Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
Hahlebopp
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

Wrong hat geschrieben: 10. Juni 2020 09:49 Mit der Novelle„Tretet ein, die ihr leidet“ (1982) des heute weitestgehend unbekannten Autors Anatoli Tkatschenko aus dem Verlag Volk und Welt Berlin habe ich einen richtigen Volltreffer gelandet...

Abschließend sei noch der puristisch schöne Einbandentwurf von Lothar Reher erwähnt:
https://pictures.abebooks.com/MATTHIASH ... 627699.jpg
Kann gar nicht so richtig erkennen, was das da auf dem Cover ist. Ist das etwa ein totes Huhn, hängend an einer Schnur, vor einem Fenster? :kopfkratz:
... Wäre jetzt vielleicht nicht so ganz das, was ich unter "schön" verstehe. Aber über Geschmack soll man ja nicht streiten. :D

Die Beschreibung klingt "interessant", aber irgendwie auch nach einer Geschichte mit mächtig viel Lethargie und Melancholie. Also nach richtig schwerer Kost.
Ich setz es mal auf meine Liste. Ist ja anscheinend gebraucht auch recht günstig zu haben. Und vielleicht bin ich ja irgendwann mal in der Stimmung für so etwas.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

Knochenmann hat geschrieben: 8. Juni 2020 08:56 Von Stephanson hab ich _fast_ alles gelesen, mit der Ausnahme des letzn Bands den Barock Zyklus.... das war mir zu viel.

Empfehle aber nachdrücklich "The Rise and Fall of DODO" und "Interface".
"D.O.D.O." hat mir auch sehr gut gefallen, "Interface" kenne ich noch nicht.
Auf meinem SUB liegt mit "Volles Rohr" (OT: "Zodiac. The Eco-Thriller") noch ein ganz früher (nicht-phantastischer) Roman von ihm.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Wrong »

Hahlebopp hat geschrieben: 10. Juni 2020 22:34
Kann gar nicht so richtig erkennen, was das da auf dem Cover ist. Ist das etwa ein totes Huhn, hängend an einer Schnur, vor einem Fenster? :kopfkratz:
... Wäre jetzt vielleicht nicht so ganz das, was ich unter "schön" verstehe. Aber über Geschmack soll man ja nicht streiten. :D

Die Beschreibung klingt "interessant", aber irgendwie auch nach einer Geschichte mit mächtig viel Lethargie und Melancholie. Also nach richtig schwerer Kost.
Ich setz es mal auf meine Liste. Ist ja anscheinend gebraucht auch recht günstig zu haben. Und vielleicht bin ich ja irgendwann mal in der Stimmung für so etwas.
:-D Ein Hahn, das sieht man doch :lehrer:. Vielleicht interessiert dich folgende Rezi (die ist besser als meine ) aus dem Literaturforum:

"Anatoli Tkatschenko
Tretet ein, die ihr leidet!
Originaltitel: Войдите, страждущие!)
Übersetzt von Charlotte Kossuth
Verlag Volk und Welt, Berlin 1982
(Gibt’s für wenig Geld im antiquarischen Buchhandel, ich hab damals drei Mark sechzig Ost bezahlt )
Drei junge Leute, Wissenschaftler (der Biophysiker Geli Sterin, der Ökologe Awenir Awdejew und die Geobotanikerin Ivetta Sjablowa) haben die turkmenische Wüste auf ihrer Forschungstour unterschätzt.
Das Verirren hatten sie nicht einkalkuliert – und nun stehen sie hungrig und durstig am Rande einer kleinen Siedlung, deren Bewohner ihnen erst einmal die Türen verschließen. Ein Hahn wird gefangen, geschlachtet und am offenen Feuer gebraten, bevor ein Vertreter der Siedlung auftaucht, um die drei doch noch zu begrüßen.
Matwej, Marussja, Verunja und Ljonja – mehr Einwohner hat das Dörfchen nicht – beraten, und nehmen die Fremden bei sich auf:
Tretet ein, die ihr leidet!
Überheblich sind sie, die Fremden, und schätzen anfangs die Arbeit und das Leben der vier Dorfbewohner gering – aber schon bald wird klar, wie sehr diese vier hier am richtigen Platz sind, wie arbeitsreich und vielfältig ihr Leben ist. Sie haben ihre Geschichte, sie leben freiwillig in dieser abgeschiedenen Oase und keiner von ihnen ist so simpel, wie die gebildeten jungen Leute glaubten.
Schon einmal war ein Städter hier, Chodok nannte er sich, der Läufer. Er hatte ihr Leben mit Forschungen über die Saigas, die Steppenantilopen, durcheinander gebracht – und war schließlich den Saigas und der Steppe unterlegen.
Aber diesmal sind es drei. Und sie sind nicht sensibel für diese fragile Ökologie – sie sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Wäre es besser gewesen, man hätte sie nicht eingelassen? Oder kommt alles, wie es kommen muss?
Es ist eine kleine, unscheinbare Geschichte von einem weitgehend unbekannten Autor. Aber sie ist gut und treffend, diese Geschichte, denn sie erzählt von menschlichen Beziehungen, von Toleranz und vor allem davon, wie rücksichtslos und unwiederbringlich Manches zerstört werden kann, wenn Menschen nicht achtsam sind.

