Am 11. Februar 2020 wird Daniel F. Galouye 100 Jahre alt!

[Lichtspruch-an-TRAV]

Trotz einer beträchtlichen Anzahl origineller Science-Fiction Romane und Kurzgeschichten blieb und bleibt dieser Autor einer breiten Leserschaft bis heute merkwürdig unbekannt. Auch die Fachliteratur behandelte Galouye seit jeher stiefmütterlich: so widmet ihm Brian W. Aldiss Standardwerk „Der Milliarden - Jahre - Traum: die Geschichte der Science Fiction“ gerade einmal 3 dürre Zeilen. Dies ist umso unverständlicher, als Galouyes berühmtestes Werk „A Counterfeit World“ = „Simulacron 3" = „Welt am Draht“ das Genre der Science Fiction nachhaltig verändert hat. Es ist daher hohe Zeit diesen ebenso kreativen wie stilbildenden Autoren anlässlich seines 100. Geburtstages neu zu entdecken.

Möge dieses Jubiläums - Video seinen Beitrag hierzu leisten!

https://fictioplasma.de/blog/vergessene-autoren/

[Lichtspruch-an-TRAV]

Beitrag ist mittlerweile auch im Münchner Literaturradio Hörbahn erschienen:

https://literaturradiohoerbahn.com/sf-m ... us-weible/

[Holger Fischer]

"Dies ist umso unverständlicher, als Galouyes berühmtestes Werk „A Counterfeit World“ = „Simulacron 3" = „Welt am Draht“ das Genre der Science Fiction nachhaltig verändert hat"

Der Film Welt am Draht ist sehr bizarr und wirkt nachhaltig. Philosophie ist das Kernthema, nämlich geht es um grundlegende philosophische Konzepte des Seins und der Realitätswahrnehmung. Daniel F. Galouye bezog sich auf einige Überlieferungen aus der Antike, beispielsweise Platons Höhlengleichnis. Wenn man an Matrix aus dem Jahr 1999 denkt, so fällt einem die Rolle des Neo ein. Lateinisch Neo bedeutet "Neuer Gott / Erlöser" - und so lautet auch die Rolle im Film. Im Film Welt am Draht gibt es KEINEN Messias / Erlöser ->

https://info-allerlei.de/welt-am-draht.php

[hilbert]

Matrix ist oberflächliches Popkino, das, trotz seiner pseudophilosophischen Ansprüche, nie den Rahmen der reinen Unterhaltung verlässt. Allein die Prämisse, einen Propheten oder Erlöser in den Mittelpunkt der Emanzipation oder Befreiung der Menschheit zu stellen, gehört zum klassischen Anwendungsschema der intellektuellen Unterschätzung des Publikums. Dasselbe hat James Cameron mit seinen Terminator-Filmen erprobt. Im Jahr 1999 kam auch der zu oft übersehene, und meines Erachtens bessere, Film "The Thirteenth Floor" raus, der natürlich vom Kommerzspektakel Matrix überschattet wurde, sich aber mit der virtuellen Realität tiefgründiger beschäftigt als es Matrix jemals könnte. Als Vorlage diente Galouyes "Simulacron-3" und es soll sich angeblich auch um ein Remake von "Welt am Draht" handeln.

[Holger Fischer]

Matrix ist oberflächliches Popkino, das, trotz seiner pseudophilosophischen Ansprüche, nie den Rahmen der reinen Unterhaltung verlässt. Allein die Prämisse, einen Propheten oder Erlöser in den Mittelpunkt der Emanzipation oder Befreiung der Menschheit zu stellen, gehört zum klassischen Anwendungsschema der intellektuellen Unterschätzung des Publikums. Dasselbe hat James Cameron mit seinen Terminator-Filmen erprobt. Im Jahr 1999 kam auch der zu oft übersehene, und meines Erachtens bessere, Film "The Thirteenth Floor" raus, der natürlich vom Kommerzspektakel Matrix überschattet wurde, sich aber mit der virtuellen Realität tiefgründiger beschäftigt als es Matrix jemals könnte. Als Vorlage diente Galouyes "Simulacron-3" und es soll sich angeblich auch um ein Remake von "Welt am Draht" handeln.

The 13th Floor basiert auch auf dem Roman Simulacron-3 (Daniel F. Galouye, 1964), stimmt. Es ist so eine Sache, dass im Film Welt am Draht der große Messias einfach fehlt.