Der "Liest zur Zeit" Thread
- Teddy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Adrian Tchaikovsky - Die Kinder der Zeit
Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, auf das der etwas in die Jahre gekommene Ausdruck Sense of Wonder so gut passt, wie auf Die Kinder der Zeit. In einer fernen Zukunft haben es die Menschen fast geschafft, sich völlig auszulöschen. Die letzten Menschen machen sich in Archen auf zu möglichen bewohnbaren Planeten, da die Erde unbewohnbar geworden ist. Eine dieser Archen erreicht einen von den Altvorderen terrageformten Planeten mit einer Fracht von tausenden Menschen im Cryoschlaf. Leider muss die Kernmannschaft feststellen, dass es beim Uplift-Projekt ein Problem gab und versehentlich Spinnen zu Intelligenz gekommen sind. Diese werden eifersüchtig bewacht von einer Mensch-KI in einer Orbitalsonde, die der Arche technisch weit überlegen ist. Die Arche ist erstmal gezwungen weiterzuziehen.
Tchaikovsky berichtet abwechselnd vom Leben auf der Arche und auf dem Planeten der Spinnen. Das Leben auf der Arche erlebt der Leser durch die Augen des Historikers Holsten, der zwischen kurzen Wachzeiten immer wieder in den Cryoschlaf versetzt wird, sodass sich die Handlung über Jahrhunderte erschreckt. Dies macht Tchaikovsky sehr geschickt, wenn er Holsten aus dem Schlaf mitten in die Krise reißt und sich der Leser selber zusammenreimen muss, was wohl in der Zwischenzeit passiert ist. Durch die großen Zeitsprünge geht die Evolution der Spinnen schnell voran, wobei immer Schlüsselstellen der Entwicklung beschrieben werden. Tchaikovsky gelingt hier ein Spagat zwischen Fremdartigkeit und Vermenschlichung der Spinnen, der den Roman lesbar, aber glaubwürdig macht.
Einziger Nachteil des Roman sind die menschlichen Nebenfiguren, insbesondere der Kommandant und die Chefwissenschaftlerin, die oft hanebüchene Entscheidungen treffen, die offensichtlich nur so getroffen werden, um die Handlung voranzubringen. Es wird nie etwas diskutiert oder beraten und alles muss auf die Schnelle geschehen, obwohl Zeit das einzige ist, was im Überfluss vorhanden ist.
Trotzdem ist Die Kinder der Zeit ein überaus gelungener Roman, der Spannung mit Wissenschaft zu dem viel zitierten Sense of Wonder verbindet.
Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, auf das der etwas in die Jahre gekommene Ausdruck Sense of Wonder so gut passt, wie auf Die Kinder der Zeit. In einer fernen Zukunft haben es die Menschen fast geschafft, sich völlig auszulöschen. Die letzten Menschen machen sich in Archen auf zu möglichen bewohnbaren Planeten, da die Erde unbewohnbar geworden ist. Eine dieser Archen erreicht einen von den Altvorderen terrageformten Planeten mit einer Fracht von tausenden Menschen im Cryoschlaf. Leider muss die Kernmannschaft feststellen, dass es beim Uplift-Projekt ein Problem gab und versehentlich Spinnen zu Intelligenz gekommen sind. Diese werden eifersüchtig bewacht von einer Mensch-KI in einer Orbitalsonde, die der Arche technisch weit überlegen ist. Die Arche ist erstmal gezwungen weiterzuziehen.
Tchaikovsky berichtet abwechselnd vom Leben auf der Arche und auf dem Planeten der Spinnen. Das Leben auf der Arche erlebt der Leser durch die Augen des Historikers Holsten, der zwischen kurzen Wachzeiten immer wieder in den Cryoschlaf versetzt wird, sodass sich die Handlung über Jahrhunderte erschreckt. Dies macht Tchaikovsky sehr geschickt, wenn er Holsten aus dem Schlaf mitten in die Krise reißt und sich der Leser selber zusammenreimen muss, was wohl in der Zwischenzeit passiert ist. Durch die großen Zeitsprünge geht die Evolution der Spinnen schnell voran, wobei immer Schlüsselstellen der Entwicklung beschrieben werden. Tchaikovsky gelingt hier ein Spagat zwischen Fremdartigkeit und Vermenschlichung der Spinnen, der den Roman lesbar, aber glaubwürdig macht.
