Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
Fjunch-Klick
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Der Nobelpreis ist toll. Ich finde, jeder sollte einen haben.
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Gernot
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Gernot »

Khaanara hat geschrieben: 23. März 2018 07:50 Ich lese zurzeit ein Klassiker:
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Curtis Newton ist darin ein ganz schöner Chauvi!
Der eckschädelige Roboter auf dem Titelbild ist einfach großartig, so herrlich nostalgisch!
Ich erinnere mich noch, dass mir vor etwa einem halben Jahrhundert mein Vater etwas Ähnliches aufzeichnete, als ich ihn fragte, wie denn ein Roboter aussieht.
Das Fliegen wird erst möglich, wenn zuvor vom Fliegen geträumt wurde. (Stanislaw Lem)

https://schatzdorfer-graz.at/Gernot
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Ender
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

Dirk van den Boom - Prinzipat (Die Welten der Skiir 1)
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Ja, ich hatte das Buch vor rund einem Jahr bereits gelesen. Damals schrieb ich in diesem Thread:
So muss eine Space Opera sein! Gigantisches Universum. Spannung. Unerwartete Wendungen. Rätsel. Interessante Protagonisten. Massenhaft Aliens. Souveräner Stil. Humorvolle Schreibe (ohne übertrieben witzig sein zu wollen).
Ein echtes Highlight!
Bevor ich mich jetzt endlich an die Fortsetzung begeben habe, wollte ich zur Erinnerungsauffrischung noch mal kurz in den ersten Band reinschauen. Nach wenigen Seiten bin ich dann direkt wieder hängengeblieben und war außerdem überrascht, an wie viele Details ich mich nicht mehr erinnern konnte - und so habe ich kurzerhand das ganze Buch nochmal gelesen. Und siehe da: es hat wieder großen Spaß gemacht!
9/10 (auch beim 2.Mal)



Dirk van den Boom - Protektorat (Die Welten der Skiir 2)
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Während Teil 1 vor allem die Welt erklärt, in der die Geschichte spielt, die verschiedenen Personen vorstellt und die Handlung so langsam in Gang setzt, geht es im Mittelteil der Trilogie noch wesentlich temporeicher zu. Es gibt jede Menge Schauplätze, Figuren und Handlungsstränge, zwischen denen ständig hin- und hergewechselt wird. Das sind sogar dermaßen viele unterschiedliche Fäden, dass man von einzelnen manchmal bis zu 100 Seiten lang nichts mehr hört, bevor sie endlich wieder aufgenommen werden. Das kann teilweise schon etwas verwirrend sein und es empfiehlt sich auf jeden Fall, das Buch ohne allzu lange Pausen durchzulesen - andernfalls könnte man schnell den Faden verlieren. Aber definitiv ist auch Teil 2 wieder sehr unterhaltsam, denn es passieren viele spannende, interessante und überraschende Dinge, und für jedes gelüftete Geheimnis taucht gleich ein neues auf, so dass für jede Menge Abwechslung gesorgt ist. Gleichzeitig wird man zu einzelnen Fragen aber auch nicht ZU lange im Unklaren gelassen - und das ist auch gut so, denn so wird verhindert, dass man trotz der Komplexität den Überblick verliert.
Jetzt schnell weiter mit Teil 3!
8/10
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Teddy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Alle drei Bänder der Trilogie Die Welten der Skiir sind gerade für den Kurd-Laßwitz-Preis nominiert wurden. Allerdings treten sie dieses Jahr gegen eine starke Konkurrenz an.
http://www.kurd-lasswitz-preis.de/2018/ ... _Roman.htm
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Skiir hab ich anfang des Jahres auch beinahe in einem Rutsch gelesen. Zum Ende hin müssen die ganzen Stränge aufgelöst werden, und da gings mir manchmal zu holterdipolter, insgesamt hats aber großen Spaß gemacht.

