Die Phantastik - Lesechallenge 2020

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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Ich auch. Und den Anreiz, nicht nur nach Neuerscheinungen zu suchen. Das hat sich insgesamt doch sehr gelohnt.
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Torsten
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Torsten »

Ender hat geschrieben: 9. Dezember 2020 11:29 Ich will ja keinen Druck aufbauen, aber im letzten Jahr haben 11 Leute die Challenge vollständig beendet, in diesem Jahr sind es bis jetzt erst 4.
Und so langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu ...
(Ja, ja, ich weiß: ich bin ja selbst noch nicht ganz fertig. Aber fast!)
Sorry, ich bin jetzt durch, habe es aber wieder versäumt, meine Beiträge (bis auf den ersten) zeitnah einzureichen... :-?
Würde gerne lesen: Einen neuen Roman von Caroline Janice Cherryh
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Torsten »

Kategorie 7: Ein Buch, dessen Handlung - zumindest teilweise - auf dem Mond spielt

Auch beim zweiten Beitrag zur Challenge handelte es sich um einen älteren Roman aus den 80er. Da mir "Hohlwelt" von Rudy Rucker sehr gut gefiel und Rucker hierfür einen Preis gewann, wählte ich

"Software" von Rudy Rucker
(1982, "SOFTWARE" in der Übersetzung von Kurt Bracharz)

Klappentext: "Cobb Anderson hatte die ersten Roboter gebaut, die über ein eigenes Bewußtsein verfügten, und freute sich, als sie revoltierten und auf dem Mond ihre eigene Gesellschaft errichteten. Dafür wollen sie sich nun bei ihrem Schöpfer revanchieren: Sie versprechen ihm Unsterblichkeit - für einen siebzigjährigen Anarchisten nach einer Herztransplantation ein verlockendes Angebot.
Die Roboter sind sicher, ihm damit eine Freude zu machen, nur haben sie ihn darüber im unklaren gelassen, was sie unter Unsterblichkeit verstehen. Für sie zählt freilich allein die Software: die persönlichen Erinnerungen, die Art des Denkens, das Ich-Bewußtsein, all dies würde für alle Ewigkeit in die elektronischen Speicher eingehen und sorgsam bewahrt werden.
Menschen sind gewiß unlogische Wesen, aber ist es wirklich denkbar, daß einer, selbst ein siebzigjähriger, an diesem hinfälligen, ständig defekten, schrottreifen Anhängsel aus kohlenstoffhaltigen Verbindungen hängt?

Einstiegssatz: "Cobb Anderson hätte es noch länger ausgehalten, aber man sieht nicht jeden Tag Delphine."

Die Mondhandlung ist für den Roman essentiell, spielt sich das "Leben" der "Blechler" doch überwiegend auf dem Mond ab (hauptsächlich wegen der zur Kühlung benötigten Temperaturen). "Software" war (erwartungsgemäß) ein ungewöhnliches Lesevergnügen und führte dazu, dass ich gleich noch die Fortsetzung "Wetware" hinterherschob. Leider erfüllt die Fortsetzung kaum das Kriterium "letzter Band eines Mehrteilers", denn es handelt es sich um die ersten Bände der "Ware-Quadrologie", von denen Band 3 und 4 meines Wissens nie in Deutschland erschienen sind. "Software" gewann 1983 den Philip K. Dick Award.

Funfacts: Von 1978 bis 1980 war Rucker Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung und lebte mit seiner Familie in Heidelberg. Dort lehrte er an der Ruprecht-Karls-Universität Mathematik und schrieb während dieser Zeit unter anderem den Roman Software.

Möglicherweise handelt es sich hier um den ersten Cyberpunk in Romanform. Wikipedia: "Als Cyberpunk im engeren Sinn können zunächst nur Filme und Romane aus den Jahren um 1980 bis circa 1994 bezeichnet werden, da der Begriff später wesentlich erweitert wurde. Die ersten Werke, für die der Begriff Cyberpunk verwendet wurde, sind wohl der Film Blade Runner (1982) von Ridley Scott und die Romane Neuromancer (1984) von William Gibson sowie Software (1982) von Rudy Rucker."