Ich kann die Novelle nur empfehlen, aber hin und wieder habe ich auch einen etwas schrägen Geschmack, wie du ja schon anmerktest. :wink:

Die Spektrum - Reihe ("Schwarze Reihe") aus der hemaligen DDR mit Motiven von Lothar Reher: https://de.wikipedia.org/wiki/Spektrum_(Buchreihe)

Beste Grüße,
Wrong
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

Ein Hahn, natürlich! Wie konnte ich das übersehen? :)
Es klingt auf jeden Fall nach einer sehr originellen Geschichte. Irgendwann werd ich bestimmt mal reinschauen.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

Nachdem ich ja nun vor einiger Zeit meine Begeisterung für das klassische Altertum entdeckt hatte, habe ich nun kürzlich auch das nächste große Werk in Angriff genommen. Wobei ich genau genommen, eigentlich zwei Bücher gelesen habe.
Zuerst einmal das folgende Sachbuch, um auch mal einen etwas umfassenderen Einblick in die griechische Sagenwelt zu bekommen:

Griechische Götter- und Heldensagen, von Reiner Tetzner und Uwe Wittmeyer (Reclam)

Ich hatte ja eine ganze Weile hin und her überlegt, was ich mir denn am besten zulege, zu diesem Thema. Und schon die "Sagen des klassischen Altertums, von Gustav Schwab" hatten mich ziemlich enttäuscht... Tja, jetzt im Nachhinein muss ich leider sagen, gleich vorweg, auch dieses Buch konnte mich nicht wirklich glücklich machen.
Das Buch gewährt auf jeden Fall einen wirklich sehr umfassenden Einblick in die unzähligen alt-griechischen Sagen. Es ist wirklich Material ohne Ende, und für einen halbwegs guten Überblick, könnte und müsste man das Thema wohl wirklich jahrelang studieren. Ich empfand das Buch jedoch auch für mich als Laien recht gut strukturiert - genealogisch, und im Anhang finden sich auch recht übersichtliche Stammbäume, an denen sich dann der Inhalt quasi entlang hangelt. So behält man dann zumindest grob einen recht geordneten Überblick, auch wenn die Masse an Namen, Orten und Querverweisen wirklich gigantisch ist.
Leider jedoch ist das Buch oft wirklich sehr trocken und etwas zu sehr nüchtern-fachlich geschrieben. Oder es gibt unschöne Stilbrüche, wenn der Autor z.B. die Sage selbst erzählt und dann plötzlich, meiner Meinung nach oft, ziemlich unpassende Vergleiche zu komplett anderen Kulturkreisen zieht, etwa zu den Maya oder zur Induskultur. Ohne ein gewisses Vorwissen oder zusätzliche Literatur sind einige Stellen leider auch regelrecht miss- oder unverständlich.
So wird z.B. die Sage von Aigeus (dem Vater von Theseus) erzählt, welchen Pittheus, der König von Troizen trunken machte um ihm dann seine Tochter Aithra zuzuführen. U.a. heißt es dann - Zitat: "Ahnungslos erwachte Aigeus am nächsten Morgen, wälzte einen gewaltigen Stein über sein Schwert und seine Sandalen und verließ die Stadt mit der Bitte, den Knaben aufzuziehen, herangewachsen nach Athen zu schicken, aber Stillschweigen über seine Herkunft zu wahren."
Als Leser fragt man sich nun natürlich, warum er denn nun einen Stein auf sein Schwert und seine Sandalen wälzte.
(Der vollst. Sage nach richtete Aigeus an Aithra die Bitte, den Knaben aufzuziehen, bis dieser kräftig genug wäre, den Stein selbst beiseite zu schieben. Schwert und Sandalen sollten ihm dann anschließend als Erkennungszeichen dienen, und ihn als Sohn des Aigeus ausweisen.)
Außerdem teilt sich das Buch auch spürbar in zwei sehr unterschiedliche Hälften. (Daher wohl auch die zwei verschiedenen Autoren.) Es gibt zum einem den Sagenteil und zum Anderen Nacherzählungen von Homers Ilias und der Odyssee. Und Letztere fallen dann wirklich deutlich ab. Die einzelnen Kapitel/Gesänge von Ilias und Odyssee sind mehr ein Mix aus Zitaten und sehr groben Zusammenfassungen. Der Autor erzählt die Geschichten nicht wirklich mit eigenen Worten und das wirkte auf mich doch leider etwas bemüht. Und teilweise gibt es auch hier wieder unschöne inhaltliche Unstimmigkeiten. Hier kann ich wirklich nur empfehlen, lieber gleich die Originale zu lesen, statt dieser lieblosen Zusammenfassungen.

