wie die Reise zurück in die Zeit funktioniert, ist schon sehr interessant. DAS wäre etwas, was ich mir auch sehr gut für den Abschuss von Lost vorstellen können. Allerdings war dieser ganze Teil rund um diese Titanen einfach drüber. Mittelmeer austrocknen und ewiges Leben ist fast etwas viel für eine Organisation.
Würde mich freuen, wenn sich noch jemand hier das Buch vornimmt.

Von mir 6 von 10 Titanen.

Andy
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Lensman
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Lensman »

Ich hole in kurzer Form ein paar gelesene Bücher nach:


Matt Ruff: "Fool on the hill"

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Mein erster Matt Ruff. Ich habe den Gerüchten und Lobeshymnen über dessen Bücher nicht wirklich getraut, aber "Fool on the hill" ist schönes Erzählkino und für einen Erstling wirklich lesenswert.Charmante Personenzeichnungen und schöne, teils skurile Einfälle (Bohemier :-) ) vor einem liebevoll dargestellten Setting. Die Handlung holpert allerdings hier und da durchaus merklich und der Plot am Schluss überzeugt nicht ganz.

8 von 10 mysthisch-mysteriösen Geschichtenerzählern

*************

P. D. James "Im Land der leeren Häuser" (Orig: Children of men)

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Routiniert geschriebener Roman mit SF-Hintergrundgeschichte. Aus unerklärlichen Gründen werden seit 25 Jahren weltweit keine Kinder mehr geboren. Wie verändert das eine Gesellschaft und die Menschen in ihr? Die Handlung spielt in einem halbdiktatorisch regierten England. Der Schwerpunkt liegt auf der Lebensgeschichte des Protagonisten und seines jetzigen Lebens unter den obengenannten Bedingungen. Im Laufe des Romans wird er in die Machenschaften einer Dissidentengruppe hineingezogen, die bestimmte Dinge in diesem England ändern will, so z. B. die Quasi-Sklavenarbeit von (asiatischen) Fremdarbeitern beenden oder den "Quietus", einen mehr oder weniger freiwilligen Selbstmord alter zumeist auf Hilfe angewiesener Menschen stoppen.
Die Handlung als solche trägt den Roman, aber das interessante sind eher die Überlegungen des Protagonisten (und einiger anderer Personen) in Hinblick auf Demokratie und Diktatur, auf Freiheit und Verantwortung, auf Zwang und Notwendigkeit usw.
Da die Autorin hier und da etwas zur Geschwätzigkeit neigt, liest sich das Buch zwar noch flott aber manchmal doch mit einer gewissen Anstrengung. Das Gesamtpaket jedoch hinterlässt einen bemerkenswerten Nachhall, da es viel zum Drübernachdenken gibt.

7 von 10 illusionslosen Historikern

****************

Neil Gaiman "Das Graveyard Buch"

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Schnörkellos erzählte Geschichte über einen kleinen Jungen, der knapp und als Einziger einem Mordanschlag auf seine Famileie entkommt, sich auf einen großen Friedhof retten kann und dort von den Geistern der Verstorbenen beschützt wird. Er kann diese Geister sehen, besitzt einige ihrer Fähigkeiten und wächst auf dem Friedhof heran, bis er sich dem Mörder seiner Familie stellen muss.
Also coming-of-age vor und in Grabkammern. Sehr spannend, hier und da durchaus originell aber insgesamt routiniert und letztlich konventionell. Ein lesenswerter Genuss für's kleine Zwischendurchlesen.
Als Jugendbuch sehr gelungen (allerdings gruselig, vereinzelt mit einem grausamen Unterton).

