Die Phantastik - Lesechallenge 2020
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Auch für mich war "Neuromancer" damals eine Offenbarung. Tempo, Bildstärke, Grove - das war damals total neu.
Ich habe auch "Biochips" und "Mona Lisa Overdrive" sehr gerne gelesen. Daraufhin bin ich voll auf das Subgenre eingestiegen und habe alles gelesen von Bruce Sterling, John Shirley, einzelne Sachen von Greg Bear und anderen - und leider auch Rudy Rucker.
Cyberpunk hat neue Standards gesetzt. Vor allem hinter die Darstellung dystopischer Megalopolen und virtueller Welten kamen die SF-Autoren (und nicht nur die) danach nicht mehr zurück.
Wäre interessant, die Mutter aller Cyberpunk-Romane noch einmal zu lesen.
Gruß
Ralf
Ich habe auch "Biochips" und "Mona Lisa Overdrive" sehr gerne gelesen. Daraufhin bin ich voll auf das Subgenre eingestiegen und habe alles gelesen von Bruce Sterling, John Shirley, einzelne Sachen von Greg Bear und anderen - und leider auch Rudy Rucker.
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möchten viele Autor'n übertünchen.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Von Bruce Sterling habe ich vor einigen Jahren mal "Schismatrix" angefangen und ebenfalls recht schnell abgebrochen.
Offensichtlich ist das einfach nicht meine Richtung.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Wer Sterling mal antesten möchte, dem sei die Novelle (70 Seiten) "Taklamakan" empfohlen. Die fand ich richtig klasse und wenn's einem nicht gefällt, hat man sich nicht durch einen fetten Roman gequält (oder abgebrochen). So viel ich weiß, ist die auf deutsch nur in Asimov's Science Fiction 54 erschienen.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Ha! Der Mai ist noch nicht um und ich melde Vollzug der Kategorie 3!
Das war insofern lustig, dass ich nämlich bereits zwei Bände zur Auswahl hier hatte: Redshirts von Scalzi und den Chabon. Den Chabon hab ich schon mindestens ein Jahr, wahrscheinlich eher zwei, auf dem SUB liegen, traf sich also gut. Und Gerald war so "begeistert" von den Redshirts, dass ich mich gar nicht entscheiden musste. Er liest ja Scalzi gern, aber ihm war es zu übertrieben, und er meinte, ob das wohl Scalzis Erstling gewesen wäre. Ich glaube, er ist immer noch nicht durch ^^
Also nahm ich
Michael Chabon - Die Vereinigung jiddischer Polizisten
Warum dieses Buch als SF bezeichnet wird, obwohl es überhaupt keine SF enthält? Ganz einfach: Das Setting. Denn es ist eine Parallelgeschichte, in der nach WK II einige Juden in den Distrikt Sitka im Indianerland nach Alaska gegangen sind und die Genehmigung erhielten, dort eine Art Kleinstaat zu gründen - für den der Vertrag allerdings nur begrenzte Zeit läuft, und just in dem Winter, da der Vertrag am 31.12. endet und nur noch wenige Wochen verbleiben, setzt die Geschichte ein.
Wie es im Klappentext steht, ist es eine Hommage an den Film Noir der 40er. Es ist ein gediegener, gemächlich erzählter Roman. Allerdings vergisst man zu keiner Sekunde, dass er eben nicht in einer typisch amerikanischen (Klein)Stadt spielt. Durch die vielen eingestreuten jiddischen Ausdrücke, für die es ein Glossar hinten gibt, durch die vielen jüdischen Verhaltensweisen, die orthodoxe Mafia und so weiter befindet man sich permanent in einer Parallelwelt, die fast so wie unsere ist. Das ist jetzt keine SF, sondern eben jüdisches Leben, das für jemanden wie mich, der das nicht kennt, durchaus exotisch ist.
Eine Spur Phantastik ist auch mit dabei, denn der zu Beginn Ermordete, dessen Fall aufzuklären Thema ist, scheint tatsächlich über seltsame Kräfte zu verfügen, und das erleben wir in Rückblenden auch mit, nicht nur vom Hörensagen.
