Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich werd´s versuchen.
In "Der Mann im Labyrinth" greift Silverberg ein klassisches Science Fiction Thema auf, den Kontakt mit Außerirdischen. Wobei der eigentliche Kontakt eher nebenbei abgehakt wird. Es geht Ihm mehr um die, in diesem Fall, tragischen Konsequenzen.
Der Roman teilt sich in 2 Handlungsebenen. Zum einen handelt die Geschichte vom damaligen "Botschafter" bei den Fremden, Dick Muller. Der bei dem ersten Kontaktversuch mit Außerirdischen so verändert wurde, das Menschen seine Nähe nicht ertragen konnten. Nach der vergeblichen Suche einer Heilung, zieht er sich entäuscht von der Menscheit zurück. Als Rückzugsort wählt er ein mit tödlichen Fallen bestücktes Labyrinth.
Die zweite Handlungsebene dreht sich um seinen damaligen Vorgesetzten Boardman und den Sohn eines verstorbenen Freundes, die Ihn aus diesem Labyrinth herausholen wollen. Seine "Fähigkeit" wird dringend gebraucht.
Silverberg beschreibt sowohl das Innenleben und die Vorgeschichte seiner Protagonisten wie das schrittweise Vordringen der Gruppe um Boardman in das Labyrinth.
Nicht unbedingt ein Pageturner aber durchaus angenehm zu lesen.
Zu "Menschensohn".
Ich glaube mich zu erinnern, das Du "Treason - der Spenderplanet" von Orson Scott Card gelesen hast. Nach meiner Meinung ähneln sich die Romane was die Thematik betrifft. In Beiden geht es um eine Hauptperson, ihre Reise und Entdeckung einer ihnen unbekannten Welt und der Aneignung gewisser eher "esoterischen Fähigkeiten". Bei Silverberg allerdings bleiben diese Fähigkeiten und Wandlungen nicht von Dauer.
Die Hauptperson kommt aus unserer Zeit und wird durch einen "Zeitspalt" in die Ferne Zukunft unserer Erde versetzt. Er trifft auf diverse Nachkommen der Menschen, die entweder in dieser Zeit zu Hause sind oder wie er, hierher versetzt worden sind. Bei diesen Nachkommen der Menscheit läßt Silverberg seiner Fantasie freien Lauf. Er kommt auf wirklich abstruse Ideen. Es gibt Aliens in anderen Romanen die gegen unsere menschlichen Nachkommen und Ihre Lebensweise blaß aussehen.
Das Ganze liest sich ein wenig wie die Beschreibung einer im Drogenrausch erlebten Reise, gewürzt mit einigen Sexszenen, Entkörperlichung, Verwandlungen, etc.
Faszinierend beschrieben fand ich die Wanderung des Protagonisten durch "Gebiete" wie z.B.: "Langsam", "Schwer" und "Alt".
Der Roman ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das ungewöhnlichste, und seltsamste was ich von Silverberg gelesen habe.
In "Der Mann im Labyrinth" greift Silverberg ein klassisches Science Fiction Thema auf, den Kontakt mit Außerirdischen. Wobei der eigentliche Kontakt eher nebenbei abgehakt wird. Es geht Ihm mehr um die, in diesem Fall, tragischen Konsequenzen.
Der Roman teilt sich in 2 Handlungsebenen. Zum einen handelt die Geschichte vom damaligen "Botschafter" bei den Fremden, Dick Muller. Der bei dem ersten Kontaktversuch mit Außerirdischen so verändert wurde, das Menschen seine Nähe nicht ertragen konnten. Nach der vergeblichen Suche einer Heilung, zieht er sich entäuscht von der Menscheit zurück. Als Rückzugsort wählt er ein mit tödlichen Fallen bestücktes Labyrinth.
Die zweite Handlungsebene dreht sich um seinen damaligen Vorgesetzten Boardman und den Sohn eines verstorbenen Freundes, die Ihn aus diesem Labyrinth herausholen wollen. Seine "Fähigkeit" wird dringend gebraucht.