Für geeignete Jugendliche ab 12 Jahren: 9 von 10 toten Hexen, Ghuls und Vertretern der Ehrengarde


Es grüßt
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

Lensman hat geschrieben: P. D. James "Im Land der leeren Häuser" (Orig: Children of men)

Die Handlung als solche trägt den Roman, aber das interessante sind eher die Überlegungen des Protagonisten (und einiger anderer Personen) in Hinblick auf Demokratie und Diktatur, auf Freiheit und Verantwortung, auf Zwang und Notwendigkeit usw.
Der Roman besteht aus zwei Hälften. In der ersten wird die Situation beschrieben (die Menschen können keine Kinder mehr bekommen) und es werden die Auswirkungen dieses weltweiten Phänomens beschrieben. Die zweite Hälfte bietet dann die eigentliche Handlung.
Ich habe es genau so empfunden, wie du es beschrieben hast: die Beschreibung der Welt und was aus ihr geworden ist bzw. noch werden könnte machen den Reiz dieses Buches aus. Das ist eine spannende Ausgangssituation, die von der Autorin sehr schön weiter gedacht wird.
Den Handlungs-Teil fand ich dann OK, aber nicht mehr allzu außergewöhnlich.

Das war auch der Grund, warum mich die hochgelobte Verfilmung (obwohl wirklich gut gemacht: schöne Bilder, Kamera etc.) damals nicht begeistern konnte: sie konzentriert sich auf die zweite Hälfte des Romans, die mehr oder weniger aus
einer Flucht/Verfolgungsjagd
besteht. So etwas lässt sich in einem Film halt besser darstellen als - nennen wir es mal - "Gedankenexperimente".
Aber der interessantere Teil der Geschichte liegt ganz klar in der ersten Hälfte.

Insgesamt auf jeden Fall lesenswert.
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eRDe7
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von eRDe7 »

Ich habe in letzter Zeit eigentlich erstaunlich viel gelesen, aber den einen "darf" man noch nicht rezensieren (Fuminori Nakamura: Der Dieb. Erscheint im September bei Diogenes) und ein anderer erscheint erst in Neuauflage im August, wenn ich mich nicht irre:
Otsuichi: Goth (NA bei Haikasoru).
"Roman" aus Kurzgeschichten zusammengestückelt über zwei "abseitige" Teenager. Sehr düster. Ich mochte die Verfilmung ja schon sehr gerne. Otsuichi ist ein klasse Kurzgeschichtenautor.
Ach so, seine anderen Bücher (Kurzgeschichtensammlungen) habe ich auch größtenteils gelesen. Z. B.: http://www.haikasoru.com/zoo/

Ten Billion Days and One Hundred Billion Nights von Ryu Mitsuse. Keine leichte Lektüre, aber sicherlich einer der interessantesten SF-Romane, die ich die letzten Jahre gelesen habe. Das Original ist in den 60er erschienen und wird teilweise als bester SF-Roman Japans gehandelt.
http://www.haikasoru.com/ten-billion-da ... on-nights/

VISIONARIUM 1-5 - sehr nette Phantastik-Magazin-Reihe. Nummer 5 ist natürlich besonders toll, weil da neben Geschichten von Jeff Strand und Paul Finch auch eine von mir enthalten ist. ;-)
https://visionariumjournal.wordpress.co ... rschienen/

Ken Asamatsu: Queen of K'n-Yan. Japanischer Roman, der ein wenig in Richtung Cthulhu-Mythos geht. Asamatsu hat ja auch eine vierbändige Anthologie mit japanischen Cthulhu-Mythos-Geschichten herausgegeben. Den Roman kann man lesen, in der zweiten Hälfte wird er mir ein wenig zu banal.
http://www.kurodahan.com/mt/e/catalog/j0018cate.html

Dann habe ich Unmengen an Erzählungen japanischer SF/Weird/Horror-Autoren gelesen, da ich die letzten Monate an einem Essay über japanische Phantastik schrieb ...