Der Held ist, wie sollte es auch anders sein (und das geht mir ehrlich gesagt mittlerweile sowas von auf den Keks) das volle Klischee des absolut kaputten Mittvierzigers, der eine Scheidung hinter sich hat, in einem heruntergekommenen Hotel wohnt, raucht und säuft und nichts isst, geschweige denn sich um irgendsonstwas kümmert. Nur ist er kein Privatdetektiv, der schon lange keinen Auftrag mehr hatte, sondern ein angestellter Polizist.
Wie die meisten Sitka-Juden weiß er nicht, wo er am 1.1. sein wird und wie sein Leben weitergehen wird.
Mit dem Mord hängt auch ein Schachspiel zusammen, und je tiefer der Schammes, der Polizist stochert, desto verworrener wird die ganze Sache und desto mehr ist er selbst darin verstrickt, auf unerwartete Weise. (Mehr sag ich nicht um nicht zu spoilern.)
Obwohl sehr geradlinig und gemächlich erzählt, baut der Autor mit gleich zu Beginn geschickt ausgeworfenen Fäden kontinuierlich eine viel größere Geschichte auf, die sich um die Hintergründe des Ermordeten dreht und mit einem großen Knall endet.
Der Klischee-Detective ist allerdings kein einsamer Wolf (obwohl er sich selbstmitleidig so gibt), sein Partner ist der halbindianische Cousin, und seine Ex bekommt auch einen zusehends gewichtigeren Auftritt.
Die Geschichte ist im Präsens erzählt, aber in der 3. Person (uff, ein Glück). Die vielen jiddischen Ausdrücke bringen einen ab und zu aus dem Lesefluss. Wegen der verflochtenen Geschichte halte ich es für wichtig, keine zu großen Pausen zu machen, weil man sonst so manches vom Anfang nicht mehr weiß, das nicht wichtig erscheint, aber tatsächlich wichtig wird. Nichts, auch keine Rückblenden oder Familiengeschichten, ist seitenfüllendes Blabla, sondern hängt mit dem Mordfall zusammen. Überblättern ist nicht!
Muss man aber auch nicht. Man kommt gut voran, nur stellenweise gibt es wie zumeist bei über 400 eng bedruckten Seiten Längen. Nur was ich tatsächlich dann abschnittsweise ausgelassen habe, sind die vor allem in der Mitte ausufernden over the top detaillierten Beschreibungen der Umgebug und der Personen. Vor allem hängen meistens die Bilder komplett schief. Also es ist nicht möglich, dass jemand beispielsweise einen Schluck Kaffee trinkt, nein, das wird mindestens zehn Zeilen lang mit aufgebauschtem Vokabular und Bildvergleichen inszeniert. Das nervt auf Dauer. Vor allem, weil eben die Bilder oft schief oder sogar falsch sind. Beispielsweise hat sich einer so glatt rasiert wie ein Blutstropfen. (Nein, da hängt kein Blutstropfen irgendwo und es wird auch nicht erklärt, wie sich ein Blutstropfen rasiert.)
Auch die Namenswahl fand ich stellenweise sehr übertrieben, wie etwa der zwergenwüchsige indianische Detective namens Willie Dick oder der typische Amerikaner mit Namen Cashdollar. (Selbst für einen Pseudo-Namen ist das over the top, dann doch lieber Agent Smith.)
Letztendlich aber kann man das überlesen, es sollte nicht von der Geschichte abhalten.
Wie immer gibt es in der Mitte einen Durchhänger mit extremem Selbstmitleid unseres ach so kaputten und bemitleidenswerten Anti-Helden, aber danach wird wieder ordentlich Fahrt aufgenommen, und das hält sich dann auch bis zum Ende.
Bei aller detailreichen Beschreibung muss ich sagen, bleibt der Autor trotzdem auf Distanz. Warm bin ich mit den Figuren nicht geworden, und selbst die überstilisierte Klischee-Ex kann mir nichts geben. So habe ich immer nur durch ein Fenster dem Treiben der Personen zugeschaut, mitgefühlt oder mitgefiebert habe ich trotz einiger dramatischer Entwicklungen nie. Das fand ich ein bisschen schade.