Silverberg beschreibt sowohl das Innenleben und die Vorgeschichte seiner Protagonisten wie das schrittweise Vordringen der Gruppe um Boardman in das Labyrinth.
Nicht unbedingt ein Pageturner aber durchaus angenehm zu lesen.
Zu "Menschensohn".
Ich glaube mich zu erinnern, das Du "Treason - der Spenderplanet" von Orson Scott Card gelesen hast. Nach meiner Meinung ähneln sich die Romane was die Thematik betrifft. In Beiden geht es um eine Hauptperson, ihre Reise und Entdeckung einer ihnen unbekannten Welt und der Aneignung gewisser eher "esoterischen Fähigkeiten". Bei Silverberg allerdings bleiben diese Fähigkeiten und Wandlungen nicht von Dauer.
Die Hauptperson kommt aus unserer Zeit und wird durch einen "Zeitspalt" in die Ferne Zukunft unserer Erde versetzt. Er trifft auf diverse Nachkommen der Menschen, die entweder in dieser Zeit zu Hause sind oder wie er, hierher versetzt worden sind. Bei diesen Nachkommen der Menscheit läßt Silverberg seiner Fantasie freien Lauf. Er kommt auf wirklich abstruse Ideen. Es gibt Aliens in anderen Romanen die gegen unsere menschlichen Nachkommen und Ihre Lebensweise blaß aussehen.
Das Ganze liest sich ein wenig wie die Beschreibung einer im Drogenrausch erlebten Reise, gewürzt mit einigen Sexszenen, Entkörperlichung, Verwandlungen, etc.
Faszinierend beschrieben fand ich die Wanderung des Protagonisten durch "Gebiete" wie z.B.: "Langsam", "Schwer" und "Alt".
Der Roman ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das ungewöhnlichste, und seltsamste was ich von Silverberg gelesen habe.
Zuletzt geändert von Random am 8. Februar 2007 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
Hi Random, danke für die Info!
Das hats du so gut beschrieben, dass außer mir sicherlich noch andere Leser Lust auf einen Silverberg bekommen. Beide Romane sind ja aus der besten Schaffensperiode Mitte der 60er bis Mitte der 70er. Mir gefallen die Bücher so gut, weil es keine dicken Wälzer sind, sondern Silverberg den Leser auch in 150-200 Seiten so richtig "packen" kann!
Das hats du so gut beschrieben, dass außer mir sicherlich noch andere Leser Lust auf einen Silverberg bekommen. Beide Romane sind ja aus der besten Schaffensperiode Mitte der 60er bis Mitte der 70er. Mir gefallen die Bücher so gut, weil es keine dicken Wälzer sind, sondern Silverberg den Leser auch in 150-200 Seiten so richtig "packen" kann!
Lese zur Zeit:
Tade Thompson - Fern vom Licht des Himmels
Davor:
Laura Purcell - Das Korsett
Pierce Brown - Red Rising
Emily St John Mandel - Das Licht der letzten Tage
Eoin Colfer - Hinterher ist man immer tot
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Das würde ich eher als nette Unterhaltung mit vielen guten Ideen bezeichnen. Im Gegensatz zu "American Gods" ist es glücklicherweise nicht geschwätzig und sehr unterhaltsam.Random hat geschrieben: Danach ein absolutes Highlight, "Niemalsland" von Neil Gaiman.