Generell kann ich aber auf jeden Fall sagen, das Buch hat sich gelohnt, wenn auch mit Abstrichen. Man bekommt wirklich ein unglaubliches Sammelsurium an Geschichten präsentiert, dass einem regelrecht der Kopf schwirrt. Sehr erstaunt war ich auch die extreme, häufige Blutrünstigkeit in den Geschichten. Ein Game of Thrones nimmt sich hier gegen viele Geschichten wirklich wie ein Kindergeburtstag aus. Selbst die heute noch sehr populären Helden wie Herakles, Odysseus oder Achilleus hatten offensichtlich auch sehr "unmenschliche", so ganz und gar nicht heldenhafte Seiten an sich.
Besonders interessant fand ich dann vor allem auch alles rund herum um die Ilias und die Odyssee. Die Vorgeschichte, angefangen mit dem Zank um den goldenen Apfel, den Eris, die Göttin des Streits in böser Absicht provozierte; bis hin zum Muttermord Orests, mit welchem er den Mord an seinen Vater Agamemnon rächen wollte. Diese Rahmengeschichte rund herum um Ilias und Odyssee, sowie auch diese vielen äußeren und inneren Zusammenhänge sind wirklich ein absolutes Muss und bereichern die Geschichten ungemein!
Diese fast letzte Geschichte im Buch, um Orest, fand ich dann auch besonders interessant. Nach besagtem Mord wird Orest von den Erinnyen gejagt. Rachegeister, welche all Jene heimsuchen, die sich gegen die eigene Blutsverwandtschaft versündigen. Teilweise hatte diese Geschichte regelrecht etwas von einem modernen, düsteren Schauerroman. Ich fand diesen Abschnitt sogar so interessant, dass ich mir nun auch noch die zugrunde liegende Dramen-Trilogie zugelegt habe: Die Orestie, von Aischylos. :prima:
Außerdem fand ich dann auch einige wenige Anmerkungen bzw. Interpretationen des Autors (also einer von beiden), zu einigen bestimmten Sagen äußerst interessant.
1.
Dass sich in einigen Sagen, rund um die göttliche Athene (mitunter Schutzgöttin der gleichnamigen Stadt), auch immer wieder Verweise zu Schlangen, Schlangenmenschen und/oder Schlangenkulten finden. Ganz so, als gäbe es ein dunkles, mysteriöses Geheimnis, welches die "schöne, jungfräuliche" Athene umgibt.

