Der "Liest zur Zeit" Thread
- Nina
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich habe am Worldcon den SF-Manga "Wombs" (in englischer Übersetzung) geschenkt bekommen. Kurz gesagt geht es um Frauen auf einem fremden Planeten, denen Alien-Kreaturen implantiert werden, um ihnen als Soldatinnen besondere Fähigkeiten zu geben. Ist nicht uninteressant (auch wegen der naturgemäß auftretenden Widerständen), aber man ist schnell durch und es endet praktisch zu dem Zeitpunkt, wo die Protagonistin ihren bekommt - also ab da sollte ja die Action erst anfangen.
- Ming der Grausame
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Brown, Dan: Origin
Dan Brown schlägt wieder zu und lässt seinen Robert Langdon erneut die Welt retten; diesmal beginnend in Spanien - Bilbao um genau zu sein.
Und wieder bietet Dan Brown einen fantastisch tollen Rahmen für seine Story:
Der Mensch ist ein rational denkendes und handelndes Wesen. Es liegt in seiner Natur, alles um sich herum erklären zu wollen. Für die Dinge jedoch, die er nicht erklären kann, schafft er sich Götter. Blitz und Donner? Keine Ahnung, also Götter. Ebbe und Flut? Keine Ahnung, also Götter. Vulkane und Erdbeben? Keine Ahnung, also Götter.
Götter sind demnach einfach nur Lückenfüller im Erklärungs-Universum des Menschen. Sobald es eine wissenschaftliche Erklärung für das jeweilige Phänomen gibt, werden die diesbezüglichen Lücken-Götter wegsortiert.
Und die Wissenschaft, sie hat alle bisher gottgegebenen Phänomene erklärt und somit alle Lücken-Götter eliminiert; alle bis auf einen. Denn es gibt immer noch eine Frage auf die wir keine wissenschaftlich begründete Antwort wissen: Woher kommen wir und wohin gehen wir? Nur für diese eine Frage braucht die Menschheit noch einen Lückenfüller; einen Gott der uns die Story mit dem Lehm und der Rippe bzw. mit Himmel und Hölle präsentiert.
Und dann kommt er, der Wissenschaftler der auch diese letzte Frage beantworten kann und somit auch den letzten noch existierenden Gott überflüssig werden lässt.
Ob die existierenden Weltreligionen dies so einfach hinnehmen? Werden sie versuchen, die Veröffentlichung dieser wissenschaftlichen Erkenntnis zu verhindern? Was hat Robert Langdon damit zu tun? Und überhaupt: Wie genau lautet denn nun die Antwort auf die obige Frage?
Wer das wissen will:
Brown, Dan: Origin
Gast09
Dan Brown schlägt wieder zu und lässt seinen Robert Langdon erneut die Welt retten; diesmal beginnend in Spanien - Bilbao um genau zu sein.
Und wieder bietet Dan Brown einen fantastisch tollen Rahmen für seine Story:
Der Mensch ist ein rational denkendes und handelndes Wesen. Es liegt in seiner Natur, alles um sich herum erklären zu wollen. Für die Dinge jedoch, die er nicht erklären kann, schafft er sich Götter. Blitz und Donner? Keine Ahnung, also Götter. Ebbe und Flut? Keine Ahnung, also Götter. Vulkane und Erdbeben? Keine Ahnung, also Götter.
Götter sind demnach einfach nur Lückenfüller im Erklärungs-Universum des Menschen. Sobald es eine wissenschaftliche Erklärung für das jeweilige Phänomen gibt, werden die diesbezüglichen Lücken-Götter wegsortiert.
Und die Wissenschaft, sie hat alle bisher gottgegebenen Phänomene erklärt und somit alle Lücken-Götter eliminiert; alle bis auf einen. Denn es gibt immer noch eine Frage auf die wir keine wissenschaftlich begründete Antwort wissen: Woher kommen wir und wohin gehen wir? Nur für diese eine Frage braucht die Menschheit noch einen Lückenfüller; einen Gott der uns die Story mit dem Lehm und der Rippe bzw. mit Himmel und Hölle präsentiert.
Und dann kommt er, der Wissenschaftler der auch diese letzte Frage beantworten kann und somit auch den letzten noch existierenden Gott überflüssig werden lässt.