Fertig mit "Vollidiot" von Tommy Jaud. Das hat richtig Spaß gemacht und war genau, was ich brauchte. Habe heute mit "The Prestige" von Chritopher Priest angefangen und auch das scheints ehr gut zu werden
Lese zur Zeit:
Edward Lee - Inferno
Edward Lee - Inferno
Da habe ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Für mich war es ein Highlight, habe das erste Mal seit langer Zeit ein Buch nicht wieder aus der Hand legen können und bis in die Nacht geschmökert. Absolut gesehen und unter Einbeziehung literarischer und sonstiger Qualitäten ist es ... ein gutes Buch?heino hat geschrieben:Das würde ich eher als nette Unterhaltung mit vielen guten Ideen bezeichnen. Im Gegensatz zu "American Gods" ist es glücklicherweise nicht geschwätzig und sehr unterhaltsam.Random hat geschrieben: Danach ein absolutes Highlight, "Niemalsland" von Neil Gaiman.
Niemalsland hat wohl generell Anklang hier gefunden.
http://www.sf-fan.de/phpBB/viewtopic.ph ... iemalsland
Die Einkreisung von Caleb Carr ist durch. Ein schönes und interessantes Buch. Sympathische Figuren und eine eine klasse Profiler-Geschichte.
Habe nun mit Fiebertraum von George R. R. Martin angefangen.
http://www.sf-fan.de/phpBB/viewtopic.ph ... iemalsland
Die Einkreisung von Caleb Carr ist durch. Ein schönes und interessantes Buch. Sympathische Figuren und eine eine klasse Profiler-Geschichte.
Habe nun mit Fiebertraum von George R. R. Martin angefangen.
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Ich genieße gerade "Ein Pyrenäenbuch" (1927) von Kurt Tucholsky.
Wenn man lernen (oder einfach nur lesen) will, wie man lebhafte, gehaltvolle und ansprechende Reisebeschreibungen zu Papier bringt - der Meister macht's vor!
Gruß
Ralf
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Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Denn er tut sich verbitten
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Ich bin am Freitag endlich mit Die Endzeit-Ingenieure von Jack Williamson fertig geworden. Gute Ideen und teilweise auch gute Umsetzung. Allerdings hat mich das letzte Drittel arg leiden lassen. Mann hatte den Eindruck, das dem Autor die Ideen ausgegangen waren oder kein Ende finden konnte (wollte?). Eigentlich schade. Nach Manseed und Überleben mein dritter Williamson, der aber auch der Beste war.
Eigentlich hatte ich mit fest vorgenommen den Weltensturm zu lesen, aber leider fand ich ihn nicht auf anhieb, so das ich jetzt erst mal Kriegsrat von Alan Dean Foster begonnen habe. Es ist der zweite Teil von Safari (dritter Teil kommt im Sommer). Ich hab den Eindruck, das der Nachfolger besser ist.
Eigentlich hatte ich mit fest vorgenommen den Weltensturm zu lesen, aber leider fand ich ihn nicht auf anhieb, so das ich jetzt erst mal Kriegsrat von Alan Dean Foster begonnen habe. Es ist der zweite Teil von Safari (dritter Teil kommt im Sommer). Ich hab den Eindruck, das der Nachfolger besser ist.
natura non facit saltus
Zur Zeit lese ich:
Zur Zeit lese ich:
Ich habe von Jack Williamson bisher nur "Überleben" gelesen. Hatte auch seine Längen, gefiel mir aber insgesamt gut. Besonders die Passagen mit dem im Weltraum lebenden, insektenartigen Wesen das einen neuen Stock(?) gründen will.lowcut hat geschrieben:Ich bin am Freitag endlich mit Die Endzeit-Ingenieure von Jack Williamson fertig geworden. Gute Ideen und teilweise auch gute Umsetzung. Allerdings hat mich das letzte Drittel arg leiden lassen. Mann hatte den Eindruck, das dem Autor die Ideen ausgegangen waren oder kein Ende finden konnte (wollte?). Eigentlich schade. Nach Manseed und Überleben mein dritter Williamson, der aber auch der Beste war.
Spielen die Romane eigentlich im selben Universum?
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Durch mit "The Prestige" und absolut begeistert. Buch und Film unterscheiden sich beträchtlich, sind aber beide großartig. Priest wird jetzt öfter auf meiner Einkaufsliste erscheinen.
