Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Science Fiction in Buchform
Benutzeravatar
Knochenmann
Der Sailor-Mod
Der Sailor-Mod
Beiträge: 13063
Registriert: 26. April 2004 19:03
Land: Österreich!

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Jasper Ffordes Fussnotes:

Bei Fforde reisen die Protagonisten in Bücher und komme nizieren mit den Leuten die die Bücher lesen über Fussnotophon... irgendwo im Test taucht eine Fussnote auf, und die Fussnote ist dann der Dialog der im Buch geführt wird.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

Mod-Hammer flieg und sieg!


Alle Bücher müssen gelesen werden
Benutzeravatar
Ender
SMOF
SMOF
Beiträge: 2585
Registriert: 10. Januar 2015 21:25
Bundesland: Westfalen
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Neil Sharpson - Ecce Machina. Die Seele der Maschine
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Ender »

Naut hat geschrieben: 11. Dezember 2019 10:09 Ich bin allerdings ein großer Fan dieses Erzählkniffs: Wenn der Autor ihn beherrscht, wie Douglas Adams, Terry Pratchett Jeff Vandermeer und Umberto Eco, dann ergibt sich daraus eine großartige, nichtlineare Erzählebene. Wer das zu fordernd findet, mag ja gern etwas anderes lesen, aber eine Erzähltechnik pauschal abzuqualifizieren finde ich unglücklich.
Davon abgesehen finde ich, dass Fußnoten nichts in wissenschaftlichen Arbeiten zu suchen haben: Da stören sie nämlich meinen Lesefluss tatsächlich. :)
Ich fasse zusammen:
Wenn mich Fußnoten in Pratchetts Romanen nerven, dann weil mich das zu sehr fordert.
Wenn dich Fußnoten in wissenschaftlichen Arbeiten nerven, dann weil sie den Lesefluss stören.
Soso...

Also ich sehe das ja so:
Fußnoten in Romanen stören meinen Lesefluss.
Von Fußnoten in wissenschaftlichten Arbeiten bin ich ein großer Fan. Wer das zu fordernd findet, mag ja gern etwas anderes lesen.
:PPP:
Benutzeravatar
lapismont
SMOF
SMOF
Beiträge: 13765
Registriert: 17. Februar 2004 13:23
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Michael Moorcock – Elric
Jasper Nicolaisen – Diebesgut
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Das Fußnotophon fand ich schon ziemlich witzig. Ansonsten hängt es doch sehr vom Werk ab. Letztens hatte ich eine Klassiker-Neuübersetzung da gab es nützliche, als auch nervige Fußnoten. Wenn etwa Dinge mir geläufige Dinge erklärt wurden wie griechische GöttInnen. Da roll ich schon mal die Augen. Wenn aber historische Hintergründe beleuchtet werden, find ichs klasse, zum einen, weils mich interessiert, zum anderen, weil es die Lektüre vertieft.
Benutzeravatar
Ender
SMOF
SMOF
Beiträge: 2585
Registriert: 10. Januar 2015 21:25
Bundesland: Westfalen
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Neil Sharpson - Ecce Machina. Die Seele der Maschine
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Ender »

Ein richtig guter Autor sollte diese Informationen aber auch elegant mit in den eigentlichen Text einbauen können. Dann stört es den Lesefluss nicht und die interessanten Informationen oder witzigen Anekdoten sind trotzdem vorhanden.

Mir ist schon klar, dass Pratchett seine Fußnoten nicht aus Unfähigkeit angebracht hat, sondern weil er das Stilmittel offensichtlich mochte. Aber mich schreckt sowas ab, wenn es überhand nimmt.
Benutzeravatar
Knochenmann
Der Sailor-Mod
Der Sailor-Mod
Beiträge: 13063
Registriert: 26. April 2004 19:03
Land: Österreich!

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Also was das angeht:

50%

Endlich bekommen wir ein wenig mehr Myhtologie in dem Buch, und wir haben da sowas wie eine übernatürliche Bedrohung.... wobei ich dne mythischen Teil per se nicht schlecht finde, nur: ein wenig mager.

Zum anderen: Der Mythische Teil wird als "Aberglaube" abgetan, und damit hab ich ein Problem: Entweder glauben die Leute, das die Kugel am Himmel der Sonnengott ist, oder die glauben es nicht. Aber wenn sies nicht glauben, dann müssen sie an irgendwas anderes glauben, eine Art ratonales Wetbild... kein Mensch geht nach drausen, sieht sich die Sonne an und denkt sich nichts dabei. Und gerade dieses rationale Weltbild wird im Roman nicht erklärt. Dazu kommt: wie soll ein solches überhaupt aussehen? Immerhin gibts Magie und fliegende Inseln, wieso sollten Götter dann "Aberglaube" sein?
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

Mod-Hammer flieg und sieg!