Ob die existierenden Weltreligionen dies so einfach hinnehmen? Werden sie versuchen, die Veröffentlichung dieser wissenschaftlichen Erkenntnis zu verhindern? Was hat Robert Langdon damit zu tun? Und überhaupt: Wie genau lautet denn nun die Antwort auf die obige Frage?
Wer das wissen will:
Brown, Dan: Origin
Gast09
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Das Museum der Stille von Yoko Ogawa
Eine schräge Geschichte, die sowohl inhaltlich, als auch stilistisch sehr Murakami-like daher kommt.
Ein junger Mann wird von einer exentrischen alten Vettel engagiert in einem abgelegenen Dorf ein Museum einzurichten, welches - wie er erst später erfährt - als Exponate besonders typische Gegenstände kürzlich verstorbener Dorfbewohner enthalten soll.
Gefällt mir bis jetzt (nach ca. 2/3) durchaus sehr gut
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich arbeite weiter meine in den letzten Monaten gelesenen Bücher auf ...
Mats Strandberg - Die Überfahrt
Zur Abwechlung mal etwas Horror, in diesem Fall vom "schwedischen Stephen King" (irrsinnig origineller Werbeslogan). Wobei - stilistisch fühlte ich mich tatsächlich manchmal an King erinnert: sehr langsamer Aufbau, ausführliche Vorstellung und Einführung der Figuren, erst danach erste Horrorelemente, die sich dann nach und nach steigern.
Mein Eindruck: Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen, weil ich die Charakterisierung der Figuren sehr gelungen und glaubwürdig fand und weil richtig schön anschaulich beschrieben wurde, wie es auf so einer (Party-)Ostseefähre wohl abgehen mag. Richtig klasse.
Aber dann setzt der Horror ein, und ab da fand ich den Roman ziemlich uninteressant. Ganz einfach deshalb, weil nichts originelles oder besonderes mehr kommt. Es passieren genau die Dinge, die man von einer 08/15-Horrorgeschichte kennt und erwartet. Auch ohne ein großer Horror-Experte zu sein kam mir das alles sehr bekannt und uninspiriert vor. Und das Schlimmste: Ich fand es noch nicht mal besonders spannend. Ein ziemlich schlechtes Zeichen für einen Horror-Roman, würde ich sagen ...
Schade um die wirklich gelungene erste Hälfte.
5/10
Terry Pratchett & Stephen Baxter - Das lange Utopia
Zu diesem vierten Teil der "Lange Erde"-Reihe kann ich im großen und ganzen das gleiche sagen wie zu den vorherigen Bänden: Ganz gut, recht unterhaltsam, einige witzige und skurrile Ideen, kurzum: Kann man lesen.
Aber auch hier bleibt wieder das Gefühl: Angesichts der extrem coolen und interessanten Welt, die hier geschaffen wurde, wäre irgendwie noch mehr drin gewesen.
So bleibt es dabei, dass mir Teil 3 bis jetzt am besten gefallen hat, weil dort wirklich am meisten Sense of Wonder und abgefahrene Ideen (und Lebensformen) geboten wurden.
6/10
Stephen King - Es
Und nochmal Horror.
Ja, ich gebe zu: Ich hatte ausgerechnet Kings berühmtestes (?) Werk bisher noch nicht gelesen (und übrigens auch den TV-Zweiteiler nie gesehen). ES stand schon länger im Regal herum, aber die 1500 Seiten haben mich abgeschreckt. Jetzt habe ich mir gedacht: Wenn ich ES vor der aktuellen Kinoverfilmung nicht schaffe, dann werde ich ES nie mehr lesen. Also los.
Eigentlich mag ich King ja ganz gerne, nur leider (wie gelegentlich schon mal erwähnt) finde ich ihn oft zu schwafelig. Aber ausgerechnet bei diesem dicken Wälzer hatte ich tatsächlich nicht das Gefühl. Trotz der Länge des Romans wurde es nicht langweilig oder uninteressant und kam es mir nie so vor, als hätte eine Straffung der Geschichte gut getan. Die Figuren, das Lokalkolorit, die Entwicklung, die Beschreibung der damaligen Zeit(en) und auch die Horrorelemente - das hat einfach alles gepasst. Ein richtig gutes Buch.