( ) Kategorie 1: Ein Buch aus der Liste "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten"
( ) Kategorie 2: Ein deutschsprachiger in 2019 veröffentlichter Originalroman einer Frau
( ) Kategorie 3: Ein Roman, der den Locus Award gewonnen hat
( ) Kategorie 4: Ein Buch von Brian W. Aldiss
( ) Kategorie 5: Den letzten Band eines Mehrteilers
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(X) Kategorie 7: Ein Buch mit einer Handlung auf dem Mond | Rudy Rucker - Software
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Torsten »

Kategorie 4: Ein Buch von Brian Wilson Aldiss

Nach Abschluss von "Wetware" habe ich auf der Suche nach einem Werk von Aldiss einen Roman in der Anthologie "Chroniken der Zukunft 3" gefunden. Und da er kurz war und die für dieses Jahr angekündigte Neuausgabe von "Hothouse" verschoben wurde, fiel die Wahl auf:

"Feinde aus dem Kosmos"
(1958, "EQUATOR" (auch "VANGUARD FROM ALPHA") in der ungekürzten Neuübersetzung von Uta McKechneay, Heyne; der Roman erschien ursprünglich in gekürzter Form als Utopia Zukunftsroman.

Klappentext: "Ein Team von Kundschaftern war ausgeschickt worden, um die feindseligen Aliens zu beobachten und Klarheit zu gewinnen über die Absichten des Gegners. Nur zwei von dem Trupp kehren zurück, und nur einer von ihnen vermag die Erde vor einer Invasion zu retten. Aber er darf keinem trauen - auch sich selbst nicht."

Einstiegssatz: "Lange Abendschatten lagen über der Raumstation."

Da es sich um ein Frühwerk des Autors handelt und der Klappentext nicht unbedingt auf ein SF-Highlight hindeutete, waren die Erwartungen nicht hoch, wurden aber dennoch enttäuscht: Ein unsympathischer Held stolpert durch eine unbefriedigende Handlung, in der auch Sri Lanka eine kurze Rolle spielt. Schwamm drüber.

( ) Kategorie 1: Ein Buch aus der Liste "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten"
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Teddy
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Torsten hat geschrieben: 20. Dezember 2020 13:55 Die Mondhandlung ist für den Roman essentiell, spielt sich das "Leben" der "Blechler" doch überwiegend auf dem Mond ab (hauptsächlich wegen der zur Kühlung benötigten Temperaturen). "Software" war (erwartungsgemäß) ein ungewöhnliches Lesevergnügen und führte dazu, dass ich gleich noch die Fortsetzung "Wetware" hinterherschob. Leider erfüllt die Fortsetzung kaum das Kriterium "letzter Band eines Mehrteilers", denn es handelt es sich um die ersten Bände der "Ware-Quadrologie", von denen Band 3 und 4 meines Wissens nie in Deutschland erschienen sind. "Software" gewann 1983 den Philip K. Dick Award.
Klingt sehr interessant. Ich habe vor einer Ewigkeit mal Weißes Licht von Rudy Rucker gelesen, bei dem es hauptsächlich um Mathematik ging und der mir sehr gut gefallen hat. Trotzdem habe ich nie wieder was von Rucker gelesen. Vielleicht sollte ich das ändern.
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Knochenmann
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Fertig, fertig, fertig! Mit ALLEM!

Bild

Was soll ich sagen? Maikäfer, Beinchen, Mond.

Ich bin zu alt für das Buch, die Kinder leider auch, obschon meine Tocher viel Spaß damit hatte die Gedichtpassagen vorzulesen. Bzw: zu rappen. Was auch immer.

Beste Stelle: das Teetrinken mit der Nachfee. Viele schöne antopomorpe Naturgewalten.

Das Buch kostet zudem nur 5 Euro als Hardcover - ein geringer Preis für so ein opulentes Ding. Da sind üppig viele Fabillustationen drinnen. Ein sehr schönes Buch, nur halt nicht für mich.