2.
Poseidon, der Herrscher der Meere, galt auch als "Erdenerschütterer". In der Ilias, aber auch in der Odyssee wird dieser Beiname z.B. sehr häufig erwähnt. Aber er galt unter anderem auch als Gott der "Pferde".
Als die Achäer nun die Mauern Trojas mit Hilfe eines hölzernen Pferdes überwanden, könnte man nun natürlich in einem sehr weiten Sinn auch den Schluß ziehen, dass ursprünglich tatsächlich, vielleicht ja, einst ein Erdbeben gemeint war.



Die Odyssee, in der Übersetzung von Roland Hampe (Reclam)

Praktisch dort, wo nun die Odyssee im vorhergehenden Sachbuch einsetzt, hab ich dann gleich direkt zum Original gegriffen.
Ich war dann auch wirklich erstaunt, wie gut und wie angenehm sich das Buch liest. Im Gegensatz zur Ilias! Was wohl vor allem daran liegt, dass dieses Buch nun tatsächlich auch eine Geschichte erzählt. Die Geschichte wirkt regelrecht alterslos und ist fast gänzlich ohne Vorwissen verständlich. Höchstens in einem Kapitel, in welchem Odysseus die Schwelle zum Hades aufsucht, ist es vielleicht hilfreich, etwas mehr Hintergrundwissen zu besitzen, bzw. wird das Lesevergnügen dadurch etwas vergrößert. Odysseus trifft dort auf die Geister von vielen verstorbenen Sagengestalten und der Leser wird an dieser Stelle doch "ein wenig" gefordert.
Die Reclam-Ausgabe kann ich dann auch wirklich nur empfehlen, zumindest Jedem, der keine Probleme mit dieser typischen, anstrengend-winzigen Schrift hat.

Als Nächstes werde ich mir dann die Tage mal die Odysseus-Verfilmung mit Armand Assante ansehen. Wohl gut 20 Jahre her, dass ich den Film das letzte Mal gesehen habe. Aber ich habe den Film heute noch als äußerst gelungen in Erinnerung. :wink:


PS: Eine kurze Anmerkung noch. Als ganz hervorragendes Nachschlagewerk habe ich für mich "Reclams Lexikon der antiken Mythologie" entdeckt. Das Buch kann ich jedem Interessierten wirklich nur empfehlen. Dort habe ich dann auch wirklich alles gefunden, was ich im hier besprochenen Sachband vermisst habe. Außerdem finden sich dort auch Stammbäume, sowie antikes Kartenmaterial rund um Griechenland (nur ein paar wenige Seiten ganz am Ende des Bandes, aber es reicht aus).
Der Umfang kann wahrscheinlich kaum mit dem kleinen/neuen Pauly mithalten, aber es ist dafür wohl immerhin eine sehr kompakte und trotzdem sehr vollständige Alternative.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Gute Idee mit dem Reclam, hab ich mir gleich bestellt, denn meines ist uralt und zerfleddert.
Vom Pauly hab ich mich vor einiger Zeit getrennt. Das ist einfach nix mehr.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

Ich fand's etwas schade, dass es das Lexikon nicht in gebundener Form gibt, und der Preis ist ja auch nicht ganz ohne. (Zumindest die neueste Auflage habe ich nirgends als Hardcover finden können.) Aber ist wirklich ein tolles Buch. Zu einigen Begriffen, welche ich dort nachgeschlagen hatte und welche dort wunderbar erläutert wurden, konnte ich tatsächlich sogar, im Internet hingegen, überhaupt keine Infos finden.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Gelesen:

Exhalation von Ted Chian.

Weil ich die meisten Storys schon kannte hier nur ein kleiner Überblick über die die ich nicht kannte:

The true of fact, the true of feeling

Eine neue Technologie wird entwickelt, die im Prinzip das gane Leben auf Video aufzeichnet und quasi er Gedanken zugänglich macht. Ein Journalist bschäftigt sich damit, und muss erkennen das er nicht der Vater war für den er sich gehalten hat. Paralell dazu eine Geschichte über eine afrikanische Kultur, die von oraler auf schriftliche Aufzeichung umstellt... und was das überhaut bedeutet, bzw: mit den Leuten macht.

The Gread Silence

Die Gedankten der Papageien bei einem Radioteleskop über die Versuche der Menschen mit Aliens zu kommunizieren.