Jetzt müsste ich nur mal schnell in meine Schulzeit zurückreisen, als der Roman gerade total angesagt war - dann könnte ich jetzt endlich mitreden. Hmmm - Chance verpasst ...
9/10
Mats Strandberg - Die Überfahrt
Zur Abwechlung mal etwas Horror, in diesem Fall vom "schwedischen Stephen King" (irrsinnig origineller Werbeslogan). Wobei - stilistisch fühlte ich mich tatsächlich manchmal an King erinnert: sehr langsamer Aufbau, ausführliche Vorstellung und Einführung der Figuren, erst danach erste Horrorelemente, die sich dann nach und nach steigern.
Mein Eindruck: Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen, weil ich die Charakterisierung der Figuren sehr gelungen und glaubwürdig fand und weil richtig schön anschaulich beschrieben wurde, wie es auf so einer (Party-)Ostseefähre wohl abgehen mag. Richtig klasse.
Aber dann setzt der Horror ein, und ab da fand ich den Roman ziemlich uninteressant. Ganz einfach deshalb, weil nichts originelles oder besonderes mehr kommt. Es passieren genau die Dinge, die man von einer 08/15-Horrorgeschichte kennt und erwartet. Auch ohne ein großer Horror-Experte zu sein kam mir das alles sehr bekannt und uninspiriert vor. Und das Schlimmste: Ich fand es noch nicht mal besonders spannend. Ein ziemlich schlechtes Zeichen für einen Horror-Roman, würde ich sagen ...
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Terry Pratchett & Stephen Baxter - Das lange Utopia
Zu diesem vierten Teil der "Lange Erde"-Reihe kann ich im großen und ganzen das gleiche sagen wie zu den vorherigen Bänden: Ganz gut, recht unterhaltsam, einige witzige und skurrile Ideen, kurzum: Kann man lesen.
Aber auch hier bleibt wieder das Gefühl: Angesichts der extrem coolen und interessanten Welt, die hier geschaffen wurde, wäre irgendwie noch mehr drin gewesen.
So bleibt es dabei, dass mir Teil 3 bis jetzt am besten gefallen hat, weil dort wirklich am meisten Sense of Wonder und abgefahrene Ideen (und Lebensformen) geboten wurden.
6/10
Stephen King - Es
Und nochmal Horror.
Ja, ich gebe zu: Ich hatte ausgerechnet Kings berühmtestes (?) Werk bisher noch nicht gelesen (und übrigens auch den TV-Zweiteiler nie gesehen). ES stand schon länger im Regal herum, aber die 1500 Seiten haben mich abgeschreckt. Jetzt habe ich mir gedacht: Wenn ich ES vor der aktuellen Kinoverfilmung nicht schaffe, dann werde ich ES nie mehr lesen. Also los.
Eigentlich mag ich King ja ganz gerne, nur leider (wie gelegentlich schon mal erwähnt) finde ich ihn oft zu schwafelig. Aber ausgerechnet bei diesem dicken Wälzer hatte ich tatsächlich nicht das Gefühl. Trotz der Länge des Romans wurde es nicht langweilig oder uninteressant und kam es mir nie so vor, als hätte eine Straffung der Geschichte gut getan. Die Figuren, das Lokalkolorit, die Entwicklung, die Beschreibung der damaligen Zeit(en) und auch die Horrorelemente - das hat einfach alles gepasst. Ein richtig gutes Buch.
Jetzt müsste ich nur mal schnell in meine Schulzeit zurückreisen, als der Roman gerade total angesagt war - dann könnte ich jetzt endlich mitreden. Hmmm - Chance verpasst ...
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- Teddy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Na, das ist doch mal eine Empfehlung. Habe Yoko Ogawa gleich mal auf meine Leseliste gesetzt.Des_Orphan hat geschrieben: ↑23. Oktober 2017 18:45 Eine schräge Geschichte, die sowohl inhaltlich, als auch stilistisch sehr Murakami-like daher kommt.
Die stilistische Ähnlichkeit könnte auch könnte auch ein wenig von der Übersetzung herrühren, da Das Museum der Stille von Ursula Gräfe übersetzt wurde, die auch viele Bücher von Murakami übersetzt hat.