(X) Ein Buch aus "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten" / "A long way to a smal angry planet" von Becky Chambers
(X) Deutschsprachiger Roman einer Frau, erschienen 2019 / "Bay City Heroes" von Laura Weller
(X) Locus Award Gewinner / "Kollaps" von John Scalzi
(X) Buch von Brian W. Aldiss / "Dunkle Lichtjahre" von Brian W. Aldiss
(X) Letzter Band eines Mehrteilers / "Network Effekt" von Matha Wells
(X) Buch mit dem Wort "Zeit" im Titel / "Kinder der Zeit" von Adrian Tschaikovsky
(X) Handlung auf dem Mond / "Peterchens Mondfahrt" von Gerdt von Blasewitz
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

Mod-Hammer flieg und sieg!


Alle Bücher müssen gelesen werden
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Torsten »

Kategorie 5: Den letzten Band eines Mehrteilers

Mein Beitrag in dieser Kategorie schließt einen Mehrteiler nicht mit einem Roman, sondern mit einem Erzählband ab, der zum "Davy-Zyklus" von Edgar Pangborn gehört:

Band 1: "Davy" ("DAVY")
Band 2: "Die Prüfung" ("THE JUDGEMENT OF EVE")
Band 3: "Ein glorreicher Haufen" ("COMPANY OF GLORY")
Band 4: "Tiger Boy" ("TIGER BOY")

"Tiger Boy" von Edgar Pangborn
(1972, 73, 74 und 75, "STILL I PERSIST IN WONDERING" in der Übersetzung von René Mahlow, Heyne)

Klappentext: "Jahrzehnte nach dem Zwanzig-Minuten-Krieg und der Seuche gab es immer noch welche, die sich an die menschliche Zivilisation erinnerten, an die vielen tausend Dinge, die das Leben erleichterten. Die Zeiten haben sich radikal geändert in den von der steigenden See bedrohten Staaten an der Ostküste der USA, die Menschen weniger. Der Kampf ums Dasein der Überlebenden ist hart in einem neuen Zeitalter der Unvernunft, des Aberglaubens und der Brutalität, aber es ist auch eine neue Zeit der Abenteurer, der Sonderlinge, der Schausteller, der Zauberer, der Poeten - und der Mutanten.

"Erzählungen in einer dämmernden Welt" nannte der Altmeister amerikanischer Science Fiction im Untertitel seinen Reigen von Geschichten, die um Umkreis und vor dem selben Hintergrund seiner weltberühmten Romane "Davy" (…) und "The Judgement of Eve" ("Die Prüfung" (…)) entstanden sind und die er kurz vor seinem Tod in diesem Band zusammenfaßte, der beweist, welch ein hohes literarisches Niveau die amerikanische Science Fiction in den siebziger Jahren erreichte."

- Der Kinderkreuzzug (THE CHILDREN´S CRUSADE)

Einstiegssatz: "Nie verscheuchte Malachi die Kinder und ihre Fragen, noch erboste er sie durch das Versprechen, sie würden verstehen, wenn sie älter wären."

- Harfner Conan und Sänger David (HARPER CONAN AND SINGER DAVID)
- Die Legende von Hombas (THE LEGEND OF HOMBAS)
- Tiger Boy (TIGER BOY)
- Der Hexer von Nupal (THE WITCHES OF NUPAL)
- Mein Bruder Leopold (MY BROTHER LEOPOLD)
- Der Nachtwind (THE NIGHT WIND)

Auch wenn die Geschichten stilistisch aus der Zeit gefallen sind, ließen sie sich gut lesen, was ich nicht unbedingt über die episodenhaften Geschichten aus "Ein glorreicher Haufen" sagen kann, und vertiefen den Hintergrund des "Davy-Universums". Einen Ausreißer "nach unten oder oben" konnte ich nicht ausmachen. "Tiger Boy" erschien posthum und wurde (auch von mir) als Abschlussband der Reihe gewertet.

