Der "Liest zur Zeit" Thread

[Ming der Grausame]

Ich habe mal gehört, dass die Terra-Tbs teilweise ordentlich gekürzt wurden, um den durchschnittlichen Seitenumfang beibehalten zu können.
Weist Du da Näheres?

Darüber weiß ich nichts. Im Übrigen würde man viele Romane heute eher als Novelle bezeichnen. Selbst Make Room! Make Room! hat im Original nur 240 Seiten, in der Übersetzung hingegen 284 Seiten...

[Badabumm]

War das denn nicht in allen TB-Verlagen so? Manchmal hatten Neuauflagen sogar den Vermerk, dass sie nun ungekürzt erscheinen (bei Aldiss "Der lange Nchmittag der Erde" und der galaktischen Asimov-Trilogie bei Heyne kann ich das bestätigen. Auch kam mir Clarkes "Rendezvous mit Rama" in der frühen Heyne- Ausgabe kürzer vor, aber kanns nicht mehr vergleichen, weil es futsch ist).

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[heino]

Goldmann war tatsächlich für diese Praxis berüchtigt, auch Bastei hat sich da nicht immer mit Ruhm bekleckert, wobei die aber mehr dazu neigtenl die Romane durch mangelnde Fehlerkorrektur zu verhunzen.

[Ming der Grausame]

Harry Harrison: Die Todeswelt

[Nina]

So, und bei mir noch ein Versuch mit Uralt-SF aus dem eigenen Bücherregal: Galaxy 7. Mit einem Copyrightvermerk aus dem 50ern.

[Ming der Grausame]

Harry Harrison: Die Sklavenwelt

[Ming der Grausame]

William Gibson: Peripherie

[Badabumm]

So, und bei mir noch ein Versuch mit Uralt-SF aus dem eigenen Bücherregal: Galaxy 7. Mit einem Copyrightvermerk aus dem 50ern.

Klingen alle vielversprechend und vor allem wohl auch satirisch / lustig. Ich kenne die sicher, aber ich kann mich nicht erinnern, ob und in welchem Sammel-Band die später vielleicht wieder drin waren. Ich verliere den Überblick, was ich schon mal gelesen habe...

[Teddy]

Kate Atkinson - Die Unvollendete



Erstes Buch im neuen Jahr und gleich ein richtig gutes. So darf es gerne weitergehen.
Kate Atkinson lässt den Leser teilhaben am Leben der 1910 in einer englischen Familie der Mittelklasse geborenen Ursula, die , ob der rasanten technischen Entwicklung aber vor allen der zwei Weltkriege, in einer ereignisreichen Zeit lebt. Und einer gefährlichen: Sei es die Meeresströmung oder die spanische Grippe in der Kindheit oder der Einsatz als Brandhelfer in den Bombennächten in London während des zweiten Weltkriegs. Der Tod lauert überall, aber für Ursula fängt das Leben wieder von vorn an. Fast ohne Erinnerungen an die alten Leben, aber oft mit einer Ahnung, sodass in späteren Leben Katastrophen vermieden werden können. Meist sind es kleinste Entscheidungen, die über einen anderen Geschichtsverlauf entscheiden.
Atkinson kombiniert die ohnehin schon spannende Geschichte Ursulas mit der phantastischen Komponente der Wiedergeburt. Zusammen mit dem klaren, von trockenem Humor durchzogenen Stil ergibt das ein ganz hervorragenden Roman. Einziger Wermutstropfen: Manchmal stößt der armen Ursula schon fast zu viel zu, wie beispielsweise die Freundschaft zu Eva Braun innerhalb einer Zeitlinie, in der sie einen Deutschen heiratet. Aber das ist eigentlich jammern auf höchstem Niveau. Insgesamt ein tolles Buch.

[Pogopuschel]

Das war mein Buch des Jahres 2015.

[Lensman]

Das erste SF-Buch in 2018:

Peter Clines - "Der Spalt"



Solider SciFi-Thriller mittlerer Güte. Ein kleines Team von Wissenschaftlern arbeitet an einer Maschine, die Menschen und Dinge teleportieren soll. Sie erlangen einen Durchbruch, verhalten sich aber zugleich äußerst geheimnisvoll. Der Chef der übergeordneten Behörde schickt einen guten Freund in dieses abgelegene Wissenschaftslabor, um die Ergebnisse der Wissenschaftler zu überprüfen. Dieser Freund ist der Hauptprotagonist der Roman und ist aufgrund zweier Eigenschaften, absolutes Erinnerungsvermögen und fotografisches Gedächtnis, besonders geeignet. dem vermeintlichen Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Das so ungefähr ist die Ausgangssituation des Romans. Zugleich liegt hier auch ein Teil des Problems: Der Verfasser verbraucht mindestens ein Drittel der Seiten, um diese Ausgangssituation aufzubereiten. Das ist zum Teil ziemlich langatmig. Gegen Mitte des Romans nimmt das Ganze dann deutlich Fahrt auf und der Spannungsbogen steigt deutlich an. Ab da liest es sich ganz geschmeidig, vor allem als sich die Teleportationsmaschine als etwas ganz Anderes erweist ... Da wird ein ganz cooler Plot gesetzt.

Die Maschine verbindet Paralleluniversen. Was hinterher quasi auf der anderen Seite herauskommt, ist nicht das, was zuvor hineingegangen ist.

Leider erweist sich der Rest des Romans dann wieder als sehr konventionelle Action-Schmonzette, die man eben so weglesen kann.

Als ironisches Gimmick am Schluss tauchen die "Men in Black" auf.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass ein guter Plot noch keinen gelungenen Roman ausmacht. In der Summe unterhaltsam, aber ohne großartigen Spin. Als Zwischendurch-Lektüre im Wartezimmer oder im Zug aber ok.

6 von 10 zusammengenähten Monstern mit drei Armen

Es grüßt
Lensman

[Nina]

Ich bin jetzt auch mitten in "Junktown" von Matthias Oden.



Endlich mal wieder was Neues!

[Teddy]

Daniel Kehlmann - Tyll



Der aktuelle Bestseller. Dementsprechend kann man in jedem Feuilleton ausgefeilte Rezensionen zu Kehlmanns Roman über den dreißigjährigen Krieg lesen, sodass ich mich hier kurz halten kann. Wie schon in der "Vermessung der Welt" vermischt Kehlmann eifrig Fakten und Erfundenes und da sogar ein Drache im Roman auftaucht, gibt es auch ein wenig Fantasy.
Selbst wenn jemanden das Thema nicht so interessiert, allein da Kehlmann den meisten Autoren sprachlich haushoch überlegen ist, ergibt sich ein lesenswerter Roman, der all das Lob, das von allen Seiten auf ihn einprasselt, völlig verdient hat.

[Knochenmann]

Mir gefälllt das Cover sowas von gar nicht.

[Khaanara]

Angeregt zur Amazon Prime Serie: