Wann taucht das Thema Klimawandel erstmals in der SF auf?

Science Fiction in Buchform
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L.N. Muhr
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Re: Wann taucht das Thema Klimawandel erstmals in der SF auf?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Andreas Eschbach hat geschrieben: 6. Januar 2020 10:43 aber irgendwie hatte ich mit Antworten gerechnet wie "das war 1912 in dem Roman XY von WZ".
Bitte:

"La mort de la terre" von Rosny-Aine, von 1910. Ist aber eine Novelle.

Hier führen atomare Wissenschaften, nicht näher definiert, zum Austrocknen der Erde. Achtung: es ist kein Atomkriegstext! Rosny-Aine schildert eine globale und unaufhaltbare Dürrekatastrophe, die sich vor allem durch Langsamkeit auszeichnet: der Dürretod erstreckt sich über Generationen.

Dicht genug dran an 1912, oder? :smokin
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fantascientifico
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Re: Wann taucht das Thema Klimawandel erstmals in der SF auf?

Ungelesener Beitrag von fantascientifico »

L.N. Muhr schrieb:
"Jede Literatur ist fiction.
Jede Literatur über das Klima ist climate fiction.
Jede climate fiction mit spekulativem Anteil ist ein Subgenre der Science Fiction.
Jede climate fiction ohne spekulativen Anteil ist nicht Subgenre der Science Fiction."

Herzlichen Dank für diese Zeilen. Damit sind wir inhaltlich ganz nahe beieinander.
Ich würde es noch etwas anders drehen:
Literatur, die in der Gegenwart spielt und bereits eingetretene Folgen des Klimawandels beschreibt, ist grds. keine SF, da sie keine Fiktion ist oder weil die Fiktion nur darin besteht, dass die Personen fiktiv sind.
Literatur, die sich Gedanken über künftige Folgen des Klimawandels macht, und zwar in unterhaltsamer Form, ist SF.

Ja, ich sehe, dass die Diskussion eigentlich schon weiter ist. Wollte meinen Senf trotzdem noch dazugeben. Klappe zu.
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Tristanium
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Korrektur! Banks muss sich noch etwas gedulden. Ich glaube, ich verschlinge gerade alles von Brandon Q. Morris :D
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Habe den futurologischen Kongreß zu meinem persönlichen Einschlaf-Hörbuch gekürt – vor allem die zweite Hälfte. <schnarch>
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Re: Wann taucht das Thema Klimawandel erstmals in der SF auf?

Ungelesener Beitrag von Tristanium »

Im 1972 erschienenen "Die Grenzen des Wachstums - Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit" von Dennis Meadows wird in einem Absatz der CO₂-Anstieg und die damit einhergehende Klimaveränderung erwähnt. Auch die dort abgebildete CO₂-Kurve trifft die heutige Situation ganz gut – 380 ppm im Jahr 2000.

Hier das Zitat:
Gegenwärtig stammen 97 Prozent der vom Menschen industriell genutzten Energie aus natürlichen Brennstoffen, besonders der Kohle, aus Öl und Erdgasen. Bei der Verbrennung dieser Stoffe entsteht unter anderem Kohlendioxid (C02), das in die Atmo- sphäre abgegeben wird, insgesamt gegenwärtig rund 20 Milliarden Tonnen jährlich.l1 Deshalb steigt auch der Kohlendioxidgehalt der Luft gegenwärtig exponentiell um etwa 0,2 Prozent jährlich an, wie Abbildung 15 zeigt. Aber nur etwa die Hälfte der Kohlen- dioxidmengen, die durch V erbrennung natürlicher Brennstoffe entstanden sein müssen, sind entsprechend solchen Messungen tatsächlich in der Atmosphäre festgestellt worden. Die andere Hälfte wurde offensichtlich hauptsächlich vom Wasser der Ozeane absorbiert.12 Kohlendioxid löst sich sehr leicht in Wasser.
Wenn der Gebrauch natürlicher Brennstoffe eines Tages durch die Freisetzung von genügend Kernenergie ersetzt werden sollte, hört auch die Freisetzung von Kohlendioxid auf, vielleicht, wie man hofft, ehe es meßbare ökologische und klimatologische Wirkungen hinterlassen hat.
Allerdings weiß ich nicht, ob man diese Abhandlung zu SF zählen kann. :D
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Andreas Eschbach
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Re: Wann taucht das Thema Klimawandel erstmals in der SF auf?

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Eher nur S.
Und der letzte Teilsatz war eher WD – "Wunschdenken".
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keenSo
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Re: Wann taucht das Thema Klimawandel erstmals in der SF auf?

Ungelesener Beitrag von keenSo »

Es scheint noch niemand erwähnt zu haben: "Planet der Habenichtse" von Ursula K. Le Guin aus dem Jahre 1974, nicht das Ältest aber auch sehr interessant zu dem Thema.
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