Freie Geister - Ursula Le Guin

[L.N. Muhr]

Das Buch steht in der Tradition klassischer Utopien, um Handlung geht es nicht.

[Knochenmann]

Finde ich nicht gut.

[L.N. Muhr]

Ist aber so. Eine Bewertung muss das in Betracht ziehen.

[Uschi Zietsch]

Aus dem Grund hab ich das damals auch geschmissen. Als ich anfing, SF zu lesen, mit 13 oder so, war das ja noch völlig okay, weil es nichts anderes gab, nahezu alle haben so verkopft geschrieben. Aber irgendwann konnte ich mich nicht mehr bis zum Ende zwingen, irgendwann hab ich mittendrin aufgehört und nie wieder angefangen. Heutzutage, viele Bücher später, will ich das nicht mehr. (Vor allem sind die meisten dieser Bücher schlecht gealtert.)

[Doop]

Finde ich nicht gut.

Ich sage ja, mir hat das Buch auch nicht gefallen. Zu sehr Pamphlet, zu viel vordergründige Ideologie, aus der Zeit gefallen, schon Anfang der 90er, als ich es las.

Ganz anders bei der linken Hand der Dunkelheit, und auch bei den ersten drei Erdseebüchern oder ihren Kurzgeschichten

LeGuin ist immer verkopft, aber in diesen Büchern und Stories ist sie auf eine wunderbare Art poetisch, dass das völlig wumpe ist. Wenn man nur die Enteigneten liest, versteht man nicht, warum LeGuin eine der größten war.

[L.N. Muhr]

Es wird wenig überraschen, dass ich es Anfang der Neunziger und NACH Left Hand super fand.

[stolle]

Ganz anders bei der linken Hand der Dunkelheit, und auch bei den ersten drei Erdseebüchern oder ihren Kurzgeschichten

LeGuin ist immer verkopft, aber in diesen Büchern und Stories ist sie auf eine wunderbare Art poetisch, dass das völlig wumpe ist. Wenn man nur die Enteigneten liest, versteht man nicht, warum LeGuin eine der größten war.

Stimme vollinhaltlich zu. Für mich ist sie die grösste SF-Autorin ever, die meisten Bücher von ihr gehen runter wie nix und treffen ins Herz. Ich hab grad kürzlich die Erdsee-Serie wieder gelesen, und sie kommt mit 56 genausogut wie mit 16, und da gehts mir genau entgegensetzt zu Uschi, LeGuin ist kein gutes Beispiel für trocken geschriebene 70er - SF. Das ist Poesie.
Mein Tip wäre, mit jedem anderen Buch anfangen anstatt der "Freien Geister".

[Badabumm]

Für solche Gefühlserinnerungen ist es sicherlich wichtig, wie die Übersetzung geraten ist...

[Uschi Zietsch]

Stimme vollinhaltlich zu. Für mich ist sie die grösste SF-Autorin ever, die meisten Bücher von ihr gehen runter wie nix und treffen ins Herz. Ich hab grad kürzlich die Erdsee-Serie wieder gelesen, und sie kommt mit 56 genausogut wie mit 16, und da gehts mir genau entgegensetzt zu Uschi, LeGuin ist kein gutes Beispiel für trocken geschriebene 70er - SF. Das ist Poesie.
Mein Tip wäre, mit jedem anderen Buch anfangen anstatt der "Freien Geister".

Erdsee fand ich auch toll, aber das ist klassische Fantasy. Wobei ich nur die Trilogie kenne, dass es da noch was gibt, wusste ich gar nicht.
Jetzt hab ich mal nachgeschaut, ich kenne die "linke Hand" als Winterplanet, fand ich damals sehr toll. Beim Rest weiß ich nicht mehr, was ich gelesen habe. Aber den Planet der Habenichtse, wie er damals hieß, an dem bin ich gescheitert.

[Flossensauger]

Hier wird (ein bisschen) auf die Neuübersetzung eingegangen:

https://literaturkritik.de/le-guin-frei ... 23182.html

[stolle]

Erdsee fand ich auch toll, aber das ist klassische Fantasy. Wobei ich nur die Trilogie kenne, dass es da noch was gibt, wusste ich gar nicht.

Die "neuen" Erdsee-Bände fand ich noch besser als die alten, ich war total überrascht. Ich warte da noch auf eine allgemeine Neurezeption, so wie sie David Mitchell hier https://www.theguardian.com/books/2015/ ... -rr-martin anregt, dieses Werk sollte erheblich höher gehängt werden als bisher.

[Flossensauger]

Da "Erdsee" so hochklassig wie werkgetreu vom Sü-Fü Channel verfimt wurde würde ich da keine allzuhohe Hoffnung hineinsetzen.

(Boah, haben die den link gut versteckt!):

https://en.wikipedia.org/wiki/Legend_of ... iniseries)

[Naut]

Erdsee fand ich auch toll, aber das ist klassische Fantasy. Wobei ich nur die Trilogie kenne, dass es da noch was gibt, wusste ich gar nicht.

Die "neuen" Erdsee-Bände fand ich noch besser als die alten, ich war total überrascht. Ich warte da noch auf eine allgemeine Neurezeption, so wie sie David Mitchell hier https://www.theguardian.com/books/2015/ ... -rr-martin anregt, dieses Werk sollte erheblich höher gehängt werden als bisher.

Die originale Trilogie war okay. Ich fand sie teils etwas sehr esoterisch, ich mag meine Fantasy erdiger ...
Allerdings toppen die späteten Bände die ersten bei weitem. "Tehanu" ist Le Guin in Topform.

[Doop]

Gerade mit „Tehanu“ konnte ich nichts anfangen.

[Knochenmann]

50%

Akademischer Betrieb. Schwachstellen des anarchistischen Systems werden enthüllt.

Das einzig schöne sind gut zitierbare Absätze oder Sätze, wie z.B: "Wenn ich mir immer nur nehme was ich nicht brauche werde ich nie das bekommen was ich brauche".

Aber sonst....

Schön: die Biologie am Mond. Trocken, keinerlei Tiere und nur eine Art von Pflanzen ("Holm"). Dafür aber drei Meere, die Millionen von Jahren voneinander getrennt sind, jedes mit seiner eigenen Biologie. Spielt nur keiner keine Rolle.