( ) Kategorie 1: Ein Buch aus der Liste "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten"
( ) Kategorie 2: Ein deutschsprachiger in 2019 veröffentlichter Originalroman einer Frau
( ) Kategorie 3: Ein Roman, der den Locus Award gewonnen hat
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Torsten »

Kategorie 3: Ein Roman, der den Locus Award gewonnen hat

Trotz einiger für mich deutlich interessanteren Titel auf der Liste (Connie Willis, Ann Leckie, Neal Stephenson), fiel die Wahl auf Isaac Asimov, weil sein Roman deutlich kürzer war, noch zwei weitere Preise gewonnen hatte und eine uralte Lücke in meinem SUB schließen konnte. Immerhin habe ich wohl seit 20 Jahren keinen "Asimov" mehr gelesen…

"Lunatico oder die nächste Welt" von Isaac Asimov
(1972, "THE GODS THEMSELVES" in der Übersetzung von Thomas Schlück, Heyne)

Locus Award 1973 (neben Hugo und Nebula Award).

Klappentext: "Eines Tages gelingt es, Verbindung mit einem Paralleluniversum aufzunehmen, das neben unserem existiert und ebenfalls von intelligenten Lebewesen bewohnt ist. Da die Naturgesetzte der beiden Universen geringfügig voneinander abweichen, kann durch Materietausch eine unerschöpfliche und absolut umweltfreundliche Energiequelle angezapft werden. Einige Wissenschaftler warnen dringend vor diesem Projekt, weil sich dadurch zwangsläufig die Gesetzte unseres Universums verändern müßten und die Sonne explodieren könnte. Obwohl sie plausible Argumente vorlegen können, schlägt man ihre Warnungen in den Wind, weil niemand auf die billige Energie verzichten möchte. Und jenseits der Barriere, im Paralleluniversum, ist die Situation exakt dieselbe. Den Wissenschaftlern bliebt nichts anderes übrig, als eine andere Lösung zu suchen, um die Erde zu retten."

Einstiegssatz: ""Sinnlos", sagte Lamont heftig."

"Sinnlos" war die Lektüre trotz leichter Patina nicht. Ich wurde schnell in die Handlung hineingezogen und insbesondere der Mittelteil erwies sich überraschend als ausgesprochen gelungen. Und dieser Schwung reichte aus, dass mich auch der dritte Teil zufriedenstellen konnte.

( ) Kategorie 1: Ein Buch aus der Liste "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten"
( ) Kategorie 2: Ein deutschsprachiger in 2019 veröffentlichter Originalroman einer Frau
(X) Kategorie 3: Ein Roman, der den Locus Award gewonnen hat | Isaac Asimov - Lunatico
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Ender »

So, auf den letzten Drücker hab ich's auch noch geschafft ...

4.) ein Buch von Brian W. Aldiss
Brian W. Aldiss - Starship. Verloren im Weltraum
(auch: Fahrt ohne Ende, bzw: Die unendliche Reise)
(Orginaltitel: Non-Stop, bzw. Star Ship)


Bild

Einer der ersten Romane von Aldiss. Oder sogar der erste? Wie auch immer.
Es geht um das Leben auf einem riesigen Generationenraumschiff. Also wirklich so richtig, richtig riesig! Das Besondere ist, dass dieses Schiff bereits dermaßen lange unterwegs ist, dass es sich in seinem Inneren mittlerweile in einen wilden Dschungel verwandelt hat und die dort lebenden Menschen keine Ahnung mehr haben, wo sie sich befinden (dass die Welt ein "Schiff" sein soll, gilt bestenfalls noch als eine ungesicherte Legende) oder woher ihre Vorfahren einst kamen. Schräg.
Eine Handvoll Männer begibt sich nun in die unerforschte Wildnis - was in diesem Fall bedeutet: durch endlose, von Urwald überwucherte Gänge, tote Fahrstuhlschächte und ungeöffnete Räume. Unterwegs begegnen ihnen feindliche Stämme und mysteriöse Artefakte. Abgefahren.

Den Schreibstil fand ich gerade am Anfang etwas umständlich, inhaltlich war's aber ziemlich originell. Manchmal wechselte sich "Wow!" mit "Hä?" ab, denn nicht immer konnte ich der inneren Logik der Geschichte 100%-ig folgen. Im Großen und Ganzen passte es letzten Endes aber doch ganz gut zusammen.
Kein Meilenstein, aber ein paar schöne Ideen und insgesamt sehr ordentliche Unterhaltung.