Gerade lese ich immer noch "Feuer der Leere" von Robert Corvus. Ist nicht so ganz meins, man merkt zu sehr seine Rechercheergebnisse. Und ich steh nicht so auf Datensammlungen. Andererseits ein nettes Ideentum. Ich lese es weiter.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

So. Nee, doch nicht. Ich glaub, ich breche das Buch ab. Gerade geht es darum, wie die Menschen in einem besiedelten Sonnensystem ihre Nahrung an- und abbauen wollen. Wie ihre Politik funktioniert. Und immer wieder, wie das Leben in Schwerelosigkeit sein könnte. Haare, die vor das Gesicht wedeln. Besteck, das magnetisch an den Teller geklemmt wird. Die eigentliche Geschichte hab ich noch nicht entdeckt. Wird wohl der Konflikt mit dem bisher noch unbekannten Volk der Giats sein. Wie es dazu kam, usw. Aber zum Großteil erfährt der Leser, welche Erkenntnisse der Autor bei seiner Recherche über das Leben im Weltraum gesammelt hat. Versetzt mit ein bisschen Gesellschaftskunde und Beziehungsproblematik. Geschrieben aus Sicht zweier Protagonisten, die ihr Lebtag in diesem Raumschiff verbringen. Selbstverständlichkeiten beschäftigen uns in Gedanken auch nicht, aber die Protagonisten denken ständig drüber nach, warum Flüssigkeiten Tropfenform annehmen, in welche Richtung sich Dämpfe bewegen oder warum Kleidungsstücke so designt sind, wie es in Schwerelosigkeit angebracht erscheint.
Neenee, das ist mir zu detailiert, zu selbstverständlich und zu irrelevant. In einem Roman, der auf der Erde spielt, findet man auch selten Sätze wie "Die Frau trug ihr Kleid entspannt und selbstbewusst, da die Gravitation dafür sorgte, dass es stets nach unten hing und ihre Blöße bedeckte" oder sowas. Schade, da hab ich das "Imago-Projekt" wohl zu früh bestellt. Die Hoffnung bleibt mir nur, dass Corvus die Selbstverständlichkeiten in "Feuer der Leere" abgearbeitet hat und sich nun der Geschichte widmen kann.

Abbruch bei einem Drittel.
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Ming der Grausame
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Kim Stanley Robinson: Blauer Mars

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Ender
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

Dirk van den Boom - Patronat (Die Welten der Skiir 3)
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Auch der dritte Teil hat mir sehr gut gefallen, er bietet wieder viel Spannung und zudem ein nochmal erhöhtes Maß an "Sense of Wonder". Außerdem wartet er mit einigen neuen Entwicklungen und Wendungen auf, die so einige Gewissheiten aus den ersten beiden Bänden in ganz neuem Licht erscheinen lassen. Die Geschichte wird meiner Meinung nach zu einem wunderbar runden Ende geführt, kurzum: "Patronat" ist der gelungene Abschluss einer großartigen Trilogie.
9/10

Ich habe auf 'sf-Lit' noch eine Rezension zur gesamten Skiir-Trilogie verfasst. Wen es interessiert: HIER ist der Link.




Terry Pratchett & Stephen Baxter - Der lange Kosmos
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Der fünfte und - wenn es denn dabei bleibt - letzte Teil der "Die lange Erde" - Reihe. Und damit heißt es nun auch endgültig Abschied nehmen von Terry Pratchett - wobei ich nicht weiß, wieviel er zu diesem letzten Band überhaupt noch beigetragen hat. Aber zumindest an der Erschaffung der "Langen Erde" hat er ja noch kräftig mitgewirkt.
Insgesamt hat mich die Reihe zwar nicht restlos begeistert, aber doch zumindest so gut unterhalten, dass ich immer wieder gerne zurückgekehrt bin. Sie lebt vor allem von der genialen Grundidee der unendlich vielen Parallelwelten, zwischen denen die gesamte Menschheit hin- und herwechseln kann (und übrigens nicht nur die). Diese Idee wurde mal mehr und mal weniger zu originellen, schrägen, fantasievollen Einfällen verarbeitet; manchmal hatte ich das Gefühl, dass man durchaus noch mehr daraus hätte machen können, aber dann gab es auch immer wieder so richtig schön abgefahrene und geniale Einfälle, die für gelegentliche Langeweile entschädigt haben.
Der Abschlussband bietet auch noch einmal genau das: langatmige Passagen wechseln sich mit coolen Ideen und schönen Sense-of-Wonder-Momenten ab. Gegen Ende waren dann noch ein, zwei seltsame kleine Unstimmigkeiten dabei, die nicht hätten sein müssen ... aber sei's drum. Alles in allem fühlte ich mich wieder gut unterhalten.
Das dürfte nebenbei bemerkt das erste Mal in meiner gesamten Leselaufbahn gewesen sein, dass ich eine fünfbändige Reihe komplett zu Ende gelesen habe! Wow. Es muss also schon irgendetwas dran gewesen sein. Wobei: jetzt reicht es dann aber auch.
7/10
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Des_Orphan

