Der "Liest zur Zeit" Thread

[fantascientifico]

Ich habe gerade das Buch "Ewiges Leben" von Andreas Brandhorst gelesen. In meinen Augen ist es eine gute Mischung aus wissenschaftlich inspirierten Gedanken und spannender Unterhaltung. Viele, viele Wendungen, immer wieder interessante Ideen. Und eine Auflösung, die irgendwie versucht, bei dem nach Ausweglosigkeit riechenden Thema die Kurve zu kriegen. Viel mehr kann man doch nicht erwarten?!

[Ender]

David Weber und Timothy Zahn sind zwei bekannte Namen im SF-Genre - gelesen habe ich bisher von beiden noch nichts.
Da sie vor vor nicht allzu langer Zeit gemeinsam eine Trilogie geschrieben haben ("Der Aufstieg Manticores"), habe ich mir gedacht, da kann ich ja gleich beide Versäumnisse auf einen Schlag nachholen.

Es soll sich dabei um die Vorgeschichte zu Webers "Honor Harrington"-Reihe handeln. Das war mir zwar beim Kauf nicht klar, dürfte aber - abgesehen von eventuellen Anspielungen, die ich nicht erkennen würde - kein Problem sein, eben weil es ja zeitlich VOR der genannten Reihe spielt und somit wohl keine Vorkenntnisse erforderlich sind.

Erwartet habe ich eigentlich ein ordentliches Actiongewitter, allerdings: mittlerweile bin ich bei 30% und passiert ist bis jetzt genau ... NICHTS!
Ein bisschen "Junger Typ kommt zur Armee und muss eine harte Grundausbildung durchlaufen" - Geplänkel, ein bisschen Pseudo-Technikgeschwurbel und jede Menge Endlos-Debatten über Bedeutung und Ausrichtung des Militärs im Allgemeinen und das knappe Budget im Speziellen.
Laaaangweilig!
Eine gute Portion amerikanische Militär-Verliebtheit hatte ich ja durchaus erwartet, aber dass sich diese nicht in epischen Weltraumschlachten niederschlägt, sondern stattdessen in langatmigen Ausschuss-Debatten und typischem "aufrechter Rekrut eckt bei seinen Vorgesetzten an"-Geschwätz, überrascht mich dann doch.

Kennt jemand von euch die Trilogie? Lohnt es sich, dranzubleiben?

Ich habe es nun beendet, wurde aber nur minimal dafür belohnt.
Als es in der zweiten Hälfte des Buchs schließlich doch noch zu dramatischen Ereignissen kommt, sind selbst diese dermaßen ausführlich, detailverliebt und ausufernd beschrieben, dass sogar bei vermeintlichen Actionszenen zu keiner Zeit Tempo oder Dramatik aufkommt.
Die technischen Beschreibungen mögen zwar durchdacht und die politisch-militärischen Abläufe bzw. Machtspielchen äußerst realistisch und glaubhaft dargestellt sein, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass mir das alles einfach viel zu öde war.
Kein Interesse an den übrigen Bänden der Reihe.

[Uschi Zietsch]

Ich muss Gerald mal fragen, ob er die ganze Trilogie gelesen hat (er hat ein gutes Dutzend der HH-Reihe verschlungen, aber dann wurde es ihm irgendwann auch zu blöd); Band 1 hat er auf alle Fälle gelesen, das weiß ich. Aber ich glaube, er war auch nicht begeistert.

[heino]

Eigene Meinung bilden ist sowieso immer am besten!

Ich lese gerade zum ersten Mal "Fool on the Hill" von Matt Ruff. Nett, aber man merkt schon auch das Frühwerk, so im Vergleich zu seinen neueren Büchern.

Das habe ich seinerzeit, 2003 oder so, geliebt. Hat mein Studium um ein Semester verlängert, weil ich es die ganze Nacht durchgelesen habe, und es dadurch verpasst habe, mich um 8.00 Uhr zu Statistik-Klasur anzumelden. Das war es aber wert.

Da muss ich mal einen alten Thread ausbuddeln. Ich lese das Buch seit ca. 2 Wochen, komme aber nicht recht voran. Das ist zwar alles launig und schräg, aber nach knapp 200 Seiten zeichnet sich da noch absolut nicht ab, worauf das alles hinauslaufen soll und es plätschert nach meinem Empfinden recht belanglos vor sich hin. Ich bin kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Lohnt es sich, dran zu bleiben?

[Knochenmann]

Also: ich war beim erstenmal lesen begeistert... im Rückblick hat sich allerdings soetwas wie eine Art "Vergnügungsparkgefühl" eingestellt: Der Roman hat ein paar Atraktionen die alle sehr überpräsent sind, und dazwischen ist eine Menge Füllmaterial und fadenscheinige Kulissen.

Und ja, ich wollte meine Tocher tatsächlich wegen diesem Buch Aurora Borealis nennen, wurde aber überstimmt.

Ich würde sagen: wenn du nach 200 Seiten nicht reingekommen bist, dann wird das nichts mehr. Wenn du was von Ruff lesen willst, dann "Mirrage" oder "Bad Monkeys", da ist er besser geworden.

[Badabumm]

Ein Glück, dass du deine Tochter nicht "Bad Monkey" nennen wolltest...

[Knochenmann]

Jane Charlotte wäre auch gegangen. Jetzt heißt sie Margareth, das hat sie jetzt davon.

[Badabumm]

Spricht man das englisch aus? Oder warum das th?

