Deutsche Science-Fiction-Autorinnen - Diskussion ausgelöst durch Wikipedia-Artikel

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Khaanara
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Deutsche Science-Fiction-Autorinnen - Diskussion ausgelöst durch Wikipedia-Artikel

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Die Autorin ist auch zurzeit Auslöser für einen Streit bei Wikipedia: https://www.vice.com/de/article/qvyap7/ ... nnen-liste
Kruhling
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Kruhling »

Das klingt sehr interessant, werde ich mir auf jeden Fall einmal ansehen.
Gruß, Kruhling
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Mammut
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Mammut »

Wikipedia ist doch eigentlich angetreten Wissen für jedermann zu verbreiten und dann grenzen die willkürlich ab, was relevant ist und was nicht, die Diskussion gab es ja schon mal bezüglich dem DPP.
Meines Erachtens wird Wikipedia sowieso überbewertet. Insgesamt scheint es mir so, das viel zu viel Wert auf Wikipedia, Facebook und Konsorten gelegt wird. Aber scheinbar bekommt man andererseits keine Reichweite.

Stattdessen fristen ja viele Spezialseiten ein Schattendasein. Als negatives Beispiel mag diese hier herhalten: https://www.dsfp.de/
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Naut
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Naut »

Khaanara hat geschrieben: 14. März 2019 09:47 Die Autorin ist auch zurzeit Auslöser für einen Streit bei Wikipedia: https://www.vice.com/de/article/qvyap7/ ... nnen-liste
Dieser Artikel zeigt in erster Linie eines: Dass die meisten Leute keine Ahnung haben, wie die Wikipedia funktioniert.
Eine solche Liste ist technisch überflüssig, weil Suchmaschinen wie PetScan sie innerhalb von Sekunden bereitstellen können, ohne dass jemand sich die Mühe machen muss:
https://petscan.wmflabs.org/?language=d ... tab=&doit=

Dass inhaltlich doch etwas dran ist, zeigt der Vergleich der Zahlen:

Science-Fiction-Literatur
Frau
Deutscher
--------------------------------
30 Ergebnisse

Science-Fiction-Literatur
Mann
Deutscher
--------------------------------
269 Ergebnisse
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lapismont
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von lapismont »

So eine Liste ist sicher gut, wenn man danach sucht. Die Relevanz-Kriterien der deutschsprachigen Wikipedia waren schon öfter Anlass zur Kritik, ich sag nur Buchmessecon.
Aber werden Autorinnen dadurch sichtbarer? Für wen und wo?

Und davon ganz unabhängig: Finden ihre Geschichten Leserinnen und Leser?

Ich hab mir die Liste grad man angeschaut, wenn man Perry Rhodan mitzählt, habe ich von 15 der genannten Autorinnen etwas gelesen, nicht unbedingt, das, was in der Liste steht.
Es fehlen jede Menge KG-Verfasserinnen und SPlerinnen. Wollte man alle nennen, wirds verdammt unübersichtlich und die Frage nach dem Nutzen nur noch größer.
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Naut
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Naut »

Der Grund, warum der Artikel eigentlich abgelehnt wurde, dürfte sein, dass reine Listenartikel in der WP grundsätzlich eher abgelehnt werden. Das ist auch einsichtig, denn rein kombinatorisch können etliche derartige Listen kompiliert werden, die man einfacher und aktueller durch Datenbanktools wie PetScan erzeugen kann (siehe oben).

Möglicherweise wäre es lohnender, einen echten Artikel "Frauen in der deutschsprachigen SF" zu schreiben, der in einem richtigen Fließtext über die ersten publizierten SF-Autorinnen informiert, von der Situation in Ost und West nach 1945 berichtet und dann einen Überblick über die heutige Situation gibt. Das wäre aber richtig Arbeit. Und ich bin mir auch unsicher, ob der die Relevanzhürde nähme, denn es gibt ein Thema, das gewissen WP-Tugendwächtern weit irrelevanter als Frauen erscheint: Science Fiction. ;)
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Naut hat geschrieben: 14. März 2019 21:43 Möglicherweise wäre es lohnender, einen echten Artikel "Frauen in der deutschsprachigen SF" zu schreiben, der in einem richtigen Fließtext über die ersten publizierten SF-Autorinnen informiert, von der Situation in Ost und West nach 1945 berichtet und dann einen Überblick über die heutige Situation gibt. Das wäre aber richtig Arbeit. Und ich bin mir auch unsicher, ob der die Relevanzhürde nähme, denn es gibt ein Thema, das gewissen WP-Tugendwächtern weit irrelevanter als Frauen erscheint: Science Fiction. ;)
An einem solchen Artikel arbeite ich, aber nicht für Wikipedia (und wohl auch nicht ganz so ausführlich, das wird sich noch zeigen). Meine Motivation dafür ist, dass ich gerade die Artikel für die 100 besten SF-Romane auf Tor Online fertiggestellt habe (wann sie veröffentlicht werden, hängt von der Redaktion ab). Von 100 Titeln darauf stammen 20 von Frauen. Und mit Angela Steinmüller ist nur eine deutschsprachige Autorin dabei. Was ich etwas wenig finde.
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Naut
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Naut »

