Vielleicht ist mein "Problem", dass ich da nicht unterscheide.
Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Ich bin mir nicht sicher, ob ich "Eitelkeiten" in dem Zusammenhang verstehe, aber was ich meine, ist Folgendes:
Wenn man die Nominierungen zum KLP auf der einen Seite betrachtet, auf der anderen Seite die SF-Romane, die im Feuilleton Beachtung finden, dann gibt es da keine große Schnittmenge.
Sicher, es gibt Dietmar Dath. Aber der war dem Feuilleton schon immer nah, und ist andererseits "einer von uns". Der ist da eher der Exot.
Ansonsten ist es eher so, dass die Romane, die in den Buchspalten gehypt werden, die Hardcore-SF-Leser weniger interessieren. Umgekehrt finden die Besprecher der Hochliteratur die Gewinner der Genrepreise oft wenig bemerkenswert.
Wie gesagt, Ausnahmen existieren, sind aber eher Einzelfälle.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Trotzdem setzt man wahrscheinlich, wenn es um einen SF-Preis geht, etwas andere Bewertungsmaßstäbe an. Wenn man z.B. einen Roman mag, aber sein SF-Element keine große Rolle spielt oder nur mäßig ausgearbeitet ist, dann darf das bei der Beurteilung für einen SF-Preis durchaus zu Abzügen führen, denke ich. Wenn man ihn unabhängig vom Genre betrachtet, stört das hingegen eher nicht.
Was man ja aktuell z.B. daran sieht, dass "GRM" beim DSFP sehr wohl auf der Nominierungsliste stand.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten wurde auch im Feuilleton besprochen, drei der nominierten Romane des KLP, da bin ich mir sicher, fanden sich dort. Was ein Viertel ist. Das ist schon eine Schnittmenge.Naut hat geschrieben: ↑9. Juni 2020 21:40Ich bin mir nicht sicher, ob ich "Eitelkeiten" in dem Zusammenhang verstehe, aber was ich meine, ist Folgendes:
Wenn man die Nominierungen zum KLP auf der einen Seite betrachtet, auf der anderen Seite die SF-Romane, die im Feuilleton Beachtung finden, dann gibt es da keine große Schnittmenge.
Sicher, es gibt Dietmar Dath. Aber der war dem Feuilleton schon immer nah, und ist andererseits "einer von uns". Der ist da eher der Exot.
Ansonsten ist es eher so, dass die Romane, die in den Buchspalten gehypt werden, die Hardcore-SF-Leser weniger interessieren. Umgekehrt finden die Besprecher der Hochliteratur die Gewinner der Genrepreise oft wenig bemerkenswert.
Wie gesagt, Ausnahmen existieren, sind aber eher Einzelfälle.
GRM hätte gestrafft und gekürzt werden müssen, dann wäre es ein modernes vorcorona-1984 geworden. Da hat das literarische Lektorat komplett andere Prämissen. Vermutlich dachte man da: Oh, diese scharfen Hinweise auf böse Entwicklungen kennt ja niemand, dass mus so ausführlich gebracht werden. Und wir SF-Fans sagen: Ja, krass, gabs schon drölfzig Mal, sags einmal in hübsch neu und gut ist.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
..und wählen dann Perry Rhodan auf Platz 1.
Ich lese GRM erstmal zu Ende. Ist immer schwer über halb gelesene Bücher ein endgültiges Urteil zu fällen. Und vielleicht noch "Shape Me". Das scheint ja hier eine Art Geheimtipp zu sein.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Das ist nur konsequent:
Ich las kürzlich (in der "Welt", glaube ich), dass man laut einer Studie nach dem 33sten Lebensjahr keinen neuen Musikgeschmack mehr entwickelt. Ist man z.B. mit 33 kein Hip-Hop-Fan, so wird man diese Richtung für den Rest seines Lebens nicht mehr zu schätzen lernen. Alles, was man sich dann noch so anhört sind mehr oder weniger Variationen des schon Bekannten.