Ach ja, um zum Thema zurückzukommen: gilt "nichts" auch..?

[Naut]

Eigene Meinung bilden ist sowieso immer am besten!

Ich lese gerade zum ersten Mal "Fool on the Hill" von Matt Ruff. Nett, aber man merkt schon auch das Frühwerk, so im Vergleich zu seinen neueren Büchern.

Das habe ich seinerzeit, 2003 oder so, geliebt. Hat mein Studium um ein Semester verlängert, weil ich es die ganze Nacht durchgelesen habe, und es dadurch verpasst habe, mich um 8.00 Uhr zu Statistik-Klasur anzumelden. Das war es aber wert.

Da muss ich mal einen alten Thread ausbuddeln. Ich lese das Buch seit ca. 2 Wochen, komme aber nicht recht voran. Das ist zwar alles launig und schräg, aber nach knapp 200 Seiten zeichnet sich da noch absolut nicht ab, worauf das alles hinauslaufen soll und es plätschert nach meinem Empfinden recht belanglos vor sich hin. Ich bin kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Lohnt es sich, dran zu bleiben?

So dick ist das Buch ja nicht. Und ein paar eher ungewöhnliche Wendungen nimmt das Buch schon noch. Ich würde zu "dranbleiben" raten, mit der Option, als nächstes eher das Spätwerk von Ruff zu lesen (nicht G.A.S.!)

[L.N. Muhr]

Eigene Meinung bilden ist sowieso immer am besten!

Ich lese gerade zum ersten Mal "Fool on the Hill" von Matt Ruff. Nett, aber man merkt schon auch das Frühwerk, so im Vergleich zu seinen neueren Büchern.

Das habe ich seinerzeit, 2003 oder so, geliebt. Hat mein Studium um ein Semester verlängert, weil ich es die ganze Nacht durchgelesen habe, und es dadurch verpasst habe, mich um 8.00 Uhr zu Statistik-Klasur anzumelden. Das war es aber wert.

Da muss ich mal einen alten Thread ausbuddeln. Ich lese das Buch seit ca. 2 Wochen, komme aber nicht recht voran. Das ist zwar alles launig und schräg, aber nach knapp 200 Seiten zeichnet sich da noch absolut nicht ab, worauf das alles hinauslaufen soll und es plätschert nach meinem Empfinden recht belanglos vor sich hin. Ich bin kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Lohnt es sich, dran zu bleiben?

Wenn du nach 100 Seiten noch nicht begeistert bist - ich war es - nein.

Und ich habs auch erst vor zwei Jahren gelesen, nicht etwa als Teen.

[L.N. Muhr]

Ich würde sagen: wenn du nach 200 Seiten nicht reingekommen bist, dann wird das nichts mehr. Wenn du was von Ruff lesen willst, dann "Mirrage" oder "Bad Monkeys", da ist er besser geworden.

"Mirrage" fand ich furchtbar, ein deutlicher Ausreißer nach unten in Ruffs Werk, im Gegensatz eben etwa zu den genialischen ersten drei Romanen von ihm, die mich allesamt extrem begeistert und vergnügt haben.

[Knochenmann]

Ich fasse zusammen: Matt Ruff, ein Mann der polarisert, in dessen Lebenswerk für jeden etwas dabei ist.

[Badabumm]

Vor allem für mich, der von ihm noch nichts gelesen hat...

[Pogopuschel]

Eigene Meinung bilden ist sowieso immer am besten!

Ich lese gerade zum ersten Mal "Fool on the Hill" von Matt Ruff. Nett, aber man merkt schon auch das Frühwerk, so im Vergleich zu seinen neueren Büchern.

Das habe ich seinerzeit, 2003 oder so, geliebt. Hat mein Studium um ein Semester verlängert, weil ich es die ganze Nacht durchgelesen habe, und es dadurch verpasst habe, mich um 8.00 Uhr zu Statistik-Klasur anzumelden. Das war es aber wert.

Da muss ich mal einen alten Thread ausbuddeln. Ich lese das Buch seit ca. 2 Wochen, komme aber nicht recht voran. Das ist zwar alles launig und schräg, aber nach knapp 200 Seiten zeichnet sich da noch absolut nicht ab, worauf das alles hinauslaufen soll und es plätschert nach meinem Empfinden recht belanglos vor sich hin. Ich bin kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Lohnt es sich, dran zu bleiben?

Ich kann mich nicht mehr so gut an den Verlauf der Handlung erinnern. Ich könnte auch gar nicht mehr genau sagen, worum es überhaupt geht ( ein Reread ist längst überfällig), aber mich hat das Buch von Anfang an begeistert. Hatte sicher auch einen Bonus, weil ich es an der Uni und im Studentenwohnheim gelesen habe.

[Scotty]

Ich würde sagen: wenn du nach 200 Seiten nicht reingekommen bist, dann wird das nichts mehr. Wenn du was von Ruff lesen willst, dann "Mirrage" oder "Bad Monkeys", da ist er besser geworden.

"Mirrage" fand ich furchtbar, ein deutlicher Ausreißer nach unten in Ruffs Werk, im Gegensatz eben etwa zu den genialischen ersten drei Romanen von ihm, die mich allesamt extrem begeistert und vergnügt haben.

Dem schließe ich mich zu 100% an.
Ich hatte "Fool on the Hill" aber auch schon voller Begeisterung verliehen und - für mich überraschenderweise - ein sehr verhaltenes Feedback bekommen. Die Werke scheinen demnach sehr zu polarisieren.