Auf alle Fälle aber ist das Buch eine tolle Kombination für diejenigen, die - dezente, der technische Standard ist unserer - SF und Krimis mögen und lohnt sich. Trotz der vielen Klischees war es mal was anderes, und die Geschichte ist wirklich sehr gut konstruiert und aufgebaut, alles ineinander verzahnt und keinerlei Bugs enthalten oder irgendetwas, das der Autor übersehen hätte. Man kommt nie an einen Punkt wo man sagt "Warum hat der oder die das (nicht) getan, und wo ist DIngs geblieben, und wie war das jetzt mit Bums". Die Geschichte ist zudem trotz der gemächlichen Erzählweise spannend und tragisch. Das so in Perfektion erlebt man selten und hat einen Award verdient. Dafür:
() Die 100 besten SF-Bücher aller Zeiten:
() Originalroman Autorin (2019)
(X) Roman Locus Award: Michael Chabon, Die Vereinigung jiddischer Polizisten
() Brian W. Aldiss:
(X) Letzter Band eines Mehrteilers: Jeff VanderMeer, Southern Reach III - Akzeptanz
() Buch mit dem Wort "Zeit" im Titel:
() Handlung auf dem Mond:
Das war insofern lustig, dass ich nämlich bereits zwei Bände zur Auswahl hier hatte: Redshirts von Scalzi und den Chabon. Den Chabon hab ich schon mindestens ein Jahr, wahrscheinlich eher zwei, auf dem SUB liegen, traf sich also gut. Und Gerald war so "begeistert" von den Redshirts, dass ich mich gar nicht entscheiden musste. Er liest ja Scalzi gern, aber ihm war es zu übertrieben, und er meinte, ob das wohl Scalzis Erstling gewesen wäre. Ich glaube, er ist immer noch nicht durch ^^
Also nahm ich
Michael Chabon - Die Vereinigung jiddischer Polizisten
Warum dieses Buch als SF bezeichnet wird, obwohl es überhaupt keine SF enthält? Ganz einfach: Das Setting. Denn es ist eine Parallelgeschichte, in der nach WK II einige Juden in den Distrikt Sitka im Indianerland nach Alaska gegangen sind und die Genehmigung erhielten, dort eine Art Kleinstaat zu gründen - für den der Vertrag allerdings nur begrenzte Zeit läuft, und just in dem Winter, da der Vertrag am 31.12. endet und nur noch wenige Wochen verbleiben, setzt die Geschichte ein.
Wie es im Klappentext steht, ist es eine Hommage an den Film Noir der 40er. Es ist ein gediegener, gemächlich erzählter Roman. Allerdings vergisst man zu keiner Sekunde, dass er eben nicht in einer typisch amerikanischen (Klein)Stadt spielt. Durch die vielen eingestreuten jiddischen Ausdrücke, für die es ein Glossar hinten gibt, durch die vielen jüdischen Verhaltensweisen, die orthodoxe Mafia und so weiter befindet man sich permanent in einer Parallelwelt, die fast so wie unsere ist. Das ist jetzt keine SF, sondern eben jüdisches Leben, das für jemanden wie mich, der das nicht kennt, durchaus exotisch ist.
Eine Spur Phantastik ist auch mit dabei, denn der zu Beginn Ermordete, dessen Fall aufzuklären Thema ist, scheint tatsächlich über seltsame Kräfte zu verfügen, und das erleben wir in Rückblenden auch mit, nicht nur vom Hörensagen.
Der Held ist, wie sollte es auch anders sein (und das geht mir ehrlich gesagt mittlerweile sowas von auf den Keks) das volle Klischee des absolut kaputten Mittvierzigers, der eine Scheidung hinter sich hat, in einem heruntergekommenen Hotel wohnt, raucht und säuft und nichts isst, geschweige denn sich um irgendsonstwas kümmert. Nur ist er kein Privatdetektiv, der schon lange keinen Auftrag mehr hatte, sondern ein angestellter Polizist.