Einziger Nachteil des Roman sind die menschlichen Nebenfiguren, insbesondere der Kommandant und die Chefwissenschaftlerin, die oft hanebüchene Entscheidungen treffen, die offensichtlich nur so getroffen werden, um die Handlung voranzubringen. Es wird nie etwas diskutiert oder beraten und alles muss auf die Schnelle geschehen, obwohl Zeit das einzige ist, was im Überfluss vorhanden ist.
Trotzdem ist Die Kinder der Zeit ein überaus gelungener Roman, der Spannung mit Wissenschaft zu dem viel zitierten Sense of Wonder verbindet.
- Ender
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
"Der ELEKTRISCHE Mönch" muss es aber bitteschön heißen!
(Hab ich vor 25 Jahren noch unter dem Titel "Dirk Gentlys Holistische Detektei" gelesen. Mann, was habe ich das damals gefeiert. Beim Reread vor ein paar Jahren war's dann ... noch ganz in Ordnung. Immerhin.)
Deinen Kommentar lese ich jetzt bewusst noch nicht, denn der Roman liegt auf meinem SUB ganz ganz oben (wollte ich eigentlich in diesem Monat schon lesen. Im nächsten klappt's bestimmt).
Dazu habe ich schon so viel Gutes bis Euphorisches gehört, dass ich schon etwas Angst habe, dass meine Erwartungen mittlerweile zu hoch sind...
Ich bin gespannt.
- L.N. Muhr
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Heisst der wirklich Tchaikovsky, mit ch und v (alias w), oder haben die Übersetzer mal wieder mist gebaut mit dem kyrillischen Alphabet?
http://www.pannor.de
'nuff said.
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- Teddy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Er heißt Adrian Czajkowski, aber der Verlag glaubte, durch die andere Schreibweise mehr Bücher zu verkaufen.
EDIT: Khaanara war schneller.
- Badabumm
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Thema ist ziemlich genau das, was ich seit Monaten ausbrüte - nur ohne Spinnen.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“
Harald Lesch
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ist ja nicht so, dass ich mich nicht trauen würde. Aber im Moment stecke ich noch im "Kanon mechanischer Seelen" und der wird schon noch ein paar Tage in Anspruch nehmen.
Aber dann!!
- L.N. Muhr
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Was für eine absurde Transkription des Namens.
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'nuff said.
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- Badabumm
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ja? Finde ich überhaupt nicht...
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Harald Lesch
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- Teddy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Versteh ich auch nicht.
Ist Pyotr Ilyich Tchaikovsky auch falsch?
Ist Pyotr Ilyich Tchaikovsky auch falsch?
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Der Autor offensichtlich auch nicht:
Aber der hat vermutlich ja auch keine Ahnung - oder zumindest nicht so viel wie Ellen, der alles weiß und zu allem immer was furchtbar Sinnvolles und Wichtiges zu sagen hat ...Ah, the name. Well, the name’s got a story behind it. You see, my real name is such that I have to spell it to people about ten times every day, so what you see on the cover of the book is the most easily recognised alternative spelling of that. My family are originally from Poland – my grandfather came over during the war – and I’m very proud of my heritage; but on the other hand, having a name that nobody in this country seems to be able to pronounce would make it difficult for people to ask for the book in the shops.
- Badabumm
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Wieso Ellen? Hab ich was verpasst?
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Harald Lesch
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Verflixt. Hab ich nicht gerafft! *grummel, ich werd wohl alt, grummel*
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