(X) Ein Buch aus "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten" | David Marusek - Wir waren außer uns vor Glück
(X) Deutschsprachiger Roman einer Frau, erschienen 2019 | Marie Golien - Cainstorm Island. Der Gejagte
(X) Locus Award Gewinner | Michael Chabon - Die Vereinigung jiddischer Polizisten
(X) Buch von Brian W. Aldiss | Brian W. Aldiss - Starship. Verloren im Weltraum
(X) Letzter Band eines Mehrteilers | Ryu Murakami - In Liebe, Dein Vaterland II: Der Untergang
(X) Buch mit dem Wort "Zeit" im Titel | Matt Haig - Wie man die Zeit anhält
(X) Handlung auf dem Mond | Kim Stanley Robinson - Roter Mond



FERTIG!!!
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Mammut »

Ender hat geschrieben: 23. Dezember 2020 21:49
Den Schreibstil fand ich gerade am Anfang etwas umständlich, inhaltlich war's aber ziemlich originell. Manchmal wechselte sich "Wow!" mit "Hä?" ab, denn nicht immer konnte ich der inneren Logik der Geschichte 100%-ig folgen. Im Großen und Ganzen passte es letzten Endes aber doch ganz gut zusammen.
Kein Meilenstein, aber ein paar schöne Ideen und insgesamt sehr ordentliche Unterhaltung.
So hatte ich den auch in Erinnerung. Irgendwie charmant, eine angenehme Reise in die SF Vergangenheit, allerdings ein wenig holprig.
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Ender
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Ender »

Letzter Aufruf: Wer will noch mal, wer hat noch nicht?
Von Torsten fehlen uns noch 2 Erlebnisberichte, bei Shocky gibt's noch ein paar Lücken ... auf bis zu 8 Finisher könnten wir damit noch kommen (wenn ich sonst niemanden übersehen habe). Und dann ist das Jahr auch schon rum.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Ender hat geschrieben: 27. Dezember 2020 16:14 Letzter Aufruf: Wer will noch mal, wer hat noch nicht?
Von Torsten fehlen uns noch 2 Erlebnisberichte, bei Shocky gibt's noch ein paar Lücken ...
Jaja, schon gut! I'll do my very best, Miss Sophie Ender!

Melde Vollzug für Kategorie 3: ein LOCUS-Award-Gewinner!

Gelesen habe ich gleich den ersten in der Liste: Larry Niven: "Ringwelt"

Bild

Den Klassiker wollte ich schon lange nachholen.
Der Anfang ist stark. Ein Vertreter der außerirdischen Spezis Puppetiers rekrutiert auf der Erde und auf anderen Planeten nach etwas, nunja, originellen Kriterien eine Raumschiffbesatzung für eine Expedition, deren Ziel den Angeheuerten zunächst unbekannt bleibt. Das entpuppt sich als die titelgebende Ringwelt, ein offenbar künstlich geschaffener gigantischer Ring, der um eine Sonne herum gebaut wurde. Bis dahin war alles konsistent und auch ansprechend geschrieben.
Aber dann hat man das Gefühl, dass sich Niven mit allem möglichen lieber beschäftigt als mit der Ringwelt an sich. Denn die dient nur als exotisches Setting für eine dramaturgisch eher locker verknüpfte Folge von Abenteuern, die sich so auch z.B. auf der "Venus" der entsprechenden Burroughs-Romane hätten ereignen können. Natürlich war die Zivilisation, die die Ringwelt erbaute, zusammengebrochen und die Restbewohner auf Steinzeit-Niveau zurückgefallen. Natürlich begegnet man einer geheimnisvollen Frau, die vor allem ihre sexuelle Macht über den Protagonisten ausspielt. Auch die philosophischen Logeleien um das Glück der Teela Brown helfen kurzfristig kaum, langfristig nerven sie eher.

Unter Strich: schöne Ansätze (vor allem die Ringwelt selbst ist eine imposante Idee, aber auch die Protagonisten waren stark angelegt), aus denen leider nicht viel herausgeholt wurde. Die Konflikte blieben insgesamt zu zaghaft, die einzelnen Entdeckungen und Rätsel wurden weder ausgereizt noch zu einem sinnvollen Ganzen verbunden. Statt sich der überzeugenden Ausführung der eigentlich gut gelegten Ansätze zu widmen, führt Niven leider viel zu viele neue Ideen und Personen ein, die auch eher sporadisch abgehandelt werden.