- Pogopuschel
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ging mir ganz genauso mit dem Buch. Ohne die Horrorelemente aus dem Genrebaukasten hätte mir das Buch viel besser gefallen. Die zweite Hälfte einfach so weiter wie die erste, mit ein paar persönliche Dramen oder so.Ender hat geschrieben: ↑25. Oktober 2017 13:04 Ich arbeite weiter meine in den letzten Monaten gelesenen Bücher auf ...
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Mein Eindruck: Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen, weil ich die Charakterisierung der Figuren sehr gelungen und glaubwürdig fand und weil richtig schön anschaulich beschrieben wurde, wie es auf so einer (Party-)Ostseefähre wohl abgehen mag. Richtig klasse.
Aber dann setzt der Horror ein, und ab da fand ich den Roman ziemlich uninteressant. Ganz einfach deshalb, weil nichts originelles oder besonderes mehr kommt. Es passieren genau die Dinge, die man von einer 08/15-Horrorgeschichte kennt und erwartet. Auch ohne ein großer Horror-Experte zu sein kam mir das alles sehr bekannt und uninspiriert vor. Und das Schlimmste: Ich fand es noch nicht mal besonders spannend. Ein ziemlich schlechtes Zeichen für einen Horror-Roman, würde ich sagen ...
Schade um die wirklich gelungene erste Hälfte.
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Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich meinte damit eher die klare, einfache Sprache, mit der die Geschichte erzählt wird und jene (auch für Murakami typische) Art, in der die Realität immer wieder kleineren (und größeren) Verzerrungen unterunterworfen ist.Teddy hat geschrieben: ↑25. Oktober 2017 13:52(...)Des_Orphan hat geschrieben: ↑23. Oktober 2017 18:45 Eine schräge Geschichte, die sowohl inhaltlich, als auch stilistisch sehr Murakami-like daher kommt.
Die stilistische Ähnlichkeit könnte auch könnte auch ein wenig von der Übersetzung herrühren(...)
Ich habe das Buch jetzt durchgelesen und es hat mir sehr gut gefallen.
Die Interpretationsmöglichkeiten sind...Legion
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Chuck Palahniuk - Flug 2039
In letzter Zeit habe ich viele gute Kritiken zu Büchern von Chuck Palahniuk gehört und gelesen. Also habe ich es auch mal mit einen Roman des Autors von Fight Club probiert. Der Roman entpuppte sich als völlig überdrehte Religions- und Medienkritik. Der letzte Überlebende einer auf Profit gebügelten christlichen Sekte, deren Mitglieder Selbstmord begingen, als das Geschäftsmodell aufflog, wird von windigen Agenten zum Medienmessias aufgebauscht, findet sich am Ende aber als vermeintlicher Massenmörder auf der Flucht wieder. Diese endet in Flug 2039, in dem er ganz alleine hoch über Australien sitzt und dem Flugschreiber seine wahre Lebensgeschichte erzählt, während ein Triebwerk nach dem anderen ausfällt...
Der Roman enthält eine Menge sehr lustiger Passagen, überdreht aber auch immer wieder. So mancher Gag wird zu Tode geritten und Einiges, was gar nicht passt, wird mit dem Holzhammer passend gemacht. Mal sehen, vielleicht lese ich noch Fight Club, aber so ganz überzeugt hat mich Palahniuk noch nicht.
In letzter Zeit habe ich viele gute Kritiken zu Büchern von Chuck Palahniuk gehört und gelesen. Also habe ich es auch mal mit einen Roman des Autors von Fight Club probiert. Der Roman entpuppte sich als völlig überdrehte Religions- und Medienkritik. Der letzte Überlebende einer auf Profit gebügelten christlichen Sekte, deren Mitglieder Selbstmord begingen, als das Geschäftsmodell aufflog, wird von windigen Agenten zum Medienmessias aufgebauscht, findet sich am Ende aber als vermeintlicher Massenmörder auf der Flucht wieder. Diese endet in Flug 2039, in dem er ganz alleine hoch über Australien sitzt und dem Flugschreiber seine wahre Lebensgeschichte erzählt, während ein Triebwerk nach dem anderen ausfällt...