Wie die meisten Sitka-Juden weiß er nicht, wo er am 1.1. sein wird und wie sein Leben weitergehen wird.
Mit dem Mord hängt auch ein Schachspiel zusammen, und je tiefer der Schammes, der Polizist stochert, desto verworrener wird die ganze Sache und desto mehr ist er selbst darin verstrickt, auf unerwartete Weise. (Mehr sag ich nicht um nicht zu spoilern.)
Obwohl sehr geradlinig und gemächlich erzählt, baut der Autor mit gleich zu Beginn geschickt ausgeworfenen Fäden kontinuierlich eine viel größere Geschichte auf, die sich um die Hintergründe des Ermordeten dreht und mit einem großen Knall endet.
Der Klischee-Detective ist allerdings kein einsamer Wolf (obwohl er sich selbstmitleidig so gibt), sein Partner ist der halbindianische Cousin, und seine Ex bekommt auch einen zusehends gewichtigeren Auftritt.
Die Geschichte ist im Präsens erzählt, aber in der 3. Person (uff, ein Glück). Die vielen jiddischen Ausdrücke bringen einen ab und zu aus dem Lesefluss. Wegen der verflochtenen Geschichte halte ich es für wichtig, keine zu großen Pausen zu machen, weil man sonst so manches vom Anfang nicht mehr weiß, das nicht wichtig erscheint, aber tatsächlich wichtig wird. Nichts, auch keine Rückblenden oder Familiengeschichten, ist seitenfüllendes Blabla, sondern hängt mit dem Mordfall zusammen. Überblättern ist nicht!
Muss man aber auch nicht. Man kommt gut voran, nur stellenweise gibt es wie zumeist bei über 400 eng bedruckten Seiten Längen. Nur was ich tatsächlich dann abschnittsweise ausgelassen habe, sind die vor allem in der Mitte ausufernden over the top detaillierten Beschreibungen der Umgebug und der Personen. Vor allem hängen meistens die Bilder komplett schief. Also es ist nicht möglich, dass jemand beispielsweise einen Schluck Kaffee trinkt, nein, das wird mindestens zehn Zeilen lang mit aufgebauschtem Vokabular und Bildvergleichen inszeniert. Das nervt auf Dauer. Vor allem, weil eben die Bilder oft schief oder sogar falsch sind. Beispielsweise hat sich einer so glatt rasiert wie ein Blutstropfen. (Nein, da hängt kein Blutstropfen irgendwo und es wird auch nicht erklärt, wie sich ein Blutstropfen rasiert.)
Auch die Namenswahl fand ich stellenweise sehr übertrieben, wie etwa der zwergenwüchsige indianische Detective namens Willie Dick oder der typische Amerikaner mit Namen Cashdollar. (Selbst für einen Pseudo-Namen ist das over the top, dann doch lieber Agent Smith.)
Letztendlich aber kann man das überlesen, es sollte nicht von der Geschichte abhalten.
Wie immer gibt es in der Mitte einen Durchhänger mit extremem Selbstmitleid unseres ach so kaputten und bemitleidenswerten Anti-Helden, aber danach wird wieder ordentlich Fahrt aufgenommen, und das hält sich dann auch bis zum Ende.
Bei aller detailreichen Beschreibung muss ich sagen, bleibt der Autor trotzdem auf Distanz. Warm bin ich mit den Figuren nicht geworden, und selbst die überstilisierte Klischee-Ex kann mir nichts geben. So habe ich immer nur durch ein Fenster dem Treiben der Personen zugeschaut, mitgefühlt oder mitgefiebert habe ich trotz einiger dramatischer Entwicklungen nie. Das fand ich ein bisschen schade.