Omphalos

Eine Wissenschaftlerin in einer Welt die vor 8.000 Jahren von Gott geschaffen wurde (die Welt). Es gibt z.B. Überreste alte Bäume ohne Jahresringe, Muscheln und Korellen ohne solte usw. In dieser Welt wird eine astronomische entdeckung gemacht die gewaltigen Impakt hat.

...die Sory hat mich am meisten fasziniert, weil da so viel drann hägt.

Annexy is the Dizziness for Freedom

Auch stark. Beruht auf der Viele-Welten-Theroie. Eine Technik kommt auf, in der man Auf Knopfdruck das Universum aufspalten kann (durch ein einzelnes Quant), und später kann man mit beiden Universen kommunizieren, und Nachrichten hin und her schicken.

Schönes Ding, hier werden solche Fragen verhandelt was unser Leben und unser Schicksal so bestimmt.

...im großen und ganzen: viel schönes dabei. Faszinierend finde ich immer den Twist den Chiangs Geschichten haben: wir haben Leute in einem... unmenschlichen... Universum, wo man fast schon sofort verzweifeln würde, und trozdem finden die Leute einen Weg um mit ihrer Situation auf eine positive Art uns Weise umzugehen.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ja, das stimmt, das ist bei Ted Chiang ziemlich einzigartig: Es ist alles grässlich, und trotzdem verzweifeln die nicht.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Gelesen:

Golden State von Winters

Bild

Kurz gesagt: wie die letzen 2 Bucher von winters ist auch das wieder eine Detektiv Geschichte, hier mit der Ausgangsidee das das alles in einer Variante von Californien spielt, dem "Golden State".

Dort wird allesaufgezeichnet und archiviert, und die Leute dürfenn nur noch die Wahrheit sagen. Lügner werden vom "Speculative Service" verfolgt.

Ein dreiSterne Buch, kann man lesen, muss man aber nicht.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Scotty »

Knochenmann hat geschrieben: 19. Juni 2020 09:07 Gelesen:

Golden State von Winters



Ein dreiSterne Buch, kann man lesen, muss man aber nicht.
Mir hat die "Last Policeman" Serie von Winters sehr gut gefallen.
Lese zur Zeit:
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    Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

    Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

    "Last Policeman" fand ich nur so mittel. "Underground Airlines" hingegen: brilliant. "Golden State" ist sehr ähnlich zu "Last Policeman", obwohl ich irgendwie den Eidruck hatte das dem Autor bei den letzen 10 Prozent die Ideen ausgingen. Oder er will eine Fortsetzung schreiben.
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    Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

    Ungelesener Beitrag von Scotty »

    Dann nehme ich UA auf meine Liste. "The last policeman" gibt es als Kindle für 1,49. Ist auch in Englisch sehr gut zu lesen.
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