Ich vermute, dass es mit dem Lesegeschmack ähnlich sein könnte. Und da die Altersstruktur und demographische Zusammenstellung der KLP-Jury zumindest in den letzten Jahren eher gleichbleibend sind, war das zu erwarten.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Das ist aber kein Naturgesetz. Man kann sich bewusst dazu entscheiden, auch mit über Mitte 30, neue Musik zu entdecken. Nicht nur neue Acts, auch neue Genres. Ich habe erst mit über 40 begonnen Rap, Country und Jazz zu hören. Man muss nur wollen. Das Problem sind da eher Trägheit und Desinteresse. Bei Büchern dürfte das ähnlich sein.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Interessanterweise ist das wohl doch ein Naturgesetz, zumindest statistisch. Du bist eben eine seltene Abweichung. Und sei ehrlich: Hast Du nicht vielleicht doch schon vorher etwas ähnliches wie Rap, Country und Jazz gemocht, vielleicht nur einen einzelnen Act? Man täuscht sich da leicht selbst.Doop hat geschrieben: ↑10. Juni 2020 08:27 Das ist aber kein Naturgesetz. Man kann sich bewusst dazu entscheiden, auch mit über Mitte 30, neue Musik zu entdecken. Nicht nur neue Acts, auch neue Genres. Ich habe erst mit über 40 begonnen Rap, Country und Jazz zu hören. Man muss nur wollen. Das Problem sind da eher Trägheit und Desinteresse. Bei Büchern dürfte das ähnlich sein.
https://www.welt.de/kmpkt/article207928 ... oeren.html
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Mein (subjektiver) Eindruck ist aber, dass es z.B. im englischsprachigen Raum doch mehr Neues und Innovatives gibt. Liegt das daran, dass die Phantastik-Leserschaft und -Autorenschaft dort jünger ist? Wenn ja: Warum?Naut hat geschrieben: ↑10. Juni 2020 08:12Das ist nur konsequent:
Ich las kürzlich [...], dass man laut einer Studie nach dem 33sten Lebensjahr keinen neuen Musikgeschmack mehr entwickelt. [...]Ich vermute, dass es mit dem Lesegeschmack ähnlich sein könnte. Und da die Altersstruktur und demographische Zusammenstellung der KLP-Jury zumindest in den letzten Jahren eher gleichbleibend sind, war das zu erwarten.
Ich habe da ja einen Verdacht. So spektakulär, beeindruckend und weltweit einmalig es auch sein mag, dass wir hier eine seit 60 Jahren fortlaufende SF-Serie haben ... ich kann mir vorstellen, dass das die Entwicklung insgesamt bremst.
Wenn es hierzulande um Science-Fiction geht - ob auf Conventions, in Foren, in Diskussionen allgemein - dann nimmt "Perry Rhodan" oftmals locker die Hälfte des Gesamtvolumens ein.
Ich fände es nicht überraschend, wenn das jüngere Leser abschreckte, weil der Eindruck entsteht, SF sei überwiegend für alte Säcke interessant, mit Themen aus dem letzten Jahrhundert.
Es gibt ja durchaus junge Autorinnen und Autoren mit neuen Ideen und aktuellen Themen. Aber wenn es dann an die Preisvergabe geht - wer wird ihnen vor die Nase gesetzt? Perry Rhodan! Ich stelle mir das durchaus etwas frustrierend vor.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Wobei ich glaube, dass das Buch eher gewonnen hat, weil es von Andreas Eschbach geschrieben wurde. Ansonsten sahnt Perry Rhodan ja eher selten in der Romankategorie ab. Andreas hingegen ...