Habe jetzt zu Herbert Asburys "Gangs of New York" gegriffen, der Vorlage zum gleichnamigen Film von Martin Scorsese. MKal schauen, ob das hohe Niveau bleibt
Habe jetzt zu Herbert Asburys "Gangs of New York" gegriffen, der Vorlage zum gleichnamigen Film von Martin Scorsese. MKal schauen, ob das hohe Niveau bleibt
Lese zur Zeit:
Edward Lee - Inferno
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- Liest zur Zeit: Torsten Scheib "Götterschlacht"
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Wieder mal einen Roman über Graf Dracula:
Elisabeth Kostova "Der Historiker"
Ungewöhnliche Herangehensweise, so ungewöhnlich, dass Kritiker, Klappentexter und andere Kulturfuzzis von "Historienthriller" faseln und da sie sonst nichts kennen, ihn mit "Der Namen der Rose" vergleichen. Es ist zum K...
Es ist ein einfach ein ungewöhnlicher Roman über den Grafen, recht unheimlich und erzählerisch gekonnt weit gespannt. Die Autorin schafft es, dass man als Leser beständig an die Bedrohung im Hintergrund denken muss, ist die Landschaft im Vordergrund noch so schön und malerisch und kommen sich Liebende noch so nahe.
Komme ins dritte Drittel. Es wird langsam aber sicher immer beklemmender.
MB
Elisabeth Kostova "Der Historiker"
Ungewöhnliche Herangehensweise, so ungewöhnlich, dass Kritiker, Klappentexter und andere Kulturfuzzis von "Historienthriller" faseln und da sie sonst nichts kennen, ihn mit "Der Namen der Rose" vergleichen. Es ist zum K...
Es ist ein einfach ein ungewöhnlicher Roman über den Grafen, recht unheimlich und erzählerisch gekonnt weit gespannt. Die Autorin schafft es, dass man als Leser beständig an die Bedrohung im Hintergrund denken muss, ist die Landschaft im Vordergrund noch so schön und malerisch und kommen sich Liebende noch so nahe.
Komme ins dritte Drittel. Es wird langsam aber sicher immer beklemmender.
MB
- gernot1610
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... bestimmt sind am Schluss alle Tot, oder zumindest wissen sie, dass sie es bald sind, na ja, wenigstens Kopfweh haben alle ....Tiberius hat geschrieben:Neulich im Buchhandel Imperator von Stephen Baxter gesehen. Hat das schon jemand gelesen (womöglich schon vorher auf Englisch) und kann mal ´n paar Takte dazu schreiben. Antikes Rom und Zeitreisen; interessieren würde mich das ganze schon.
@Tiberius
Das hier hat Kopernikus (ich glaube er treibt sich auch hier im Forum rum) bezüglich Imperator von Baxter geschrieben.
Es ergibt einen schönen Kontrast, wenn man bei 38° mit Blick auf die griechische Ägais ein Buch über das kalte, nebelige England des frühen Mittelalters ließt.
Womit auch schon die erste Überraschung des Buches gelungen wäre, es handelt sich nämlich am ehesten um einen Historienroman, SF-Elemente sucht man vergebens. Offensichtlich hat Baxter nach seiner jahrenlangen Begeisterung für Primaten nun die Geschichte des römischen Britanniens als neues Steckenpferd entdeckt.
Die Geschichte beginnt im Jahre 4 v. Chr. mit der im Klappentext erwähnten Geburt eines Kindes und der Prophezeihung. Diese zieht sich als Roter Faden durch die 4 Jahrhunderte der Handlung während der die Mitglieder der Familie die Bedeutung der Prophezeihung zu erahnen zu versuchen und dementsprechend zu handeln, wobei sie immer wieder mit den römischen Imperatoren, namentlich Claudius, Hadrian und Konstantin aneinandergeraten. Und immer wieder erhält man kurze Ausblicke auf das was passieren könnte, wenn es den Nachfahren von Bricca und Nectovelin gelingen könnte, das umzusetzen, was sie für ohre Bestimmung halten, sei es nun ein Anschlag auf Kaiser Konstantin oder die Beeinflußung von Hadrian bei der Gestaltung des bewußten Walls.