      Der Kuss des schwarzen Gottes, 10 Kurzgeschichten von Catherine Lucile Moore

      Bild

      Ich habe ja schon seit langem eine Schwäche für Low-Fantasy und generell für die großartige amerikanische Pulp-Ära. Aber ich habe tatsächlich erst vor einem oder zwei Jahren erfahren, dass es schon damals auch eine tatkräftige, weibliche Figur im Fantasy-Bereich gab: Jirel von Joiry. Und man höre und staune, geschrieben von einer weiblichen Autorin.
      Das hatte mich natürlich "ein wenig" neugierig gemacht und kurze Zeit später besorgte ich mir dann auch das, was ich so an deutschen Veröffentlichungen von "C. L. Moore" finden konnte. Zum Einen "Jirel, die Amazone" und zum Anderen diesen Kurzgeschichten-Band hier: "Der Kuss des schwarzen Gottes".
      Ich hatte dann auch, ehrlich gesagt, nicht wirklich viel erwartet. Ich rechnete eher mit einer ziemlich platten und auch sehr altbackenen Sammlung an Klischee-Fantasy-Geschichten. Und ... ich wurde dann doch, in dieser Hinsicht, ziemlich enttäuscht ... Zum Glück!
      Zuerst einmal enthält dieser Band nur eine einzige Kurzgeschichte, mit besagter Jirel. Und der Band enthält sowohl Fantasy-, als auch Science-Fiction-Kurzgeschichten. Wobei sich das bei einigen Geschichten aber auch nicht so ganz genau sagen läßt.
      Den Auftakt bilden dann tatsächlich sogar zwei Kurzgeschichten, die ich eher der Dark-Fantasy zuordnen würde (auch wenn es ein paar Science-Fiction-Elemente gibt). Offensichtlich stark inspiriert von H.P. Lovecraft, aber auch mit ein paar wenigen, aber dafür wirklich guten, eigenen Ideen. Zum Glück. (Also ich bin da ja vielleicht eine seltene Ausnahme, aber dieser typische Lovecraft-Horror konnte mich nie so wirklich begeistern. Zumindest in den paar Büchern, die ich von Lovecraft gelesen habe.)
      Ich fand diese ersten beiden Geschichten dann vielleicht ein wenig zu lang-gezogen, und man merkt durchaus das Alter der Geschichten. Aber trotzdem auch sehr schön geschrieben und wunderbar atmosphärisch-düster. Überhaupt war ich extrem begeistert, dass eine Autorin, schon in den 30-Jahren (!!!) so etwas geschrieben hat. Also richtig gute Dark-Fantasy, die den Namen auch wirklich verdient!
      Als Nächstes folgte dann die titelgebende, einzige Jirel-Story im Band: "Der Kuss des schwarzen Gottes". Anfangs noch Low-Fantasy, die mir richtig gut gefiel. Aber nach kurzer Zeit ändert die Geschichte dann recht deutlich ihre Richtung, wieder hin zu einer Art Lovecraft Grusel-Stil, ähnlich wie in den ersten beiden Geschichten. Das ist dann immer noch durchaus gut und lesenswert, aber ein wenig enttäuscht war ich schon, wenn ich ehrlich bin. Aber die Figur - Jirel - hat auf jeden Fall Lust gemacht, auf das nächste Buch von C.L. Moore, welches noch auf mich wartet...

      Hier nun, nach dieser dritten Kurzgeschichte, war ich dann jedenfalls fast durchgehend nur noch begeistert, von wirklich so gut wie allen, noch übrigen Geschichten. Und so ähnlich sich die ersten 3 Geschichten noch waren, so extrem verschieden ist dann auch wirklich alles was danach kommt. Von Fantasy in den ältesten aller vergangenen Zeiten, bis hin zu Reisen durch Raum und Zeit, in entfernte Dimensionen, die sich kaum noch in Worte fassen lassen. Wobei sich dann aber auch meist zwei Grundthemen immer wieder finden: Die Liebe einerseits, und das schreckliche Verhängnis, Tod und Verderben, auf der anderen Seite.
      ... Viel mehr will ich dann aber auch besser gar nicht verraten. Das nimmt beim Typus Kurzgeschichte, ja doch auch immer viel vorweg, vom Lesespaß.
      Ja, das Buch ist schon ein wenig älter und speziell einige Ideen in den vorhandenen SciFi-Kurzgeschichten sind heute natürlich nicht mehr ganz "taufrisch". Trotzdem fand ich Vieles wirklich sehr beeindruckend.
      Ich hab mich immer wieder gefragt, wie die gute Frau sich Dieses und Jenes nur ausdenken konnte, vor 80-90 Jahren! Die Geschichten sind oft wirklich verblüffend intelligent geschrieben. Vor allem hat mich beeindruckt, wie gut Catherine Moore es schafft, die Gefühls- und Gedankenwelt ihrer handelnden Figuren darzulegen.
      Und noch eine letzte Anmerkung: Bei Moores Fantasy-Geschichten hatte ich dann einige Male sogar den Eindruck, dass sie vielleicht auch als Inspiration für Karl Edward Wagner gedient haben könnten. Zumindest bin ich mir sehr sicher, dass ihm Moores Fantasy-Geschichten gefallen hätten. :prima:
      Wrong
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      Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

      Ungelesener Beitrag von Wrong »

      Obwohl ich nicht häufig Fantasy lese, habe ich mir den Namen Catherine Lucile Moore notiert. Schöne Rezi und interessante Lektüre.
      Vielen Dank, Hahlebopp :prima:
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