Auf alle Fälle aber ist das Buch eine tolle Kombination für diejenigen, die - dezente, der technische Standard ist unserer - SF und Krimis mögen und lohnt sich. Trotz der vielen Klischees war es mal was anderes, und die Geschichte ist wirklich sehr gut konstruiert und aufgebaut, alles ineinander verzahnt und keinerlei Bugs enthalten oder irgendetwas, das der Autor übersehen hätte. Man kommt nie an einen Punkt wo man sagt "Warum hat der oder die das (nicht) getan, und wo ist DIngs geblieben, und wie war das jetzt mit Bums". Die Geschichte ist zudem trotz der gemächlichen Erzählweise spannend und tragisch. Das so in Perfektion erlebt man selten und hat einen Award verdient. Dafür:
() Die 100 besten SF-Bücher aller Zeiten:
() Originalroman Autorin (2019)
(X) Roman Locus Award: Michael Chabon, Die Vereinigung jiddischer Polizisten
() Brian W. Aldiss:
(X) Letzter Band eines Mehrteilers: Jeff VanderMeer, Southern Reach III - Akzeptanz
() Buch mit dem Wort "Zeit" im Titel:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Ich kann das Hörbuch zu dem Titel emphenlen, der Sprecher ist wirklich überragend, und das Sprachenmischmasch trägt der Stiummung in der Höhrbuch Version noch bei. Wobei man aber sagen muss: Weil das Buch so drch geschrieben ist bleibt die Handlung ein wenig auf der Strecke, heißt: man kann nicht immer jedem und allem und jeder Motivation folgen.
Macht aber nix.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
"Gateway" von Frederick Pohl
"Gateway: Ein Asteroid, der in einem exzentrischen Orbit um die Sonne entdeckt wird. Von außen ein verkohlter Materieklumpen, von innen das Tor zum Universum: Gateway ist die Hinterlassenschaft, der Hitschi, einer außerirdischen Zivilisation, die vor langer Zeit ausgestorben ist. Gateway diente als Weltraumbahnhof und ist voller Schiffe, die darauf programmiert sind, mit Überlichtgeschwindigkeit in die entlegensten Winkel der Universums zu fliegen. Das Ganze hat nur einen Haken: Die Piloten wissen nicht, wo ihre Reise enden wird ..."
Quelle: Heyne
Von vielen Lesern wird der erste Roman der Trilogie als Klassiker bezeichnet. Für mich eine ähnliche Kategorie wie Niven, nett zu lesen, aber auch irgendwie schlecht gealtert. An Clarke kommt Pohl aber für mich nicht annähernd heran. Störend sind v.a. die schlechten Sex-Szenen, bei denen der Mann immer kann und die Frau eigentlich immer will. Psychologische Einblicke in die Ängste eines Mannes, der eventuell homosexuell sein könnte. Auch hatte ich mir etwas mehr sense of wonder versprochen. Na ja, letztendlich ein durchschnittlicher Roman. Bin `mal gespannt, ob ich irgendwann den zweiten Teil lese.
(X) Ein Buch aus "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten" I Frederick Pohl - Gateway
( ) Deutschsprachiger Roman einer Frau, erschienen 2019
(x) Locus Award Gewinner I Vonda N McIntyre - Die Traumschlange
( ) Buch von Brian W. Aldiss
( ) Letzter Band eines Mehrteilers
( ) Buch mit dem Wort "Zeit" im Titel
( ) Handlung auf dem Mond
"Gateway: Ein Asteroid, der in einem exzentrischen Orbit um die Sonne entdeckt wird. Von außen ein verkohlter Materieklumpen, von innen das Tor zum Universum: Gateway ist die Hinterlassenschaft, der Hitschi, einer außerirdischen Zivilisation, die vor langer Zeit ausgestorben ist. Gateway diente als Weltraumbahnhof und ist voller Schiffe, die darauf programmiert sind, mit Überlichtgeschwindigkeit in die entlegensten Winkel der Universums zu fliegen. Das Ganze hat nur einen Haken: Die Piloten wissen nicht, wo ihre Reise enden wird ..."
Quelle: Heyne
Von vielen Lesern wird der erste Roman der Trilogie als Klassiker bezeichnet. Für mich eine ähnliche Kategorie wie Niven, nett zu lesen, aber auch irgendwie schlecht gealtert. An Clarke kommt Pohl aber für mich nicht annähernd heran. Störend sind v.a. die schlechten Sex-Szenen, bei denen der Mann immer kann und die Frau eigentlich immer will. Psychologische Einblicke in die Ängste eines Mannes, der eventuell homosexuell sein könnte. Auch hatte ich mir etwas mehr sense of wonder versprochen. Na ja, letztendlich ein durchschnittlicher Roman. Bin `mal gespannt, ob ich irgendwann den zweiten Teil lese.