Darauf freue ich mich, also auf beide Artikel!
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lapismont
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ja, mir geht es so, dass ich sehr bewusst Werke von Frauen wählen muss, um nicht nur Bücher von Männern zu lesen. Denn eigentlich gehe ich nicht an ein Buch mit der Frage heran, ob es eine Frau oder ein Mann schrieb, sondern, ob es mich interessieren könnte.
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Ender
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Ender »

Aber dann mal ganz vorsichtig gefragt: Warum "musst" du denn Bücher von Frauen lesen? Lies' doch einfach, was dich interessiert. Da werden bestimmt ganz automatisch immer wieder auch Werke von Autorinnen dabei sein. Bei mir ist das zumindest so, ganz ohne dass ich gezielt darauf achten würde.
Das Verhältnis bei SF-Romanen wird dann sicher nicht 50:50 sein, aber wenn ich sehe, dass 20% der Bücher in Pogos "Top 100" von Frauen stammen, dann finde ich das gar nicht mal so wenig. Denn SF ist nun mal ein Genre, dass wesentlich mehr männliche Leser hat als weibliche. Und dementsprechend auch wesentlich mehr männliche Autoren.
Gleichzeitig werden z.B. Liebesromane mehrheitlich von Frauen gelesen - und geschrieben.

Warum ist das so? Dazu müsste man wahrscheinlich tief in psychologische und soziologische Analysen eintauchen.
Ist es schlecht, dass das so ist? Vielleicht. Zumindest wird es dadurch für weibliche SF-Autorinnen und männliche Liebesroman-Autoren schwieriger, weil sie sich gegen eine bestimmte Erwartungshaltung durchsetzen müssen.

Okay - das könnte also eine mögliche Antwort auf meine Eingangsfrage sein: Um diese "Minderheiten"-Autorinnen/Autoren gezielt zu unterstützen, liest man bewusst gegen die "Mehrheit" an.
Na gut. Kann ich bedingt nachvollziehen.

Grundsätzlich finde ich es sinnvoll und interessant, auch mal außerhalb der üblichen Gewohnheiten zu lesen, um neue Perspektiven / Sichtweisen kennenzulernen. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass die SF von weiblichen Autorinnen sich dermaßen grundlegend von der ihrer männlichen Kollegen unterscheidet, dass ein "ich lese jetzt gezielt mehr von Frauen" mir tatsächlich ganz neue Perspektiven eröffnen würde.


[Vielleicht sollte man diesen Teil der Diskussion in einen eigenen Thread verschieben, denn um "Die Optimierer" geht es hier ja schon länger nicht mehr]
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Ender hat geschrieben: 15. März 2019 09:38
[Vielleicht sollte man diesen Teil der Diskussion in einen eigenen Thread verschieben, denn um "Die Optimierer" geht es hier ja schon länger nicht mehr]
Habe ich eben gemacht. Entschuldigt den Titel, er kann optional angepasst werden, wenn klar wird, in welche Richtung sich diese Diskussion entwickelt (bleibt es bei der Diskussion um den Wikipedia-Artikel, oder weitet sich die Diskussion wie bereits angedeutet aus?).
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Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Ender hat geschrieben: 15. März 2019 09:38 Aber dann mal ganz vorsichtig gefragt: Warum "musst" du denn Bücher von Frauen lesen? Lies' doch einfach, was dich interessiert. Da werden bestimmt ganz automatisch immer wieder auch Werke von Autorinnen dabei sein. Bei mir ist das zumindest so, ganz ohne dass ich gezielt darauf achten würde.
...

Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass die SF von weiblichen Autorinnen sich dermaßen grundlegend von der ihrer männlichen Kollegen unterscheidet, dass ein "ich lese jetzt gezielt mehr von Frauen" mir tatsächlich ganz neue Perspektiven eröffnen würde.
Diese Fragen hab ich mir auch bereits wiederholt gestellt. Mir gehts da wie Ender: Ich lese, was mich interessiert; Autorinnen sind da automatisch dabei. Bin gespannt, welche Gründe es für explizite Suche noch geben könnte ...
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Naut hat geschrieben: 14. März 2019 21:43 Der Grund, warum der Artikel eigentlich abgelehnt wurde, dürfte sein, dass reine Listenartikel in der WP grundsätzlich eher abgelehnt werden. Das ist auch einsichtig, denn rein kombinatorisch können etliche derartige Listen kompiliert werden, die man einfacher und aktueller durch Datenbanktools wie PetScan erzeugen kann (siehe oben).

Möglicherweise wäre es lohnender, einen echten Artikel "Frauen in der deutschsprachigen SF" zu schreiben, der in einem richtigen Fließtext über die ersten publizierten SF-Autorinnen informiert, von der Situation in Ost und West nach 1945 berichtet und dann einen Überblick über die heutige Situation gibt. Das wäre aber richtig Arbeit. Und ich bin mir auch unsicher, ob der die Relevanzhürde nähme, denn es gibt ein Thema, das gewissen WP-Tugendwächtern weit irrelevanter als Frauen erscheint: Science Fiction. ;)
Exakt so sehe ich das auch. Ich habe mich sogar an der Diskussion zur Löschung beteiligt, weil ich nicht denke, dass diese Auflistung dort sinnvoll platziert ist. Es gibt weder den darüber anzusiedelnden Artikel "Deutschsprachige SF-Literatur", noch eine allgemeine Auflistung an deutschsprachigen Autoren (w/m/d). Diese Liste ist ein singulär, die den Prinzipien einer Online-Enzyklopädie nicht sehr gut entspricht und vor allem konzeptionell nicht eingebunden ist. Wenn die Diskussion bewirkt, dass sich dies ändert, dann hat sie etwas positives.
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

lapismont hat geschrieben: 15. März 2019 08:49 Ja, mir geht es so, dass ich sehr bewusst Werke von Frauen wählen muss, um nicht nur Bücher von Männern zu lesen. Denn eigentlich gehe ich nicht an ein Buch mit der Frage heran, ob es eine Frau oder ein Mann schrieb, sondern, ob es mich interessieren könnte.
Ich wähle Bücher eigentlich auch nur nach der Frage aus, ob mich der Inhalt interessiert, ob mich die Kombination aus Klappentext, Aufmachung und eventuell Empfehlungen und Besprechungen anspricht. Trotzdem lande ich maximal bei 20% Bücher von Frauen (alle Genres, nicht nur SF). Wenn ich dann aber gezielt Bücher von Frauen auswähle, lande ich oft bei echten Highlights wie "Die Geschichte der Liebe" von Nicole Krauss und "Die Unvollendete" von Kate Atkinson oder Becky Chambers. Ich habe den Eindruck, dass bei meinem üblichen Auswahlverfahren die Frauen irgendwie unbewusst benachteiligt werden, so wie sie es auch im Bücherbetrieb und bei den Verlagen werden bzw. lange wurden, wenn es um bestimmte Genres geht. Also versuche ich meine eingefahrenen Auswahlstrukturen von Zeit zu Zeit aufzubrechen, um aus der Routine rauszukommen, in der Hoffnung, dass sich dadurch neue Leseerlebnisse ergeben. Was oft auch der Fall ist.

Ich habe auch den Eindruck, dass sich der deutschprachige Buchmarkt aber auch die Leserschaft mit SF von Frauen deutlich schwerer tut als das im englischsprachigen Raum der Fall ist, wenn ich mir ansehe, was da alle ans aufregender SF von Frauen bei größeren Verlagen erscheint und für Preise nominiert ist. Von Kurzgeschichten ganz zu schweigen. Alles Autorinnen, die kaum übersetzt werden.
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Re: Theresa Hanning - Die Optimierer

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

breitsameter hat geschrieben: 15. März 2019 10:34 Exakt so sehe ich das auch. Ich habe mich sogar an der Diskussion zur Löschung beteiligt, weil ich nicht denke, dass diese Auflistung dort sinnvoll platziert ist. Es gibt weder den darüber anzusiedelnden Artikel "Deutschsprachige SF-Literatur", noch eine allgemeine Auflistung an deutschsprachigen Autoren (w/m/d). Diese Liste ist ein singulär, die den Prinzipien einer Online-Enzyklopädie nicht sehr gut entspricht und vor allem konzeptionell nicht eingebunden ist. Wenn die Diskussion bewirkt, dass sich dies ändert, dann hat sie etwas positives.
Bei der englischsprachigen Wikipedia gibt es diesen Aufbau genau so wie von dir geschildert. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Categor ... prov=sfti1
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