Alle Bücher müssen gelesen werden
Benutzeravatar
Uschi Zietsch
TBGDOFE
TBGDOFE
Beiträge: 18579
Registriert: 13. März 2004 18:09
Land: Deutschland
Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ender hat geschrieben: 11. Dezember 2019 11:37 Ein richtig guter Autor sollte diese Informationen aber auch elegant mit in den eigentlichen Text einbauen können. Dann stört es den Lesefluss nicht und die interessanten Informationen oder witzigen Anekdoten sind trotzdem vorhanden.
Genau darum geht es. Und für den Rest haben wir ein Glossar. Wen Weiterführendes interessiert, der mag darin schmökern, wer nicht, auch ok. Aber Fußnoten zwingen einen magisch draufzuschauen, auch wenn es einen gar nicht interessiert.

Und mit Abqualifizieren hat das gar nichts zu tun. Ich wiederhol's gern nochmal, wie ich das meine: Rein fachliche und lexikalische Einträge, die beispielsweise griechische Göttinnen erklären, oder die das Datum des 1. Weltkriegs nennen, oder wer grad König von Hinterfortnistan ist, haben in einem Erzähltext absolut gar nichts verloren. Das steht auch in jedem guten Schreiblehrbuch. So etwas ist kein guter Stil, es stört den Lesefluss, es reißt aus der Geschichte - und kaschiert unter Umständen die Schwächen einer Geschichte. Vor allem kommt der Autor besserwisserisch rüber, weil er annimmt, sein Leser ist zu ungebildet, das selbst zu wissen, oder nicht in der Lage, hinten im Glossar zu schauen, ob es mehr Hintergrund zu "dem Ersten Weltkrieg" gibt, wie etwa wann er stattgefunden hat.
Das ist keine Geschmackssache, sondern "gutes Schreiben" und "gutes Handwerk".
Ein guter Autor kommt ohne derartige Fußnoten aus.

Pratchett und Fforde haben das als absichtliches Stilmittel, um im Dialog mit dem Leser zu sein. Das ist etwas anderes. Hiermit kommt man als Leser zurecht oder nicht.
:bier:
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
Benutzeravatar
Naut
SMOF
SMOF
Beiträge: 2447
Registriert: 2. Februar 2012 08:29
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Stephenson: Snow Crash

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Naut »

Pratchett und Fforde haben das als absichtliches Stilmittel, um im Dialog mit dem Leser zu sein. Das ist etwas anderes. Hiermit kommt man als Leser zurecht oder nicht.
Aber das ist doch genau das, was ich geschrieben habe: Wenn der Autor gut ist, bekommt man eine zusätzliche Leseerfahrung. Dass man das übertreiben kann, war Pratchett bewusst, deshalb gibt es später ja auch keine Fußnoten mehr.

Davon abgesehen ist es natürlich völlig in Ordnung, Fußnoten nicht zu mögen: Entspannend ist es nicht, die Dinger zu lesen. Zur Entspannung hör ich ja auch keinen Free Jazz. Es gibt eben unterschiedliche Funktionen von Literatur.

Dass Fußnoten in den meisten Fachdisziplinen out sind, hat genau den Grund, den Uschi erwähnt hat: Wenn etwas in der Hauptargumentation einer Arbeit keinen Platz hat, dann ist es oft tatsächlich überflüssig oder kann in einen Anhang. Funktion von wissenschaftlicher Literatur ist ja in erster Linie Informationsvermittlung, nicht (vordergründig) Kunst. Nichtsdestotrotz hängen manche Fachbereiche an ihren Fußnoten, eine etwas bedauerliche Form von Tradition.
Zuletzt geändert von Naut am 11. Dezember 2019 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Uschi Zietsch
TBGDOFE
TBGDOFE
Beiträge: 18579
Registriert: 13. März 2004 18:09
Land: Deutschland
Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Tja, offensichtlich hat irgendwer Pratchett gesagt dass Fußnoten doch nicht so gut sind ;-) (Scherzle)
:bier:
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
Benutzeravatar
Naut
SMOF
SMOF
Beiträge: 2447
Registriert: 2. Februar 2012 08:29
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Stephenson: Snow Crash

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Naut »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 11. Dezember 2019 13:19 Tja, offensichtlich hat irgendwer Pratchett gesagt dass Fußnoten doch nicht so gut sind ;-) (Scherzle)
:D Ich müsste nachschauen, aber ich meine, dass es da eine sehr deutliche Änderung im Stil gibt, die ungefähr mit dem Beginn von Tiffany Weh anfängt.
Pratchett ist danach viel straighter - auch die typographischen Spielereien, wie etwa die Sprache von Tod, gibt es dann nicht mehr.*