Parallel dazu wird der Leser auf der großen Bühne Zeuge vom Aufstieg und Fall des römischen Reiches. Von der Invasion Britanniens unter Kaiser Claudius, der Revolte Boadiceas, dem Bau des Hadrianswalls und der Konsolidierung des Reiches, dem Auftauchen des Christentums, der schrittweisen Unterwanderung Roms durch die "Barbaren", schließlich die Reichsteilung und der Beginn der Völkerwanderung.
Und als krönenden Abschluß gibt es dann noch einen fiesen Cliffhanger, der schon mal Appetit auf den zweiten Band macht, der dann mit der Zeit der Angelsachsen und Wikinger weitermacht.
An dieser kurzen Zusammenfassung läßt sicherlich schon erahnen, wer sich nicht für Geschichte interssiert, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Allen anderen kann ich dieses ungewöhnliche Buch als einen kleinen Blick über den Tellerand wärmstens empfehlen. Sicherlich nicht der beste Baxter, wohl aber der ungewöhnlichste.
Quelle: Scifinet.org
Das hier hat Kopernikus (ich glaube er treibt sich auch hier im Forum rum) bezüglich Imperator von Baxter geschrieben.
Es ergibt einen schönen Kontrast, wenn man bei 38° mit Blick auf die griechische Ägais ein Buch über das kalte, nebelige England des frühen Mittelalters ließt.
Womit auch schon die erste Überraschung des Buches gelungen wäre, es handelt sich nämlich am ehesten um einen Historienroman, SF-Elemente sucht man vergebens. Offensichtlich hat Baxter nach seiner jahrenlangen Begeisterung für Primaten nun die Geschichte des römischen Britanniens als neues Steckenpferd entdeckt.
Die Geschichte beginnt im Jahre 4 v. Chr. mit der im Klappentext erwähnten Geburt eines Kindes und der Prophezeihung. Diese zieht sich als Roter Faden durch die 4 Jahrhunderte der Handlung während der die Mitglieder der Familie die Bedeutung der Prophezeihung zu erahnen zu versuchen und dementsprechend zu handeln, wobei sie immer wieder mit den römischen Imperatoren, namentlich Claudius, Hadrian und Konstantin aneinandergeraten. Und immer wieder erhält man kurze Ausblicke auf das was passieren könnte, wenn es den Nachfahren von Bricca und Nectovelin gelingen könnte, das umzusetzen, was sie für ohre Bestimmung halten, sei es nun ein Anschlag auf Kaiser Konstantin oder die Beeinflußung von Hadrian bei der Gestaltung des bewußten Walls.
Parallel dazu wird der Leser auf der großen Bühne Zeuge vom Aufstieg und Fall des römischen Reiches. Von der Invasion Britanniens unter Kaiser Claudius, der Revolte Boadiceas, dem Bau des Hadrianswalls und der Konsolidierung des Reiches, dem Auftauchen des Christentums, der schrittweisen Unterwanderung Roms durch die "Barbaren", schließlich die Reichsteilung und der Beginn der Völkerwanderung.
Und als krönenden Abschluß gibt es dann noch einen fiesen Cliffhanger, der schon mal Appetit auf den zweiten Band macht, der dann mit der Zeit der Angelsachsen und Wikinger weitermacht.
An dieser kurzen Zusammenfassung läßt sicherlich schon erahnen, wer sich nicht für Geschichte interssiert, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Allen anderen kann ich dieses ungewöhnliche Buch als einen kleinen Blick über den Tellerand wärmstens empfehlen. Sicherlich nicht der beste Baxter, wohl aber der ungewöhnlichste.
Quelle: Scifinet.org