Vor tausend Jahren flohen Wissenschaftler vor einer repressiven Herrschaft auf einen unbekannten Planeten in der Hoffnung, dass sie und ihre Nachkommen dort unentdeckt bleiben. Paradiesisch lockten Freiheit, eine wundervolle Natur und eine schützende Wolkendecke. Doch überall auf festem Erdboden in Entfernung zu fließendem Wasser lauert ein mysteriöses Wesen und verschlingt jeden in Nullkommanichts, der es wagt, auch nur für Sekunden den Boden zu berühren.
Das Team entschloss sich, dem Planeten nicht den Rücken zu kehren, sondern den Kindern und Kindeskindern eine genetische Chance zu geben: Sie mischten die menschlichen Gene mit denen des Pfeilfalken und erschufen so eine geflügelte Rasse, wie sie auf dem Titelbild zu finden ist. Zusätzlich gaben sie ihren Nachkommen eine Reihe an Regelwerken mit, die seither das Zusammenleben in 34 Stämmen bestimmen, aber auch alle möglichen handwerklichen oder heilkundliche Erläuterungen abgeben. Verbote müssen auch sein, und am Auffälligsten ist die Einschränkung von Maschinen – nur, was mit eigener Kraft betrieben werden kann ist erlaubt.
Der Roman folgt aber nicht diesen lange in der Vergangenheit liegenden Ereignissen, sondern den Abenteuern dieser geflügelten Menschen auf der Suche nach den Sternen:
»Was sind die Sterne?«, fragte Owen, als er noch ein Kind war.
»Die Sterne«, sagte der alte Hekwen, den man den Weisen nannte, »sind der Ort, von dem wir kommen.«
»Und wo sind die Sterne?«
»Jenseits des Himmels«, sagte Hekwen und deutete empor zum milchig-grauen Firmament, hinter dem das große Licht des Tages leuchtete und die Welt erhellte.
»Ich will sie sehen«, sagte Owen.
Owen ist der beste Flieger aller Zeiten, doch die Sterne hat er noch nie gesehen, da sie unter einer unerreichbar hohen Wolkendecke ständig verschwunden sind, genau wie Sonne und Mond. Doch er hat sich dieses Ziel gesetzt, wenigstens den Himmel zu berühren, und so trainiert er, ahmt die Pfeilfalken nach, bis er das Unmögliche erreicht.
Nur seine Frau schenkt ihm Glauben, und eine geheime Bruderschaft – ähnlich einer Inquisition – bewirkt, dass er für einen Lügner gehalten wird.
Sein Sohn Oris schwört, die Ehre seines Vaters wiederherzustellen und begibt sich zusammen mit seinen gleichaltrigen “furchtlosen Fliegern” auf eine lange Quest, die die Weltordnung umwirft, Geheimnisse aufdeckt, Artefakte birgt und ihn in die letzten Winkel dieser Welt führt.
Was für ein Schmöker! Eigentlich handelt es sich um eine Trilogie mit jeweils über 400 Seiten, und entsprechend ist dieser Roman auch gegliedert. Es war unmöglich, das Buch wegzulegen, Lesepausen waren schmerzhaft und die Nächte waren kurz. Was für ein Glück, dass ich Urlaub hatte und so schmökerte ich die knapp 1300 Seiten in nur einer Woche durch.
Was sich hier bietet ist pure Unterhaltung mit einem grandiosen, liebevoll und konsistent detaillierten Setting, abwechslungsreiche Charaktere, und ein durchgehender Spannungsbogen, der von der ersten bis zur letzten Seite anhält.
Der Autor schlägt eine interessante Struktur ein: Jedes längere Kapitel folgt in dichtem Abstand der Perspektive eines neuen Charakters. Die wesentlichen Handlungsträger bleiben dabei gleich, und klare Helden sind Himmelsstürmer Owen und sein rächender Sohn Oris nebst seiner Handvoll treuer Begleiter. Doch bietet sich so die Gelegenheit, den Fortschritt der Handlung nicht nur aus deren beider Blickwinkel zu verfolgen, sondern eine Gesamtsicht auf die Welt, ohne die Bindung des Lesers an die Protagonisten zu verlieren. Leider schleicht sich hier und da etwas viel Wiederholung und Rückblick ein, die durchaus gestrafft werden könnten. Der Anteil am Gesamtwerk ist allerdings so marginal, dass das zwar auffällt, aber nicht stört.
Es entwickelt sich mit etlichen Liebeleien und Eheversprechungen nicht nur die Beziehungen der jugendlichen Protagonisten, sondern auch deren Einsichten in die Welt. Der Roman kann als romantische Science Fantasy und Jugendliteratur charakterisiert werden, folgt aber nicht der klassischen Campbellschen Heldenreise.
Die zugrundeliegende Welt und die Kultur der geflügelten Menschen gestaltet Eschbach auf jeder Seite detailliert und liebevoll aus. Es gibt viel zu entdecken, jeder der 34 Stämme bietet etwas Einzigartiges in der Art, wie sie Landwirtschaft betreiben, wie sie ihre Nester ausbauen und eigenwillige Gewohnheiten pflegen. Die Stärke des Autors liegt hier mehr auf Seite der Dialoge und Schilderung menschlichen Beziehungen als in der Naturschau. Doch verliert sich Eschbach nie in längeren Darstellungen oder philosophischen Ruhepausen, sondern treibt stets die Handlung voran.