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Des_Orphan »

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Japanischer Klassiker aus dem Jahr 1919.
Beworben wird das Buch mit "der meistgelesene Roman Japans".
Wie dem auch sei, erzählt wird die Geschichte eines jungen Studenten und dessen tiefempfundener Freundschaft zu einem älteren Gelehrten.
Mit viel Zeit und Gespür für Atmosphäre wird nicht nur die Geschichte gleich zweier Freundschaften erzählt, sondern auch die schwierige Übergangsphase von der Edo- zur Meiji-Epoche.
Althergebrachte Traditionen treffen auf freizügigere moderne Strömungen.
All dies eingebettet in eine dicht und stimmungsvoll erzählte Tragödie :prima:
Gast09
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Crichton, Michael:
Dino Park

Ab und an packt mich die Nostalgie. Und wenn mich die Nostalgie packt, dann wird entweder der Steuerhebel der Zeitmaschine noch mal eingeschraubt, die Cheopspyramide noch mal angezündet, der Sofortumschalter noch mal per Silberband auf den Mond geschickt oder eben die Tür zum Jurassic Park aufgeschlossen.
Und es ist immer wieder faszinierend. Was steht auf der Rückseite meiner Knaur-Ausgabe? "Auf höherem Niveau kann gepflegte Unterhaltung kaum noch serviert werden."
Und genau das ist es. Crichton schafft es selbst durch die Präsentation von Formeln und Statistiken Spannung zu erzeugen. Fast war ich sogar enttäuscht als nach etwa der Hälfte des Buches die Action begann wie sie von Spielberg seinerzeit verfilmt worden ist. Auch ist der Vergleich Buch - Film durchaus interessant. Der Chaos-Theoretiker Ian Malcom z.B. (im Film sehr spritzig von Jeff Golblum dargestellt) wird im Buch früh verletzt und fällt dann ins Koma.
Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite durchgängig spannend und fast schon atemberaubend. Buch und Film bilden dabei eine kongeniale Einheit und ergänzen sich gegenseitig.
Ich habe alles was Crichton insgesamt geschrieben hat. Das hier ist Platz 1.
Gast09
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Knochenmann
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Der Mann mit der Ledertasche

Ich fand Bukovski schon mit 20 schlecht, und jetzt mit 40 auch. Ich kann mir den Kultstatus nicht erklären.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Also mir haben seine Postbotenerzählungen gefallen.
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Des_Orphan

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Des_Orphan »

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Nachdem ich mich nun etwas bei den Japanern umgetan habe, dachte ich mir, es wird Zeit für die Chinesen :naughty:
Das Buch ist für seine Botschaft erstaunlich dünn (219 Seiten).
Aber was für eine Geschichte:
Ein ganzes Leben entfaltet sich auf diesen spärlichen Seiten; jedoch immer treffend und klar formuliert.
Allerhand schwere Schicksalsschläge ereilen Fugui – das bedeutet „der Glückliche und Edle“ –.
Doch in all dem Schmerz und Leid gibt es auch immer wieder Momente des Glücks, welche Fugui in der Lage ist wahrzunehmen und so entwickelt sich im Vorfeld und im Spannungszentrum der chinesischen Kulturrevolution ein einfaches, armes aber reichhaltiges Lebensbild, das gegen Ende nicht nach Reichtum und Besitz bemessen wird... :prima:
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Ming der Grausame
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

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Nina
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Nina »

Ich lese gerade "Mini-Verlag" von Manfred Plinke. Schaden kanns ja nicht. :wink:

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