Irgendetwas Wichtiges habe ich vergessen, scheint mir.
Ralph Doege: Ende der Nacht. Erzählungen http://endedernacht.twoday.net/ / Rezension auf STANDARD.at
"(...) einer der besten Phantastik-Autoren deutscher Sprache." M. S. Sembten
"(...) a truly unique and highly recommended voice in German speculative fiction."LOCUS MAGAZINE ;)
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Pogopuschel
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Danke für die Tipps. Mituse und Asamatsu werde ich mir mal vormerken.
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Andy Weir – Der Marsianer
Spannende und witzige Robinsonade im Hard-SF Kostüm. Hatte großen Spaß beim Lesen, freue mich auf den Film

W. H. Auden – Das Welttheater der Angst
Bin in letzter Zeit sehr oft auf diesen amerikanischen Dichter gestoßen und wollte mal in sein Werk vorstoßen. Von wegen, niemand kauft Lyrik!
:D
Meine Ausgabe ist zweisprachig, was mir ermöglicht, die Stabreime zu genießen und vielleicht auch etwas an meinen Englischkenntnissen zu arbeiten.
Thematisch steh ich nach 48 Seiten allerdings noch auf dem Schlauch. Sehr philosophisch das Ganze.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Lensman »

Zuletzt gelesen:

Georg Klein "Die Zukunft des Mars"


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Eine sich langsam entwickelnde und in angenehmer Hochsprache geschriebene Science Fiction Geschichte, die auf zwei Ebenen spielt. Ebene Eins ist eine auf dem Mars gestrandete Menschen-Kolonie, die dort das Überleben bewerkstelligt (und dies völlig anders tut als Mark Whatney). Ebene Zwei spielt auf der Erde im eurasischen Russland. Das ganze ein paar Jahrzehnte in der Zukunft.
Das Buch liest sich außerordentlich angenehm. Neben der ausgefeilten Sprache liegt das auch an der Entwicklung der Handlung und der überwiegend gelungenen Personenzeichnung, deren Verhalten für den Leser eigentlich immer nachvollziehbar ist. Auch die Darstellung der zwei verschiedenen Gesellschaften, Mars und Erde, erscheint schlüssig und bleibt konsistent. Die Spannungskurve hingegen ist nicht allzuhoch; man bleibt eher am Lesen, weil man neugierig, wie es wohl weitergeht und was die beiden Handlungsebenen miteinander zu tun haben. Nicht atemlose Spannung.
Jetzt kommt, was ich zu bemäkeln habe: Das Zusammenführen von Mars-Geschehen und Erde-Geschehen ist dem Verfasser leider nur suboptimal gelungen. Die Plot-Idee ist brauchbar, aber das Geschehen wird in meinen Augen im letzten Fünftel des Romans recht unübersichtlich. (Hilfreich ist für den Leser, sich für die Personen aus dem Mars-Geschehen ein Personenverzeichnis anzulegen, weil einige Namen sehr ähnlich sind).
Vom letzten Punkt abgesehen, war das Buch wirklich ein Lesegenuß :D , den ich gerne weiterempfehle.

8 von 10 Lichtgeschenken

Mit Gruß!
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von DrZarkov »

"Red Dwarf and Better Than Life" von Grant Naylor. Passend zu der bekannten BBC-Serie, mit einigen neuen Extras. Angenehme und lustige Lektüre für zwischendurch. Wer die Serie mag, dem wird das Buch auch sehr gefallen.

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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

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Jon Wallace - Barrikaden
Ein wilder Mix aus postatomarer Apokalypse, Roboteraufstand, Kriegs-Action und Road Trip. Gewürzt mit etwas britischem Humor.
Das Besondere an diesem Roman ist erstens die Mischung aus den o.g. verschiedenen Genres (die bekommt man ja sonst eher einzeln serviert) und zweitens die geschickte Erzählperspektive (aus der Sicht eines Roboters), wodurch die übliche Rollenverteilung auf den Kopf gestellt wird.
Spannend, rasant und - obwohl wieder mal eine Endzeitgeschichte - originell. Mir hat´s gefallen.

Aber Vorsicht: es ist - mal wieder - der erste Teil einer Reihe. Teil 2 ist soeben in Großbritannien erschienen, geplant sind offensichtlich drei Teile.
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