So, und nun nehme ich mir Aldiss' "Graubart" vor!

Gruß
Ralf

[X] 1: ein Buch aus "Die besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten": Alfred Bester: Tiger! Tiger! (orig. "The Stars My Destination")
[X] 2: deutschsprachiger Roman einer Autorin, erschienen 2019: Melanie Vogltanz: Shape Me
[X] 3: ein Locus-Award-Gewinner: Larry Niven: Ringwelt
[  ] 4: ein Buch von Brian W. Aldiss
[X] 5: LETZTER Band eines Mehrteilers: Dirk van den Boom: Resonanz (Die Reise der Scythe 3)
[X] 6: ein Buch mit dem Wort "Zeit" im Titel: Gregory Benford: Zeitschaft
[  ] 7: ein Buch, dessen Handlung - zumindest teilweise - auf dem Mond spielt
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Niven ist meiner Ansicht nach auch mehr ein Fantasy-Autor. Ich fand die Ringwelt damals außerordentlich, eben wegen der Vielfalt, des Settings, wohingegen ich damals schon die Geschichte eher für vernachlässigbar hielt.
Am liebsten hatte ich natürlich den Kzin.
:bier:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Torsten »

Kategorie 1: Ein Buch aus der Liste "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten"

Der Roman zu meinem Beitrag zu den besten SF-Büchern aller Zeiten stand zwar bereits (ungelesen) in meiner Heyne-Bibliothek der SF-Literatur, die Neuausgabe bei Klett Kotta sprach mich aber auch deswegen an, weil ich mit dem Heyne-Titel nicht sonderlich glücklich war und ich die entsprechende Erzählung so sehr mochte, dass ich ihn mir erneut zulegte. Die Challenge war nun ein willkommender Anlass endlich den Roman nachzuholen:

"Blumen für Algernon" von Daniel Keyes
(1966 "FLOWERS FOR ALGERNON" in der Übersetzung von Eva-Maria Burgerer, Klett-Cotta)

Klappentext/Einstiegssatz: "Dr Strauss sagt fon nun an sol ich aufschreiben was ich denke und woran ich mir erinere und ales was ich erlebe. Wiso weis ich nich aber er sagt es ist wischtisch da mit sie sen ob sie mich nemen könen. Ich hofe sie nemen mich weil Miss Kinnian sagt fileich könen sie mich Intelgent machen."

Ja, "Blumen für Algernon" steht für mich völlig zu Recht auf dieser Liste. Die Lektüre war in Romanform erneut eine lohnende und sehr berührende Leseerfahrung. Auch die Kenntnis über den Verlauf der Geschichte schmälert daran nichts. Nach der Lektüre stellte ich fest, dass dieser Roman wohl die längste Lesezeit meiner gesamten Beiträge in Anspruch nahm, einfach weil ich viele Passagen erneut gelesen habe und lesen wollte. Abschließend warf ich noch einen kurzen Blick in die (oscarprämierte) Verfilmung, die ich nach den ersten Minuten aber abgebrochen habe.

Kleiner "Fun"fact: Bei Kate Bushs Song "Cloudbusting" habe ich den Liedtext zu Beginn lange Zeit immer gehört als "I still dream of Algernon [Orgonon]. I wake up crying".

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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2020

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Torsten hat geschrieben: 28. Dezember 2020 18:52"Blumen für Algernon" von Daniel Keyes
Gratulation, Torsten!
Ein absoluter Meilenstein der SF und völlig zu Recht ein Klassiker!

Unglaublich, wie überzeugend Keyes seinen Helden alle Stufen von grenzdebil bis Universalgenie und retour durchlaufen lässt.

Bei mir würde es dieser Roman nicht nur in die "Top 100" schaffen, sondern zumindest in die "Top 10", vielleicht sogar die "Top 5".
Selten so ein rundum gelungenes Buch gelesen.

Gruß
Alg.., ähm, Ralf
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