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Die Perry-Rhodan-These ist fast so alt wie die Serie selbst. Sie wurde schon von Leuten wie Thomas Ziegler vertreten (der später selbst an PR mitwirkte).Ender hat geschrieben: ↑10. Juni 2020 09:56Mein (subjektiver) Eindruck ist aber, dass es z.B. im englischsprachigen Raum doch mehr Neues und Innovatives gibt. Liegt das daran, dass die Phantastik-Leserschaft und -Autorenschaft dort jünger ist? Wenn ja: Warum?Naut hat geschrieben: ↑10. Juni 2020 08:12Das ist nur konsequent:
Ich las kürzlich [...], dass man laut einer Studie nach dem 33sten Lebensjahr keinen neuen Musikgeschmack mehr entwickelt. [...]Ich vermute, dass es mit dem Lesegeschmack ähnlich sein könnte. Und da die Altersstruktur und demographische Zusammenstellung der KLP-Jury zumindest in den letzten Jahren eher gleichbleibend sind, war das zu erwarten.
Ich habe da ja einen Verdacht. So spektakulär, beeindruckend und weltweit einmalig es auch sein mag, dass wir hier eine seit 60 Jahren fortlaufende SF-Serie haben ... ich kann mir vorstellen, dass das die Entwicklung insgesamt bremst.
Wenn es hierzulande um Science-Fiction geht - ob auf Conventions, in Foren, in Diskussionen allgemein - dann nimmt "Perry Rhodan" oftmals locker die Hälfte des Gesamtvolumens ein.
Ich fände es nicht überraschend, wenn das jüngere Leser abschreckte, weil der Eindruck entsteht, SF sei überwiegend für alte Säcke interessant, mit Themen aus dem letzten Jahrhundert.
Es gibt ja durchaus junge Autorinnen und Autoren mit neuen Ideen und aktuellen Themen. Aber wenn es dann an die Preisvergabe geht - wer wird ihnen vor die Nase gesetzt? Perry Rhodan! Ich stelle mir das durchaus etwas frustrierend vor.
Zeitweise denke ich, dass da etwas dran sein könnte.
Andererseits hat das US-Fandom seine eigenen Altlasten, etwa Super Man oder ähnliche Franchises, die es aber immer wieder geschafft haben, sich entweder selbst zu verjüngen, oder von anderen einfach aufgenommen, verarbeitet, erneuert wurden. Warum das bei uns nicht passiert, weiß ich nicht.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Ja, da ist sicher etwas dran. Es liegt ja auch in der Natur des KLP als Quasi-Publikumspreis, dass erfolgreiche Bücher bzw. bekannte Autoren größere Chancen haben. Die "normalen" Perry-Heftromane (sagt man das noch so?) stehen ja meines Wissens normalerweise ohnehin nicht zur Wahl.Pogopuschel hat geschrieben: ↑10. Juni 2020 10:29 Wobei ich glaube, dass das Buch eher gewonnen hat, weil es von Andreas Eschbach geschrieben wurde. Ansonsten sahnt Perry Rhodan ja eher selten in der Romankategorie ab. Andreas hingegen ...
Ich will damit auch gar nichts gegen den Siegerroman (den ich noch nicht kenne) oder Andreas Eschbach (dessen Romane ich größtenteils sehr schätze) gesagt haben. Auch sollte man so einen Preis in seiner Wirkung nicht überbewerten. Aber er ist doch zumindest in gewisser Weise Ausdruck der "Lage der SF", wenn man so will.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Nein, es liegt daran, dass englischsprachige Autoren im Schnitt besser schreiben als alle anderen. Denn nicht nur die innovative Phantastik kommt von dort, auch die innovativen Krimis, die innovativen Thriller, you name it.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
"Selten" ist gar kein Ausdruck, wenn man bedenkt, dass auf locker über 4000 Romanen der Name "Perry Rhodan" (oder "Atlan") stehen dürfte …Pogopuschel hat geschrieben: ↑10. Juni 2020 10:29 Ansonsten sahnt Perry Rhodan ja eher selten in der Romankategorie ab.
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2020 - die Nominierungen
Einen Deutschen Science Fiction Preis hat mal ein PR-Roman gewonnen. Das war 1998 Robert Feldhoff für „Grüße vom Sternenbiest“.