Wer eine einfache Flucht in eine faszinierende Welt mit vielen, abwechslungsreichen Abenteuern sucht und sich sowohl in High Fantasy als auch in Space Opera wiederfindet, der liegt hier genau richtig.
Das Team entschloss sich, dem Planeten nicht den Rücken zu kehren, sondern den Kindern und Kindeskindern eine genetische Chance zu geben: Sie mischten die menschlichen Gene mit denen des Pfeilfalken und erschufen so eine geflügelte Rasse, wie sie auf dem Titelbild zu finden ist. Zusätzlich gaben sie ihren Nachkommen eine Reihe an Regelwerken mit, die seither das Zusammenleben in 34 Stämmen bestimmen, aber auch alle möglichen handwerklichen oder heilkundliche Erläuterungen abgeben. Verbote müssen auch sein, und am Auffälligsten ist die Einschränkung von Maschinen – nur, was mit eigener Kraft betrieben werden kann ist erlaubt.
Der Roman folgt aber nicht diesen lange in der Vergangenheit liegenden Ereignissen, sondern den Abenteuern dieser geflügelten Menschen auf der Suche nach den Sternen:
»Was sind die Sterne?«, fragte Owen, als er noch ein Kind war.
»Die Sterne«, sagte der alte Hekwen, den man den Weisen nannte, »sind der Ort, von dem wir kommen.«
»Und wo sind die Sterne?«
»Jenseits des Himmels«, sagte Hekwen und deutete empor zum milchig-grauen Firmament, hinter dem das große Licht des Tages leuchtete und die Welt erhellte.
»Ich will sie sehen«, sagte Owen.
Owen ist der beste Flieger aller Zeiten, doch die Sterne hat er noch nie gesehen, da sie unter einer unerreichbar hohen Wolkendecke ständig verschwunden sind, genau wie Sonne und Mond. Doch er hat sich dieses Ziel gesetzt, wenigstens den Himmel zu berühren, und so trainiert er, ahmt die Pfeilfalken nach, bis er das Unmögliche erreicht.
Nur seine Frau schenkt ihm Glauben, und eine geheime Bruderschaft – ähnlich einer Inquisition – bewirkt, dass er für einen Lügner gehalten wird.
Sein Sohn Oris schwört, die Ehre seines Vaters wiederherzustellen und begibt sich zusammen mit seinen gleichaltrigen “furchtlosen Fliegern” auf eine lange Quest, die die Weltordnung umwirft, Geheimnisse aufdeckt, Artefakte birgt und ihn in die letzten Winkel dieser Welt führt.
Was für ein Schmöker! Eigentlich handelt es sich um eine Trilogie mit jeweils über 400 Seiten, und entsprechend ist dieser Roman auch gegliedert. Es war unmöglich, das Buch wegzulegen, Lesepausen waren schmerzhaft und die Nächte waren kurz. Was für ein Glück, dass ich Urlaub hatte und so schmökerte ich die knapp 1300 Seiten in nur einer Woche durch.
Was sich hier bietet ist pure Unterhaltung mit einem grandiosen, liebevoll und konsistent detaillierten Setting, abwechslungsreiche Charaktere, und ein durchgehender Spannungsbogen, der von der ersten bis zur letzten Seite anhält.
Der Autor schlägt eine interessante Struktur ein: Jedes längere Kapitel folgt in dichtem Abstand der Perspektive eines neuen Charakters. Die wesentlichen Handlungsträger bleiben dabei gleich, und klare Helden sind Himmelsstürmer Owen und sein rächender Sohn Oris nebst seiner Handvoll treuer Begleiter. Doch bietet sich so die Gelegenheit, den Fortschritt der Handlung nicht nur aus deren beider Blickwinkel zu verfolgen, sondern eine Gesamtsicht auf die Welt, ohne die Bindung des Lesers an die Protagonisten zu verlieren. Leider schleicht sich hier und da etwas viel Wiederholung und Rückblick ein, die durchaus gestrafft werden könnten. Der Anteil am Gesamtwerk ist allerdings so marginal, dass das zwar auffällt, aber nicht stört.
Es entwickelt sich mit etlichen Liebeleien und Eheversprechungen nicht nur die Beziehungen der jugendlichen Protagonisten, sondern auch deren Einsichten in die Welt. Der Roman kann als romantische Science Fantasy und Jugendliteratur charakterisiert werden, folgt aber nicht der klassischen Campbellschen Heldenreise.
Die zugrundeliegende Welt und die Kultur der geflügelten Menschen gestaltet Eschbach auf jeder Seite detailliert und liebevoll aus. Es gibt viel zu entdecken, jeder der 34 Stämme bietet etwas Einzigartiges in der Art, wie sie Landwirtschaft betreiben, wie sie ihre Nester ausbauen und eigenwillige Gewohnheiten pflegen. Die Stärke des Autors liegt hier mehr auf Seite der Dialoge und Schilderung menschlichen Beziehungen als in der Naturschau. Doch verliert sich Eschbach nie in längeren Darstellungen oder philosophischen Ruhepausen, sondern treibt stets die Handlung voran.
Wer eine einfache Flucht in eine faszinierende Welt mit vielen, abwechslungsreichen Abenteuern sucht und sich sowohl in High Fantasy als auch in Space Opera wiederfindet, der liegt hier genau richtig.