*Fußnote: Gibt es doch noch, habe gerade nachgesehen, fällt aber nicht mehr so auf.
Benutzeravatar
Uschi Zietsch
TBGDOFE
TBGDOFE
Beiträge: 18579
Registriert: 13. März 2004 18:09
Land: Deutschland
Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

:-D
:bier:
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
Benutzeravatar
Teddy
SMOF
SMOF
Beiträge: 2540
Registriert: 9. Juni 2014 20:26
Bundesland: NRW
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Donald A. Wollheim (Hrsg) - World's Best SF 1982 - 1991 (also 9 Bände)
Wohnort: Neuss

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Naut hat geschrieben: 11. Dezember 2019 10:09 Ich bin allerdings ein großer Fan dieses Erzählkniffs: Wenn der Autor ihn beherrscht, wie Douglas Adams, Terry Pratchett Jeff Vandermeer und Umberto Eco, dann ergibt sich daraus eine großartige, nichtlineare Erzählebene.
Ich schließe mich dem voll und ganz an. Weiter Autoren, die dies beherrschen sind Jack Vance, David Foster Wallace und Susanna Clarke in ihren wunderbaren Roman Jonathan Strange & Mr Norrell.

Lexikalische Fußnoten, wie Uschi sie beschriebt, brauch ich hingegen auch nicht.
Benutzeravatar
lapismont
SMOF
SMOF
Beiträge: 13765
Registriert: 17. Februar 2004 13:23
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Michael Moorcock – Elric
Jasper Nicolaisen – Diebesgut
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Teddy hat geschrieben: 11. Dezember 2019 20:43
Naut hat geschrieben: 11. Dezember 2019 10:09 Ich bin allerdings ein großer Fan dieses Erzählkniffs: Wenn der Autor ihn beherrscht, wie Douglas Adams, Terry Pratchett Jeff Vandermeer und Umberto Eco, dann ergibt sich daraus eine großartige, nichtlineare Erzählebene.
Ich schließe mich dem voll und ganz an. Weiter Autoren, die dies beherrschen sind Jack Vance, David Foster Wallace und Susanna Clarke in ihren wunderbaren Roman Jonathan Strange & Mr Norrell.
ah, das ruft noch laut aus dem SUB
Benutzeravatar
Knochenmann
Der Sailor-Mod
Der Sailor-Mod
Beiträge: 13063
Registriert: 26. April 2004 19:03
Land: Österreich!

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Einfach noch ein paar Bücher mehr drauflegen, dann wird das Rufen leiser.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

Mod-Hammer flieg und sieg!


Alle Bücher müssen gelesen werden
Benutzeravatar
lapismont
SMOF
SMOF
Beiträge: 13765
Registriert: 17. Februar 2004 13:23
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Michael Moorcock – Elric
Jasper Nicolaisen – Diebesgut
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Knochenmann hat geschrieben: 12. Dezember 2019 03:57 Einfach noch ein paar Bücher mehr drauflegen, dann wird das Rufen leiser.
Längst erledigt, allerdings ist der rote Brocken nicht so leicht zu übersehen.
Benutzeravatar
Khaanara
Gamemaster des Forums
Gamemaster des Forums
Beiträge: 12862
Registriert: 14. Oktober 2002 08:00
Bundesland: Hessen
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Nelson Bond: "Lancelot Biggs Weltraumfahrten" (Lancelot Biggs: Spaceman)
Lucy Kissik: "Projekt Pluto" (Plutoshine)
Perry Rhodan "Die Meister der Insel" (Zyklus-Paket 1)

Comics:
Marvel Epic Collection "Ant-Man 01: The Man in a Anthill" von Jack Kirby, Don Heck, Dirk Ayers und Stan Lee
Marvel Epic Collection "Wolferine 01: Madripoor Nights" von Chris Claremont, Peter David, John Buscema und Gene Colan
Wohnort: Schwalbach a.Ts.
Kontaktdaten:

Re: Ein Alchemist, ein Stein und ein Strauẞ Blumen - F.B. Knauder

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

lapismont hat geschrieben: 12. Dezember 2019 06:54
Knochenmann hat geschrieben: 12. Dezember 2019 03:57 Einfach noch ein paar Bücher mehr drauflegen, dann wird das Rufen leiser.
Längst erledigt, allerdings ist der rote Brocken nicht so leicht zu übersehen.
Ein dezenteren Schutzumschlag drum? Dann sticht es nicht mehr so ins Auge.
Antworten