(X) Ein Buch aus "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten" I Frederick Pohl - Gateway
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Da kann ich wieder einmal meinen Standardspruch paraphrasieren:Uschi Zietsch hat geschrieben: ↑25. Mai 2020 07:43 Michael Chabon - Die Vereinigung jiddischer Polizisten
[...]
Wie immer gibt es in der Mitte einen Durchhänger mit extremem Selbstmitleid unseres ach so kaputten und bemitleidenswerten Anti-Helden, aber danach wird wieder ordentlich Fahrt aufgenommen, und das hält sich dann auch bis zum Ende.
[...]
Auf alle Fälle aber ist das Buch eine tolle Kombination für diejenigen, die - dezente, der technische Standard ist unserer - SF und Krimis mögen und lohnt sich. Trotz der vielen Klischees war es mal was anderes, und die Geschichte ist wirklich sehr gut konstruiert und aufgebaut, alles ineinander verzahnt und keinerlei Bugs enthalten oder irgendetwas, das der Autor übersehen hätte. Man kommt nie an einen Punkt wo man sagt "Warum hat der oder die das (nicht) getan, und wo ist DIngs geblieben, und wie war das jetzt mit Bums". Die Geschichte ist zudem trotz der gemächlichen Erzählweise spannend und tragisch. Das so in Perfektion erlebt man selten und hat einen Award verdient. Dafür:
Freut mich, dass dir das Buch gefallen hat! Dann brauche ich es nicht mehr zu mögen.
Ich habe es damals ziemlich genau in der Mitte abgebrochen, weil es mich nach anfänglicher Faszination für das Setting und manch schrägen Charakter einfach nicht mehr interessierte, wie es weitergehen würde.
Vielleicht war ich gerade in dem Hänger in der Mitte steckengeblieben. Egal. Schon Chabons hochgelobter Roman "Die Geheimnisse von Pittsburgh" konnte mich nicht packen. Ich erinnerte mich aber nicht mehr, dass ich bereits eine wenig begeisternde Leseerfahrung mit diesem Autor hatte. Sonst hätte ich wahrscheinlich gar nicht zu den "joddischen Polizisten" gegriffen.
Nun ja - jedem Topf sein Deckelchen, und jedem Buch seine Leser.
Gruß
Ralf,
überlässt den Chabon ab sofort der Uschi
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Hihi, nee, jetzt sind andere Titel für die Challenge dran. Und von Chabon muss ich nichts mehr weiter lesen. Es war mal was erfreulich anderes, muss aber kein Dauerzustand werden. Jetzt ist Aldiss dran, denn da habe ich endlich mal ein ganz dünnes Büchlein (allerdings eng bedruckt ...) erwischt. Bin gespannt.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Moment, ein Stückchen Chabon will ich aber auch. Ich habe letztes Jahr Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay gelesen und fand das Buch großartig. Die Vereinigung war auch gut, ich konnte aber ab und an der Krimihandlung nicht recht folgen. Definitiv ein Autor, von dem ich noch mehr lesen werde.Shock Wave Rider hat geschrieben: ↑25. Mai 2020 16:14 [...] überlässt den Chabon ab sofort der Uschi
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Das Buch fand ich auch toll
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Welches? Ich lese justamente auch "Helliconia" und das ist nicht soo dick, aber sehr eng bedruckt. Ich komme zwar gut rein, schaffe jeden Abend aber nur zwei bis drei Seiten. Das reicht nicht, um mich richtig zu packen. Bisher der längste Abschnitt dieser Challenge für mich ..Uschi Zietsch hat geschrieben: ↑25. Mai 2020 17:25 Hihi, nee, jetzt sind andere Titel für die Challenge dran. Und von Chabon muss ich nichts mehr weiter lesen. Es war mal was erfreulich anderes, muss aber kein Dauerzustand werden. Jetzt ist Aldiss dran, denn da habe ich endlich mal ein ganz dünnes Büchlein (allerdings eng bedruckt ...) erwischt. Bin gespannt.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Helliconia ist ordentlich dick, finde ich. Fast 690 Seiten von Band 1 in der Heyne SF-Bibliothek.