Der Roman enthält eine Menge sehr lustiger Passagen, überdreht aber auch immer wieder. So mancher Gag wird zu Tode geritten und Einiges, was gar nicht passt, wird mit dem Holzhammer passend gemacht. Mal sehen, vielleicht lese ich noch Fight Club, aber so ganz überzeugt hat mich Palahniuk noch nicht.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Wie Knochenmann mal so treffend sagte, schreibt Palahniuk eigentlich immer dasselbe Buch, nur die Qualität variiert. "Flug 2039" ist dabei eher mittelprächtig, nicht so gut wie "Fight Club" oder "Das Kainsmal", aber auch nicht so dröge wie "Fratze" oder "Das letzte Protokoll". Meine persönlichen Favoriten sind aber "Die Kolonie" und "Der Simulant", die beide auf ihre Art völlig abgedreht sind. Grundsätzlich muss man seinen Stil mögen und einen recht harten Magen haben, denn er schockiert auch gerne mit Widerlichkeiten. Eine Klasse für sich ist sein Non Fiction-Buch "Stranger than fiction", das kann ich nur jedem empfehlen, der seinen Romanen nichts abgewinnen kann.
Lese zur Zeit:
Martin Sonneborn - Herr Sonneborn bleibt in Brüssel
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Flug 2039 wurde mir von einem Palahniuk-Fan empfohlen. Das wäre der beste Roman. So sind dann wohl auch die Geschmäcker unter Fans verschieden.heino hat geschrieben: ↑27. Oktober 2017 17:21 Wie Knochenmann mal so treffend sagte, schreibt Palahniuk eigentlich immer dasselbe Buch, nur die Qualität variiert. "Flug 2039" ist dabei eher mittelprächtig, nicht so gut wie "Fight Club" oder "Das Kainsmal", aber auch nicht so dröge wie "Fratze" oder "Das letzte Protokoll". Meine persönlichen Favoriten sind aber "Die Kolonie" und "Der Simulant", die beide auf ihre Art völlig abgedreht sind. Grundsätzlich muss man seinen Stil mögen und einen recht harten Magen haben, denn er schockiert auch gerne mit Widerlichkeiten. Eine Klasse für sich ist sein Non Fiction-Buch "Stranger than fiction", das kann ich nur jedem empfehlen, der seinen Romanen nichts abgewinnen kann.
Jedenfalls vielen Dank für deine Empfehlungen. Werde ich berücksichtigen, falls ich noch mal zu Palahniuk zurückkomme.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Mich hat "Die Fratz" gut unterhalten... kommt wohl darauf an, wiesehr man auf das Thema steht das gerade abgearbeitet wird.
Bücher die hervorstechen: "Bonsei" wegen der Sprache, und "Beautiful You" wegen dem märchenhaften Anstrich. Ansonsten: Kurzgeschichten! Kolonie oder "Jetzt bist du drann"
...und Stranger than Fiction ist auch super.
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Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
Mod-Hammer flieg und sieg!
Alle Bücher müssen gelesen werden
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Stimmt, "Bonsai" ist auch super. "Beautiful you" habe ich noch nicht gelesen.
Manchmal wird man ja positiv überrascht. Wie jetzt zuletzt bei "Doctor Sleep" von Stephen King, der Fortsetzung seines Klassikers "Shining". Da ich bei "Shining" weder Buch noch Film mag, habe ich DS nur aus Komplettierungsgründen gelesen, aber das hat mich richtig gut unterhalten. Die Idee mit dem Wahren Knoten gefiel mir sehr gut und die Beschreibung von Dan Torrance` Alkoholproblemen fand ich realistisch und packend. Nur die etwas erzwungene Verwandschaft zwischen ihm und Abra Stone fand ich zu gewollt. Aber insgesamt war das eines seiner in meinen Augen besseren Bücher.
Manchmal wird man ja positiv überrascht. Wie jetzt zuletzt bei "Doctor Sleep" von Stephen King, der Fortsetzung seines Klassikers "Shining". Da ich bei "Shining" weder Buch noch Film mag, habe ich DS nur aus Komplettierungsgründen gelesen, aber das hat mich richtig gut unterhalten. Die Idee mit dem Wahren Knoten gefiel mir sehr gut und die Beschreibung von Dan Torrance` Alkoholproblemen fand ich realistisch und packend. Nur die etwas erzwungene Verwandschaft zwischen ihm und Abra Stone fand ich zu gewollt. Aber insgesamt war das eines seiner in meinen Augen besseren Bücher.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
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