Was meint Dan Simmons eigentlich mit "Zeitschuld"?
- Andreas Eschbach
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Was meint Dan Simmons eigentlich mit "Zeitschuld"?
Kann mir irgendjemand mal erklären, was Dan Simmons in seinem Roman "Hyperion" (und folgende) eigentlich genau mit dem Begriff "Zeitschuld" meint?
Ich hab's nicht kapiert.
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Re: Was meint Dan Simmons eigentlich mit "Zeitschuld&qu
Lies nach bei Michael Ende: Momo!
Das gibt es die grauen Herren mit der Zeitsparkasse, die natürlich auch Zeitkredite vergibt. Und der Zeitkreditnehmer hat bei der Zeitsparkasse natürlich Zeitschulden.
So einfach ist das!
Gruß
Ralf
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Re: Was meint Dan Simmons eigentlich mit "Zeitschuld&qu
Yuppieh!!!Andreas Eschbach hat geschrieben:Dan Simmons in seinem Roman "Hyperion"
Lange haben wir (Rainer und ich) auf Andreas eingeredet, dieses geniale Teil endlich zu lesen.
Was lange währt wird endlich gut.
Um mich der Worte Marcus Hammerschmitts (aus einer persönlichen Widmung in "Polyplay) zu bedienen:
"Dranbleiben, es lohnt sich."
Gruß,
Thomas
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Stimmt, hört sich warscheinlicher an.Moonlight Shadow hat geschrieben:Hmmm...Callibso, wäre in deinem Beispiel die Zeitschuld nicht nur 2 Jahre und 4 Monate?
Ich glaube, es ist die Differenz zwischen der eigenen "erlebten" Zeit und der "Normalzeit"
Andi
Allerdings ist mein Beispiel auch übertrieben. Da die Überlichtphasen anscheinend recht kurz sind, relativiert sich diese Spanne. Im Siri-Kapitel ist von 80 Jahren <> 130 Tagen Schiffzeit die Rede, wenn ich die indirekte Angabe richtig interpretiere:
- Andreas Eschbach
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Och so! So einfach?Callibso hat geschrieben:Du fliegst 8 Monate Bordzeit und bringst eine Zeitschuld von 3 Jahren auf:
Für dich sind 8 Monate vergangen, für deine Umwelt außerhalb des Schiffes dabei wegen Zeitdilatation 3 Jahre.
Ich dachte, das kann nicht sein - wieso Zeitschuld?? Man gewinnt doch quasi Zeit durch den Dilatationseffekt. Naja. Zeitschuld klingt natürlich cooler.
Zur Erklärung: Ich habe den Roman schon letztes Jahr gelesen und fand ihn auch ziemlich gut, aber merkwürdigerweise findet er keinen rechten Halt in meiner Erinnerung. Ich erinnere mich an fast nichts daraus! An beginnender Demenz liegt es, glaube ich, nicht; an andere Romane aus derselben Leseperiode erinnere ich mich besser. Nun, warum auch immer, jedenfalls liest meine Frau ihn gerade, und als sie mich fragte, was Simmons eigentlich mit "Zeitschuld" meine, sagte ich sowas wie: "Naja, Zeitschuld, das ist... ähm... also, um genau zu sein... ähm... keine Ahnung." Dann hat sie mir ein paar Abschnitte vorgelesen, die mich noch mehr verwirrt haben, und schließlich dachte ich, am besten frage ich Leute, die sich mit sowas auskennen...
Danke!!
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Ist halt alles relativ:Andreas Eschbach hat geschrieben:Ich dachte, das kann nicht sein - wieso Zeitschuld?? Man gewinnt doch quasi Zeit durch den Dilatationseffekt. Naja. Zeitschuld klingt natürlich cooler.
Was dem einen sein Guthaben, ist dem anderen seine Schuld.
Aber noch mal nachgehakt:
Hat jemand das englische Original von Simmons zur Hand?
Wie nennt sich die Zeitschuld denn dort?
Vielleicht ist das ganze ja was für den Thread "Übersetzungsschnitzer".
Gruß
Ralf
Nachtrag zur Relativität der Zeit:
Die Länge einer Minute hängt davon ab, auf welcher Seite der Klotür man sich befindet.
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"Zeitschuld" heißt es wahrscheinlich deshalb, weil man dem Universum sozusagen die Zeitdifferenz "abgeluchst" hat. Will sagen: Eigentlich müßte für den Raumfahrer viel mehr Zeit vergangen sein, wegen des Dilatationseffekts darf er aber jünger bleiben, als er es den Uhren zufolge, die außerhalb seines Schiffs weiterlaufen, sein müßte. Der Raumfahrer schuldet also dem Universum die Zeit, die für ihn hätte vergehen müssen, wenn er nicht so schnell in der Weltgeschichte herumgeflitzt wäre.
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Das finde ich aber unfair vom Universum! Schließlich kann Zeitschuld nur deshalb angesammelt werden, weil das Universum so beschaffen ist, dass es so was wie Zeitdilatation gibt.Kringel hat geschrieben:Der Raumfahrer schuldet also dem Universum die Zeit, die für ihn hätte vergehen müssen, wenn er nicht so schnell in der Weltgeschichte herumgeflitzt wäre.
Buckminster Fuller auf die Frage, warum er vor dem Wort "universe" stets den bestimmten Artikel "the" wegläßt:
"Das Wort "the" stammt vom griechischen "theos"=Gott. Ich sage doch nicht "Gott Gott"."
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Um darauf zu antworten, schweife ich mal in ein anderes Genre ab:
In einer großen Fantasy-Abenteuer-Kampagne (DSA) war der Super-Oberbösewicht-Magier für 1000 Jahre aus der Welt verbannt worden, aber schon nach 700 Jahren von einem Verbündeten zurückgeholt woredn. Die "fehlenden" 300 Jahre wurden von ahnungslosen Bauern genommen (eine Art Massenmord). Gegen Ende der Kampagne trifft eine Person (die Zeit) auf diesen Oberbösewicht, fordert diese Zeit zurück und nimmt ihn endgültig mit ins Nirvana.
So denke ich auch, dass es im SF-Universum gehen könnte. Ihr wisst ja: Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Unendlichkeit des Universums, die bereits bekannt sind.
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So denke ich auch, dass es im SF-Universum gehen könnte. Ihr wisst ja: Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Unendlichkeit des Universums, die bereits bekannt sind.
Regards,
Patrick
"Wer lesen kann, ist klar im Vorteil"
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zockt:
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"Zeitschuld" als negative Auslegung der Zeitdifferenz meint die Unvorteilhaftigkeit. Nur durch Farcaster-Portale ist eine reibungslose Kommunikation und Transport (Güter, Militär etc.) möglich. Ein überlichtschneller Flug bringt Nachteile für die Nicht-Reisenden und Reisenden mit sich. Planeten müssen z.B. auf Nachschub warten. Schiffsbesatzungen leben in ihrer eigenen Welt und sind praktisch abgehängt von der restlichen Entwicklung. Demgegenüber steht natürlich der Vorteil, dass man langsamer altert als die übrigen Menschen. Was nützt das aber, wenn das Militär zu spät eintrifft und der Feind alles niedergebrannt hat.