Ich hab den Titel momentan nicht parat ... Tod im Staub, kann das sein?
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Greg Bear: Die Flammen des Mars (War Dogs)
Vor einigen Jahren landeten die außerirdischen "Gurus" auf der Erde und haben die Menschheit mit allerlei technischen Gimmicks versorgt. Allerdings erwarten sie von den Menschen, dass sie das Sonnensystem gegen die feinlichen "Antags" verteidigen.
In Rückblenden erzählt der Sergeant Michael "Vinnie" Venn, wie sie auf dem Mars abgesetzt werden, wie sie in Kämpfe gegen die Antags verwickelt werden, wie sie den ersten menschlichen Marssiedlern, den "Muskis", begegnen und wie sie schließlich ein Milliarden Jahre altes Artefakt entdecken und einige Soldaten mit einem Staub "Eismondtobak" kontaminiert werden.
Greg Bear: Im Schatten des Saturn (Killing Titan)
Ein Gruppe Menschen zweifelt an den guten Absichten der "Gurus". Die Truppe um Michael Venn fliegt zuerst mit einem seltsamen Raumschiff zum Mars und trifft dort auf ein paar alte Kampfgefährten von ihm. Dabei hat Michael Venn Visionen von uralten Wesen ("Käfer"), die vor Jahrmilliarden das Sonnensystem bewohnten.
In der zweiten Hälfte des Romans brechen die Protagonisten dann zum Saturnmond Titan, um sich mit den Antags zu verständigen.
Greg Bear: Die Rache des Titan (Take back the Sky)
Michael Venn und seine Truppe können zusammen mit einer Gruppe von Antags mit einem "Guru"-Raumschiff entkommen. Es wird klar, dass die "Gurus" (von den Antags "Hüter" genannt) die Menschen und die Antags zu Unterhaltungszwecken aufeinander gehetzt haben. Die Handlung des Buches spielt sich im fremdartigen außerirdischen Raumschiff ab, wobei es durch den beschränkten Blickwinkel des Protagonisten nicht immer leicht ist, die Zusammenhänge zu verstehen.
Fazit:
Gute Unterhaltung, kein Meilenstein, nicht immer ganz leicht zu lesen.
Die "Flammen des Mars" hatte ich vor einigen Jahren schon mal gelesen, allerdings blieb von der zweiten Hälfte des Buches nicht viel hängen. Beim zweiten Lesen kam das Buch sehr viel besser weg. Den zweiten und dritten Band habe ich jetzt zum ersten Mal gelesen, vermutlich würde auch hier ein erneutes Lesen das Verständnis wesentlich verbessern.
[ ] 1. 100 beste Science-Fiction-Bücher aller Zeiten
[x] 2. deutschsprachiger Roman, 2019, Autorin: Marie Graßhoff: Neon Birds
[ ] 3. Roman Gewinner Locus Award
[x] 4. Buch von Brian W. Aldiss: Helliconia: Frühling
[x] 5. Letzter Band eines Mehrteilers: Greg Bear: Die Rache des Titan
[ ] 6. Buch mit dem Wort "Zeit" im Titel
[ ] 7. Buch, dessen Handlung auf dem Mond spielt
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Ich tue mich auch schwer mit Helliconia. Komme sehr langsam vorwärts - auch weil ich der schnellen Ablenkung wegen Dirk van den Booms "Sternkreuzer Proxima Band 1" zwischenschob.Uschi Zietsch hat geschrieben: ↑26. Mai 2020 18:58 Helliconia ist ordentlich dick, finde ich. Fast 690 Seiten von Band 1 in der Heyne SF-Bibliothek.
Ich hab den Titel momentan nicht parat ... Tod im Staub, kann das sein?
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020
Kann ich verstehen ...
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